12 mm Verbinder versagt im Flug: Alpina 4001

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Hallo Segelflugbegeisterte und Alpina-Kenner,

gestern Nachmittag ist einem unserer Jugendlichen im Verein, dem Flo, seine relativ neue Alpina 4001 (CTE) aus bislang ungeklärter Ursache abgestürzt.
Er behauptet, dass bei einem etwas flotteren Überflug (nicht übermäßig, auch nicht gezogen wie ein Irrer) sich plötzlich der Stahl-Verbinder U-förmig durchbog und die Flächen somit fast in einem 45 Grad Winkel nach oben wegstanden. Das Flugzeug war danach nicht mehr flugtüchtig / steuerbar und stürzte daraufhin in einem steilen Winkel zur Erde wo es sich in die Wiese bohrte. Ergebnis: Totalschaden!

Hier ein paar Fotos direkt von der "Unfallstelle":

K1024_100_7832.JPG

K1024_100_7833.JPG

K1024_100_7836.JPG

Ich würde mich freuen, wenn ihr dazu mal eure Meinung kund tun würdet. Ist bekannt, dass sich ein 12mm Verbinder im Flug so verbiegen kann? Nicht dass man mich hier falsch versteht: Ich will kein Herstellerbashing anzetteln, denn ich bin ein Fan von Tangent und besitze selbst mehrere Modelle aus der Manufaktur. Auch eine Alpina 4001 mit der ich seit vielen Jahren sehr zufrieden bin. Aber da der Junge jetzt sowohl seelisch als auch finanziell am Boden zerstört ist, wäre es sicher für ihn hilfreich ein wenig Ursachenforschung zu betreiben. Vielleicht hat er ja auch einen Fehler gemacht.

Schöne Grüße, Oli
 

Gast_46583

User gesperrt
So mal aus der Ferne

So mal aus der Ferne

Vorausgesetzt das Bild ist Original,
dann war der Überflug nicht "etwas flott",
sondern "highspeed".
Wenn sich ein Rumpf so in den Boden bohrt ist Schmackes dahinter.

Ein Freund hat mir kürzlich erzählt,
dass er einen Flieger verlor durch Totalschaden.
Eine Fläche hatte sich vom Rumpf leicht gelöst, gedreht,
daraufhin hat sich der Stahl um 90 Grad nach oben gebogen !
 
Danke Wolfgang für deine erste Einschätzung. Zunächst mal glaube ich ihm natürlich, wenn er das behauptet. Aber dein zweiter Absatz hat mich aufhorchen lassen: Daran, dass sich der Multilock gelöst hat und sich daraufhin eine Fläche aufgestellt hat, habe ich auch schon gedacht. Das wäre eine sinnvolle Erklärung.

Oli
 
Hallo Oli,

ist das denn der Originalstahl ?
Bei meinen 4m Alpinas war immer eine glänzende silberne Welle bei.
Diese hier schaut so mattgrau aus.

Liebe Grüße
Jürgen
 

Maggi

User
War dass der orginal Steckungsstahl???

Bei meiner 4m ASH 26 von Tangent ist der Stahl im Rumpfbereich nochmal mit nem Stahlrohr aufgedoppelt?! Weiß aber nicht ob das Orginal so ist, da ich die MAschine gebraucht gekauft hatte!
Edit: da war Alpinafan schneller als ich ;-)
 
Ach ja, und wenn sich eine Fläche gelöst und aufgestellt hätte, würde das Modell schnelle Rollen fliegen (glaube ich, ich habs noch nicht probiert:rolleyes:)

Liebe Grüße
Jürgen
 

Maggi

User
Untypisch ist für mich ist die gleichmässige Biegung des Stahls?!? Kann mir nicht vorstellen dass beim orginal Stahl das Material so weich sein soll, dass der Stahl über diese Länge so einen gleichmässigen Radius sich verbiegen lässt
 

MaikG

User
So weit wie sie sich reingebohrt hat, war das nicht nur "etwas flott". Sieht irgendwie nach nem senkrechtem Ablassen aus 400m mit radikalem Abfangen aus (in Verbindung mit nem ungehärtetem Flächenstahl.. Der "Srahl" sieht in etwa so aus, wie meine Bleistangen, die ich in manchen Modellen zum Auswiegen nehm.. die würden sich auch so Durchbiegen..).

Ich schätze mal Euer Jugendlicher hat da beim Absturzhergang so einiges verhamlost, damit er von Papa nicht den Arsch voll bekommt weil er nen 1k € Modell so verheizt hat :p.

Aber zum Ergebnis: Sieht noch nicht wirklich nach totalschaden aus.. Die Flächen wirken auf den Bildern Reparabel und nen Ersatzrumpf gibts für schmales Geld..

Gruß
Maik
 
Was ist denn so eine Aussage von einem jugendlichen
wert? Flott oder Highspeed, schwach gezogen oder stark gezogen.
Alles schwammige Begriffe.
Als jugendlicher(teils jetzt noch) war ich sicher genau so.
Erstmal sehen, was das Ding kann. Mit dem Resultat,
nach flott kommt eben ab.
Wenn sich die Multilocs lösen und sich dann eine Fläche
verdreht, das kommt sicher auch nach flott.
Also wozu hier noch forschen, wenn die Ursache klar
auf der Hand liegt.
Er hat eher für seinen Flugstil definitiv die falsche Modellempfehlung bekommen.
Dem Jung kannste da nicht böse sein.

Gruß Tom
 
Spannt doch einfahc mal den Stahl innen Schraubstock und versucht den zu biegen.... wenn ihr das ohne 1m Rohrverlängerung schafft isses sonstwas. aber kein Flächenstahl 12mm.
 
Hoi Oli

Das ist sehr unschön.
Denke auch, dass da etwas mit dem Flächenverbinder nicht in Ordnung war.
Ein Modell in dieser Grössenklasse bohrt sich im Senkrechtflug schon beachtlich in den Boden.
Vielleicht wäre eine Flächenfixierung mit Klebband angebrachter gewesen.

Gruss
Pablo
 

MaikG

User
Ganz nach Dr House.....jeder Patient lügt ;-)

Naja nicht unbedingt. Aber es liegt schon auf der Hand.. Mit nem "normalem" Flugstiel bekommst das nicht hin (wenns denn ein vernünftiger Flächenstahl gewesen wäre).

Auch die Theorie über den gelösten Multilock halte ich aus mehreren Gründen für unwahrscheinlich:

Zum einen, wenn sich ein Multilock löst und eine Fläche sich senkrecht aufrichtet würde diese einseitige Bremswirkung die Energie in der Form abbauen, dass sich das Flugzeug repide um die Hochachse dreht und dann zu Boden trudelt (weit bevor ein 12mm Rundstahl sich so biegt).

Zum anderen, selbst wenn sich beide Flächen gelöst und senkrecht gestellt hätten (was Voraussetzung ist, das die Kraft so enorm in den Stahl geleitet wird) ist die Flügelfläche hinter dem Stahl so viel größer als davor, dass sie nicht in senkrechte Position gelangt wären sondern durch den Luftwiederstand irgendwo um der Neutrallage geflattert wären. Und auch dabei wäre nicht soviel Kraft in den Verbinder geleitet um ihn zu nem Hufeisen zu machen..
 
Danke schon mal an alle die vielen fleißigen "BFU-ler", die hier bei der Aufklärung mitmachen.

Also zum Thema Stahl: Ich habe das Paket mit den CME-Flächen persönlich erst vor einigen Monaten von Tangent geschickt bekommen und da war ein Original Stahl von den Jungs im Paket (Rumpf war bereits vorhanden). Der Stahl wurde beim Bau auch verwendet. Und wenn der Flo jetzt gestern nicht auf die Idee kam, mal ausprobieren zu wollen, wie es sich anfühlt mit einem Verbinder aus Blei oder Plastilin zu fliegen (wovon ich nicht ausgehe), dann müsste der hier gezeigte Verbinder auch der Originalverbinder von Tangent sein. Was die Färbung angeht: Meiner schaut auch so aus - nur eventuell inzwischen ein wenig rostiger. ;)
Ich habe ihn gestern gebeten mal zu versuchen den Stahl mit all seiner Kraft zu verbiegen. Er sagte, er schaffe da keinen mm. Wir werden mal in einen Schraubstock einpannen und schauen, was da geht und wieder posten. Aber ehrlich: Ich kann mir nicht vorstellen, dass Tangent da einen ungehärteten Verbinder ins Paket legt! :eek:

Eher noch wurde vom Patienten (wie Dr. House schon sagt) bei der Beschreibung des Vorgangs verharmlost. :D

Schöne Grüße, Oli

PS: Hier noch ein zweites Foto vom Verbinder:

K1024_100_7835.JPG
 

Gast_46583

User gesperrt
Wenn ich so einen traurigen Fall hätte,
würde ich die nächstgelegenen MaterialPrüfungsAnstalt aufsuchen
und den Stahl prüfen lassen.
Ich möchte es dann schon genau wissen, evt. fürs nächste Mal ;-)
 
Und wenn der Flo jetzt gestern nicht auf die Idee kam, mal ausprobieren zu wollen, wie es sich anfühlt mit einem Verbinder aus Blei oder Plastilin zu fliegen (wovon ich nicht ausgehe), dann müsste der hier gezeigte Verbinder auch der Originalverbinder von Tangent sein. Was die Färbung angeht: Meiner schaut auch so aus - nur eventuell inzwischen ein wenig rostiger. ;)
:D Sicher seit ihr da erst, wenn Flo die Flugsituation mit deiner Alpina nachstellt.

Gruß Tom
 

Dix

User
Sorry Maik, aber das ist Quatsch.
Bei hohem Anstellwinkel erfährt die Flügelnase eine Saugspitze, und die Fläche würde sich erst recht aufstellen! Aber wahrscheinlich nicht bis zum Einstellwinkel von 90grad. Sondern vorher stehen bleiben. Damit hast Du ein riesiges Flügel-Verwindungsquerruder. Hoffentlich macht die andere Fläche das selbe.
Desweiteren wird der Flieger bei Verdrehen einer Fläche um den Stahl zuerst anfangen zu rollen, bevor das heftige Gieren einsetzt.
Ein sich nach oben aufstellender Flügel ist eine Weile beherrschbar, bis die V-Form zu groß wird (und die in die Horizontale projizierte Flügelfläche).

Der gelöste Multilock ist wiederum nicht so unwahrscheinlich, denn die Fläche hat offensichtlich keine weitere Verdrehsicherung?
Wenn die Fläche arbeitet, dann tut sie es normalerweise nach oben bei positiven Lastvielfachen.
Wenn der Flächenstahl zu weich war, dann konnte die Fläche auch viel arbeiten.
Aufgrund der Hebelverhältnisse ist die Kraft in Richtung "abziehen" sehr groß, wenn die Fläche viel arbeiten kann.
Und wenn unter diesen Bedingungen genau dann der Multilock die Fläche freigibt... Siehe oben...
 
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