Kleines Mini-Meinungsbild zur Mini Mistral vom Staufenbiel

Servus miteinander,
ich bin's mal wieder.

Ich habe auf dem Horizon Airmeet dieses Jahr am Stand vom Staufenbiel unter anderem eine Mini Mistral erstanden.
Der Flieger war gerade im Sonderangebot und machte keinen schlechten Eindruck, also musste sie mit, die "kleine Blonde".
(übrigens waren die Jungs am Stand alle sehr nett und haben trotz großen Andrangs sich Zeit für Fragen genommen)
Zur Wahl hätte auch die Mini Fox gestanden, aber am Stand sagte man mir, die kleine Mistral fliege etwas agiler.

Da ich zuhause noch einige 2S 450er herumliegen hatte, die normalerweise meinen C-Ray befeuern, dachte ich mir: "Passt, komm mal mit mir Kleine".

Auspacken zuhause:
Die Mini Mistral kommt in einer Styroverpackung, Fläche, Rumpf und die beiden Hälften des V-Leitwerks liegen dabei.
Zudem ist noch eine Aussparung in der Packung, die darauf hindeutet, dass wohl eine kleine Fernsteuerung hätte beiliegen können - ich vermute, dass das Modell in anderen Ländern als RTF-Version auch angeboten wird.

Inhalt:
Mini Mistral - Rumpf, Leitwerkshälften, Fläche
Schraubenzieher für Flächenmontage
Undefinierbarer Kleber
Anleitung

Zunächst hatte ich die Hoffnung, dass ich den Flieger auch in der Packung transportieren könnte - es sollte sich nach der Montage des V-Leitwerks aber herausstellen, dass dies so einfach nicht ist. Man müsste die Packung mit einem Messer schon beherzt modifizieren, damit das noch hinhaut.

Zusammenbau:
Ist eigentlich kein Bau in diesem Sinne - im Prinzip sind nur die beiden V-Leitwerkshälften einzukleben und die Ruderhörner hinten zu montieren, nachdem man die fertig abgelängten Anlenkungen eingehängt hat.
Die Anleitung ist dafür ausreichend und eigentlich braucht man sie nur für die Ruderausschläge und Schwerpunktangabe.

Der mitgelieferte Kleber ist meiner Meinung nach komisch. Er klebt nämlich irgendwie zäh und ohne großen Halt, also weg damit und gleich ein paar Schlückchen aus der Seku-Flasche - ah, hält schon viel besser!

Die Haube ist vorne mit einem recht starken Magnet gesichert, hinten wird sie einfach in den Rumpf geschoben - für so einen kleinen Flieger ist das gut gelöst.

Dafür gefällt mir die Tragflächenbefestigung überhaupt nicht. Vorne wird die Fläche in den Rumpf geschoben, hinten mit einer Schraube gesichert (davon liegen zwei Schrauben bei, clever, und hier kommt der mitgelieferte Schraubenzieher zum Einsatz).
Trotzdem hat die Fläche zu viel Spiel, egal wie fest ich die Schraube anziehe, was mich schließlich dazu bewogen hat, das ganze mit Tesa zu fixieren.
Somit entfällt natürlich ein Stück an Transportfreundlichkeit, die Flieger kann nur noch am Stück mitgenommen werden. Bei der Spannweite kein Problem, trotzdem schade.

RC-Einbau:
Fummelig!
Mir war klar, dass es eng zugeht in dem kleinen Rümpfchen, das bin ich vom C-Ray her gewohnt. Aber so wenig Platz für nix?
Also Regler nach hinten geschoben, Miniempfänger unter das Haubendach geklettet und jetzt geht der 450er Akku gerade so in's Cockpit.
Dabei sehe ich jetzt schon, dass der Schwerpunkt nur dann zu erreichen ist, wenn der Akku fast auf dem Höhenruderservo liegt.
Ein Umplatzieren des Empfängers nach hinten vorerst nicht in Frage, da im Mittelteil des Rumpfes so gut wie kein Platz ist, weil auch das Querruder-Servo dort hineinragt.
Da müßte man großzügig wegschneiden, will ich aber nicht.
Um den Schwerpunkt zu erreichen habe ich letztlich eine 2Cent Münze im Rumpf "versteckelt".

"Die Wahrheit ist auf dem Platz"
Also los geht's: Sender programmiert, Rudercheck, fertig - in der Mittagspause also mal raus auf dem Flugplatz.
Wie empfohlen habe ich mir zwei Flugphasen für Segeln und für Kunstflug programmiert.

Man darf bei der kleinen natürlich keine Wunder erwarten. So richtig Höhe gewinnen ist ein wenig Arbeit, ein Mix aus Vollgas und "drücken".
Absegeln tut die Mini Mistral gewonnene Höhe recht fix, vielleicht noch ein wenig Kopflastig, aber viel mit "Gleiten" oder "Segeln" ist da einfach nicht so, wie ich es von einem Segler, selbst einem kleinen, erwarten würde.
Trotz vorhandener Thermik lassen sich Aufwinde kaum ausnutzen, höher will ich nicht, denn sonst ist sie nur noch ein kleiner gelber Punkt am Himmel.
Sie ist bei weitem nicht so agil, wie ich mir erhofft hatte - auch nicht mit den erweiterten Ruderausschlägen.
Loopings gehen mit viel Anlauf in kleines Durchmessern, Rollen - naja, mit viel Liebe nenne ich das mal eine bauchige Fassrolle.

Der verbaute Antriebsstrang ist recht hungrig - nach 5 Minuten Motorlaufzeit ist schluss mit lustig. Gesamtflugzeit bei Windstille mit ein bissi Herumsegeln und Turnen: 15 Minuten. Da geht bestimmt noch was, aber so richtig Freude kommt bei mir nicht auf.

Mein persönliches Fazit:
Insgesamt habe ich nun rund 10 Flüge mit der Mini Mistral gemacht und meist lasse ich sie nun zugunsten des C-Rays zuhause liegen, wenn ich zum Platz raus fahre.
Sicher ein Flieger, mit dem man in der Mittagspause bei Windstille ein wenig herumturnen kann aber nichts besonderes in meinen Augen.
Im Vergleich zu meinem C-Ray kommt sie mir ein wenig "gurkig" vor.

So richtig Spaß macht sie mir nicht, irgendwie fehlt mir da was.
Ich will nicht sagen, dass es ein doofes Modell ist und will sie nicht schlecht reden, aber mein Fall ist sie definitiv nicht.

Ich überlege nun, ob ich sie nicht zugunsten eines anderen Projektes verkaufe - wer also Interesse an einer Mini Mistral mit ganz wenigen Gebrauchsspuren hat, bitte melden.
Oder ich stell sie hier in die Börse.

PS: Ein paar Fotos folgen noch.
 
... aber so richtig Freude kommt bei mir nicht auf.

Was hast du von einem 145g Segler mit 80 cm Spannweite erwartet?
Berauschende Flugdynamik ? :D

In meinen Augen ist das rausgeschmissenes Geld, ich würde das nicht mal als brauchbares Kinderspielzeug bezeichnen.
Anfängerschaumsegler fangen bei 180 cm Spannweite und ca. 1 kg an.
 
So, ein paar Schnappschüsse...

"Unter der Haube" geht es recht beengt zu:
mini_haube.jpg

Die Flächenbefestigung mit Schraube und "Tesa-Fixierung":
mini_flaeche.jpg

Von unten gut zu sehen: die Anlenkung der Querruder über ein zentrales Servo:
mini_unten.jpg
 
Was hast du von einem 145g Segler mit 80 cm Spannweite erwartet?
Berauschende Flugdynamik ? :D
Na, das nicht.
Aber als Hosentaschenflieger für die Mittagspause wäre schon mehr drin gewesen, meiner Meinung nach.

In meinen Augen ist das rausgeschmissenes Geld, ich würde das nicht mal als brauchbares Kinderspielzeug bezeichnen.
Anfängerschaumsegler fangen bei 180 cm Spannweite und ca. 1 kg an.

Solche Segler habe ich auch. Ich wollte halt was kompaktes - obwohl ich schon einen C-Ray habe, der mächtig Spaß macht.
Im Prinzip muss ich Dir wohl zustimmen (aber dann müßt ich Dir ja recht geben, oder? :D)
 
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