Hallo Andre,
ich fliege den Acro von Scale-Aerobatic in beiden Flächenvarianten seit Anfang des Jahres. Das Modell geht mit den Flächenverlängerungen und Winglets für ein kleines Scalemodell hervorragend in der Thermik. Es ist mit beiden Spannweiten äußerst wendig. Allerdings ist die Acro kein Schleicher. Am besten geht sie dynamisch und nicht zu langsam am Hang. Beim Vergleich mit meinem alten Mibo Swift ist die Acro wesentlich einfacher zu händeln und nicht so Abriss gefährdet. Vor allem die Tatsache mal eben nicht mit Swift oder Fox schönen Kunstflug zu zelebrieren ist eine Bereicherung an unseren Hängen. Allerdings gibt es auch Schattenseiten. Der Hersteller gibt sich viel Mühe, das dünne Flächenprofil ausreichend steif zu verbauen. Leider ist meine Fläche bei weitem nicht so verbiegesteif wie z.B. die Fläche vom Mibo Swift. Bei großen Loopings und schnellen Rollen, zeigt sich eine deutliche Durchbiegung der Fläche. Mag sein, daß das den Scalecharakter des Fliegers unterstreicht, mir wäre eine weniger starke Durchbiegung lieber. Die Bauausführung ist im großen und ganzen bei allen beplankten Teilen als befriedigend bis gut zu bezeichnen. Die GFK Teile wie Rumpf, Winglets und Seitenruder haben aber allerhöchstens die Note Vier verdient. Die weiße Oberfläche war bei meinen Teilen teilweise diletantisch von Hand nachgespritzt. Die gesamte Oberfläche vom Rumpf sah aus, wie ein schlecht gepritzter Heizkörper. Das GFK Gelege ist allerdings durchweg gut verarbeitet und fast lunkerfrei. Ich hab sämtliche GFK Teile naß verschliffen und nach üppigen grundieren und schleifen anschließend neu gelackt. So gehts. Der Flieger ist aber trotz diesen Fehlern eine tolle Bereicherung für mich, eben weil ich ihn als kleinen Scale Acro Flieger wesentlich häufiger einsetzen kann, als eben den Swift der deutlich bessere Bedingungen braucht. Wenn du ein Klapptriebwerk einbauen willst, mußt du auf jeden Fall mit allen schweren Teilen nach vorne, da bei meinem Acro neben 5x2400er Sub C auch noch jede Menge Blei in der Nase steckt. Der Segler wiegt je nach Spannweite zwischen 2900g und 3050g. Somit hat er eine Flächenbelastung von 70-77g pro qdm. Bei einem KL-Triebwerk könnte ich mir vorstellen, daß du deutlich schwerer wirst. Und mit höherer Flächenbelastung ist die Gutmütigkeit dann auch futsch. Da wäre das Absägen der Nase bestimmt von Vorteil. Sieht aber ziemlich doof aus. Vor allem, weil der Rumpf ein bischen rechteckig zur Nase hin ausläuft. Nachdem die Acro so gut fliegt, sind die vielen Stunden, die ich mit schleifen und grundieren verbracht habe, glücklicherweise wieder vergessen. Aber noch mal würde ich sie mir trotzdem nicht kaufen.
Gruß,
Penzi