Wie geht ein Windenstart?

Ja, Ja, ich weiß, es ist etwas aus der Mode gekommen, mit einer Winde zu starten, aber ich möchte es trotzdem mal versuchen. So wie früher, ohne China Kracher vorne drin, einfach nur segeln. Ich meine damit nicht die F3J Starts, die ja eigentlich mehr ein Abschuss sind. Ich habe einen ganz normalen Segler (ohne GFK Verstärkungen und diesen ganzen neumodischen Kram ;) ) und eine Winde. Keine Ahnung, wie stark die ist und welches Seil da dran ist. Ach ja, der Selger ist eine Multiplex Fiesta SF mit 3,2m Spannweite. Die mache ich gerade wieder fit für den Einsatz.

Wie muss ich während des Starts steuern? Höhe ziehen? drücken?
Wieviel Gas muss man geben? Anfangs viel, dann weniger? Oder umgekehrt?
Gibt man erst Gas bis das Seil richtig gespannt ist und lässt dann einfach den Flieger los?
Wie hält man den Flieger eigentlich? Am SP oder hinten? Mit der Nase nach oben? Oder waagerecht?
Wie tastet man sich daran? Erstmal mit wenig Gas schleppen?
Wie klinkt man aus? Gas weg? drücken?

Fragen über Fragen ...

Ich bin ehrlich gesagt erstaunt, dass ich darüber nichts gefunden habe. Die Technik ist schon wesentlich älter als ich und keiner hat je aufgeschrieben, wie es geht?

Danke und Gruß
Arne
 
Das Thema finde ich auch interessant und bei mir geht es auch eher um fragile Modelle, siehe Signatur.

Ich war ja froh, hier überhaupt mal einen (Gummiseil-)Hochstart einer K7 sehen zu dürfen.
Mir macht bei der K8b hauptsächlich die Geschwindigkeit Sorgen, die ein Gummi verursachen könnte. Flächenflattern bei hohen Geschwindigkeiten kann ich nämlich provozieren, weshalb ich eine wohl besser dosierbare Fahrradwinde attraktiv finde.

Und es wäre wohl gut, wenn diese Wiki-Artikel angelegentlich auf den neuesten Stand gebracht werden könnten, Hochstart, Hochstarthaken. Bei letzterem meine ich nämlich einen Fehler festgestellt zu haben, siehe dort "Diskussion" zur Position des Hochstarthakens.

Ansonsten lohnt sich vielleicht allgemein auch das Stöbern in youtube unter dem Stichwort "Hochstart" ?
 
Gummistart = Windenstart?

Gummistart = Windenstart?

Und es wäre wohl gut, wenn diese Wiki-Artikel angelegentlich auf den neuesten Stand gebracht werden könnten, Hochstart, Hochstarthaken. Bei letzterem meine ich nämlich einen Fehler festgestellt zu haben, siehe dort "Diskussion" zur Position des Hochstarthakens.

Aha, in dem Artikel über Gummiseil-Hochstart steht, dass man nach erreichen der Sicherheitshöhe ziehen soll und beim ausklinken drücken oder neutral lassen. Ich vermute das ist bei einem Windenstart auch so? Ich vermute auch, dass man bei weniger stabilen Modellen nicht so stark ziehen sollte?

Danke für die Links :)

Gruß
Arne
 

onki

User
Hallo zusammen,

also das mit dem Windenstart hängt etwas von der verwendeten Winde ab. Entweder ist sie nur ein- bzw. ausschaltbar, dann muß man über die Tastlänge die Kraft dem Modell entsprechend dosieren, oder man hat eine Regelung (z.B. Flühs Winde).
Um sicher zu gehen bietet sich ein Bodenstart an, weil am modellschonensten. Die Position für den Hochstarthaken sollte stimmen (Faustformel ca. 10° vor dem Schwerpunkt).
Und dann einfach "Versuch macht kluch".

Wichtig zu wissen ist auch noch, das man viel mit dem Seitenruder arbeiten muß, wenn das Modell z.B. ausbricht. Querruder hilft hier nur bedingt.
Am Anfang lieber nicht zu stark ziehen, sondern die V-Form beobachten und so HR und Seilspannung kontrollieren.

Gruß
Onki
 
Wie muss ich während des Starts steuern? Höhe ziehen? drücken?
ziehen

Wieviel Gas muss man geben? Anfangs viel, dann weniger? Oder umgekehrt?
genauso, nicht umgekehrt

Gibt man erst Gas bis das Seil richtig gespannt ist und lässt dann einfach den Flieger los?
erst Seil straffen, dann loslassen

Wie hält man den Flieger eigentlich? Am SP oder hinten? Mit der Nase nach oben? Oder waagerecht?
Am Sp mit der Nase nach oben oder aufn Boden legen

Wie tastet man sich daran? Erstmal mit wenig Gas schleppen?
Nicht rantasten, gleich mit richtig gas

Wie klinkt man aus? Gas weg? drücken?
genauso
 

Chrima

User
Hallo Marc

Deine Antworten sind prinzipiell schon richtig, aber nicht für einen Winden-Anfänger, der das dann womöglich noch ohne Hilfe probiert ! :eek:
Da sind zuviele Risiken dabei.

Mein Vorschlag;
- Halten im Schwerpunkt
- mit der Winde gut vorspannen, (das Seil (?), lässt sich dehnen) erst dann loslassen
- Abgabe-Winkel nicht zu steil; maximal 15° fürs Erste (sonst evtl. Gefahr des Strömungsabrisses/Ausbrechen)
- Steuern nur mit Seite, sofern notwendig. Höhenruder nicht beim ersten Start (Gefahr des zu frühen Ausklinkens) und danach nur vorsichtig, wenn er zu flach weg geht
- Hingegen unbedingt Tiefe geben, sollte die V-Form bedenklich werden !!!
- Ausklinken, wenn er nicht selber aus dem Seil fällt, mit kurzem beherzten Ziehen. Beim Nachdrücken und gleichzeitigem stoppen der Winde besteht die Gefahr den Fallschirm einzufangen...

1 oder gar 2 Helfer wären zu Beginn wirklich empfehlenswert !

Holm und Rippenbruch ! ;)

Christian
 
Hallo zusammen,

Wie muss ich während des Starts steuern? Höhe ziehen? drücken?
ziehen Auf jeden Fall Höhe ziehn, für die ersten versuche würde ich mich da langsam herantasten, übertreibt man es, gibt es einen Strömungsabris oder das Modell zerreist es in der Luft.

Wieviel Gas muss man geben? Anfangs viel, dann weniger? Oder umgekehrt?
genauso, nicht umgekehrt Anfangs viel, dann weniger

Gibt man erst Gas bis das Seil richtig gespannt ist und lässt dann einfach den Flieger los?
erst Seil straffen, dann loslassen Seil einhängen, Flieger auf den Boden, Funktionstest und dann direkt Gas geben.

Wie hält man den Flieger eigentlich? Am SP oder hinten? Mit der Nase nach oben? Oder waagerecht?
Am Sp mit der Nase nach oben oder aufn Boden legen ca. hinteres drittel der Tragfläche am Rumpf festheben, Nase gerade aus. Würde es aber erst am Boden ausprobieren

Wie tastet man sich daran? Erstmal mit wenig Gas schleppen?
Nicht rantasten, gleich mit richtig gas

Wie klinkt man aus? Gas weg? drücken? Gas weg, und leicht dann die Nase nach unten.


Vorher mal überprüfen ob der Ring oder Schlaufe auf jeden Fall am Hochstarthacken aushengt.
Ein Falschirm am Seil ist von Vorteil.


Gruß
Markus
 
Hä, Chrima?

Du schreibst in rätseln...:confused:

Was hab ich denn anderes als Du vorgeschlagen? :rolleyes:


Lebensgefährlich ;) hingegen ist dein Tip nur mit SR zu steuern. Dann schiebst du nur am Seil hoch. Immer auch mit QR! Sonst gefährdest du nur unnötig Menschen und Modellleben!:eek:
 

thomasr

User
Noch nicht der richtige Tipp dabei gewesen???

Ist ja auch klar, weil keiner weiß welches Modell genau gestartet werden soll und wie groß und fest es ist.
Insofern kann man doch nur anders dran gehen: Wo liegt das Problem??
Ein Problem hat man immer dann, wenn keine Strömung anliegt, die das Steuern ermöglicht!
Wie kann das passieren und was muss ich vermeiden:
1. Der Haken liegt hinter dem Schwerpunkt, der Anstellwinkel am Seil wird zu groß, dass Modell pendelt am Seil, wird in Flugrichtung (nahezu senkrecht) langsam und kippt schlimmstenfalls nach hinten = keine Strömung. In Bodennähe dumm . Liegt der Haken zu weit vorne, ist der Anstellwinkel gering, die Höhe ist schlecht, die Strömung ist aber immer da und alles ist gut. Beide Störungen lassen sich nur bedingt befriedigend aussteuern. Die Hakenposition muss stimmen, man kann sich aber rantasten. Stimmt die Position kann man über Steuern mit der Höhe bedingt die Flugbahn am Seil beeinflussen, wenn man das denn möchte, muss man aber nicht. Das Ding fliegt sicher und rund bis zum Ausklinken.
2. Beim Freigeben des Modells aus der Hand liegt im Moment des Loslassens nicht ausreichend Strömung an, weil zu lange mit geringer Geschwindigkeit rumgemacht wurde. Das Seil muss soweit vorgespannt sein, dass das Modell im Moment der Freigabe aus der Hand ausreichend schnell ist. Wie weit vorgespannt, hängt davon ab, wie schwer und wie fest das Modell ist. Ein drei Kilo f3b braucht schon ordentlich Zug und kann den auch ab, wohingegen ein MPX Panda praktisch ohne Vorspannung gut beschleunigt und bei zu starker Vorspannung in tauesend Stücken zu Boden segelt. Bei der Freigabe aus der Hand sollte man das Modell über die Armlänge hinweg mitführen, also nicht einfach irgendwie loslassen, sondern dem Ding eine Bahn und Richtung mitgeben.
3. Wann startet man vom Boden? Dann wenn man Modelle hat, die man schlecht werfen kann, weil sie zu groß und zu schwer sind. Eben die, bei denen aus der Hand nicht die passende Geschwindigkeit anliegt, die für sichere Strömung und damit Auftrieb reicht. Beim Start vom Boden kann die Fläche einhaken, wenn der Rumpf sehr niedrig ist oder irgendwie mit wenig Zug rumgemacht wird. Start vom Boden ohne Vorspannung, Fläche leicht mitführen, dann etwas ziehen. Der Anstellwinkel wird von der Position des Hakens bestimmt.

Wie kräftig jetzt der Start sein kann und wie man das denn jetzt genau macht, hängt vom Modell, seiner Festigkeit, seinem Gewicht, und dem verwendeten Hochstartequipment ab. Am besten mit guter Höhe und das Ding ist noch heil.
Naja, und wenn man möchte, dass es geradeaus hoch gehen soll, dafür hat man ja Ruder, mindestens eins, oder zwei, oder drei, oder vier, oder....., die muss man dann halt benutzen. Bestenfalls reicht das eine, dass meist am Heck des Fliegers montiert ist. Bis auf die F3b'ler, die nutzen die Ruder dafür, dass es nicht geradeaus gehen soll.

Versuch macht kluch.

Gruß
Thomas
 
Windenstart

Windenstart

Ein Hochstart ist nichts anderes als ein gefesselter Drachen, so soll sich der Segler verhalten. Voraussetzung ist, daß der Hochstarthaken 35 Grad vor dem Schwerpunkt liegt. Also bei einem F3b-Segler rund 1 cm vor dem Schwerpunkt. Bei einem Großsegler siehe 35 Grad, also deutlich davor.So angebrachter Schlepphaken wird immer einwandfreien Hochstart garantieren. Da wird auch nicht gezogen oder gedrückt, der Segler macht einen sehr guten Hochstart. Voraussetzung natürlch bei stimmendem Schwerpunkt und gut eingestellter EWD. Als Schleppleine sollte ein gut dehnbares Seil von 1,3 bis 1,5 mm Durchmesser genommen werden. Die passenden Seile bietet da EMC-Vega an, der ja die Kader der F3b- und F3J-Szene ausstattet.
Ich praktiziere meine Hochstarts so, daß ich die Segler am Ende der Flügelhinterkante um die Rumpfröhre greife und mit der anderen Hand einen Flügel bei der Nasenleiste stabilisiere. Dann spanne ich das Seil mit ein paar Schüben der Winde vor. Diese Vorspannung ist wichtig, damit der Segler sofort beim Loslassen eine anliegende Strömung bekommt. Je nach Belastbarkeit des Tragwerks tippe ich den Fußschalter oder bleibe auf Dauereinzug. Der Segler wird immer bei entsprechender Übung die Maximalhöhe erreichen und keinerlei Ausbrechverhalten zeigen. Auf diese Weise mache ich auch Hochstarts mit Großseglern aus der Hand ohne je einen Crash gehabt zu haben. Bodenstarts gehen natürlich auch, doch hierzu braucht man immer einen Helfer, der den Segler vorspannt. Bei Hochstart ist nichts schlimmer als zu geringe Anfangsgeschwindigkeit. Bei guten Seilen hilft hier sehr das Vorspannen.
 
Jetzt bin ich verwirrt. Soll man nun Höhe ziehen oder nicht?

Ist es vielleicht so, dass das Ziehen optional ist? Also wenn man nichts macht, kommt der Flieger ganz gut hoch, wenn man in Maßen zieht, kommt man höher?

Gruß
Arne
 
Hallo.

@ Arne

Im Prinzip ja.

Das kommt auf das Modell, die Position des Hochstart-Haken, der Winde, dem Wind ......an. Wie Du es bestimmt schon herausgelesen hast gibt es Modelle da brauchst Du fast gar nichts machen, wenn die Leistung der Winde zum Modell passt (oder umgekehrt). Bei einem anderen Modell wiederum muss man ziehen, sonst erreicht man keine Höhe. Wie schon erwähnt wurde, "Versuch macht klug". Also einfach probieren, ist der Anstellwinkel zu flach, zum Anfang vorsichtig ziehen . Von Start zu Start tastest man sich heran. In der ersten Hälfte ist der Anstellwinkel steil und nimmt bis zum Ausklinken ab, Hauptsache man bleibt immer unter 90° ;) , sonst klinkt der Flieger frühzeitig aus, in Bodennähe fatal. Und wie auch schon erwähnt immer schön die Durchbiegung der Flächen beobachten, bei Rippenflächen deutlich zu sehen und bis zu einem gewissen Grad auch normal. Kommt es Dir zu viel vor, weniger Höhe ziehen bzw. drücken. Wenn Du drücken musst ist der Hochstarthaken zu weit hinten oder die Leistung der Winde zu stark.

Gruß Andreas
 

Chrima

User
Jetzt bin ich verwirrt. Soll man nun Höhe ziehen oder nicht?

Hallo Arne
Ich sage; nicht ziehen, weil Du zum ersten mal Hochstart machst, also geht es hier nicht darum eine Rekordhöhe zu erreichen.

Zweitens habe ich in meiner ganzen Karriere, und die begann immerhin bevor es überhaupt Winden gab, nur Bruch gesehen nach steilen Aufstiegen und noch NIE bei einem zu flachen Start !!!
Wir hatten gerade dieses Jahr einen Junior am Vereinswettbewerb mit einem älteren Abachiflügel-Segler (wo man eh nicht weiss, wie er aufgebaut ist...), der ging auch sehr flach weg, na und ? Dafür absolut gerade und immer mit genügend Fahrt !

Drittens habe ich selber auch noch nie "ziehen" müssen, bei heutigem Gerät programmiert man ja dann eine (od. gar 2) "Startphasen" und dort trimmst Du dann in kleinsten Schrittchen die Höhe dazu bis der Flieger zu pendeln beginnt oder gar aus dem Seil fällt. Das ist dann nämlich schon viel zu viel und man "verbratet" nur Leistung der Winde.
Bodenstart ist natürlich was anderes und mit Grossseglern habe ich diesbezüglich keine Erfahrung.
(Hatte allerdings die Windenberechtigung für richtige Segler...)

@Alle; ich sehe das immer auf dem Platz, man probiert mit den Neulingen immer gleich auf dem selben Niveau einzusteigen, das man selber hat. Die Meisten vergessen dabei, wie es einem selber zu Beginn einmal ergangen ist. Die Flieger heutzutage sind natürlich viel toleranter und gehen nicht mehr so schnell in einen Strömungsabriss. Dadurch haben viele Piloten der Neuzeit da aber auch keinen Respekt mehr davor. (Aehnlich auch bei den Grossen...)

Grüsse
Christian
 
Optimaler Hochstart

Optimaler Hochstart

Alles , was Christian schreibt, entspricht absolut der Praxis. Im Grunde genommen bewegt sich der Segler innerhalb eines Viertelkreisbogens. Der kann aufgrund der Seilfesselung nicht überschritten werden. Als es noch die Klasse RC 4 gab,war Laufstart die vorgeschriebene Hochstartmethode. Bei vorhandener Thermik kam es manchmal vor, daß die erreichbare Höhe der gesamten Schnurlänge entsprach, also 100 Meter. Beim Windenstart wird nun mal Seil eingezogen. Dafür wird entsprechend vorgespannt. Dies erzeugt einen enormen Druck auf das Tragwerk, damit große Beschleunigungswerte. Die Könner verwenden diese Beschleunigung, um nach Herauskaltapultierung aus dem Seil dies durch Steilanstieg in Höhe umzuwandeln. Damit komepnsieren Sie die Verringerung der Seillänge. Während eines derartigen Profihochstarts wird sehr selten mal gezogen, sondern die Absenkung von Wölbklappen als Auftriebshilfe verwendet. Bei zu geringer Schleppgeschwindigkeit hilft da auch das Ziehen am Höhenruder nicht weiter. im Gegenteil, die Strömung am Flügel reißt vorzeitig ab und meistens reagiert der Segler dann durch seitliches Abkippen.
Ich bleibe bei meiner Empfehlung, den Hochstarthaken entsprechend der 35 Grad-Regel anzubringen und für eine gesunde Zugspannung zu sorgen. So ausgestattet, wird genügend Auftrieb erzeugt und immer ein einwandfreier Hochstart gelingen.
 
Position des Hochstarthakens

Position des Hochstarthakens

Hallo Fliegerfreunde,

mal abgesehen davon, dass weiter oben die Position des Hochstarthakens mit 10° vor dem Schwerpunkt angegeben wurde und nun mit 35°, stellt sich mir die Frage, wie man denn diese Gradangabe richtig auf das Modell überträgt.

Meist macht man sich ja unter dem Flügel eine Schwerpunktmarkierung die den Schwerpunkt bezogen auf die Flächentiefe eindeutig kennzeichnet. Die Schwerpunktlage bezogen auf die Hochachse bleibt aber in der Regel unbekannt. Misst man denn die Hakenposition genau ab dem Schwerpunkt, der möglicher Weise ja gar nicht an der Flächenunterkante liegt, sondern einige cm darunter oder sogar darüber und muß diesen dazu auch exakt in Hochachsenrichtung ermitteln? Meiner Ansicht nach wäre das die einzig eindeutige Einmeßmethode, denn wenn ich z. B. immer unter dem Flügel messen würde, bekäme ich ja völlig verschiedene Ergebnisse, je nachdem ob ich einen Hochdecker, Schulterdecker oder Tiefdecker habe. Auch die Rumpfdicke hätte dabei einen großen Einfluß.

Was sagt der Profi dazu?

Und wenn es so ist wie ich meine, dann stellt sich mir gleich die 2. Frage: Wie messe ich überhaupt den Schwerpunkt in Bezug auf die Hochachse?

Danke vorab!

Joachim
 
Dazu gibt es doch Hinweise im Wiki.
Link "Hochstarthaken" oben in meinem ersten Beitrag.
Bitte kurz auch dort in "Diskussion" schauen, denn ich meine, es gäbe dort einen Fehler?
 

RWA

User
Moin, ich würde da gar keine grosse Wissenschaft draus machen, ich hab an meiner kleinen SHK "gefühlsmäßig" den Haken ungefähr auf der Hälfte zwischen Schwerpunkt und Nasenleiste hin gemacht, und beim Starten am langen Gummiseil muss ich am Anfang drücken und am Ende bißchen ziehen, wie bei den echten Fliegern auch.

Und ich habe einen Besenstielflieger, der hat den Haken direkt unterm Schwerpunkt, startet auch problemlos.

Was genau der Flieger macht, sehe ich doch nach dem Loslassen, dann kann ich doch reagieren. Vor allem ändert sich das Verhalten, abhängig davon zum Beispiel, wieviel oder ob überhaupt ich Gegenwind beim Start habe.

Bei den Echten ist das nicht anders, K8 neigte zum Aufbäumen, also voll gedrückt losrollen, K7 einsitzig tat das nicht, also weniger drücken, wieviel genau merkt man unmittelbar nach dem Abheben.

Ich glaube nicht, das es die "perfekte" Position gibt, die alle möglichen Zustände abdeckt, und das Ding von alleine immer optimal startet.

Ist genau wie beim Flitschenhaken, den mach ich auch immer irgendwie vorne so hin, das, falls vorhanden, der angeklappte Propeller nicht bis zum Haken reicht, und bis jetzt ist mir noch kein Gummiseil oder Flitschenstart misslungen.


Roland
 
Hallo
ich hab schon sehr viele Hochstarts hinter mir, am Gummi bzw. auch an allen möglichen Winden.
Tödlich und dilettantisch ist der Tipp, nicht SR, sondern mit Querruder zu arbeiten. Bedingt durch Gesamtschwerpunkt und Zug am Haken bewirkt Querruder nur eins: Einen Strömungsabriss. Mit QR kann man am Schleppseil keinerlei Lageänderung hervorrufen. OK, Trudeln ist auch eine...:D SR hingegen steuert - wie beim Turn - die seitliche Auslenkung bzw. das gerade Hochkommen.
Zweiter Fehltipp: Ziehen zum Ausklinken. Für Normalhochstarts gilt eines: Winde ausschalten, in Normalfluglage drücken. Punkt. Das das Flugzeug den mit großem eigenem Luftwiderstand sich und das Seil bremsenden Fallschirm einholen könnte???? Er befindet sich talwärts, das Flugzeug fliegt waagrecht.
Mittels Ziehen hab ich mal ein Flugzeug zerlegt, war ein F3J-Segler, der hat nicht ausgeklinkt ( leider hat der Windenfahrer nicht gestoppt, aber dank Rücklaufsperre hätte das auch nichts mehr gebracht), weil der Haken wohl aus sehr stabilem Kunststoff weder nachgegeben hat noch den Ring rausrutschen ließ.
Mein Tipp:
Winde mit Umlenkrolle möglichst so ausrichten, daß das Seil genau läuft, also gleichmäßig aufwickelt, und auch möglichst genau gegen den Wind schleppen. Keinesfalls mit dem Wind oder bei Verwirblungen ( Bäume, Kanten) oder mit bockigem Seitenwind die ersten Lernstufen machen.
Wenn Du grundsätzlich Fliegen kannst und der Flieger eingestellt ist, Haken dran, Lage kannst Dir vorstellen in der Verlängerung Flieger in Hochstartfluglage 70°, Winde am Boden weit vorne also einfach bei 70° durch den Schwerpunkt nach unten zum Rumpfboden. In dieser lage Seil straffen und Winde auf Gas. Flieger nach oben loslassen und mit Seite Ausbrechen beherzt verhindern ( genauso wie beim Motorflieger mit Zweibein...) und mit Höhe und Gas das gewünschte Steigen und die Belastung des Fliegers halten. Oben, also etwa bei 45° Seil zur Winde, Gas weg und gleichzeitig Modell gerade drücken. Seil dann rasch einholen zur WInde ( sonst liegt es am Ende noch im Feld.
Sauber LAndeviereck fliegen, ans Seil und diesesmal besser machen. Je öfter Du nur kurze Flüge machst desto schneller lernst es. WIr hatten am Gummi oft 20 Flüge am nachmittag, unsere Flieger waren mit den schweren Gummiseilen auch stark gefordert, Faustregel heute wird ungefähr Starthöhe ist halbe Seillänge sein. Später lernst Du dann F3B-Hochstarte´n, da nutzt man ja einen Großteil der Höhe durch Abtauchen zum Beschleunigen, da wird das Modell wirklich nach oben aus dem Haken gelassen und eben nicht geradegerichtet, und dann geht's höher als eingezogene Seillänge.
Bei Könnern und starkem Wind kann es nochmal anders aussehen, Drachen steigen ja auch auf 80° und ohne Seileinzug.
Viel Erfolg
 
Hochstart-Schwerpunkt

Hochstart-Schwerpunkt

Grundsätzlich wird der Schwerpunkt direkt am Profil festgelegt. Da ist es doch unerheblich, wo der später am Rumpf zu finden sein wird. Die Profilachse ist maßgebend für eine senkrechte 90 Grad-Messung. Da kann man doch 35 Grad auf einem Winkelmesser ablesen und am Rumpfboden dann auch den Hochstarthaken anbringen. 10 Grad können von einem Wettbewerbspiloten eingesetzt werden, doch das Risiko ist dabei sehr hoch. Nur mit ausreichender Vorspannung und hohem Auftriebsdruck der Tragflächen wird dieser Hochstart ohne Ausbrechversuch gelingen. Anzuraten ist, für den Anfang die Sicherheitsvarianten zu wählen, um bei steigendem Können eine Rückverlagerung des Schlepphakens zu versuchen.
 
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