Hallo Gerald,
ok, da ich der Hauptbetroffene bei der Materialschlacht am vergangenen Wochenende war, hier ein paar Infos dazu:
Das Wetter war recht schwierig, kalt und vor allem einigermaßen windig. Die Windgeschwindigkeit an sich war zwar nicht so problematisch, aber es gab immer wieder heftige Böen. Aus diesem Grund war eine gute Hochstarthöhe sehr wichtig, da man geländebedingt recht große Strecken auch gegen den Wind zurücklegen mußte.
Zum Sharon:
Ich flog am Samstag einen Sharon, der nach meiner Ansicht fest genug sein sollte. Bei den ersten drei Starts klappte das auch einwandfrei, ich lag zu diesem Zeitpunkt noch auf Platz 4. Beim dritten Start hab es eine Modellberührung mit dem Vision von Dominilk Helminger, nachdem sein Modell schnell ausbrach und in meinen Startkorridor kam. Ich kontrollierte mein Modell nach diesem Flug, konnte aber keinerlei Beschädigung feststellen. Trotzdem ist es möglich, das das Modell doch vorgeschädigt wurde (z.B. Aufplatzen der Naht an der Nase).
Beim vierten Start gab es wieder mehr Wind. Der Start verlief zunächst einwandfrei, die Fläche bog sich zwar deutlich sichtbar durch, aber das war bei den vorhergehenden Starts auch schon so. Zumindest war ich zu diesem Zeitpunkt nicht sonderlich beunruhigt. Im Moment das Abfangens beim Schuß brach das Mittelteil an der Verschraubung komplett durch, der Flieger "faltete" also und fiel unsteuerbar vom Himmel. Natürlich ist das Mittelteil absoluter Schrott, das linke Außenteil wurde leicht an der Schale im Nasenbereich beschädigt, das rechte Außenteil blieb völlig heil. Der Rumpf blieb eigentlich auch intakt, leider wurde das Seitenleitwerk mit dem Höhenleitwerk beim Aufschlag abgerissen, eine Reparatur lohnt sich hier aus Gewichtsgründen leider nicht. Das Höhenleitwerk selbst blieb ebenfalls unbeschädigt, nur die Verbindungsstangen (3 mm Stahl) wurden heftig verbogen.
Der tschechische Erbauer Jan Stanek war kurze Zeit später vor Ort und meinte nach Begutachtung der Teile, das es wohl ein Ermüdungsbruch gewesen sein könnte. Dazu muß ich sagen, das das Mittelteil Anfang 2003 gebaut und von mir vor allem bei etwas windigerem Wetter eingesetzt wurde. Ich kann diese Begründung also einigermaßen nachvollziehen, eine genauere Analyse ist wohl nicht möglich.
Wesentlich mehr überrascht hat mich dagegen die Sache mit dem Hochstarthaken am Skymax (Eigenbau F3B-Modell). Diesen habe ich bei auffrischendem Wind am Sonntag eingesetzt. Das Modell hing beim Hochstart einwandfrei am Seil, allerdings mit viel Druck. in ca. 100 Meter Höhe fiel dann das Modell plötzlich aus dem Seil. Mein Helfer und ich vermuteten sofort Probleme mit dem Haken. Ich versuchte dann noch das Beste aus der geringen Höhe zu machen, aber nach etwas über 5 Minuten war Schluß, man brauchte einfach über 200 Meter um genügend weit zu tragenden Stellen an einer entfernten Waldkante fliegen zu können.
Der Haken ware in einen Hartholzklotz im Rumpf eingeschraubt. Dabei wurde die untere Rumpfnaht aufgerissen und der Klotz gelockert. Der Haken selbst ist einwandfrei (nicht verbogen) und sitzt auch noch fest im Klotz, nur ist dieser eben locker und daher konnte der Ring am Fallschirm herausrutschen.
Gerade dieses Modell habe ich bisher zum Teil bei extrem starken Wind verwendet und es gab noch nie Probleme mit der Konstruktion. Deswegen war ich auch stark überrascht von diesem Ausfall.
Tja, aus diesem Grund lief der Wettbewerb für mich leider nicht so gut. Ich war aber nicht der Einzige mit Pech. Philip Kolb mit Pike Perfect zerriss insgesamt 3 Seile mit 1,45 mm Durchmesser ab und kam daher ebenfalls nicht ins Fly-Off. So kanns eben gehen, hoffentlich klappts beim nächsten Mal besser.
Gruß, Karl Hinsch