Stromkosten für eine Stunde Elektromotorflug

Am Beispiel der >>Herzog SU<< sollen die Stromkosten für das Akkuladen bei einer Stunde Flugzeit abgeschätzt werden.

Der 10 zellige 1950 mAh Akku wird geladen.
Die eingeladene elektrische Energiemenge beträgt:
W = U *I*t = ca. 12V*3A*40min= 1440VAmin = 24VAh= 24Wh= =0,024kWh.

Das Ladegerät wird mit einem Wirkungsgrad von 0,9, das Netztgerät, als Speisespannung für das Ladegerät, mit 0,8 angenommen.

Die aus dem 230V Netz entnommene elektrische Energie ist dann ca. E = 0,024kWh/(0,9*0,8) = 0,033 kWh. Bei einem Srompreis von 20Cent/kWh sind das Stromkosten von 0,033 kWh * 20 Cent/kWh = 0,7 Cent.

Mit diesem geladenen Akku fliegt die SU ca. 10 min.
Die Stromkosten für 1 h betragen als ca. 0,7 Cent * 6 = 4 Cent.

Wenn jetzt die Akkus und die Motore und die Regler und die Ladegeräte und und und.. nicht so teuer wären, wäre Elektrofliegen direkt billig.
 
Das Laden der Akkus über die Autobatterie verursacht einen höheren Benzinverbrauch. So erhöht sich der Benzinverbrauch durch unnötiges Brennenlassen der Scheinwerfer um ca. 1L / 100 km. Ähnlich sieht es mit der Klimaanlage aus. Dahinter steckt der Energieerhaltungssatz.
Die entleerte Autobatterie wird beim Fahren durch die Lichtmaschine aufgeladen. Diese dreht sich deutlich schwerer, wenn in ihr der Induktionsstrom fließt. Auf die stromdurchflossenen Kupferwickelungen im Magnetfeld der Lichtmaschine wirkt nach der Lenzschen Regel eine hemmende Kraft (Energieerhaltung). Um diese hemmende Kraft zu überwinden, braucht der Moror mehr Benzin.

Eine aus der Autobatterie entnommene kWh ist deutlich teurer als eine kWh aus dem 230 V Netz, da der Automotor nur mit einem Wirkungsgrad von ca. 25-30% arbeitet.
 

Stöps

User
Find ich prima, dass das mal einer ausgerechnet hat, meine liebe Frau wollte mir nämlich schon einreden, dass ich für die hohe Stromrechnung verantwortlich bin :D
 
Hallo Energiesparer,

1l/100km fürs Licht? Sorry, aber das ist Blödsinn.

Man liest oft die Aussage, daß eine Klimaanlage 1l/100km schluckt. Genauso falsch, allenfalls ein Richtwert. Die Klimaanlage braucht ungefähr 2000W, aber nicht abhängig von der Entfernung, sondern nur von der Einschaltzeit. Es ist ein Riesenunterschied, ob sie im Stadtverkehr oder auf der Autobahn läuft, was die Angabe "pro Kilometer" ad absurdum führt. Wenn sie im Stand läuft, verbraucht sie sogar unendlich viele Liter pro 100 Kilometer. Also ist die Angabe technisch völliger Blödsinn. Mit der Angabe Verbrauch pro Stunde (l/h) wäre uns mehr gedient.

Bei Vergleichsfahrten habe ich bei meinem Auto (BMW-Sechszylinder) auf der Autobahn übrigens nur ca. 0,2l/100km Differenz ermittelt, bei um die 160 km/h.

Und nun zum Scheinwerfen: Abblendlicht plus Rücklicht ca. 150W. Lichtmaschinenwirkungsgrad angenommen mit 70% ergibt ca. 200W. Also grad mal 10% von der Klimaanlage.

Also vergiss es :)

Ein Akkulader braucht wohl auch selten mehr als 200W, eher nur 100W. Nehmen wir nen 1800mAh Akku mit 10 Zellen, macht ca. 20Wh (Wattstunden). Bei Ladung brauchts mehr, sagen wir incl. Verluste in Akkulader und Lichtmaschine max. 40Wh. Das ist ungefähr so viel Energie, wie die Klimaanlage in einer guten Minute verbraucht! Deutlich mehr Energie verbraucht man, wenn man einmal bei Spätgelb aus 50km/h abbremst statt noch über die Kreuzung zu düsen :D

Alle Werte sind über den dicken Daumen gepeilt, daher alles ohne Nachkommastellen :D :D

Nebenbei rege ich mich immer auf, wenn irgendwo behauptet wird, daß ein Kraftwerk soviel Strom erzeugt, wie eine Stadt pro Jahr verbraucht. Da werden kW mit kWh vermischt, und das ist Humbug. Wenn es an einem Tag so viel Strom erzeugt wie ich im Leben verbrauche, dann kann ich das umrechnen und weiß dann, wieviel Leistung gemeint ist. Man könnte es aber auch gleich direkt richtig angeben, aber dann wärs ja nur korrekt aber nicht mehr plakativ.

Man kann auch nicht pauschal behaupten, daß Strom aus dem Automotor teurer ist, nur weil der Automotor nur 30% Wirkungsgrad hat. Ein Kraftwerk ist auch nicht besser, das ist ein Naturgesetz. Hier kommen auch noch die heftigen Verluste beim Transport über die Fernleitungen hinzu.

A propos Klimaanlage: Ich geh jetzt noch ne Runde autofahren, 33 Grad in der Hütte unterm Dach sind zuviel :D

Gruß, Gunter
 

Armageddon

Vereinsmitglied
Original erstellt von Spunki:
Doch! - mit Wärmeauskopplung bis nahezu 63% ! ... ;)
Ob Dir die Wärmeauskopplung bei der Stromerzeugung was nützt ;) ?
Mein Automotor heizt übrigens nebenher auch noch.

Auf die 30% Gesamtwirkungsgrad für die Stromerzeugung inkl. Übertragung muß man erst mal kommen.

Gruß Kai

[ 04. August 2003, 16:09: Beitrag editiert von: Armageddon ]
 

Marcus M

User
Doch für mich isses Umsont, Firmenwagen sei dank !

Und mein Verbrauch auf 100 km liegt immer bei 7 litern im Schnitt, egal ob Sommer (Klima) oder Winter(Keine Klima) oder Akku laden oder nicht, Tag oder Nacht.

Gruß

Marcus
 

Spunki

User
@Kai

>>Ob Dir die Wärmeauskopplung bei der Stromerzeugung was nützt<<

Uns draussen am Flugfeld nix, klar, aber den anderen dafür in der warmen Stube ;) ...

@Marcus

Aha, so ist das also!, na dann isses natürlich umsonst ;) ...

Grüße Spunki
 
Die ca. 30 % Wirkungsgrad beim Auto beziehen sich nur auf die Erzeugung der kinetischen Energie beim Auto über die Verbrennung des Benzins. Soll nun mit diesem Wirkungsgrad über eine Lichtmaschine der Bleiakku geladen werden und anschließend über das Ladegerät der Flugakku, bleibt von der ursprünglich eingesetzten Primärenergie nicht mehr viel übrig.
Mit Sicherheit ist das Netzladen der Flugakkus deutlich billiger als das Laden aus dem Autoakku.
Bei ensprechendem Einsatz hält selbst ein separater Bleiakku ca. nur 1 Jahr. Diese Erneuerungskosten entstehen beim Netzladen auch nicht.
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
:rolleyes: - sorry - :rolleyes:

... mmmh, also wenn ich nur 15Min täglich die Tagesschau sehe, habe ich nach Gerhard schon das DOPPELTE gegenüber seiner Akkuladung verbraucht
Ergo, heute Abend schaue ich keine, dann kann ich dafür zwei Packs zusätzlich laden! ;)

Außerdem muß ich eine halbe bis dreiviertel Stunde mit dem PKW zum Flugplatz fahren!
Mit dieser (verschwendeten - NEIN!!!) Energie kann ich bestimmt Jahre die Akkus laden - oder?

... aber interessant - nur bitte bei schlechtem Wetter - ist es schon! :cool:

[ 04. August 2003, 18:20: Beitrag editiert von: gegie ]
 

Ulrich Horn

Moderator
Teammitglied
Interessante Betrachtung..

..spielt aber bei den tatsächlichen Verbrauchskosten bei der Elektrofliegerei praktisch keine Rolle. Die Kosten durch Akkuverschleiß sind weit höher. Überschlägig berechnet:

10 Zellen Akkupack 2000er = 50€. Effektiv 250 Zyklen á 10 Minuten = 42 Flugstunden. Macht 1,20 € pro Flugstunde..
Anders gesagt müßte ein Akkupack rund 5000 Zyklen halten, damit die Akkuverbrauchskosten in der Größenordnung der Stromkosten liegen!

An der Stelle können Vielflieger mit zyklensteigernden Systemen wie hochwertiger Ladetechnik oder Akkulution wesentlich mehr sparen als beim Ladestrom ;)

Grüße, Ulrich Horn

[ 04. August 2003, 20:51: Beitrag editiert von: TIBOS ]
 

UrsL

User
Nur nochmal zur Info:

Das mit dem erhöten Benzinverbrauch bei erhöhtem Stromverbrauch im KFZ beruht auf der Lenzschen Regel:

Das Magnetfeld, das ein stromdurchflossener Leiter erzeugt, wirkt der Ursache seiner Entstehung entgegen
Ursache ist der Permanentmagnet im Generator. Bei erhötem Stromverbrauch oder überdurchschnittlich leerer Batterie fließt durch die Generatorwicklung ein höherer Strom -> höhere Bremswirkung -> höherer Verbrauch. Nach dem gleichen Prinzip arbeitet auch die Motorbremse bei unseren Modellmotoren.

So long . . .
 
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