Seglerrumpfbruch: nicht nur reparieren, sondern verbessern?

hi,
ich habe einen Rumpf einer HF-model-ASW 28 (robbe) auf dem Tisch: vor dem SR glatt abgebrochen. Die Reparatur der Schale ist weitgehend klar: Fixieren und Blätzli-Technik mit eher grossen Stücken (ab 6x6cm aufwärts) diagonal ausgerichtet.

Wenn ich aber schon mal an die Stelle herankomme:
  • stehenden Holm in Längsrichtung (etwa 20cm) aus 4mm Pappel mit Aussparungen?
  • diesen hinten in einen senkrechten Spant in der SR-Wurzel integrieren?
  • stehenden Holm in Längsrichtung (etwa 20cm) aus 4mm Balsa mit stehendem Faserverlauf?
  • innen 6x 2mm-Polystal-Stäbe (Glasfaserstäbe, etwa 30cm) unter 1 Lage GFK einharzen?
  • etwa 20 cm weit mit Bauschaum ausschäumen?

Oder wie erhöht man die Belastbarkeit des eher dünnwandigen Rumpfes?

Bertram
 

GeorgR

Vereinsmitglied
Plätzli-Technik

Plätzli-Technik

Hi,

meine mehrfachen Erfahrungen mit der Reparatur eines Rumpfes vor dem Leitwerk mit Plätzli-Technik sind gut.
Ich habe immer Briefmarkengroße Stücke aus 24 Gramm Glasfaser benutzt, die ich relativ wild mit einem Pfeifenreiniger,
diesen rollend, mit 24-Stunden Harz aufgetragen habe.
Die Stelle wird sehr hart und bricht eigentlich nicht mehr. Man kann alles auch noch schön bearbeiten und glatt schleifen.
Ich habe zuerst die Teile ausgerichtet und mit Sekundenkleber zusammen geklebt. Dann so weit wie möglich die Stelle
dünn geschliffen und danach die Plätzli drauf gebracht.

Der Bruch kommt meist bei T-Leitwerken bei der Landung zu Stande, aufgrund der hohen Masse, die zur Seite oder nach
oben drückt und den Rumpf einknickt. In einem Fall habe ich zur Vorbeugung 5 mm Balsaspanten reingeschoben und
eingeklebt, im anderen Fall habe ich den Rumpf hinten einfach mit PE-Schaum aus geschäumt. Das ist sicherlich die beste
Methode, man muss nur mit der Menge aufpassen. Der Schaum drückt auch sehr stark.
 
Ciao Bertram

Plätzli würde ich eher als max. 6x6 cm sagen, oder wie willst du diese um den Rumpf kriegen bei dieser dreidimensionalen Form. Verwendest schon Leinwand? Und durch viele leichte, kleine Plätzli wird der Rumpf homogon mit sauberem Übergang ohne sprunghafte GFK- Dicken.

Ich würde generell keine Verstärkungen machen und Landen lernen. Dies ist mein Leitsatz und trifft auf mich zu.
Früher hatte ich auch noch verstärkt, aber wenns mal gröber ist brichts trotzdem wieder....

Aber wenn dann Balsa sauber einpassen und beidseitig mit Glas beschichtet. Darauf schauen dass die Kraft sauber abgeleitet werden kann. Das ganze so nicht abrupt beginnen und aufhören, ein Pfeilung villeicht? Es soll vermieden werden das plötzlich der Rumpf inert wenigen cm deutlich stabiler ist, sonst weisst du dann wo er als nächstes bricht.

So, mein kleiner Input.;)
 

Dix

User
Bertram,

absolut richtige Überlegung!

Also musst Du nur dafür sorgen, dass die dünne Rumpfschale sich nicht verformt.
Pappel ist unnötig schwer und fest. Depron reicht völlig aus!

Aber bitte passgenau und verklebt.

Nur denk dran. Dann gehts woanders kaputt. Überleg Dir, ob Du das willst.
 
Plätzli würde ich eher als max. 6x6 cm sagen, oder wie willst du diese um den Rumpf kriegen bei dieser dreidimensionalen Form.
Das geht schon, ich habe schon mal einen Röhrenbruch repariert, oder waren es zwei? Oder drei?

... und Landen lernen...
Ich geb mir Mühe! :cool::cool::D:D (Der Rumpfbruch war nicht von mir, ich habe den Segler so wie er ist gebraucht in der Börse geschossen)

Aber wenn dann Balsa sauber einpassen und beidseitig mit Glas beschichtet.
Tatsächlich gute Idee, habe ich irgendwie gar nicht mehr dran gedacht.

Das ganze so nicht abrupt beginnen und aufhören, eine Pfeilung vielleicht?
Normalerweise macht man am Anfang und am Ende des Spants eine Aussparung in Form eines liegenden "V"s - das meintest Du wohl? ;)
___

Das mit dem Bauschaum hätte mich noch näher interessiert, weniger die technische Durchführung, sondern ob damit tatsächlich ein nennenswerter Stabilitätsgewinn zu erreichen ist.

Bertram
 

UweH

User
Oder wie erhöht man die Belastbarkeit des eher dünnwandigen Rumpfes?


Hallo Bertram, ich ersetze dafür die ersten paar Lagen Glasplätzli durch Kevlarplätzli.
Das Kevlar sollte allerdings nicht in den Oberflächenbereich reichen und durch Glasplätzli so weit ausreichend abgedeckt werden, dass keine der störrischen Fasern in den Schleifbereich kommen, denn die bekommt man für die Lackierung nicht glatt, sie fransen aus.

Gruß,

Uwe.
 
Ja, will ich, und zwar die HR-Befestigungsschrauben.

Bertram

Und das bei Metallschrauben:eek::D:D:D

Jep... das liegende V, so kann mans auch nennen, mir kam einfach kein passender Name in den Sin :rolleyes:

Also, GFK- Plätzli, von mir aus deine Riesendinger :D:p ich schneid mir meine immer 3x3 - 4x4
Und ein stehender Balsasteg mit Beschichtung die du dann gleich zum Rumpf übergehen lässt, sofern du ausreichend dazukommst.

So würde ich es machen
 

WalterH

Fördermitglied
Das mit dem Bauschaum hätte mich noch näher interessiert, weniger die technische Durchführung, sondern ob damit tatsächlich ein nennenswerter Stabilitätsgewinn zu erreichen ist.

Bertram

Bertram bei GFK Rümpfen von Scale Seglern mit T Leitwerk habe ich das vor längerer Zeit oft verwendet, auch beim Bau neuer Segler, also nicht nur als Reparatur.
Bei sehr dünnen Rümpfen wird das eher nicht so gut funktionieren.
Allerdings hatte ich das Glück, eine gute Quelle für zwei Komponenten PU Schaum zu haben.
Ich hatte da die beiden einzelnen Komponenten als Flüssigkeiten zur Verfügung.
Das ist ideal, da man die Auswahl verschiedener Festigkeiten hat.
Wenn ich mich richtig erinnere, hatte ich Schäume zwischen 40 und 60 kg/m³ im Handansatz verwendet.
Vielleicht kann Dir z.B. bei VossChemie jemand Tips und Bezugsquellen im Einzelhandel geben.
Etwas Übung ist allerdings Voraussetzung (ich hatte seinerzeit Formen für ganz andere Anwendungen damit gebaut).
Der 2 K Schaum den ich hatte muss sehr schnell verarbeitet werden (zwei Personen) , es blieben nur ca. 40s zum Rühren mit Quirl und dann Einbringen des Schaums.
Der Vorteil war aber, dass man nur ca. 3-4 Minuten aufpassen musste, dass der Schaum das Seitenleitwerk nicht aus Versehen verbreiterte. :D
Da kann man falls nötig mit einer einfach Form gegenhalten. Bei 1K Bauschaum kann das Nachquellen lange dauern und am nächsten Tag zu bösen Überraschungen führen.
Der PU Schaum bietet eine sehr gute Verstärkung im Bereich hinterer Rumpf zum T Leitwerk, bildet bei richtiger Einbringung keine abrupten Übergänge für Sollbruchstellen und dämpft Schwingungen, die durch Landestöße verursagt werden, gut ab. Für Anlekungen lassen sich sehr leicht Bohrungen mit leicht angeschärften Rohren einbringen, in denen z.B. CFK Stangen (früher Balsa) gut laufen und gleich abgestützt werden.
Grüße
Walter
 

GeorgR

Vereinsmitglied
PU-Schaum

PU-Schaum

Hallo,

ich hatte einen Evolution-Hotliner mit einem etwas weichen Rumpf.
Da unsere Flugwiese nur zwei mal im Jahr gemäht wird, müssen wir
fast immer im hohen Gras landen. Bei diesen Landungen werden die
Modelle hart gestoppt, sodass der Evolution schnell mehrere geknickte
Stellen im Rumpf hatte. Ich habe in den Leitwerksträger 4 oder 5 Spanten
aus 5 mm Balsa reingeschoben und verklebt. Das ist eine recht schwierige
Prozedur, die jedoch das gewünschte Ergebnis brachte. Der Rumpf knickte
nicht mehr ein.
Beim nächsten gleichen Modell habe ich den Rumpf hinten im Leitwerk
abgedichtet und von vorn einen PU-Schaum von OBI vorsichtig eingespritzt.
Dieser ist auf ca. 300 mm Länge nach vorn aufgequollen.
Der Rumpf ist durch diese Aktion knüppelhart. Ein vorher eingelegter
Ballermann-Strohhalm für das Servokabel war allerdings platt. Mit einem
8 mm Alurohr, das vorn zwei Kerben erhielt, konnte ich ein sauberes Loch
durch die Mitte des Schaumkerns für das Kabel bohren.
Die Gewichtszunahme ist nicht hoch und der Schaum ist hart genug, damit
der Rumpf nicht mehr einknickt.

Diese Methode ist aus meiner Sicht recht einfach zu realisieren und wirklich
empfehlenswert.

Zu den Plätzli:
Durch die wild verklebten kleinen und dünnen Plätzli (24 oder 40 Gramm)
wird die reparierte Stelle sehr hart und erheblich stabiler als die benachbarten
Rumpfteile. Kevlar ist nach meinen Erfahrungen nicht nötig. Es macht in der
Verarbeitung Probleme, weil es nicht anliegen will. Vom Schleifen ganz zu
schweigen.
 
Hallo Bertram,
wie es Walter schon sagt ist diese Möglichkeit mit diesen zwei "Einzelkombos" machbar/sehr gut aber auch wie angeführt erfordert es etwas Aufmerksamkeit!
Da es sich hier um Isocyanat und Polyol handelt ist etwas Vorarbeit nötig was aber nicht gravierend ist. Ein bestimmtes Mischungsverhältnis je Hersteller muß eingehalten werden,wenn Du es bekommen solltest , da der PU sonnst nach einer Gewissen Zeit einfallen kann/wird oder "gummlig" ist. Nennt man dann Schrumpfer in der Fachsprache, was unerwünscht ist in allen belangen!!!
Diese Technik setzt man ein im Fensterbau, Passivhausbau, Türen, Torenbau, Sandwichbau etc.etc.mit Niederdruck/Hochdruckanlagen ultimo an Rohdichte!
600kg .zb. ist das ideale Material um sein Urmodell selbst zu schleifen,Formen oder eben CNC Arbeiten damit durchzuführen, da keinerlei Lunker, Bläschen etc. vorhanden sind und er liegt wie ein "Brett(Formstabil), da dieser in Hochdruckverfahren erstellt, dann geschnitten wird bis auf Zehnteldicken in den einzelnen Gewünschten Stärken, ...!!! Dies nur so nebenbei.
Richtiges Mischverhältnis, wie bei Harz anmachen ebenso, wiegen und gut ist`s. Schnell must Du/Ihr sein und vorher eure Arbeitsschritte ausklügeln.

Was noch sehr wichtig ist: Reaktionszeit beteudet hier auch Wärme!!!!!!
Unbedingt beachten, denn dies kann schnell an die über 80-90 Grad gehen in der Reagierenden offenen Zeit und die Folgen sind denke ich selbstredend!
Man benötigt sehr sehr wenig von beiden Kombonennten da jene ein gutes Qellverhalten haben. Werden normal bei Niederdruckanlagen eingesetzt bis die angeführten 60 Kg am Kubikmeter Rohdichte.

Habe meinen Rumpf der in Kevlar ist (doch etwas zu weich war :) )und daher auf die doch recht lange Länge ab der Flächenauflage damit ausgeschäumt und mir natürlich auch etwas eingelegt vorab für Kabeldurchführung, da die Länge bei mir doch fast 1,2 m war die es zu verstärken gab und dafür Bohrer etwas schwierig zu besorgen sind:). Gut , ginge auch mit einem Stahlstange und erhitzen, aber soll ja wenn schon noch ansehnlich sein, vor allem wenn es ab fast Aufsteckhaube ist .

Rumpf sollte bei diesem Verfahren, anders als mit Bauschaum da jener ja bereits "fertig" aus der Dose kommt, wie eine Art Schalung sage ich nun mal so,innen abgesperrt werden da sonnst alles irgendwo hinläuft wo es nicht hin sollte und das das ist dann relativ unschön.
Bitte aber nicht komplett verschließen, nur wie eine Art Mauer in deinem Fall z. Depron oder Balsa wie einen Zaun einlegen damit der reagierende Schaum bei der Reaktion hier dann darüber kann und nicht die Tür zu machen :)), denn das wäre FATAL für deinen Rumpf. Diese Art von Schäumung birgt "brachiale" Kraft bei zu hoher Dosierung bei Nichtkundigen da die Menge die benötigt wird wirklich sehr sehr gering ist!!!!!

Er breitet sich von selbst sehr gut aus da das Qellverhalten sehr gut ist und nach Aushärtung von max. 4-9 min. , je Hersteller wie FG 58 den ich damals nutzte, ist dieser dann unverrotbar, Lichtecht, wird nicht spröde etc. und bleibt auch in dem letzten Zustand, nicht wie Bauschäume die trotzdem irgendwann spröde werden durch Luft, Sonne etc. und dadurch den eigentliche Sinn wieder verlieren.

Auf jeden Fall, super Dämpfung und mit der richtigen Längendosierung bricht hier nichts mehr bei Landungen oder bekommt Risse, so meine Erfahrung! Am besten bei so um die 25-35 RG bleiben, da dieser dann nicht Knochenhart ist sondern auch etwas Schwingungen mitnimmt!

Ist aber alles nur relevant, für den Fall das es in diese Richtung geht:

Gruß
Stefan
 
Danke für die Infos zum Schaum. Ich glaube, ich versuch es mal mit Schaum. Da ich früher schon mal eine Schalenfläche mit Schaum ballonisiert habe :D weiss ich in etwa was mich erwartet... Vielleicht harze ich innen eine Lage Aramid und schäume sofort, dann wird das Gewebe gleich gut angepresst. Um den vorhandenen SR-Bowdenzug schiebe ich ein gefettetes Alurohr. Zur Not habe ich sogar einen zweiten Rumpf zur Verfügung, aber den wollte ich eigentlich als E-Seglerrumpf aufbauen.

Es waren keine HR-Schrauben beim Modell dabei, ich hatte eigentlich vor, Nylonschrauben einzusetzen.
(Bei meiner LS-10 (bei der das HR sehr fest befestigt werden sollte) ist übrigens als Sollbruchstelle der Ausriss der HR-Befestigungsmuttern vorgesehen. Ein bisschen ungewöhnlich, aber vermutlich am einfachsten zu reparieren. Jedenfalls kommen bei der LS-10 keine Nylonschrauben in Frage.)

Bertram
 

MaikG

User
Hallo Bertram,

Plätzlitechnick ja, aber wie die Vorposter schon schrieben: mit kleineren Stücken.(ich habe mit 1,5x1,5cm gute Erfahrungen gemacht).

Wenn es schonmal offen ist und sich keinerlei Spanten im SLW befinden würde ich dort auch einen Einsetzen. Diesen aber als "Rippe" horizontal in Verlängerung der oberen Kante der Rumpfröhre.

Gruß
Maik
 
ach ja, plätzlitechnik natürlich vorher und auch in der kleinen Region , nicht so große Stücke.
kurz noch zum PU für Selbstmischer :D
Lacheffekt war immer sehr gut, da Du schreibst, balonisiert :D.
Kleine Blechdose für 100 ml mit Bajonetverschluß, lach.....Mischungsverhältnis 1:1,36 Iso/Poly ,15 ml eingefüllt, gerührt, Deckel drauf, weit weg :eek: gehn Verschluß zu , 40 Sek. warten dann explodiert das und fliegt bis zu 30 m :eek:, looool.....also soll nur heißen, ....für spassige Sachen bei denen keiner in der Nähe ist recht lustig für demonstratives oder auch der Gefahraufzeigung für diejenige die es verarbeiten im freien Gebrauch!
Aber dies soll nur die Kraft darstellen was passiert bei jenem Verfahren bei Verschluß im Falle es kann nicht aus :).
Nicht nachzuahmen in Gebieten der Bevölkerung, gefährlich!!!!!
Warum ich dies noch schreibe, ..behutsam damit umgehen bei Überdosierung was schnell zum Eklat werden kann wenn man es mit der Menge zu gut meint und nicht nur das Model in deinem Fall deformieren würde :) !!

Ach und noch zu deinem Fett um das Alurohr!
Muß nicht sein, kannst auch dicke PE-Folie nehmen da diese sich auch wieder leicht entfernen lässt da der PU dort nicht haftet.
Bei dem ersten "Probeschuß" zum ermitteln der Rohdichte im gewerblichen wird stets in die Form eine PE-Folie gelegt um es danach wieder rückstandslos lösen zu können.Die eigentliche Form in die der PU eingschäumt wird via Mischkopf, sind , bei Rahmenlsoser Verschäumung ,nur die Rahmenteile zur Formgebung(nenne ich es mal so) mit Paketklebeband beklebt damit man das fertige Produkt auch entnehmen kann und an den Seiten der gehärtete Schaum nicht anhaftet. Druckplatte bei der Verschäumung wird auch nur mit Folie beklebt nicht mehr und weniger. Also für die Auswertplatte! Danach erübrigt sich dies ja, da eine Sichtplatte angesaugt wird und verschließt! Die Rahmen bleiben stets nur mit Paketklebeband abgeklebt für Rahmenlose Teile!
 

Dix

User
Würde auch die Finger vom Schaum lassen.

Erstens kann er Dir den Rumpf auseinanderdrücken.
Zweitens sind liegende Spanten aus Depron erheblich leichter und erfüllen die gleiche Funktion bei wenig bis keiner Kerbwirkung.

Die brauchen ja nix aushalten, solange der Rumpf sich nicht verformt, gibts auch keine Kräfte drauf.

Jedes Gramm, was hinten in den Leitwerksträger reinkommt, muss vorne mindestens doppelt mit Ballast wieder ausgeglichen werden.

Übrigens halte ich die Verschraubung des Leitwerks als Sollbruchstelle für ziemlich ungeeignet. Diese hat viel zu wenig auszuhalten. Sie steht im Kraftfluss ziemlich weit unten. Es wird vorher woanders nachgeben. Bzw. wenn die aufgeht ist vorher eh wieder wo anders was putt. Mir ist es jedenfalls noch nie passiert, dass die Verschraubung eines T-oder V-Leitwerks nachgegeben hat. Der Hebelarm des geringen Rumpfquerschnittes ist einfach schlechter, als die gewollt schwächere Schraubverbindung.
 
@steffke&walter:
ich habe bei swiss-composite.ch einen Standard-PU-Schaum Typ 701 (lösungsmittelfreies Polyol-Harz), 50kg/m3, 1:30, Startzeit 25sec, Abbindezeit 350sec gefunden (S.98 im PDF-Katalog, vermutlich gibt es das Zeuch auch bei R&G). Der sollte passen?
Jetzt meine Fragen:
- rühre ich das mit einem zum Winkel gebogenen Draht im Dremel an? 25sec ist "sportlich"...
- was für ein Gefäss?
- Das benötigte Endvolumen kann ich in etwa ausrechnen. Soll ich im Ansatz wirklich nur etwa ein 25tel verwenden (etwas verbleibt ja im Becher)?
- ich messe Harz-Kleinmengen i.d.R. mit Spritzen ab, ok?
Das mit der "Tür" bzw. "Mauer" habe ich verstanden. Ich werde sie vorne anbringen (und eher als spitzen nach hinten gerichteten Kegel aus Depron ausbilden), wenn ich von hinten einfülle.
Die Abdichtung des Bowdenzuges macht mir noch etwas Sorgen, da die (versteifte) Innenseele an der Bruchkante bereits seit 5cm frei liegt, und ich denke der Schaum kommt überall hin. Evtl. opfere ich ihn.

Bertram

zur Plätzlitechnik (anderes Thema):
ich habe frühe auch kleine Stücke genommen, ist ja praktisch. Inzwischen versuche ich die Gewebelagen möglichst original "nachzubauen", ich nehme auch eher gröbere Gewebe oberhalb von 49g/m2 und mache die Schäftungszone breiter (>3cm).
 
Schaum

Schaum

Ich habe bisher schon 6 verschieden Rümpfe mit Bauschaum repariert.
Benutze da Bauschaum aus meinem Baumarkt ,der speziel für den Einbau von Türzargen ist.
Dieser drück nicht nach und ich habe damit sehr gute Erfahrungen seitens Stabilität und Gewicht gemacht.
 
Hallo Bertram,
oh oh, jetzt wirds kompliziert :). Wollte dir nur einige Möglichkeiten aufzeigen wie man es, wenn schon Schaum wie beschrieben von Voss oder andere ohne Schleichwerbung zu betreiben hier, FG etc. der eigentlich für die Industrie ist, machen kann.
Hmm, natürlich ist es auch möglich wie Wilga es schreibt, zumal viel einfacher und geht natürlich auch. Ich machte es eben so da ich auch teils Abdrücke die ich benötigte in jeglicher Form kurzerhand so erstellte, z.B bei einem Flächenbruch meines Opus`es der mitten durch war und der fliegt heute wieder samt fast 4kg inkl., Balast. Negativ eben kurzerhand erstellt mit etwas Vorarbeit.
Kurz Thema verfehlt aber zur Demo und warum schrieb ich dies, da jener eben sehr Stabil ist.

Sicherlich must Du auch um das Mehrgewicht , je nach dem wie viel Fläche Du verschäumst den Nasenbalast aufbessern. Kann bei Modellen die im Thermikbereich nur im eingesetzt werden einiges mehr werden wie schon angesprochen wurde. Gewicht ist oft so 3:1, sprich hinten bei ca.20g mehr, Nase dann um 60g. Denke das ist Faustformeltypisch wenn ich mich nicht ganz Irre.

Zu deinem Problem mit dem Zug damit der nicht verstopft ist, denke habe ich doch richtig verstanden?
Ich weiß jetzt nicht wie das im Detail bei Dir aussieht, aber wenn da um 5 cm was offen ist beim Bruch oder die Litze aus dem Rohr herausragt in dem Bereich dann mach es doch einfach wie jeder Bauarbeiter: :) Jegliche Aussparung die einzubringen ist wird anhand eines Körpers, sprich Styro/...dur Klotz etc. eingelegt und dann war es dann auch, sollte somit nichts innen rein kommen, oder Stück neuen darüber mit Übermaß , Klebeband etc.etc. Wenn dann ists nicht so toll und bedarf Mehrarbeit! Also das sollte schnell erledigt sein mit Abdichten oder verschließen, egal mit welcher Möglichkeit.
Also, das muß jeder selbst wissen wie er es handhabt oder bewerkstelligt. Mir geht es eben leicht von der Hand da ich von der Materie , auch sage ich mal so, Ahnung habe denke ich, um nicht als Besserwisser irgenwie dazustehen.

Diesen Von Composite kenne ich nicht , lese nur Polyol und Harz jetzt hier, muß ich mir mal ansehn von der Zusammensetzung aber ich denke das sind eben Gebinde von jenen die natürlich nicht wie in der Industrie vor kommen wie ich schrieb, preislich schon gar nicht machbar.
Laut Datenblatt handle es sich um Komponente A. A ist im Fachchargon Poly/ol, was prinzipiell wie es auch dort steht unbedenklich ist!
Kenne einen Versuch bei einer Vorstellung eines Drittanbieters, es sei sogar Trinkbar :),...natürlich wollten wird das sehen,..Resultat war, er musste sich übergeben,.....dummer Anpreisungsversuch:)
Komponente B wird normalerweise das Iso/zyanat genannt! Davon stand nichts im Datenbaltt was ich so überflogen habe, somit etwas anderes Produkt was nicht heißen soll es sei schlecht, Gegenteil kann der Fall sein .
Aber bestimmt geht dies ebenso, ist bestimmt schon x1000 fach erprobt/verarbeitet worden. Auch ist Das Mischungsverhältnis laut dir eine ganz anderes als das was ich benötige!
Ich spreche nur für meinen Teil was ich benutzte aber Anfragen bringen einem immer weiter :)

Zu der Spritze: Bei meinem angebrachten Variante: Hier must du aber wenn es so anteilig vermischt wird ebenso 2 Kanülen nehmen, denn beide reagieren ja miteinander. Da es 2 Komponenten sind die vermischt werden in Kleinmengen, ist natürlich Sinnvoll eine Art Quirl zu haben der aber bei meiner Version schnell gereinigt werden muß ! Im Bezug auf Wiederbenutzbarkeit:) und das Mittel ist nicht überall zu bekommen da es streng , was auch richtig ist, Entsorgungspflichtig ist und nur Schwundanteilig weniger sein darf als geliefert!
Welches Gefäß,....geht alles , Kunstoffbehälter, Schüssel etc. Auch kannst du mit PE Folie eine Einlage in den Behälter einlegen, dann ist es Rückstandslos zu entfernen.
25 Sek. ist eine lange Zeit, klappt immer. Auch wenn ich es per Hand mische, mit einem alten oder günstigen Handquirl/Schneebesen wie die Frau meist einen hat, .,.,der ist eben dann weg :D

Ich denke ich habe da ein Fass aufgemacht was ich besser wieder schließe!
Wenn man hierzu wenig Ahnung hat, besser Methoden anwenden die man so üblicherweise auch gut durchführen kann!
Schaum geht eigentlich generell , siehst Du ja von Wilga und hier zudem noch ohne viel Hintergrundwissen bei der Verarbeitung.
Problematisch ist dies, wenn es in die Augen kommt als vermischtes ..... sollte nicht passieren unbedingt Schutzbrille tragen. Iso hinterlässt schwarze Flecken und Klamotten sollten alte benutzt werden, versteht sich von selbst.
Vorarbeiten was schon gesagt wurde und parziell rein damit, für den Schaum aus der Tube .
 
hi Steffke,
Danke für den Text. Dabei will ich nur ganz wenig wissen:
- ist das Zeug mit Spritzen abmessbar oder zu viskös? Dass es zwei getrennte Spritzen sein sollten, habe ich mir schon fast gedacht - also mein Harz mag es nicht, wenn ich nur eine Spritze nehme. ;)
- wenn ich exakt 100ccm brauche, für wieviel rührt man dann an? Es bleibt ja was im Topf, und vielleicht hat man das Verhältnis ja auch nur 95% genau getroffen usw.

Gewicht rechne ich selber auch 1:3 statt 1:2, und das mit dem Bowdenzug schaffe ich auch noch.
Bertram
 
Bauschaum ist der bessere Ballon...

Der intakte Rumpf hat an der engsten Stelle innen einen GFK-Schlauch bekommen und im "Knie" noch einen Aramid-Gewebestreifen,
der nur fixierte (noch nicht "geplätzlite"!) defekte Rumpf innen drei getrennte AF/CF-Gewebestücke: das Gewebe ist so steif, dass es sicht schlecht adaptieren lässt.

Direkt nach dem Harzen (langsamer Härter) habe ich dann mit normalem 1k-Bauschaum nicht allzu viel der Röhre gefüllt (nach vorne 15cm, nach hinten 3cm). Das Nachquellen ist etwa 50%. Da der Schaum sehr gut nach vorne und hinten expandieren kann, ist die Blähwirkung eher gering. Das eine SR sieht minimal verdickt aus, aber wenn ich den überschüssigen unnötigen Schaum dort ausschneide, ist alles ok.

Der gebrochene Rumpf war nur mit Tesa-Streifen fixiert, allerdings mit vielen und langen. Er ist an der Bruchstelle nicht auseinandergedrückt worden! Was mir sehr gefällt: Der Schaum hat relativ viel Harz durch die Ritzen gedrückt, obwohl ich gar nicht verschwenderisch mit dem Harz umgegangen bin. Es sieht so aus, als ob das Gewebe sehr gut von innen an die Röhre gedrückt wurde! Die jetzt anstehende Plätzlireparatur wird durch die bisherige Festigkeit des Gebildes auch wesentlich einfacher.

Wenn die Rümpfe jetzt 3 Jahre alpine Landungen aushalten, wird das meine Standardmethode und gleich bei neuen Seglern angewendet.

Bertram

Nachtrag:
beim defekten Rumpf waren die oberen Nähte an beiden Teilen aufgegangen. Diese wurden in einer vorgängigen Sitzung von innen mit Glasgewebestreifen wieder verklebt. Diese Art von Rissen in Längsrichtung hätte der Schaum sicher aufgedrückt.
 
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