Baubericht: Hegi "Bergfalke"

1tuppi

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Hallo Oldtimerfreunde und Holzwuermer,

nach langem Zoegern (Faulheit...) habe ich mich endlich dazu durchgerungen, zumindest einen kurzen Baubericht des Hegi Bergfalken zu schreiben, den ich im Moment baue.
Ich baue schon lange nach eigenen Ideen und Auslegungen in der Hauptsache in Holz gehaltene Flugmodelle, zum groessten Teil Segler und Elektrosegler. Vor ca. 10 Jahren baute ich mal einen Strolch von Helmut Kirschke, allerdings unter Verwendung von Balsaholz. Dieses Flugzeug fliegt sich sehr gut. In den Jahren darauf alles moegliche andere Segelflugzeugs. Was mich aber nie ganz los lies, war, entweder eine Mu118 oder eben den Hegi Bergfalken bauen zu wollen. Einen Plan zur Mu 118 habe ich nicht auftreiben koennen, ueber die bekannte Internetboerse aber den Plan des Bergfalken. Vor ca. vier Monaten begann ich dann den Bau, den ich hier jetzt im Nachhinein grob dokumentieren moechte.
Als erste Zusammenfassung kann ich schon mal sagen: Man sollte wissen, was man tut und worauf man sich einlaesst... Es kommt ein schoenes Flugzeug dabei heraus, aber der Bau ist wirklich aufwendig...

Bitte nicht wundern, das ich ohne deutsche Umlaute schreibe; ich habe hier gerade nur eine amerikanische Tastatur zur Verfuegung...

Soviel fuer den Anfang, auf Weiteres.

Thorsten
 

1tuppi

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Weiter geht’s

Weiter geht’s

Zuerst ein kleiner Ueberblick darueber, inwieweit ich den Originalplan schon umgesetzt habe, bzw., was ich geaendert habe, um den heutigen Moeglichkeiten Platz zu schaffen.

Zu allererst steht bei mir immer die Simulation in FLZ-Vortex, damit man in einem Schwerpunktbereich herauskommt, der ein fliegendes Modell ergibt. Grundsaetzlich kann ich von FLZ-Vortex behaupten, dass man schon mit einfachen Simulationsmodellen zum Ziel kommt. Vorausgesetzt, dass man hinterher beim Bau die Profile, Masze, Winkel, Schraenkung, usw., einhaelt, die man in der Simulation verwendet hat, erhaelt man immer (zumindest war das bei mir immer der Fall) ein Modell, dass auf Anhieb in einem sicheren Schwerpunktbereich fliegt. Feinanpassungen sind dann manchmal noch noetig aber nicht zwingend.

Zur Auslegung: Das Originalmodell hat ein MVA 301-Profil (modifiziert) am Fluegel und irgendein symmetrisches (NACA 0009-aehnliches)Profil im sehr grossen Hoehenleitwerk. An dieser Stelle habe ich die erste Anpassung vorgenommen. Das Hoehenleitwerk habe ich in der Groesse um ca. 15% reduziert, da die urspruengliche Groesse noch aus Freiflugzeiten stammt, bzw., fuer eine reine Seitenrudersteuerung ausgelegt war. Das wuerde mit den heutigen Steuerungsmoeglichkeiten nur ein unnoetig grosses Stabilitaetsmasz geben.

Letztlich habe ich fuer den Fluegel das MVA 301c, so wie es aus Profili kommt, verwendet. Andere, weniger stark gewoelbte Profile, z. B. S3021, ergaben keine besseren Eigenschaften. Das Hoehenleitwerk erhaelt eine ebene Platte als Profil (6mm Dicke). Die EWD betraegt 2°. Damit ist immer noch ein reichliches Stabilitaetsmasz vorhanden.

Normalerweise baue ich bei meinen Modellen immer erst die Tragflaechen, da sie immer noch der entscheidende Teil beim Fliegen sind. Da der Bergfalke aber ein Mitteldecker ist, war auch der Rumpf von Anfang an wichtig. Mit diesem habe ich dann losgelegt.

Als erstes habe ich die Spantenhaelften (der Rumpf wird zu Beginn in zwei Haelften gebaut) entgegen der Stueckliste aus 3mm Pappelsperrholz ausgesaegt. Hier stiess ich dann auf erste Ungereimtheiten im Plan. Ich haette nicht erwartet, dass die Zeichnungsungenauigkeit der Spanten so gross sein wuerde... Nach dem Aussaegen und Auf-die-Seitenansicht-legen stellte sich naemlich heraus, dass weder Hoehe noch Breite, noch die Positionen der Gurte wirklich passen wollten. Erstaunlicherweise war an allen Spanten soviel Material „ueber“, dass sich die passenden Spantengroessen nach reichlichem Messen und Rechnen doch noch herausarbeiten liessen. Ansonsten waeren sie Ausschuss gewesen... Also: Wer nach Plan baut, sollte an dieser Stelle unbedingt aufpassen und am besten gleich im CAD nachzeichnen! Leider habe ich davon keine Bilder gemacht, da ich zu dem Zeitpunkt noch nicht den Entschluss zu diesem Bericht gefasst hatte.
Eine weitere Aenderung habe ich fuer die Rumpf-Tragflaechenverbindung vorgenommen: Anstelle der Sperrholzzungen habe ich einen 5mm Stahldraht und einen 4mm Torsionsstift vorgesehen. Ausserdem habe ich die Breite der Tragflaechenwurzel im Rumpf auf nahezu Rumpfbreite reduziert. Die dann fehlende Spannweite wird durch eine entsprechende Tragflaechenverlaengerung ausgeglichen. Diese Bauweise ermoeglicht dann einen geraden durchgesteckten Stahldraht, ohne dass die V-Form zu stark reduziert wird.

Ich habe lange gebraucht mich zu entscheiden, ob ich nur Seiten- und Hoehenruder anlenken sollte, oder doch auch Querruder verwenden moechte. Da der Bergfalke auch im F-Schlepp verwendet werden koennen soll, habe ich mich letztlich fuer Querruder entschieden, da man sie natuerlich (nicht ganz artgerecht...) auch als Landehilfe hochstellen kann.
Die Tragflaeche hat im Original 3x5mm Kiefernholme oben und unten, und die Fluegelnase ist mit 1,5mm nur oben beplankt. Da ich sehr viel am Gummiseil fliege und die Belastungen entsprechend sind, war mir das zu wenig. Ich habe unten einen 3x10 und oben unter der Beplankung einen 2x10mm Holm an der Wurzel verwendet. Die Holme verjuengen sich zur Tragflaechenspitze beide auf 5mm Breite. Der Holm ist beidseitig mit harten 2mm Balsa (stehende Maserung) verkastet.

Soweit ein erster Ueberblick. Im naechsten Beitrag wird es dann auch endlich Bilder geben...
 
Zuletzt bearbeitet:

1tuppi

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Endlich Bilder

Endlich Bilder

Es geht mit den Bildern in chronologischer Reihenfolge weiter:

Wie schon im vorigen Post geschrieben, habe ich von den Rumpfeinzelteilen und Rumpfhaelften keine Bilder gemacht. Hier die schon verklebten Haelften mit (im Plan nicht vorhandenen) Auskreuzungen:
DSCI0123.jpg

Detail der Schnauze: die seitlichen Gurte sind, nicht wie im Plan 7x3 Kiefer, sonder 5x3 Kiefer, ausserdem sind schon Ausschnittsversteifungen im Haubenbereich eingebracht. Im Original ist die Mitte der Schnauze die Sperrholzkufe (jeweils 4mm Pappelsperrholz) nach vorne durch verlaengert; ich werde direkt einen Balsaklotz (hohl, als Bleikammer!) vorne vorsetzen.
DSCI0124.jpg

Detail des Schwanzes: Die Auskreuzungen (Balsaleiste 6x3) erhoehen die Torsionssteifigkeit des ansonsten schlanken Schwanzes erheblich, sind allerdings im Original nicht vorhanden.
DSCI0125.jpg
 

1tuppi

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Mehr Rumpfbilder

Mehr Rumpfbilder

Hier noch Bilder, die verdeutlichen, wie leicht aus zwei Haelften sogar ohne Helling ein gerader Rumpf wird:
DSCI0127.jpg

DSCI0128.jpg
 

1tuppi

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Jetzt gibt's Fluegel

Jetzt gibt's Fluegel

Den Rumpf habe ich erstmal beiseite gelegt, da fuer die naechsten Bauschritte an ihm auch die Tragflaechen benoetigt werden.

Die Rippen: Sehr klassisch hergestellt. Rippen in Profili ausdrucken, Papierrippen sehr sauber ausschneiden, mit Klebestift auf's Holz kleben und mit scharfen Balsmesser ausschneiden, oder wenn es eine Sperrholzrippe ist, mit der Laubsaege aussaegen. Bevor man die erste Rippe jeder Groesse als Schnittmuster benutzen kann, schon mal sauber bis an die Papierkante verschleifen (jaja, das dauert... aber auch der Weg ist das Ziel). Das Abziehen des Papiers kann manchmal etwas umstaendlich sein. Das Ergebnis fuer beide Seiten sieht am Ende so aus:
DSCI0126.jpg

Als Nasen- wie als Endleisten kommen Balsaleisten 5x15 zum Einsatz.
Beginn des Fluegelaufbaues (rechte Flaeche), die Endleiste wird in Form gebracht, wenn die Aufleimer oben drauf sind:
DSCI0129.jpg

DSCI0130.jpg

Nasen- und Endleiste muessen jeweils wegen der konkaven Unterseitenwoelbung mit einem knappen mm unterlegt werden:
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DSCI0132.jpg

Und immer schoen Gewichte auflegen oder mit Nadeln festsetzen, damit's auch gerade wird
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Hier sind schon die Holme drin
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Beginn der Verkastung
DSCI0135.jpg
 

1tuppi

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Flaechensteckung einbauen

Flaechensteckung einbauen

Leider fehlen auch hier wieder ein paar Bilder... In der Hauptsache kommt das dadurch, dass ich aus Zeitgruenden selten groessere Stuecke schaffe, sondern manchmal nur eine halbe Stunde etwas machen kann, und schon habe ich vergessen Bilder zu machen. In diesem Fall fehlt der Aufbau des Fluegelmittelteils, dass in den Rumpf eingebaut werden muss. Die Wurzelrippen wurden alle aus 4mm Birkensperrholz gesaegt und mit den entsprechenden Bohrungen versehen. Das Mittelteil ist 90mm breit, die Steckung reicht 100mm in den Fluegel, es wird, wie schon vorher beschrieben, ein gerader 5mm Stahl verwendet, der wegen besserer Lagerbarkeit des Rumpfes herausnehmbar ist. Dazu werden entsprechende 6/5,2mm Messingrohre eingebaut. Die V-Stellung betraegt 5° je Seite. Die Wurzelrippen werden um den halben Seitenwinkel geneigt, so dass sich ein "runder" Uebergang ergibt.

Und so sieht das mit der Steckung im Fluegel aus: Hier noch vor dem Einkleben mit Epoxidharz und dem Verkasten mit 2mm Flugzeugsperrholz. Die Holm muessen vor der Verkastung direkt an der Wurzel auf der Vorderseite auch noch um etliche mm mit einem Kiefernleistendreieck verbreitert werden, an der Rueckseite muss zwischen den Holmen aufgefuellt werden, damit dort dann ueberhaupt verkastet werden kann.
DSCI0137.jpg

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Hier sieht man am oberern und unteren Bildrand die Keile an den Holmen, schon mit Verkastung.
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Ausserdem sieht man auf diesem Bild, wie der Mittelteil nach vorne und hinten an den Spanten abgestuetzt ist. Einbau des Mittelteils erfolgte in zwei vorbereiteten Haelften; an der einen war das Messingrohr mit der Sperrholzverkastung und die untere, 3mm starke Balsabeplankung an der Wurzelrippe angebracht, am Gegenstuek war der Torsionsstift mit Sperrholzstuetze verklebt. Diese Teile wurden dann von links und rechts zwischen den Spanten eingepasst. Die kleinen Balsastuecke sollen das Verschliessen des Mittelteils erleichtern.
 

1tuppi

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Fluegelmittelteil einbauen

Fluegelmittelteil einbauen

Nachdem in meinem letzten Posting schon das Flaechenmittelteil im Rumpf zu sehen war, geht es an dieser Stelle mit Bildern davon weiter.

Um das Mittelteil ausrichten zu koennen, werden die Flaechen angesteckt, und dann geht das Gefummele los... Die einzige Position, die schon ganz sicher vorgegeben ist, ist, dass die Endleiste an der Hinterkante auf den seitlichen Rumpfgurten anliegt.

Beim Ausrichten; wie man sieht ist der Rumpfruecken inzwischen beplankt worden.
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Hier sieht man gut, wie die Endleiste aufliegt; solange der linke und rechte Gurt gleich hoch liegen (symmetrisch zur Rumpfmittelsenkrechten...)
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Es war dann noetig, nachdem der Einstellwinkel richtig eingestellt war, dem Mittelteil vorne eine Unterstuetzung beim Einkleben zu geben, damit sich die EWD nicht mehr bei der Aktion aendern kann. Ich habe dafuer direkt hinter dem Hauptspant kleine Balsastuetzstuecke eingesetzt, die das Mittelteil fixieren. Ich moechte behaupten, dieses ist der kritischste Bauabschnitt. Wer hier nicht aufpasst, kann dann die EWD nur noch ueber die Positionierung des Hoehenleitwerks korrigieren.
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Hier wird das Mittelteil mit 3mm Balsa oben herum verschlossen; es sind immer zwei Stuecke zwischen zwei Spanten einzubringen, da es in einem Stueck nicht reinzukriegen ist.
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1tuppi

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Seitenleitwerk

Seitenleitwerk

Auf einem der letzten Bilder schien schon einmal die Seitenleitwerksflosse durch. Hier nun die Bilder von Seitenflosse und Ruder.

Im Original werden die Rippen auf einen schlanken Sperrholzholm aufgesteckt. Da ich aber das Leitwerk wie beim grossen Segelflugzeug teile, habe ich den Flossenabschluss ueber volle Breite aus 5mm Balsa ausgeschnitten. Auch ist im Gegensatz zum Originalmodell die komplette Flosse beplankt.
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Die Seitenflosse ist analog aufgebaut, als vorderer Abschluss ist 10mm Balsa eingesetzt.
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Die Zwischenschritte zur fertigen Flosse fehlen mal wieder... Daher Text: Nachem die Flosse am Rumpf ausgerichtet, unterbaut und eingeklebt war, hatte ich die Form des Rumpfabschlusse zur Verfuegung, um den Kasten, der unten das Ruder abschliesst, aus 1,5mm aufzubauen. Das Ruder wiegt 10g.
DSCI0159.jpg
 
Ich kann mich Hans-Jürgen nur anschließen: ein sehr schöner Bericht.

Besonders die rot-weiß-karierte Decke ist sehr stilvoll!

Viele Grüße
Walter
 

1tuppi

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Und weiter geht's mit dem Höhenleitwerk

Und weiter geht's mit dem Höhenleitwerk

Schön, dass es wenigstens zwei aktive Mitleser gibt! Die rotkarierte Tischdecke ist hoffentlich nicht der einzige Grund hier mitzulesen. :D

Das Höhenleitwerk ist auch so nebenbei entstanden, und leider sind keinerlei Bilder vom Innenaufbau vorhanden.

Die Flosse ist als beplankte Rippenkonstruktion aufgebaut. Als Nasen- und Endleiste der Flosse sind 4x10mm Balsaleisten verwendet worden, und 4x4 Stäbchen als Rippen. Oben und unten ist dann 1mm Balsa als Beplankung aufgebracht. Die Bauweise des Ruders ist deutlich zu erkennen. Die Endleiste ist auf ca. 2mm Hinterkantendicke heruntergehobelt und geschliffen. In der Mitte der Flosse ist ein 20mm breites Brettchen (Balsa) eingebaut, um Festigkeit für die Verschraubung auf dem Rumpf zu erhalten.
DSCI0160.jpg

An unfähr dieser Position wird das Ruder auf dem Rumpf sitzen.
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Thorsten
 

1tuppi

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Rumpf vorne beplanken

Rumpf vorne beplanken

Beim Rumpfaufbau bin ich mir von Anfang an unsicher gewesen, ob ich dem Bauplan folgen sollte oder doch etwas 'bequemer' bauen sollte. Im Original sind die Kiefernleisten auf den Ecken bis nach außen herausgezogen, so dass sie auf den Ecken als harte Stoßkanten fungieren können. Die Idee ist eigentlich gut, aber dadurch wird das Beplanken sehr erschwert, da dann alle Stücke zwischen den Leisten in feinster Intarsienarbeit eingepasst werden müssen. Ich habe mich für die harte Tour entschieden und die Leisten bis auf die Außenfläche herausgezogen. Entsprechend mühsam war das Einpassen der Beplankungsstücke.

Los geht's mit den Seiten in 2mm Balsa... (man sieht auch sehr schön das Servobrett (Pappelsperrholz 4mm) für Seiten- und Höhenruderservo.
DSCI0161.jpg

Ebenso 2mm Balsa im unteren Bereich. Dort war mir die Einpasserei zu problematisch, und ich bin dann zu 10mm breiten Streifen übergegangen. Diese ließen sich dann besser einpassen und hindrücken. Hier habe ich viel mit Sekundenkleber gearbeitet.
DSCI0162.jpg

Und die linke Seite; dabei immer schön im Wechsel an den Seiten arbeiten, damit kein Verzug entstehen kann.
DSCI0166.jpg

Da ich mir am Anfang noch keine Gedanken über die Ruderanlenkungen gemacht hatte, also auch keine Löcher zur Bowdenzugdurchführung in den Spanten vorgesehen hatte, habe ich dies dann für Höhen- und Seitenruder vor dem Beplanken des vorderen Rumpfes getan. Die Züge sind mit kleinen Balsastücken an jedem Spant festgesetzt.
DSCI0163.jpg

Austritt hinten rechts für das Höhenruder, hier muss noch eine kleine Fläche beplankt werden, da sonst der Bowdenzug im Bespannungsmaterial austreten würde.
DSCI0164.jpg

Austritt hinten links für das Seitenruder.
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Soviel für heute.

Thorsten
 

1tuppi

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Und der Bau geht weiter...

Und der Bau geht weiter...

Zweieinhalb Wochen ist es her, da wird es langsam mal wieder Zeit Neues zu berichten.

Wie ich schon weiter vorne angedautet hatte, sollte F-Sclepp moeglich sein. Spaetestens, wenn die Nase angebaut wird, sollte man also auch die Schleppkupplung vorsehen. Gleichzeitig kann man sich eine Bleikammer schaffen.

Aus sechs Lagen 10er Balsa wird grob der Nasenklotz aufgebaut und gleich fuer die Bleikammer entsprechend gesaegt. Der kleine 3mm Sperrholzspant dient der Fixierung der Kupplung. Die Kupplung ist mit Epoxi eingeklebt.
DSCI0167.jpg

Nasenklotz vorgeklebt, die Kupplung wirkt dabei als Zentrierung in der Bohrung im ersten Spant. Ausserdem kam ich nicht umhin, die teilweise etwas zurueckstehenden Kieferleisten etwas mit Balsstreifen aufzufuettern, da ich nicht die Beplankung auf die Kiefernleisten herunterschleifen moechte. Dafuer waere das 2mm Balsa dann doch etwas zu duenn.
DSCI0168.jpg

So guckt das Kupplungsende nach hinten aus dem Spant. auch hier ist nochmals Verkleben angesagt.
DSCI0169.jpg

Die verschliffene Nase; es faengt an, nach Flugzeug auszusehen.
DSCI0170.jpg

Der Bereich hinter der Haube entsteht; den Spant, der an die Haube angrenzt, habe ich aus 3mm Pappelsperrholz gesaegt. Beplankung ist 1,5mm Balsa.
DSCI0171.jpg

Auch die Deckbeplankung besteht aus 1,5mm Balsa, Maserung quer, sie laesst sich so sehr viel leichter aufbringen. Da fehlt leider mal wieder das Bild...

Als naechstes werde ich mal wieder die Flaechen anfassen.

Thorsten
 

1tuppi

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Vorbereitungen fuer den Querrudereinbau

Vorbereitungen fuer den Querrudereinbau

Wie gestern schon angdroht, geht es heute mit den Tragflaechen weiter.

Damit dann tatsaechlich Steuerung um alle Achsen moeglich ist, kommen letztlich doch Querruder in die Tragflaeche, auch um, nicht ganz stilecht, noch ein wenig damit bremsen zu koennen... Die Tiefe der Querruder wird dabei von der Tragflaechenkonstruktion schon vorgegeben; der Hilfsholm ist daran schuld, auch wenn dadurch die Ruder eigentlich etwas zu viel Tiefe haben.

Inzwischen hoffe ich nur, durch einen anderen RCN-Thread "aufgeschreckt", dass die Tragflaeche trotz offener Bauweise nach der Bespannung mit Coverall genuegend torsionssteif sein wird, so dass ein Verwinden der Tragflaeche beim Ansteuern der Querruder nicht allzu heftig auftritt. Nur gut, dass der Bergfalke kein allzu schneller Flieger ist...

Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob 9g-Servos oder doch besser solche mit 14g fuer die Querruder eingesetzt werden sollten. Passen tun beide Groessen.
Nun gut, ein Kabel muss auf jeden Fall hingelegt werden. Da ich aber (natuerlich...?) mal wieder erst im Nachhinein zu dieser Entscheidung gekommen bin, fehlen Kabeldurchfuehrungsloecher in den Rippen. Ausserdem moechte ich das Kabel moeglichst so gut wie gar nicht im fertigen Fluegel sehen. Ich bin dann hergegangen und habe mit einer 3mm Rundfeile eine kleine Nut in jede Rippe direkt vor der Haupholmverkastung gefeilt, bis das gedrallte Kabel sauber darin zu liegen kam. Hier das Ergebnis in der rechten, noch unbeplankten Flaeche im Bereich der Kabeldurchfuehrung durch den Hauptholm nach hinten; ausserdem sieht man schon die Vorberreitung des Querruders: Im Bereich der aeussersten sechs Rippen werden oberhalb des Hilfsholms je zwei Balsafuellstuecke eingesetzt. Diese sind jeweils 10mm tief, die Trennstelle sitzt direkt am Hilfsholm. Die Nasenleiste ist schon auf Rippenhoehe heruntergehobelt und geschliffen, so dass die Beplankung einfach aufgezogen werden kann und nicht eingesetzt werden muss.
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Und die linke Seite, hier die Wurzelrippe. Da ich Kabel mit Stecker und Buchse eingesetzt habe, musste ein 10mm Loch in die Wurzelrippe gebohrt werden, ebensolche natuerlich auch in den Rumpfwurzelrippen. Der Versprung nach vorn erklaert sich durch den Austrittsbereich im Rumpf: Es ist der eckige Ausschnitt im Fluegelmittelteil im untersten Bild des vorherigen Beitrags.
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Dann ging "ploetzlich" wieder alles ganz schnell... Die Nasenbeplankung ist mit Kontaktkleber aufgezogen. Das 1,5mm Balsa (mittleres Gewicht) laesst sich trotz der starken Nasenwoelbung sogar ohne Waessern der Aussenseite problemlos aufziehen. Allerdings sollte man A-Grain verwenden, sonst wird es schwierig. Ausserdem sind einige der Rippenaufleimer, die auch nur oben (laut Plan) aufgeklebt werden, zu sehen.
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Der Wurzelbereich der Tragflaeche ist im Bereich der beiden inneren Rippen oben und unten beplankt, unten heisst es sauber einsetzen.
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Hier noch ein Blick auf den Querruderbereich rechts innen. Es geht ein breiterer Aufleimer am inneren Ende von der Endleiste bis zur Nasenbeplankung. Das Querruder ist, wie die Nase, von oben beplankt. Die Endleiste wird in Form gebracht, nachdem alle Beplankungsteile und Aufleimer angeklebt sind.
DSCI0175.jpg

Noch sind die Flaechen nicht ganz fertig. Die Randboegen fehlen noch, ausserdem, wie die Querruder unten vorne aufgebaut sind. Das gibt es in meinem naechsten Beitrag zu sehen.

Schoenen Abend, Thorsten
 

1tuppi

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Und der versprochene Beitrag...

Und der versprochene Beitrag...

Was mich erstaunt: Immerhin wurde dieser Thread (einschliesslich meiner eigenen Klicks) inzwischen fast 1400 mal angeschaut. Allerdings sind ausser meinen Beitraegen nur zwei weitere anderer Leser hinzugekommen. Ich mache mir langsam Gedanken, ob ich zu langweilig, oberlehrerhaft oder sonst irgendwie schreibe, dass weder Interessensbekundungen noch Fragen auftauchen. Oder ist das Flugzeug so aus der Zeit, dass ich den Thread besser im Bereich "Antike Flugmodelle" angelegt haette? Auf jeden Fall wuerde mich der eine oder andere Kommentar schon freuen. Auch waeren Fragen erwuenscht, denn noch ist das Modell nicht bespannt, so dass noch Fotos von Details gemacht werden koennten... Sei's drum: Dies ist mein erster Baubericht und ich merke erst jetzt beim Schreiben, wieviel Aufwand das eigentlich ist (ich hatte mir allerdings schon so was gedacht; das ist auch einer der Gruende, warum ich gezoegert habe ueberhaupt damit anzufangen). Umsomehr habe ich Hochachtung vor denen, die ihre Bauberichte mit noch weit groesserer Gruendlichkeit und noch mehr Text erstellen!

Aber machen wir mal beim eigentlichen Thema weiter:
Nachdem die Flaechen schon fast vollstaendig sind, kommen wir langsam zur Fertigstellung. Die Randboegen sind zwar einfache Balsakloetze, die dann in Form gebracht werden, geben dem Fluegel aber sein durchaus typisches Aussehen. Bei dem dicken und stark gewoelbten Profil sind zwei Lagen 10mm Balsa noetig um die notwendige Hoehe zu erreichen.
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Uns so sehen sie dann verschliffen aus: Schoen rund, so gar nicht modern scharfkantig und nach hinten geschwungen...
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Und nochmal von den Wurzelrippen aus gesehen; die Tragflaechen sind schon verschliffen, die Querruder aber noch nicht herausgetrennt. Diese Tragflaechenbauweise (dicke, untenliegende Nasenleiste mit direkt auflaufender Nasenbeplankung) hat einen grossen Vorteil: Die Nasenleistenkontur ist sehr einfach zu schleifen, da schon 98% der Form vorgegeben sind durch die Rippen, die direkt bis ganz vorne durchlaufen. Das einzige, was mich etwas dabei behinderte, war der teilweise leicht ausgetretene Kontaktkleber, der sich nur sehr schlecht schleifen laesst...
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Eigentlich haette diese Foto etwas nach vorne gehoert... So sehen die Querruder von unten aus. Um einigermassen Steifigkeit hinein zu bekommen, habe ich als untere vordere Querruderkante eine 5x3 Kiefernleiste eingebaut. Die Rippen waren dafuer nicht von Anfang an vorbereitet: ich habe mit einer Schluesselfeile fuer die Leiste die aeussersten sechs Rippen im Abstand von 2mm vom Hilfsholm mit entsprechenden Aussparungen versehen. Ausserdem wurde auf der Ruderinnenseite eine 6mm Fuellrippe eingesetzt, da sonst spaeter die Bespannung eine duenne Rippe einfach wegknicken wuerde.
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Als schoener Abschluss fuer heute einige Bilder vom zusammengesteckten Flugzeug auf Wohnzimmerkunstrasen. Das Hoehenleitwerk ist nur eingeschoben. Wie ich es flugtauglich befestige, beschreibe ich in meinem naechsten Beitrag.
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Schoenen Abend, Thorsten
 
Lieber Thorsten
Nicht irritieren lassen. Wir schauen zu, geniessen, staunen und gucken uns das eine oder andere ab. Dabei geht manchmal vergessen, dass der Autor doch ein Feedback möchte.

Also nur weitersoll, sieht sehr schön aus Dein Projekt!

LG Georg
 

HPR40

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Hallo Thorsten,

Hm,also mit Deiner Verwindung der Fläche durch die Querruder würde ich mir keinen Kopp machen bei dem Hochgeschwindigkeitsprofil. Lediglich die Querruder würde ich noch unten beplanken wenn es nicht soviel Aufwand ist.

9 Gramm Servos denk ich mal würden dem Rasenden Falken auch vollauf genügen.
Falls jedoch die Landung mal nicht so sanft ausfällt dürften sich die 14 Gramm Servos robuster zeigen und das Mehrgewicht denke ich mal ist vernachlässigbar. Also m.M.n. 14 Gramm Servos einbauen.

Ansonsten sehr sauber gebaut und, hier schließ ich mich dem HJF an, ein super Baubericht den auch ich gerne mitlese.



Viele Grüße vom Südhang des Hügels

Horst
 

1tuppi

User
Und weiter geht's...

Und weiter geht's...

nach drei Wochen Schreibpause.

Ich freue mich über jede textliche (und bildliche) Beteiligung.

Mit den Servos für die Querrruder scheine ich ja einigermaßen richtig gelegen zu haben. Ich war mir halt nicht so sicher aufgrund der doch ziemlich deftigen Tiefe derselben. Aus genau diesem Grund dürfte tatsächlich das größere Servo von der mechanischen Robustheit her das bessere sein... Bzgl. der Verwindung der Querruder in sich habe ich weniger Bedenken (und werde sie daher nicht noch von unten beplanken, was auch nur als Stückwerk in den Rippenfeldern möglich wäre...). Da ich auf jeden Fall mit Koverall bespannen werde (das erste Mal überhaupt, ansonsten kenne ich nur Papierbespannung von früher) hoffe ich, dass das Gewebe noch einiges an Torsionsfestigkeit liefern wird.

In meinem letzten Bericht hatte ich das Flugzeug ja schon mal zusammengesteckt gezeigt, was aber fehlte, war die "offizielle" Höhenleitwerksbefestigung. Da soll's jetzt weitergehen:
Da das Höhenleitwerk doch ein ziemlich großer Brocken ist, habe ich ein 3mm Pappelsperrholzbrettchen mit zwei M3-Einschlagmuttern präpariert und den Rumpf an der entsprechenden Stelle ausgearbeitet
DSCI0185.jpg

DSCI0186.jpg

Dann das Brettchen an das Höhenleitwerk geschraubt, und alles guuuut ausrichten und mit Holzleim, damit man Zeit hat, einkleben.
DSCI0187.jpg

Eigentlich wäre ein Bild des fertigen Zustands schön, aber Ihr kennt es ja schon... es fehlt leider mal wieder.

Soviel also zum Höhenleitwerksanbau.

Thorsten
 
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