Vor- und Nachteile der Größe eines Segelflugmodells

Hallo Segelflieger, :)

kann mir jemand von Euch sagen, welchen Vor- und Nachteile die Größe eines Segelflugmodells hat? Was sagt mir die Spannweite? Heißt eine größere gleichzeitig, daß das Modell länger in der Luft bleiben kann (Hangflug oder Thermik). Was sagt mir die Flächenbelastung? Bleibt ein Modell mit höherer Flächenbelastung um so kürzer in der Luft?
Mein Ziel ist hauptsächlich in der Thermik zu fliegen-so lange wie möglich und sollte ich einen Hang einmal finden, möchte ich auch gern Hangflug probieren.
Vielen Dank schon einmal im Voraus.

Gruß Marko
 
Nabend,
kann man so pauschal nicht beantworten .....
Es gibt sehr wohl HLGs mit 1,5m, die sehr gut auf Thermik ansprechen und länger oben bleiben als manch grosser, aber bei grösseren Modellen hat man halt mehr Möglichkeiten, wie z.B. Wölbklappen, mit denen man ein sehr breites Geschwindigkeitsspektrum austrimmen kann.
Je kleiner das Modell, desto schneller kommt man an die Sichtgrenze und kann u.U. Bärte nicht nutzen, weil sie zu weit weg sind.
Die Flächenbelastung ist eine Sache der Auslegung - Modelle, die auf geringe FB ausgelegt sind, steigen bei jedem Kaninchenfurz, haben aber wenig Streckenreserve, wenn man mal irgendwo weg muss ; Bei hoher FB hat man halt mehr Durchzug und kann auch bei turbulenten Verhältnissen noch recht stabil fliegen .

Groose,
D. Peschke
 
Für diese ersten Tipps ersteinmal danke :cool: .
Welche Größe für ein Modell ist denn zum Thermikfliegen geeignet?
Reichen da 3m Spannweite? Steigt ein Modell, wie der Discus 2b, Duo Discus, Ventus 2c oder eine ASW 19 bei den Größen um die 3m gut in der Thermik weg?
Sind dann die von Dir erwähnten Eigenschaften bei diesen Modellen vorhanden?

Danke und Gruß

Marko
 

Viktor

User
Ich würde für ein Scalemodell kein Modell unter 1:4 bzw. 4m nehmen. Einfach weil man dabei unangenehme Kompromisse machen muß. Entweder die Vorbildtreue oder Flugleistungen leiden drunter. Das Flugverhalten von 3m zweckseglern ist besser wie das der 3m Scalesegler. Es relativiert sich je größer das Model wird.

Gruß

Viktor
 
Hallo, miteinander,

hallo blauaeugle,

Ich denke, Du musst Dir erstmal darüber klar werden, WIE Du Fliegen willst!

Wenn Du immer auf einen Schleppiloten zugreifen kannst, Euer Platz weitläufig ist und du ein großes Auto hast, würde ich in Richtung 4 - 5 Meter gehen - dann darf es auch (semi) Scale sein!
Das Fliegen mit solchen Schüsseln, hoch, weiträumig etc. hat absolut seinen Reitz!

Wenn Du mit einer Winde Leistungssegler fliegen willst, wirst Du auf Dauer an Schalenmodellen 3 - 3,7 m nicht vorbeikommen!
Irgendwann will man sich dann mit anderenn messen und man geht auf Wettbewerbe (die anderen sind zwar immer viel besser, aber man kann viel lernen und ab und zu auch einem guten Piloten mal ein paar Punkte abnehmen!)

Die Flieger bringen echt Leistung und machen alleine aufgrund ihrer Festigkeit (Schuß, Abbolzen etc. ) schon einen mords Spaß!
Allerdings blutet der Geldbeutel schon ganz ordentlich!

Wenn Du auf einem kleineren Platz zu Hause bist und z.B. mit Flitsche (Gummi) starten musst, würde ich sagen, ist bei ca. 3,2m schluss!
Größer - und somit schwerer - nehmen Dir sonst die Chance den Einstieg in die Thermik zu bekommen!
Hie gibt es sehr viele Modelle auf dem Markt, die als echte Leistungssegler Freude machen!

Wenn Du hinter dem Haus fliegen willst - oder dich ab und an an kleine und kleinste Hänge verirrst, sind ca. 2,3 - 2,5 m mehr als genug!
Das Modell soll ja auch nach der Landung noch heil sein!
Auch HLGs (1,5 m ) sind hier vorteilhaft einzusetzen!
Mit solchen Modellen ist dann der Aktionsradius recht beschränkt, aber man kann eben auch jede Blähung eines Karnickels noch nutzen!

Die Größe ist nicht das Thema (es sei denn, es geht um Status)!

Erst den Flugzweck definieren, dann sich geeignetes Material suchen!

Grüße andreasH
 
Gehe ich recht in der Annahme...?

Gehe ich recht in der Annahme...?

Hallo Marko,

Deine Fragen haben verschiedene Mitglieder schon getreulich zu beantworten versucht. Du merkst: Die Sache ist nicht mit "ja" oder "nein" mal eben zu beantworten. Man braucht Kriterien.
Wenn ich Deine Fragen richtig einschätze, stehst Du am Anfang und suchst nach Informationen, die für Dich kaufentscheidend sein können. Wenn das so sein sollte, wäre dies natürlich ein Gesichtspunkt, der vieles Genannte zunächst ausscheiden lässt. Mit einer noch so thermiktauglichen, "schön (Scale?) aussehenden" 5-m-Kiste wärest Du restlos überfordert. Wenn Du ein sehr geeignetes thermiktaugliches Anfängermodell suchen solltest, wäre es sicher sogar besser, Dich zunächst vom Scale-Wunsch zu verabschieden. Die Robustheit, das unkritische Flugverhalten, einfaches Handling u.a.m. sollten hier leitende Gesichtspunkte sein.
Dass man am Anfang vielleicht selbst andere Ziele verfolgt, verstehe ich sehr gut.

Gruß
Frank
 
Ich sehe das genau so wie Frank und vermute auch, daß Du ziemlich am Anfang stehst, das zeigt Deine Fragestellung recht deutlich. Aber schließlich standen wir alle mal an diesem Punkt, nur gabs damals noch kein Forum!
Drum nutze unbedingt die hier abgegebenen Tips:

kein "schönes" Modell, sondern ein zweckdienliches (Du sollst ja den Spaß nicht verlieren ). Also ein gutmütiges Zweckmodell (kein Voll GfK ) mit max.
3,00 mSpannweite. Das Gewicht liegt dann zumeist bei 2,5 -2,8 kg und die Flächenbelastng unter 50 g/dm².
Damit kannst Du dann auch bei fast allen Wetterbedingungen fliegen.

Gruß
 

onki

User
Hallo

Ich sehen das auch so. Aller Anfang ist vermeintlich schwer. Sicher ist es nicht gerade hip mit einem Zweckmodell zu fliegen aber du kannst damit ohne großen (finanziellen) Aufwand die ersten Erfolgserlebnisse bekommen. Wenn du zu ambitioniert das bedeutet mit einem zu großen oder 'unpasseneden' Modell anfängst kann der Schuß gewaltig nach hinten losgehen und du verlierst schnell den Spaß.
Ich habe schon mehrere Anfänger gesehen, die mit den tollsten 4m Kisten angefangen haben, und nach den ersten (Bruch) landungen dann die Flinte ins Korn geworfen haben.
Ich selbst hab vor knapp 30 Jahren mit einem kleinen Uhu angefangen, bin dann über 2-Achser (Dandy und Carrera ASW-17) zum Flamingo gekommen.

OK - ein 2 Achser ist nicht unbedingt nötig, aber zum erlernen der Grundfertigkeiten (wie steuere ich die Kiste im Landeanflug wenn das Teil auf mich zukommt) ganz nützlich.
Ich denke mit einem Modell der Flamingo-Klasse bist du schon ganz ordentlich bedient. Die Teile sehen klasse aus und fliegen auch prima.
Sollte bei euch auf dem Platz keine Winde sein oder falls du unabhängig sein möchtest wäre ein E-Antrieb auch nicht falsch.

Um Lehrgeld zu vermeiden würde ich auf jeden Fall am Anfang mit Lehrer/ Schüler Betrieb fliegen. Damit lässt sich so manche lehrreiche Bruchlandung vermeiden.
 
Hallo miteinander,

um den Gedanken meiner "Vorredner" aufzugreifen:

Wenn es wirlich um den ersten Einstieg ins Segelfliegen geht, dann kann ich Dir nur den himmlischen Höllein empfehlen!

Der hat einiges zum Fliegen (Holz bzw. überwiegend Holz) zwischen 1,5 und knapp 3 m im Programm!

Und wenn es mit Hochstart, Hang etc. auch nicht potimal ist, kann er Dir so ziemlich in jedes Modell einen E-Antrieb - für den kleinen genauso wie für den großen Geldbeutel - empfehlen!

Dann kommt man ohne zu viel Aufwand außenrum in die Luft und hat schnell erste Erfolgserlebnisse!

ABER / UND: Such Dir jemanden, der etwas Erfahrung hat! Versuch das Lehrgeld, das der andere schon gezahlt hat zu sparen!

Grüße AndreasH
 
Danke!

Danke!

Guten abend Modellbaufreunde,

ersteinmal ein großes Dankeschön an Euch alle, für diese guten Tips:) .
Kurz nocheinmal zu mir und meinen "Flugkönnen".:rolleyes:
Ich habe zwei Flieger.Einmal den typischen Anfängersegler "Spatz" von Conrad.
Allerdings fliege ich ihn mit zwei 480-er Motoren und beherrsche ihn schon recht gut-im Gegensatz zu meinen ersten Anfängen. Nur die Querrudersteuerung habe ich noch nicht eingebaut, aber da werde ich mich bald heranwagen. Desweiteren habe ich noch einen reinen Segler-den Hochleistungssegler "High Sierra" den es früher bei Conrad gab. Ihn bringe ich mit Hochstartgummi auf Höhe. Habe Ihn heute trotz stärkerem Wind geflogen. Naja, bleibt halt nicht lange oben und bei starken Böen wackelt er entsprechend in der Luft.
Aber alles in allem bin ich doch schon ganz zufrieden.
Es macht wirklich eine Menge Spaß-in der Natur zu sein, seinen Flieger kreisen zu lassen-ab und an mal einen Looping und einfach Spaß am Fliegen haben. Die Wiese, die ich nutze ist meines Erachtens schon recht groß. Ist so überschlägig 400 m x 400 m . Na gut dazwischen ist ein Feldweg mit ein paar Bäumen, aber immerhin.

Nun ja, die Suche nach einem tollen Flugmodell, daß lange in der Thermik kreisen kann reizt natürlich und die Optik eines Scale-Modells natürlich auch. Aber ich denke, ich werde auch Euren Rat hören und dann NOCH nicht mit den großen Modellen weitermachen, oder gibt es auch gutmütige Scale-Modelle?

Eine Frage habe ich noch. Ab welche Höhe kann man denn überhaupt die Thermik nutzen-bzw. ab welcher Höhe, mit welcher Modellgröße?:confused:

Vielen Dank nocheinmal!

Gruß Marko
 
Sicher gibt es auch gutmütige Scale-Modelle, aber nicht in der für Dich relevanten Größenordnung ( max 3,00 m ). Diese Modelle im MSt 1:5 sind
zumeist sehr anfängerunfreundlich, da kritisch im Abreißverhalten aufgrund der Flächengeometrie. Die größeren Kisten 1:4 oder gar 1:3 sind zumeist
wesentlich "zahmer" im Normalflug, aber donnern mit 5-8 kg entsprechend stark im Landeanflug rein, und das möcht ich Dir wirklich noch nicht zumuten.

Gruß
 
Hallo, blaueugle,

A) Thermik gibt es überall und (fast) immer und eigentlich in jeder Höhe!
Das problem ist, dass man nicht weiß, wann an welchem Ort!

B) Nutzbare Thermik findet man ab ca. 5 m Höhe! - je höher man fliegt, desto einfacher kann man in der Blase bleiben (ab 1000 m wird es mit der Sicht und der räumlichen Einschätzung dann schwer!)

C) Das Problem ist diese zu finden!

D) Was man wie nutzen kann hängt vom Fliegen können, vom Modell etc. ab!

Ich hab mal Philipp Kolb bei einem F3B-E - Wettbewerb gesehen, wie er (damals noch seinen Soarmaster, 3,4 m ) als Pausenfüller im Handstart weggepfeffert hat und auf ca. 15 - 20 m gekreist ist und "aus der Hand" bei relativ bescheidenen Bedingungen ca. 2 Minuten geflogen ist!

Auch ich hab letzte Woche nach einem Abstieg in ca. 15 m Höhe mit einem 3,1 m - Modell nochmals einen Bart erwischt und bin anschließend noch 10 Minuten geflogen!

Allerdings würd ich so etwas mit meinem 5m -Segler nicht machen - der Boden ist einfach zu nah!

Als Faustregel lässt sich sagen: je kleiner das Modell, desto geringer die Einstiegshöhe! (minimum ca. 1,5 m - meine Meinung)

Sinnvolle Größenordung: ca. 2 - 2,5 m - Modell, Einstiegshöhe ca. 50 - 80 m, dann kann man sich auch schon mal Steuerfehler erlauben, ohne dass das Modell gleich hin ist!


Grüße AndreasH
 

Ka6E

User
Hallo auch

Hallo auch

Also, Thermik kann man denke ich aus 2-3 Metern Höhe Problem los fliegen, ist nur die Sache wie gut der Pilot mit seinen Modell umgehen kann. Es kommt auf die Wetter bedingungen an. Ich habe auf einen F3 J -Wettbewerb schon aus ca. 2 Metern Höhe die 10 Minuten locker geschafft, war am Ende der Zeit Höher wie der Rest derTeinehmer.
Gestern bin ich mit einer 5 Meter Ka6E ( ca. 14 kg ) in ca. 65 Meter Höhe in Thermik eigestiegen, und die Höhenangaben beim Picolario war vierstellig. Die geflogene Zeit 122 Minuten.

Kleine Modelle erleichtern das frühe einsteigen, mit großen, fliegt man Höher und weiter weg von sich. Es hat alles sein Vor und Nachteil.

Also letztes Jahr haben Vereinskollegen unsere Winde mit ca. 200m Seil ausgelegt, der eine hat Thermik gefunden der andere nicht. Ein anderer hat für einen F3 j Segler, ein ca. 15 Meter langes Schlauchgummi, 12mm, mit ca 15 Meter Seil daran, ebenfalls Flüge bis an die Sichtgrenze gemacht.
Ich gebe zu, dazu gehört schon ein wenig übung.
Aber wenn das Wetter es zuläßt ist fast alles möglich.

Mfg Dirk
 
Danke!

Danke!

Also vielen, vielen Dank für Eure interessanten und hilfreichen Antworten.:)
Jetzt werde ich an "ausprobieren" und üben gehen und mal sehen wie es auch mit der Thermik so klappt.

Sollte Euch jedoch noch einem ein weiterer Tip zu dem Thema einfallen, freue ich mich weiterhin.;)

Gruß Marko
 
Größe und Streckeung ergenben deutlichen Leistungszuwachs.

Daher sind Wettbewerbsklassen genau nach Größe abgegrenzt.

Wenns richtig Thermik hat und die Flieger wegsteigen, sieht man die kleinen Dinger früher nicht mehr.

Die SAL Klasse hat den Reiz, mit fairen Mitteln sich mit der Thermik auseinanderzusetzen.

Kleine Segler (bis 2,5 m) haben am Hang und im Kofferraum unschätzbare Vorteile, im Budget ebenfalls.

Am Ende wirst du beides haben, also fang mit den kleineren an. Lernt man auch mehr dabei.
 
Hallo Kollege. Bin in einer ähnlichen Situation wie Du. Habe schon ein paar Erfahrungen mit kleinen Modellen und will jetzt mal etwas höher hinaus. Um die Kosten des Lehrgeldes in Grenzen zu halten und trotzdem nicht ewig aus dem Bart auszusteigen, nur weil der "Kleine" kaum noch zu erkennen ist, habe ich jetzt den Bruch von nem Kumpel gekauft. Der hat nämlich das gemacht, wovor hier alle warnen: mit zu wenig Erfahrung einen zu anspruchsvollen Flieger gekauft, den dann natürlich gecrashed und dann die Lust verloren. Jedenfalls habe ich so für 20 Euro nen 3 m Flieger erstanden. Flächen und Leitwerk nahezu unbeschädigt. Der Rumpf wird nach der Reparatur zwar nicht besonders schön sein, aber wenn der Flieger dann mangels perfekter Landefläche (oder Fehlfunktion des Piloten) mal was abkriegt, ist der Ärger nur halb so groß.
Apropos: Falls hier jemand noch ein paar Servos in passender Größe zu Hause rumfliegen-äh meine natürlich liegen- hat, die er mir für kleines Geld überlassen würde, fand ich klasse!
Charlie12@tiscali.de
Gruß Charlie
 

axman

User
Hallo blauaeugle,

ich bin jahrelang mit einem High Sierra in der Ebene mit Gummiseil geflogen. Bei uns liegt das Grundwasser nur 1/2 m unter der Oberfläche, vermutlich war deswegen die Thermikausbeute nicht so toll. Es mussten sehr gute Bedingungen sein, um aus der Höhe 100m etwas wesentliches zu finden. Das wurde erst anders als ich mit dem gleichen Flieger in hügeliges Gelände gegangen bin und dort schon aus wesentlich geringerer Höhe mit wesentlich höherer Wahrscheinlichkeit in die Thermik einsteigen konnte. Die ganze Situation wurde nochmals dramatisch besser, als ich mit HLGs begonnen habe. Nun war auch die Thermik am alte Platz wesentlich häufiger zu finden und zu nutzen. Für die HLGs hatte ich mit extra ein dünnes Gummiseil zugelegt und das ging aus 100m Höhe ausgezeichnet. Ausserdem war zu erkennen, dass E-Segler aus der doppelten Höhe wesentlich bessere Ausbeute erzielten.

Es liegt also auch daran mit welchem Typ Modell man es versucht und wie die Geländebeschaffenheit ist. Übrigens habe ich die High Sierra noch sehr gut am Hang geflogen, auch bei kräftigen Winden. Mit Ballast geht die noch gut durch Verwirbelungen hindurch.


Beste Grüsse

Axel
 
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