Blue Airlines: ASH 26, check Klebung Klappenstege

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Gast_8039

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Hallo Zusammen,
aus aktuellem Anlass empfehle ich den Besitzern von GFK-Modellen von Flight composites, ihre Ruder aufzuklappen und die Stege zu untersuchen.
Hintergrund dieses Beitrags: mir ist kürzlich an der zum Start bereiten ASH 26 eines Kameraden zufällig ein etwas unsauberer Spaltverlauf der Einlauflippe der WK aufgefallen. Also mal genauer hingesehen bevor es in die Luft geht. Beim Aufklappen der KW haben wir dann eine annähernd vollständige Separation des flügelseitigen Steges festgestellt. Die WK hing lose in der Anlenkung. Dieser Mangel hätte mit Sicherheit zum Absturz geführt, da die WK-tragende Flügelschale sich ohne nennenswerten Widerstand um > 10mm aufspreizen ließ. Wäre schade um den an sich schönen Flieger...

Beschreibung der Bauweise (s. Bilder und soweit sichtbar): der Steg ist offenbar aus einer 5mm dicken Platte Airex C.70-55 vorgepresst, mit 45° bidiagonal CFK und Abreißgewebe. Dieser vorgefertigte Steg ist dann zum Streifen zugeschnitten worden und mit Untermaß in die Form eingelegt. Prinzipiell ist diese Steg-Bauweise voll in Ordnung. Damit das nicht missverstanden wird (ich mache das ähnlich ;))! Es muss aber unbedingt die vertikalen CF-Decklagen des Sandwich-Stegs korrekt an die obere und untere Flügelschale angebunden sein bzw. die Steghöhe muss genau genug vorgefertigt sein um nicht eine zu weite und schwer zu verfüllende Klebefugen hervorzurufen. Hier war nur die Oberseite in Vollkontakt.
Da in diesem Fall die Schublast nur durch den Klebespalt und den Schaumkern des Stegs geht, ist der Flügel nicht mehr sicher. Denn es ist sehr wahrscheinlich, dass der 5mm Schaum und damit die Schalen separieren können. Dann flattern nicht nur die Klappen, sondern es wird auch der Flügel (da torsionsweich) unmittelbar totalversagen.
Bitte prüft also, ob eure Flächen die folgenden in unteren Bildern dargestellte Merkmale aufweisen:
1. mehrere Millimeter Untermaß des Klappenstegs zu einer der Schalen (= Klebespalt). Hier waren es bis zu ca. 5mm.
2. Fuge mehr oder weniger lückenhaft gefüllt durch eingedicktes Harz (dem Augenschein nach Microballon/ EP-Gemisch recht dünn eingestellt, d.h. verlaufend).
2. Sind die diagonalen CF-Decklagen des Sandwich- Stegs durch die Kleberaupe eindeutig angebunden? Oder ist über weitere Strecken nur der innere Kern im Kontakt mit der Klebung, d.h. man kann das Ende der Fasern sehen? s.a. die Bilder unten
Solange der Steg nicht versagt hat, erscheint der gesamte Flügel beim Anfassen vordergründig steif und "hart". Also aufklappen und reinschauen! Die Reparatur beim Hersteller bestand in diesem Falle durch ein Nachkleben der versagten Ebene. Dies ist imho nicht hinreichend, da die eigentliche Schwachstelle nicht erfasst wird! Einen betroffenen Flügel korrekt zu ertüchtigen, ist allerdings keine große Sache:
1. die gesamte Kleberaupe oberflächlich anschleifen
2. mit einer Rundspatel eine ca. 2-3 mm in die Stegfasern reichende Kehlnaht aus eingedicktem Harz (mit BW-Fasern) in den Bereich Steg/Schale einziehen
3. idealerweise einen 45° diagonal zugeschnittenen Streifen Glasgewebe von ca. 50-80g/m² über den gesamten Stegbereich -die Flügelschalen überlappend- auflaminieren.
Nochmal: Ich möchte das hier nicht als Herstellerbashing missbraucht wissen, möglicherweise ist dies auch ein Einzelfall gewesen. Ich halte es nur für wichtig, hier auszuschließen dass bei anderen Flächen ähnliche Mängel vorliegen und dadurch evtl. etwas Schlimmeres passiert.
Liebe Grüße!
 

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Hg

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naja

naja

Auch wenn ich jetzt dann wahrscheinlich gesteinigt werde, aber die Verarbeitung passt irgendwie nicht zu den vollmundigen Versprechungen und erinnert trotzdem an die Verbinder Fotos von letztem Jahr von den BA-Modellen...
Gruss
Hg
 

attfly

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hallo
diese maschine ist aelter. stammt nicht aus der flight composites produktion!!
gruesse
fc

@FC:
Wurde jetzt in der aktuellen Fertigung etwas geändert?
Wie bekannt wurde fast die komplette Produktlinie (wie auch diese ASH26) von Blue Airlines ausgelagert und wird jetzt unter neuem Namen flight composites vertrieben.
Da der Inhaber von flight composites der gleiche wie von Blue Airlines ist, wäre es von der Kundschaft/Interessenten sicher erfreulicher zur Thematik etwas zu hören, als einfach nur zu hören "geht mich als neue Firma nichts an".
Ein Schelm der böses dabei denkt.
Adrian
 
Hallo,

beide Firmen haben ausser dem Inhaber keine Gemeinsamkeiten - die Produktion ist komplett eine andere. Die Stege beispielsweise sind bei Flight Composites aus CFK-Schläuchen gefertigt.

Richtig ist, dass einige Modelle des bisherigen BA-Programms sind zu FC gewandet und werden dort - anders als bei BA - produziert. Die Formen der ASH sind noch nicht gewandert, da diese z.Z. auf 4-Kant-Verbinder umgestellt werden!

Dieses Modell (Glasversion) hier wurde 2012 von BA produziert und nach der Anfang 2013 erfolgten harten Baumlandung von Herrn Q. (dem Piloten und Besitzer) repariert und neu aufgebaut. Auch die nun - durch was auch immer aufgeplatze Klebung am hinteren Steg im Bereich der WK ist von BA am letzten Mittwoch in Awendheit von Hr. Q. in der Werkstatt wieder repariert worden - von Verantwortung abtreten kann hier keine Rede sein.
Fehler können passieren - da Achim D in seiner Analyse keinen Bezug auf Vorschädigungen durch die damalige Baumlandung, durch harte Landungen etc. gemacht hat - kann der Fehler natürlich nur bei BA-Produktion liegen klar...

Grüsse
 

Gast_8039

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Dieses Modell (Glasversion) hier wurde 2012 von BA produziert und nach der Anfang 2013 erfolgten harten Baumlandung von Herrn Q. (dem Piloten und Besitzer) repariert und neu aufgebaut. Auch die nun - durch was auch immer aufgeplatze Klebung am hinteren Steg im Bereich der WK ist von BA am letzten Mittwoch in Awendheit von Hr. Q. in der Werkstatt wieder repariert worden - von Verantwortung abtreten kann hier keine Rede sein.
Fehler können passieren - da Achim D in seiner Analyse keinen Bezug auf Vorschädigungen durch die damalige Baumlandung, durch harte Landungen etc. gemacht hat - kann der Fehler natürlich nur bei BA-Produktion liegen klar...

Grüsse

Hallo Herr Steinbach,
zuerst möchte ich festhalten, dass ich den delaminierten Flügel durch gottlob gewissenhaften Vorflug-check als Flugleiter gegroundet hatte. Ich bin froh, dass es so zu keinem Absturz auf unserem Platz kam, denn die gesamte Wölbklappe war derart nachgiebig dass dies unweigerlich passiert wäre wenn gestartet worden wäre. Um sicher zu gehen, dass die ASH 26 in Zukunft bei uns auf dem Platz sicher geflogen werden kann, bot ich dem Besitzer, der sich nach eigenem Bekunden nicht so sehr mit dem modernen Flügelbau auskennt, an, mir zur Reparatur eine kleine Rückmeldung zu geben. Dies sehe ich als Sorgfaltsverpflichtung an. Der Besitzer hat mit diesem Beitrag also gar nichts zu tun, wir sind uns auch bisher gar nicht näher bekannt gewesen. Aufgrund dieser Rückmeldung habe ich mich eigenständig zu diesem Beitrag entschlossen.
Primär will ich zeigen, wie solche Flügel qualifiziert ertüchtigt werden können und dass mögliche noch unauffällige geschwächte Flügel überhaupt erkannt und von Ihnen bzw. den Besitzern repariert werden.
Ihre Einschätzung der Vorgeschichte und des Sachverhaltes kann ich nicht recht nachvollziehen. Der betreffende Flügel ist ein Ersatzflügel und war zu diesem Zeitpunkt neu, es sollte der wiederholte Erstflug sein. Auch sind am betreffenden Flügel nirgends Spuren irgend einer Gewalteinwirkung, z.B. durch Transport zu sehen, die ein solches Delaminieren erklären könnten. Der ander Flügel zeigt aber denselben Aufbau.
Bei der Reparatur haben Sie sich die Bruchlinie durch die Steg-Anbindung ja auch genauer angesehen, oder nicht? Es sind überall Anhaftungen des Airex-Kerns in der Kleberaupe der unteren Schale, die aus der Stirnseite des Stegs ausgerissen sind. Die Faserenden der CF-Decklagen stehen dabei allesamt noch ungeschädigt "in der Luft", d.h. sie waren (und sind noch immer) nicht vom Klebstoff erfasst. Meines Wissens, und nach den obenstehenden Bildern, haben Sie bei der Reparatur ausschließlich den gerissenen Schaumkern neu fixiert. Dadurch muss um die Schalen miteinander anzubinden, der Schub- Lastpfad durch das 5mm Airex durch, und geht nicht direkt von der Schale in die CF-Decklagen des Steges. Der Flügel bleibt auf diese Weise massiv anfällig! Kleines Detail mit großer Wirkung und vor Allem schade um das sonstige Produkt. Es ist nicht nur ein schönes Modell, das gut fliegt, sondern es ist wäre kein großer Mehraufwand die Stege präziser vorzufertigen und mit weniger Untermaß in der Form zu plazieren. Wenn die Klebefuge im Ergebnis die Decklagen dann anständig einfasst, dann ist diese Bauweise ausgesprochen robust und leichtgewichtig! Wie gesagt verbaue ich für meine Flächen fast identische, im Vakuum vorgefertigte Stege (allerdings mit 45° Glas-Decklagen von 80-100g/m²) und die haben sich bereits (leider) als enorm crashfest erwiesen. Siehe auch hier: http://www.rc-network.de/forum/showthread.php/453662-Ideensammlung-Wie-baue-ich-eine-leichte-aber-trotzdem-stabile-Sandwichfläche-auf?p=3423885#post3423885
Im dort verlinkten Thread, folgender Beitrag #46 bringt es Yeti ganz genau auf den Punkt. Siehe: http://www.rc-network.de/forum/showthread.php/410355-Artikel-aktuelle-Aufwind-Holmauslegung/page4?highlight=klappensteg
Das ist der Unterschied zu dem hier vorliegenden Steg!
 

Gast_8039

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Bitte an den Modi

Bitte an den Modi

Hr. Steinbach weist mich freundlich darauf hin, den Titel zu ändern. Es handele sich nach seiner Aussage um ein Modell von Blue Airlines und nicht um eines von flight-composites. Wenn dies beim betreffenden Flügel so ist, sollte man dem Wunsch fairerweise nachkommen. Das kann ich selbst aber leider nicht, und bitte daher den Moderator um ggf. Korrektur des Titels. Danke!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo,

prima - nun ist ja alles wieder gut - Modell ist repariert und sollte die reparierte Klebenat oder irgend was anderes aufgehen, werden wir das hier sicher erfahren...

Bei der Rep wurde der Steg massiv mit der Schale verklebt. Die Torsionsfestigkeit erfolgt v.a. über Schale und Hauptholm und wir durch den hinteren Steg gestützt - trotzdem gut, dass Sie das vorher gesehen haben (der Flügel war aber zu diesem Zeitpunkt aber nicht neu - diese Aussage ist auch lt. Hr. Q. nicht richtig!).



Grüsse
Ralf

BLUE AIRLINES
 

Gast_8039

User gesperrt
Modell ist repariert und sollte die reparierte Klebenat oder irgend was anderes aufgehen, werden wir das hier sicher erfahren...

Ist das Ihr Ernst? :(

Bei der Rep wurde der Steg massiv mit der Schale verklebt.

Das sehe ich nicht so, aber hier kann sich jeder selbst ein Bild machen. Fotos s.o. Ich werde mit dem Besitzer eine ordentliche Reparatur wie geschildert durchführen und empfehle dies auch allgemein.

Die Torsionsfestigkeit erfolgt v.a. über Schale und Hauptholm und wir durch den hinteren Steg gestützt
Das ist nur zum Teil richtig und auch nur wenn der Flügel intakt. Und es ist auch vorauszusetzen, dass der Holm nicht auch ähnlich untermaßig eingebunden ist.
Eine wodurch auch immer von der Schale delaminierte Scharnierebene der WK induziert Überlasten (Flattern, Schälung) die den gesamten Flügel zerstören. Ich lege daher den Steg bewusst robust aus, d.h. Festigkeit vor Steifigkeit + zulässige Dehnung hoch im Vergleich zur Flügelstruktur.
(der Flügel war aber zu diesem Zeitpunkt aber nicht neu - diese Aussage ist auch lt. Hr. Q. nicht richtig!).
Mein Kenntnisstand war bisher so, ggf. werde ich das nochmal klären. In jedem Falle sind evtl. Vorschäden aber sekundär, denn ein Flügel darf nicht eine solche flächige Delamination am Steg aufweisen ohne irgendwo andere Spuren von äußerer Einwirkung.
 

Eckart Müller

Moderator
Teammitglied
Anmerkung des Moderators!

Anmerkung des Moderators!

Da der Thread jetzt offensichtlich in einen Dialog Achim D. - Blue Airlines mündet, ist der Punkt erreicht, an dem die Angelegenheit zwischen den beiden Parteien unter Ausschluss der Öffentlichkeit geklärt werden sollte. Für derartige Auseinandersetzungen ist :rcn: nicht der geeignete Ort!
 
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