Auswirkung von Richtfunk etc. auf die Fernsteuerung von Flugmodellen.

Hallo,

bei unserem Fluggelände (nicht zugelassener Modellflugplatz) wurde vor 2 Jahren ein Funkmast (ca. 50 m Höhe) errichtet.
Was genau übertragen wird Richtfunk etc. kann ich nicht sagen. Am oberen Teil des Mast befinden sich eine Menge runder Dosenförmige Antennen.

Seit dieser Zeit stürzen bei uns immer wieder Modelle ab. Egal ob die alten 35 Mhz oder die neuen 2,4 Ghz Anlagen verwendet werden.
Das Modell reagiert auf keine Steuerbefehle mehr - bis zum Einschlag. Wird das Modell danach überprüft funktioniert wieder alles.

Am vergangen Sonntag hatte ich auch keinen Einfluß mehr auf mein Modell. Erst in ca. 10 m Höhe reagierte es wieder auf Steuerbefehle. Danach ging
alles wieder.

Hat von Euch jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?
Stört Richtfunk etc. die Fernsteuerung wer kennt sich damit aus?
Wie ist die Übertragung bei solchen Masten scheinbar wird nur in bestimmten Zeitabständen/fenstern gesendet bzw. empfangen.

Gruß
Hartmut
 
Runde Dosen deuten auf Richtfunk hin. Eine Relaisstation oder sowas in der Art?
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Rifu_gittermast.png

Was liegt näher, als mal den Betreiber ausfindig zu machen und ihn zu den technischen Daten zu befragen?
Sendefrequenzen, evtl. Bandbreite, Leistungen, Nutzungsprofil (Sendedauer, Burst/Pause Zeiten, Tages-Betriebszeiten).

Zu beachten ist, daß auch Frequenzen ausserhalb der RC Nutzfrequenzen die Empfänger übersteuern und damit stören könnten, wenn sie nur stark genug sind und man direkt durch die Richtfunkstrecke fliegt.
Bei 35MHz sind Doppelsuperhet Empfänger da deutlich robuster und bei euren Verhältnissen fast ein "muss". Bei 2,4GHz ist das individuell von der Technologie des Herstellers abhängig. Da kann ich nix vergleichendes zu sagen.

Claus
 
Danke für eure Antworten.

Das es eine Karte gibt auf der alle Anlagen verzeichnet sind wußte ich nicht. Leider ist unser Mast dort nicht eingetragen somit bleibt nur der Weg direkt
mit dem Betreiber Kontakt auf zu nehmen (und hoffen das er auch Informationen an uns weiter gibt).
Als damals der Plan für den Bau der Anlage in der Gemeinde auslag und von uns ein Kollege bezüglich eventueller Störung unserer Fernsteuerung nachfragte, erhielt er die Antwort "Macht euch keine Gedanken hat keine Auswirkung auf eure Fernsteuerung".

Gruß
 

B. de Keyser

Vereinsmitglied
Hallo,

auch genügend in die Karte gezoomt? Da steht zwar etwas von 500 m, aber die Maste in meiner Nähe wurden erst bei 250 m eingeblendet.

Gruß
Bernd
 
Auswirkung von Richtfunk etc. auf die Fernsteuerung von Flugmodellen.

Hallo!

Hallo,

bei unserem Fluggelände (nicht zugelassener Modellflugplatz) wurde vor 2 Jahren ein Funkmast (ca. 50 m Höhe) errichtet.
Was genau übertragen wird Richtfunk etc. kann ich nicht sagen. Am oberen Teil des Mast befinden sich eine Menge runder Dosenförmige Antennen.

Seit dieser Zeit stürzen bei uns immer wieder Modelle ab. Egal ob die alten 35 Mhz oder die neuen 2,4 Ghz Anlagen verwendet werden.
Das Modell reagiert auf keine Steuerbefehle mehr - bis zum Einschlag. Wird das Modell danach überprüft funktioniert wieder alles.

Am vergangen Sonntag hatte ich auch keinen Einfluß mehr auf mein Modell. Erst in ca. 10 m Höhe reagierte es wieder auf Steuerbefehle. Danach ging
alles wieder.

Hat von Euch jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?
Stört Richtfunk etc. die Fernsteuerung wer kennt sich damit aus?
Wie ist die Übertragung bei solchen Masten scheinbar wird nur in bestimmten Zeitabständen/fenstern gesendet bzw. empfangen.

Gruß
Hartmut

Wie weit seid ihr von dem Funkmasten entfernt, und was für ein Gebilde ist es? Wenn es ein grosser Richtfunk-Gittermast, welcher mit Parabolantennen bis zu 3,6m Ø bestückt ist, kann es ganz gut zu Signalreflexionen (multipath) vom Stahlgerüst selbst führen. Dadurch können/werden Eure Empfänger im Modell durcheinander gebracht, oder sogar völlig stillgelegt, je nachdem wie die interne Sicherheitsfunktion (failsafe) reagiert. Also, mit den reflektierten Signalen von Eurem eigenen Sender 'schiesst' Ihr Euch selbst ab!:(:cry:

In einem alten Modellbauheft (IIRC Model Airplane News) gabs mal einen Bericht, wonach Gebäude mit Blechdächern - meistens landwirtschaftlich genutzt - zu solch multipath Störungen führten.

Vielleicht kann sich ein RCNetwork Mitglied, der in Sachen Funkwellen-Ausbreitung bekannt ist, hierzu melden.;)

Berichte mal nähere Details zu der Umweltlage mit dem Funkmasten, Bilder und Entfernungen würden da helfen.

Gruss,
Eppo
 
oh Gott... das komt davon, wenn man zu schnell liest....Asche auf mein Haupt:eek:

die StricherLListe macht durchaus Sinn :cool:

viele Grüße
Jörg
 

DD8ED

Vereinsmitglied
Hallo,
gibt es ein Foto von dem Mast ?
 
Hallo,

erst mal Danke für die vielen Informationen.

Werde am nächsten Wochenende mal Bilder machen und rein stellen.

Da wir unseren "Flugplatz" direkt an einer wenig befahrenen Kreisstraße haben. Wäre es grob fahrlässig wenn wir trotz des Wissens über eine Störung durch diesen Funkmast unsere Modelle weiterhin auf dem Platz fliegen lassen und bei einem Absturz Schaden an einer Person oder Sache anrichten?
Wir sind zwar alle versichert, aber wie reagiert dann die Versicherung bei einem Schaden.

Gruß
Hartmut
 
Hallo Hartmut,

Ähnliches ist mir auch schon Passiert, neben unserer RC Strecke ( Wilder, ungenutzer Parkplatz mit Grüninsel in der Mitte) wurde ein GSM Mast gebaut.
Seit dieser in Betrieb ist, ist die Strecke mit unseren Autos nicht mehr befahrbar da es ständig zu Verbindungsfehlern der 2.4ghz Anlagen kommt.

Weil wir gerade beim Thema sind, Handys in der Nähe von Fernsteueranlagen mit eingeschaltetem Bluetooth und oder Wlan können auch eine sehr schöne Fehlerquelle sein. Meine DX3 Verträgt es zumindest nicht gut.
 
Störungen

Störungen

Hallo!

Hallo Hartmut,

Ähnliches ist mir auch schon Passiert, neben unserer RC Strecke ( Wilder, ungenutzer Parkplatz mit Grüninsel in der Mitte) wurde ein GSM Mast gebaut.
Seit dieser in Betrieb ist, ist die Strecke mit unseren Autos nicht mehr befahrbar da es ständig zu Verbindungsfehlern der 2.4ghz Anlagen kommt.

Weil wir gerade beim Thema sind, Handys in der Nähe von Fernsteueranlagen mit eingeschaltetem Bluetooth und oder Wlan können auch eine sehr schöne Fehlerquelle sein. Meine DX3 Verträgt es zumindest nicht gut.

Hier im Forum gabs schon mal Berichte zu Störungen im 2,4GHz Bereich. KunstFlyer hat dabei viel Lehrgeld bezahlt. Ist ein langes Thema mit 257 Beiträgen, aber es lohnt sich die relevanten da rauszusuchen.

http://www.rc-network.de/forum/showthread.php/411686-Langsam-verzweifel-Ich...-HILFE

Mitglied Edge5403D hat auch einiges über Funkstörungen vom Handy zu berichten.

http://www.rc-network.de/forum/showthread.php/420520-Achtung!-Handy-kann-Servos-stören!

Und Mehrwegstörungen (multipath) von metallenen Oberflächen sind auch nicht auszuschliessen, bzw. sollten ernst genommen werden!

Gruss,
Eppo

P.S.: Wer erinnert sich noch an die Zeiten als man Fernsehen mit einer Dipol oder Yagi Antenne hatte? Da gabs doch auch oft so 'Geisterbilder' auf dem Fernsehschirm zu sehen. Das waren reflektierte Mehrweg-Signale von (oftmals) grossen Gebäuden in der Nähe/Nachbarschaft. Und solche Geisterbilder, ääh, Geistersignale tun beim fernsteuern auch nicht gut!:(
 
Hallo,

hier mal ein Bild vom Rand unseres Platzes mit dem Sendemast. Und das zweite Bild gibt die Anordnung der Antennen wieder.
Da wir unsere Wenden rechts vom Mast und vor dem Wald fliegen bzw. auch beim Landeanflug bei Westwind in dieser Position den Platz anfliegen sind unsere Modelle nur 50 m von dem Mast entfernt.
Wir fliegen sozusagen in der ersten Reihe.

Der Sendemast ist auf der Karte nicht zu finden, auch wenn in die Karte reingezoomt wird!
Der Mast befindet sich östlich von Krensheim (Stadt Grünsfeld) ca. 100 m nördlich von der Einmündung der K 2883 in die K 2882. Der Mast ist in Google Earth gut zu erkennen.

Gruß
Hartmut
 

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jensibua

User
Richtfunkmast

Richtfunkmast

Scheint ein reiner Richtfunkmast zu sein, ohne Mobilfunk. Diese Richtfunkstrecken arbeiten im Frequenzbereich von ungefähr 5 bis 50 GHz mit vergleichsweise geringer Leistung (< 1 Watt). Ist vermutlich deswegen auch nicht in der Karte der Bundesnetzagentur zu finden. Die Antennen bündeln recht gut, der Öffnungswinkel der Antennen beträgt meist nur +/- 1° oder weniger. Man muß also schon genau vor der Antenne entlang fliegen damit der Flieger in dem Richtfunkstrahl drin ist.
 
Funkstörungen

Funkstörungen

Hallo!

Hallo,

hier mal ein Bild vom Rand unseres Platzes mit dem Sendemast. Und das zweite Bild gibt die Anordnung der Antennen wieder.
Da wir unsere Wenden rechts vom Mast und vor dem Wald fliegen bzw. auch beim Landeanflug bei Westwind in dieser Position den Platz anfliegen sind unsere Modelle nur 50 m von dem Mast entfernt.
Wir fliegen sozusagen in der ersten Reihe.

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Gruß
Hartmut

Da ihr ja nicht allzuweit vom Richtfunkmast herum fliegt, bzw. nah vorbeifliegt beim Landebahnanflug, scheints mir die Seite des Funkturms die Euch zugewendet ist, reflektiert, von jeder einzelnen Winkeleisenstrebe, Eure Sender Signale. Diese störenden Signale kommen dem Pegel zu Eurem Direktsignal recht nah, und das führt dann zum Ausfall der Steuerung im Flugmodell.

Die Parabol-Antennen ganz oben auf dem Mast haben da frequenzmässig mEn wenig Einfluss auf Eure Funksteuerungen. Möglicherweise können deren Metallflächen auch etlich in Eure Richtung störend wirken.

Die grossen Antennen würd ich sagen arbeiten so im 6 bis 11 Ghz Bereich, und die kleinen schätz ich mal von 15 bis 22GHz. Kenn mich da ein bischen aus, weil ichs für ~25 Jahre beruflich mit solchen Funkstrecken zu tun hatte. Allerdings, die Wellenbänder in Eurer Gegend könnten da etwas anders ausgelegt sein, als es mir bekannt ist.

Hier ein Link zu einer Webseite wo solche Mehrwegstörungen erklärt werden. Den Anfang hier kann man - glatt und schnell - überspringen, nur fast ganz unten das Thema „Fading”, „Warum treten Kommunikationsfehler auf?”, und „Gibt es Auswirkungen auf den menschlichen Körper oder auf andere Geräte?” lesen/beachten.

http://www.circuitdesign.de/products/tech_info/guide2.asp

Gruss,
Eppo
 
Hallo,

also wenn ich das richtig verstehe, gibt es zwei Möglichkeiten.
a. beim Durchfliegen des Richtfunkstrahls kommt es zu einer Störung (Aussetzer) der Empfangsanlage.
Das Modell flog einfach weiter ohne auf Steuerbefehle zu reagieren. Nach kurzer Zeit funktionierte alles wieder.

b. durch die Konstruktion des Gittermastes kommt es zu Überlagerung des eigenen Senders mit entsprechender Störung.

Es stellt sich mir die Frage wie geht man mit so etwas um. In den letzten Jahren sind mir fünf Modelle durch Ausfall der Empfangsanlage abgestürzt (Beibehaltung der Fluglage bis zum Einschlag). Ein versagen der Batterien, Schalter etc. kann zu 99,99 % ausgeschlossen werden, da alle Komponenten nach dem Absturz wieder funktionierten, überprüft eingeschickt usw.wurden.
Bei den Abstürzen meiner Modellflugkollegen sieht es genauso aus (Extrem war der Absturz zweier Elektromodelle, die nebeneinander flogen und zur gleichen Zeit beide keine Signale mehr annahmen bis zum Eingschlag).

Es wird uns wohl nichts weiter übrig bleiben als mit dem Risiko zu leben und hin und wieder ein Modell zu verlieren oder aber
man gibt den Platz auf und sucht sich ein anderes Fluggelände.

Danke für eure Beiträge.

Gruß
Hartmut
 

DD8ED

Vereinsmitglied
Hallo Hartmut,
ganz so schnell würde ich bei der Ursachenforschung jetzt nicht aufgeben, da ein nutzbares Fluggelände ein sehr wertvolles Gut ist.
Was mich etwas verwundert, ist die Aussage, dass das Problem sowohl bei 2.4 GHz als auch bei 35 MHz auftritt.
Unabhängig davon stellen sich zur Bewertung weitere Fragen:

1.: Ist das Probelm anlagenspezifisch? Sind alle Fabrikate betroffen oder nur bestimmte Anlagen ?
2.: Ist der betroffene Bereich eingrenzbar ? Ist es immer an der gleichen Stelle ?
3.: Tritt das Problem immer auf oder passiert das nur gelegentlich ?
4.: Besteht die Möglichkeit die Betriebsfrequenzen der Richtfunkanlagen (z.B. durch Nachfrage beim Betreiber) herauszufinden ?

Der Turm mit den Richtfunkanalgen weckt selbstverständlich massives Misstrauen, aber er muss nicht zwangsläufig die Ursache sein, da die genutzten Frequenzen üblicherweise weit weg von 35 MHz oder 2.4 Ghz sind und die Sendeleistungen sich in Grenzen halten.
 
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