Warum wirken die Querruder im Schnellflug nicht?

BmfFly

User
Hallo Leute,

was könnte ich noch machen?
Ich habe ein Problem mit meiner Eigenkonstruktion Puzzle. ( Drei Rümpfe und drei Flügelteile)
Sie ist inspiriert vom Relaxxer aus den Artikeln über des HQ Winglett aus der Aufwind.
Der Tragflügel ist mit dem HQ Winglett profiliert, hat 270 cm Spannweite, Flächentiefe innnen 30 cm auf 22 cm (wegen der Optik) dann ein 22cm Rechteck und außen auf 15 cm reduziert. Ich habe ihn ganz simple ohne Schrägung gebaut. Nur ganz außen im Tiplett habe ich nochmal auf 10 cm mit -5 Grad reduziert. Insgesamt wiegt das Teil 1400 Gramm. Es ist ein gutmütiger Schleicher mit 5 Klappen, der sich wunderbar hinter einer FunCup mit 3s und 300 Watt Eingangsleistung schleppen läst.
Puzzle1.jpg
Puzzle2.jpg
Die äußern beiden Klappen kann ich als Querruder fahren.
Im Normalflug ist alles in Ordung, die Querruder sind präzise und ausreichend in der Wirkung. EIne Verwölbung der Tragfläche ändert daran nichts. Moderat beschleunigt für eine Rolle (bei der er am Ende verhungert) oder einen Looping ist auch noch alles in Ordnung.

Aber wenn ich mal im 45 Grad plus ansteche dann ist die Querruderwirkung gleich null. Egal ob nur die äußern Querruder oder in Kombination mit den inneren. Er rollt minimal nach links, was ich aber auf Fehler beim Bau schiebe.
Da hilft nur Bremsen, die Klappe zwischen den Rümpfen runter und die inneren Querruder rauf oder Höheruder durchziehen und zwei relative enge Loopings. Ist die Fahrt weg funktionieren die Querruder wieder.
Mit der vollen Bremse kann ich in 45 Grad + unendlich absteigen und die Querruder behalten die Wirkung, weil der Vogel nicht schnell wird.
Die Ruder sind alle gleich angelenkt und die Riesenklappe in der Mitte fährt zuverlässig aus ( sie wird geschoben nicht gezogen) deshalb denke ich die Anlenkungen sind stabil.
Die Servos: Außen HS 82 Innen Hs 85 sollten stark genug sein ( die Große Klappe hat ein anderes Servo), weil am Höhenruder auch HS 85 verbaut sind und über eine Schubstange Klappe anteuern die ungefähr so groß sind wie die Querruder.
Als nächstes hatte ich Turbulatoren (dickes Klebeband) bei 20, 30, 50 % und dirkte vor den Rudern getestet (oben und unten). Keine Änderung.
Ganz brutal habe ich noch 2mm Rohre als Turbolatiren, an den gleichen Position wie das Klebebandvorher, verwendet.
Das Teil flog immernoch ganz gut. Am Abrissverhalten kann ich auch keine Veränderungen feststellen, weil das auch ohne Turbolatoren schon sehr gutmütigt bis nicht vorhanden war.;)
Den Schwerpunkt hatte ich nach einer Diskussion am Platz auch schon verändert und mindestends 20 mm nach vorne verlegt.
Außer dass er sich schlechter schleppen ließ brachte das auch nichts.

Weiß jemand wo das Problem liegen könnte oder was man noch ausprobieren kann?:confused:

Martin
 
Hi Martin

Vielleicht verwinden sich die Flächen beim Schnellflug negativ dann hast du auch keine Querruderwirkung.


Gruß,Herbert
 

Tillux

User
...laß doch mal eine kleine Spycam (Minikamera) mitfliegen und die Außenflügel filmen. Solch eine Analyse wirkt manchmal Wunder.
Wenn die Auflösung gut genug ist siehst Du ob sich vielleicht der Flügel verwindet, die Querruder zu weich (angelenkt) sind u.u..

Liebe Grüße, Til:)
 
Hi,

mach doch mal ein Bild von Deinen Anlenkungen. Die Ruder sind ja nicht groß und von der Bauweise her, scheinen die auch ausreichend stabil zu sein. Vielleicht passt auch der Drehpunkt nicht, oder das Servo ist zu schwach...

Ansonsten finde ich das Modell sehr ansprechend. Ist mal was anderes. Erinnert an die Konstruktionen von Manfred Schulz.

http://www.google.de/imgres?imgurl=http%3A%2F%2Fwww.modellbau-steinhardt.de%2Frumpf%2Fachafm.JPG&imgrefurl=http%3A%2F%2Fwww.rc-network.de%2Fforum%2Fshowthread.php%2F217610-modelle-von-manfred-schulz&h=441&w=698&tbnid=pm_bfSXtvsXnOM%3A&zoom=1&docid=krpZbCtS4KUBIM&ei=chv2U_fQLeb-4QTlnYC4Ag&tbm=isch&iact=rc&uact=3&dur=3044&page=1&start=0&ndsp=35&ved=0CC8QrQMwBQ

Gruß

Sven
 
DAs passiert mir beim EasyGlider immer, wenn das Teil zu schnell wird: absolut keine QUerruderwirkung mehr! Die "Bremse" (Querruder hoch) hilft etwas, aber befriedigend ist das nicht. Zum Glück lässt sich der EG mit dem Seitenruder auch steuern.
Abhilfe mit CFK-Stäben im QUerruder (vielleicht verbiegt sich ja das Querruder selbst) haben auch keine Besserung gebracht.

Ergebnis: V_max erfolgreich erflogen, jeder Flieger hat Grenzen.

Möglicherweise "verdreht" das QUerruder die Tragfläche wirklich so viel, dass sich Beides (Querruder und Verdrehen) ausgleichen...


PS: wirklich schöner Flieger!
 
Hi,
schöner Vogel und vor allem mal ganz was anderes!
Dein Problem klingt fûr mich nach ungenügender Verwindungssteifigkeit der (Aussen-)Flächen.
Auf den Fotos ist nicht zu erkennen, ob die Flügel vorne beplankt und insbesondere verkastet sind.
Es soll auch schon vorgekommen sein, dass jemand die Stege zwischen den Holmgurten ("Verkastungen") aus Gewichtsgründen weggelassen hat. Sogar Graupner hat damals seine Holzflächen ohne untere Beplankung ausgelegt. Das waren aber alles 2-Achser, da fiel das nicht so auf.
Anlenkungen oder Servos? Glaub ich nicht. Mag ja sein, dass es so ein Servo bei Topspeed nicht mehr bis zum Vollausschlag schafft, aber für normales Rollen reicht es allemale.
Gruss, H.
 

BmfFly

User
Vielen Dank für die Antworten und den Zuspruch für mein Puzzle.

@Fairlight
Der MS-6 Kristall auch war ein Ideengeber.
http://www.rc-network.de/forum/showthread.php/217610-modelle-von-manfred-schulz
Ein bischen anders sollte er auch sein, denn Normal gibt es schon tausendfach.
Ich glaube dass die Servos reichen, mit 3 Kg Stellkraft und bei +-30 Grad Ausschlag läuft das Servo den maximalen Weg.

Ich glaube das mit der Kamera werde ich mal ausprobiern und schauen wie sich die Fläche verhält.
Normalerweise baue ich mir Motorflugzeuge mit weing Streckung und relative dicker Fläche, da ist das Verwinden der Flächen oder Ruder eigentlich kein Problem. Wahrscheinlich habe ich deshalb nicht dran gedacht. Mit der Kammera kann ich auch gleich sehen ob die Servos die Queruder auslenken.

Grüße

Martin
 
Hallo,
Dies alles hört sich so an alsob die Fläche sich im Schnellflug verwindet.
Das Problem konnte also Konstruktions bedingt sein.
Ein anderes Problem konnten deine Tiplets sein. Wenn du die, wie Ich hier lese,
mit 5 Grad verwindet hast wäre das vielleicht dein "Problempchen" (in Kombination
mit eine nicht ausreichend feste Flächenkonstruktion)
 

GeorgR

Vereinsmitglied
Hallo,

wenn die Tragflächen sich verwinden, dann müsste ein Querruder stärker und das andere weniger stark wirken.
Insgesamt müsste die Wirkung bleiben. Deshalb glaube ich nicht an diese Theorie.
Die Auswirkungen sind an beiden Seiten jeweils umgekehrt.
 

rkopka

User
wenn die Tragflächen sich verwinden, dann müsste ein Querruder stärker und das andere weniger stark wirken.
Insgesamt müsste die Wirkung bleiben. Deshalb glaube ich nicht an diese Theorie.
Die Auswirkungen sind an beiden Seiten jeweils umgekehrt.
Warum ? Solange die Fläche sich in beiden Richtungen verwinden kann, bleibt auf beiden Seiten die entstandene Steuerkraft Null (evt. sogar negativ).

http://de.wikipedia.org/wiki/Flettner-Ruder
Control-tab.png
Lizenziert unter "GNU General Public License"

RK
 

GeorgR

Vereinsmitglied
Warum ? Solange die Fläche sich in beiden Richtungen verwinden kann, bleibt auf beiden Seiten die entstandene Steuerkraft Null (evt. sogar negativ).

http://de.wikipedia.org/wiki/Flettner-Ruder
Control-tab.png
Lizenziert unter "GNU General Public License"

RK

Das ist nicht ganz richtig, das heißt die Ruderwirkung ist umgekehrt.
Sie ist aber an beiden Seiten (links und rechts) umgekehrt.
Es müsste eine Wirkung da sein, jedoch umgekehrt.
 

BmfFly

User
Hallo Leute,

wenn dieser April ÄÄÄÄÄh August es zuläst werde ich Aufnahmen versuchen und sehen wie sich die Fläche verhält.

@ Arno888
die Tipletts sind schon ab, hat aber nichts gebracht und sieht nicht gut aus. Die Fotos sind ganz vom Anfang.

Die Fläche ist verkastet. Ein 3mm Sperrholzholm auf den die Rippen gesteckt sind mit 1,5 mm Balsa Beplankung oben und unten und einer 10 mm Balsa Nasenleiste.
Biegesteif ist die Konstuktion, weil ich wenn die Querruder nicht mehr wirken das Höhenruder voll ziehen kann und einen 15 Meter Looping fliegen ohne, dass die Fläche sich sichtbar durchiegt.
Die Torsionssteifigkeit nach "Handgefühl" nicht schlecht aber das sagt wahrscheinlich nichts.


Martin
 

GeorgR

Vereinsmitglied
Hallo,

ich habe mir noch einmal den Eröffnungsbeitrag angesehen.
Es klingt so, als wenn der Flieger beim Anstechen und schneller Fahrt kräftig unterschneidet, vielleicht konstruktionsbedingt.
So ein Flugzustand kann sehr stabil sein, sodass eine EWD-Erhöhung (Thermikstellung) wirkungslos bleibt. Man muss das
Modell mit einem kräftigen und vollen Ausschlag des Höhenruders aus dieser Situation befreien. Manchmal geht das nicht einmal.
Der Flieger geht wie auf Schienen geführt nach unten.
 
Das Problem habe ich auch an 2 Fliegern:
- Arcus 2.2 von Robbe
- Alpina 2501 von Tangent

Beim Arcus ist das irgendwo klar: EPO ist nunmal nicht so steif und verwindet.
Aber bei der Alpina? Deren Flächen sind nicht unbedingt bekannt dafür,
"irgendwie lummelich" zu sein. Trotzdem will auch sie im Schnellflug (ich meine
wirklich schnell!) nicht mehr rollen. Erst wenn ich etwas Fahrt durch Ziehen raus
habe, geht es wieder.

Hierbei habe ich allerdings den Verdacht, dass die HS125 das einfach nicht mehr
packen. Sie werden sich sicher noch bewegen, aber die Restkraft verpufft dann
einfach in lauter kleinen Nachgiebigkeiten, wie Verwindung der Fläche (am wenigsten),
Verwindung des Ruders (am ehesten) und auch etwas Verwindung der Beplankung
(auch da ist etwas Elastizität).

In der Summe könnte also auch im vorliegenden Fall die Lösung zu finden sein.
Etwas Nachgiebigkeit hier, etwas Elastizität dort und etwas Torsionsschwäche zu
alledem. Schon hat man solche Probleme.

Nur mal laut nachgedacht.... :)
 

BmfFly

User
Unterschneiden

Unterschneiden

@GeorgR
an ein Unterschneiden glaube ich nicht, weil er sich leicht abfängt wenn ich das Höhenruder neutralisiere und immer präzise auf das Höhenruder reagiert, aber daran hatte ich auch schon gedacht. Das habe ich bei einer sehr weichen Fläche auch erlebt. Die Flügelspitzen hatte es nach unten gezogen und aufs Höhenruder hat der Vogel erst garnicht und dann schlagartzig reagiert.


@Sniping.Jack
ich hoffe,dass ich morgen ein Video machen kann und die Fläche beochten kann. Dann kann ich sehen was sich da bewegt oder sich verschiedene Faktiren addieren.

Martin
 

BmfFly

User
Danke

Danke

Danke

Eure Tips haben mir wirklich weitergeholfen. Ich habe wieder viel dazu gelernt.

Der Tip mit der Kamera war goldwert, warum bin ich nicht selbst darauf gekommen?:confused:
Am Wochenende habe ich endlich Videos im Flug machen können.

Die Flächen verwinden sich deutlich wenn die Querruder bei höherer Geschwindigkeit gesteuert werden.
Alle die auf eine zu geringe Torsionsteifigkeit getipt haben lagen wohl richtig.
Da merkt man erst, was man vom Boden aus, allles nicht sieht.

Die Kammera ist aus praktischen Gründen kopfüber montiert.


Grüße

Martin
 

Tillux

User
...da kommt mir der Gedanke was Vögel für eine Muskelkraft im Flügel haben müssen damit sowas nicht passiert.
Kaum zu glauben wenn man die filigranen Federgebilde so sieht.:eek:

L.G. Til
 

rkopka

User
...da kommt mir der Gedanke was Vögel für eine Muskelkraft im Flügel haben müssen damit sowas nicht passiert.
Aber die fliegen auch anders. Reines "Querruder" bei Highspeed dürfte da eher selten sein. Ich glaube, die steuern da mehr über den Schwanz. Solange die Kräfte symmetrisch sind, spielt sich ja nicht so viel ab.

RK
 
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