AXi 2820/12 abgebrannt

soumas

User
Hallo Community!
Als ich neulich meinen neue Elektrosegler Enigma von Topmodel cz einfliegen wollte, war nach wenigen Steigflügen Schluss mit Lustig - der Motor funktionierte nicht mehr. Zuerst dachte ich aufgrund des Geruchs, dass der Regler abgebrannt wäre, doch als ich die Komponenten ausbaute stellte ich fest, dass es der Motor war (riecht gaaanz ähnlich :D :rolleyes: )

Jetzt wäre es für mich natürlich wichtig zu wissen, ob mein Antriebsstrang zu schwach dimensioniert war, oder ob am Motor was faul war. Da ich hier nicht wirklich viel Erfahrung habe und die Komponenten nach meinen Recherchen passen müssten, würde ich euch um Hilfe bzw. euren Rat bitten.

Meine Konfiguration:
* Motor: AXi 2820/12
* Regler: MULTIcont BL-54 (BEC nicht in Verwendung)
* LS: aero-naut Carbon Classic 12x7''
* Akku: 3S (SLS 2200 MAH)
* Modell: Elektrosegler Enigma von Topmodel cz (ca. 2,8 Meter Spannweite, ca. 2 kg)

Hinweis: im Motor habe ich einige kleine Bleispäne entdeckt... könnten auch diese ursächlich gewesen sein?
Hinweis: Die Telemetrie verzeichnete einen maximalen Strom von über 140Ah :eek: (bei meinen vorhergehenden Messungen war ich bei ca. 30-35 Ah)

Danke und einen schönen Abend!

soumas
 
Uff, also 140A sind sicherlich nicht normal...Ist die Wicklung verbrannt?

Wo könnten die Späne denn hergekommen sein?


Ich habe den 2820-12 seit vielen Jahren in meinem Acromaster mit einer 12x6,5 ebenfalls an 3s, der Motor ist tip top. Gut warm wird er allerdings schon.
Könnte sein, dass der in einem Segler bei einem 3 minütigen Steigflug auf Vollgas zu warm wird, dazu noch in einem engen schlecht belüfteten Rumpf?
Eigentlich sollte er das aber können.
 

GC

User
3 minütiger Steigflug? Dann sieht man den Segler schon lange nicht mehr.

Im Axi-Motor ist bestimmt kein Blei verbaut. Hat sich evtl.Trimmblei selbständig gemacht und den Motor blockiert. Schau mal in die Glocke, ob dort ein Magnet fehlt, der dann geschreddert wurde.

140A! Guter Akku, das sind mehr als 60C! Hoffentlich ist er noch heile.
 

soumas

User
Guten Morgen und danke für eure Antworten!

Die Wicklung ist verbrannt - ja. Die Steigflüge waren nicht außergewöhnlich lange (also ich schätze maximal 30-60 Sekunden) und auch der Rumpf ist nicht extrem eng für einen Segler.
Die Bleispäne lassen sich erklären... ich hatte zu viel Blei eingeklebt und habe einen Teil davon wieder raus gedremelt. Obwohl ich dabei den Motor möglichst gut abgedeckt habe (Ausbau wäre sehr aufwändig gewesen), sind offensichtlich trotzdem einige Späne von den Magneten angezogen worden und in der Glocke gelandet. Die Späne sind zwar extrem klein (fast staubartig) und auch nicht viele... aber wer weiß - vielleicht waren sie größer und wurden vom Motor gemahlen während er sich zerstört hat :(

Aber jedenfalls würdet ihr sagen, dass der Motor unter normalen Umständen stark genug gewesen wäre, oder? Ich habe nämlich noch einen passenden, etwas stärkeren Motor (AXi 2826/10) im "Archiv" den ich als Ersatz nehmen könnte. Wäre natürlich schade, wenn dem dann das selbe Schicksal blüht :)

Danke und liebe Grüße,
soumas
 

GC

User
Soumas,

Blei ist nicht ferro- sondern diamagnetisch, d.h., Bleispäne werden von den Magneten nicht angezogen sondern schwach abgestoßen.

Die Motoren halte ich beide für geeignet, wenn Du Steigflüge machst und dann absegelst und den Motor nicht im Dauerbetrieb laufen läßt.

Ich würde den 2826 einbauen, denn er hält noch mehr aus und vorher den Rumpf peinlichst vom Blei befreien, damit selbiges nicht noch mal passiert.

Den alten Motor würde ich säubern, die Lager überprüfen und ggfs wechseln. Den verschmorten Draht abwickel und neu bewickel. Dann hast Du einen selbstgewickelten Motor. Wie man das macht steht im www an einigen Stellen.
 
Hallo,

normalerweise sollte der Axi mit dem Setup sehr gut klarkommen, sofern du nicht grad ein 72er Mittelstück verwendest (der LS-Nenndurchmesser bei Aeronaut bezieht sich beispielsweise auf ein 42er Mittelstück). Wobei 60Sek dann doch doch schon grenzwertig sind. Die 140A (NICHT Ah) war dann eben der Kurzschlussstrom.
Bevor du das Experiment mit dem 2826/10 weiterführst mach doch bitte mal ein Foto der Lötstellen, der Steckverbindung zwischen Motor und Steller (hier werden erfahrungsgemäß kundenseitig die meisten Fehler gemacht und/oder billigste Stecker/Buchsen verwendet ...was dazu führt, dass entweder Steller oder Motor abraucht).

Sollte widererwarten tatsächlich ein Fehler am Motor vorgelegen haben, ist dessen Austausch reine Formsache.

Übrigens ...Blei ist NICHT magnetisch ;) Falls das dann keine Bleigewichte sondern Stahlgewichte gewesen sein sollten, dann könnte das tatsächlich die Schadensursache gewesen sein.

Gruß Dieter
 
Blei leitet nicht, aber...

Blei leitet nicht, aber...

Falls du Klebegewichte aus dem KFZ-Bereich genommen hattest - Hier ein Text aus Wiki:

Nach der Entscheidung der EU-Kommission vom 27. Juni 2002 zu Altfahrzeugen wurde der Einsatz von Blei in Auswuchtgewichten verboten. Ersatzweise verwendet man seitdem verschiedene Materialien, hauptsächlich Zink und Stahl; außerdem Zinn, Wolfram und besondere Kunststoffe, die eine hohe Dichte haben.

Das Zeugs leitet hervorragend.

Auch wenn es umständlich ist, Motor vorher unbedingd raus und schön säubern.

Gruss Ralph
 

funduz

User
Früher, ganz früher,
konnte es schon mal vorkommen,
dass sich die Wicklungsenden eines Kollektormotors
auf Grund von Überhitzung ausgelötet haben.
Das Lötzinn hatte sich dann überall verteilt.

Gruß
funduz
 
Oh mein Gott...

Oh mein Gott...

Jetzt bin ich auch schon Einer, der sein fundiertes Halbwissen hier verbreiten muss!
Riesengrosses SORRRRY! Hatte mir auch gerade erst bleihaltiges Lot besorgt...
Was mich da geritten hat! An was ich da wohl gedacht hatte?!?
Danke Jungens!
Bin lieber wieder still;-))
 

v.p.

User
Na, bei dem fusseldraht, muss da nur mal nen bleikrümmel falsch drüberreiben, was bei bleistücken in der motorglocke nicht grade unwahrscheinlich ist.
Sollte dort die isoschicht vom draht schaden genommen haben, hast du ratz fatz nen stator- bzw windungsschluss, was für 99% der motoren den sicheren tod bedeutet.
Das erklärt auch den peakstrom von 140A, das ist völlig normal bei nem kurzschluss und die kannst froh sein, dass dein regler und dein akku noch leben.
Also motor neu wickeln oder nen neuen einbauen und lernen, dass man nicht irgendwas in den motor fallen lässt ;-)

Gruß max
 

soumas

User
Vielen herzlichen Dank für eure Antworten - es lebe RCN!

Im Licht der neuen Erkenntnisse ist wohl davon auszugehen, dass der Schaden aufgrund der Bleispäne entstand und somit voll auf meine Kappel geht. Bei allem Ärger über mich selber bin ich doch froh, dass die anderen Komponenten überlebt haben... dieser "Blödsinn" hätte mir immerhin mein neues Modell kosten können.

@KD-Modelltechnik: ich bin auch deinem Input nachgegangen und habe alle Lötstellen freigelegt und geprüft. Sie sind meines Erachtens alle einwandfrei. Auch die Qualität der Stecker/Buchsen sollte passen (sind jeweils die originalen von AXi bzw. Multiplex)

Ich werde in meine Enigma den 2826/10 einbauen (natürlich nach gründlichster Reinigung des Rumpfes) und mich voraussichtlich an das Experiment "AXi 2820/12 selber wickeln" wagen.

Danke nochmal an alle!
 
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