F2B in Depron? Eine Machbarkeitsstudie.

PeterKa

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In Schwalmtal gab es ja viele Möglichkeiten die Köpfe zusammenzustecken. Und irgendwie kam mir dabei die Idee, mal über einen konsequenten Depronbau nachzudenken. Ich habe da schon ein wenig Erfahrung mit, weiß also worauf ich mich einlasse. Wichtig ist, daß die Belastbarkeit ausreichend ist, also 5 G vertikal und 10 G horizontal. Mit schwebt vor ein Zellengewicht zwischen 500 und 800 Gramm zu erreichen (Marionette 1100). Ob das wirklich geht weiß ich nicht, am Ende kommen die Gewichte in ja 100 Gramm Paketen aus dem Nichts angeflogen.

Man wird dem Flieger das Depron nicht ansehen, denn am Ende wird er bespannt und lackiert, wie jeder andere auch. Man kann Depron phantastisch mit Papier bespannen und dann normal mit Lacken auf Wasserbasis finishen, das wird knüppelhart.

Um mir die Arbeit nicht zu schwer zu machen, kommt ein Rechteckflügel zum Einsatz. Spannweite bei 155 cm. Etwas Trapezform durch die Flaps. Leitwerkshebelarm gegenüber der Marionette deutlich vergrößert. Um nicht die Ergebnisse der Marionettenvermessung abwarten zu müssen bekommt er einen Flügel mit 14% Dicke, das ist in keinem Fall falsch.

Einen Namen hat er auch schon: Kapron.... ;-)

Ach ja, es wird eine komplexe Angelegenheit. Wer nicht mindestens über eine Fräse verfügt wird das Modell nicht nachbauen können. Das sage ich vorweg um keine Erwartungen zu schüren.

Und noch ne Frage, bevor ich wieder Mecker kriege... Mag das jemand lesen oder soll ichs lieber im stillen Kämmerlein machen, ist ja doch sehr weit ab von der Norm.

PeterKa
 
Hallo Peter,
würde eine Styroschneide es auch machen, statt Fräse?

Gruß
Juri
 

PeterKa

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Ja klar würde das gehen, wäre halt nur deutlich mehr Arbeit. Ich nehme nämlich bei der Konstruktion keine Rücksicht auf die Komplexität der Kontur. Fräse halt ;)

PeterKa
 

PeterKa

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So die Fläche ist schon mal gezeichnet.

Unbenannt-2.jpg

Es gibt 2 Holme aus Depron und zwei Kohlerohrsteckungen (18mm). Ob ich noch Kohlegurte einziehe weiß ich noch nicht.

Dieses Gerüst darf maximal 50 Gramm wiegen. Mal sehen wie weit ich daneben liege.

Unbenannt-3.jpg

Die einzelne Rippe ist relativ massiv. Die Beplankung besteht aus 3 Teilen. Der Nasenbereich, dazu wird das Depron in einer Form aus Styrodur gebogen. Ich werde das zeigen, denn das ist tricky, funktioniert aber problemlos. Hinten sind es einfach nur Platten.

Die Flaps sind nur wegen des Profilverlaufs eingezeichnet. sie sind so konzipiert, daß sie im Aussenflügel genau in der Kontur laufen, und im Inneren Bereich etwas innerhalb. Der Nasenradius ist überall konstant 15 mm.

PeterKa
 
Depron F2B?

Depron F2B?

I

Und noch ne Frage, bevor ich wieder Mecker kriege... Mag das jemand lesen oder soll ichs lieber im stillen Kämmerlein machen, ist ja doch sehr weit ab von der Norm.

PeterKa

Schau mal auf: http://stunthanger.com/smf/index.php/topic,12044.100.html


Dort heisst es, mit Bildern:

A shortcut for absolute beginners and aerobatics practice:

Airplane Gee Bee 1000 R/C 3-D Kit, EPP, modified
Span 39.3 in (1000 mm)
Landing gear 3 ½ in (90 mm) fwd. (for grass ops)
Weight 29.5 oz (835 Gr.)
Elevator throw +/- 35°
Flaps throw +/- 20°
C.G. 2.4 in (60 mm) from wing l.e.
Leadout center 3.34 in (85 mm) from wing l.e.
Lines 0.012 in x 49 ft (0.3 mm x 15 m)
Motor 2214/1400 1’400 RPM/Volt 14 poles
Propeller APC 10 x 5.8 EP F2B
ESC Castle Phoenix Edge Lite 50 A
ESC Mode Control Line, Governor high
Timer Hubin FM-9
Battery 2’200 mAh 3S

Beginner setup Take-off from ground and level flight only
Handle spacing 3 in (75 mm)
RPM 7’300
Speed 7.5 sec / lap
Duration 1:00 min
Number of flights 8 per one full charge

F2B practice setup All manoeuvres
RPM 9’624
Speed 5.0 sec / lap
Duration 4:00 min (max.)
Consumption 1’850 mAh (85%)
Number of flights 1 per one full charge

Remark: Do not fly in wind.


Gruss, Peter Germann
 

PeterKa

User
@ Peter German: Ich habe schon mehrere Depronfliegerchen (auch Fesselflieger) der 1 Meter Klasse gebaut. Das ist nicht was ich meine. Ich rede von einem erwachsenem Modell mit 1,55 m Spannweite und einem 700 Watt Antrieb, quasi meiner Marionette ganz aus Depron. Das ist eine etwas andere Hausnummer und daher auch eine größere Herausforderung. So wie ich es bauen will hat es auch nichts mit Schaumwaffeln zu tun, sondern am Ende muß man schon sehr genau hinschauen um überhaupt zu erkennen, daß es sich um ein Depronmodell handelt. Natürlich werden das schon andere probiert haben, keine Frage :) Wenn ich dem Hinweis aber entnehmen soll, daß das uninteressant ist.. nehme ich das natürlich ernst.

PeterKa
 

PeterKa

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Randbogen

Randbogen

So ein Randbogen ist zeichnerisch nicht so mal eben gemacht. Ich habe heute mehr oder weniger den ganzen Tag dran gesessen...

Ausgedruckt in Gold ;-)

Randbogen.jpg

und von innen in Rauh...

RandbogenInnen.jpg

Spielerei, klar. Aber es hat einen ernsten Hintergrund. Ein Randbogen aus Balsa wiegt je nach Ausführung 15-20 Gramm. Und ehrlich gesagt, kostet viel Zeit. Ich habe gerade 8 Randbögen hinter mir.. es hat am Ende ziemlich genervt.

Ein GFK Modell bekommt von mir einen GFK Randbogen spendiert. Dieser ist unter 10 Gramm herzustellen, locker. Für die Depronstudie ist mir das zuviel Arbeit, daher fräse ich mir den Randbogen aus Styrodur. Das wird mein erstes 3 D Teil. Und morgen Abend will ich es in den Händen halten.. wenns klappt.. sonst eben nicht.

Ein paar Fräsproben mit dem Styrodur habe ich gemacht. Die Oberfläche wird nicht berauschend. Das muß ich mal abwarten.

PeterKa
 

PeterKa

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OkOk, das mit dem fertigen 3D Teil heute war nix... fast nix... Man kann doch viele Fehler machen.

Hier war die Welt noch in Ordnung:

IMG_2527.jpg

Mit einem 6 mm Fräser (Industriequalität) bin ich durch das Styro gesaust wie durch Butter.

Aber dann beim Schlichten habe ich gleich zwei Fehler gemacht: Das Werkstück war um 90 Grad falsch eingespannt. Dadurch entstanden senkrechte Flächen die nicht sauber gefräst werden. Und dann hatte ich Probleme mit der Frästiefe. Das Styro verzeiht solche Torheiten, weil es einfach wegschmilzt wenn die Spannzange sich eingräbt, bei Aluminium hätte ich sicher größeren Schaden erlitten.

IMG_2528.jpg

Und so ist ein Teil des Randbogens weggeschmolzen...

Ich habe 3 mm Fräser verwendet , daher ist die Oberfläche stufig. die feinen Fräser liegen noch im Kasten. Mit wenigen Strichen schleifen ist die Oberflöche aber perfekt glatt.

IMG_2529.jpg

alles in Allem bin ich sehr zufrieden. Immerhin ist ein Teil herausgekommen, und zweitens weiß ich, das ich ändern muß damit alles klappt.

PeterKa
 
Hallo Peter,
wäre vielleicht Tiefziehen (ABS) eine Option für den Randbogen?

Gruß
Juri
 
Depron F2B?

Depron F2B?

Wenn ich dem Hinweis aber entnehmen soll, daß das uninteressant ist.. nehme ich das natürlich ernst.
PeterKa

Natürlich nicht, Peter. Wenn es für mich uninteressant sein sollte, dann würde ich das dann schon sagen...
Dem weiteren Gang der Dinge sehe ich mit grossem Interesse entgegen. Für ein startbereites Modell (inkl. Batterie oder Treibstoff) in der von Dir genannten Grösse wäre ein Gewicht von ca. 1'800 Gramm eine gute Sache.

Gruss, PG
 

PeterKa

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@Depronator: Natürlich wäre das eine gute Sache, aber ich kann es nicht. Deshalb mache ich eine GFK/CFK Form, die ich von den gefrästen Teilen abnehme. Für den Prototyp verwende ich allerdings die Styrodurbögen direkt. Die Fräszeit beträgt etwa eine Stunde, das ist vertretbar.

@Peter Germann: Ja das passt in etwa, allerdings wiegt meine Marionette bereits um die 1800 Gramm. Ich möchte da noch deutlich darunter kommen, sehr deutlich. Wenn sie schwerer wird als 1500 Gramm beiß ich in die Tischkante ;)

PeterKa
 

PeterKa

User
Randbogen

Randbogen

Das erste Randbogenteil ist fertig. Nach insgesamt 5 Fehlversuchen aus den unterschiedlichsten Gründen. Jetzt brummt mit der Kopf.

IMG_2534.jpg

So kommt es aus dem letzten Fräsgang.

IMG_2533.jpg

Und so posiert es auf der Waage. 3,5 Gramm macht 7 Gramm Rohbaugewicht für den kompletten Randbogen. (Zum Vergleich: Balsa im selben Baustadium 19 Gramm).

Die Hälften werden verklebt, fein geschliffen, mit Papier überzogen (geht prima mit verdünntem Weißleim) und dann mit Parkettlack auf Wasserbasis hart gemacht.

Bei diesem Gewichtsunterschied ist der Aufwand schnell vergessen, zumal ich für die nächsten Teile maximal eine halbe Stunde einplanen muß, jetzt wo ich weiß wie es geht und alle Fräsdateien fertig sind.

PeterKa
 

PeterKa

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Die zweite Hälfte ist auch fertig, und beide Teile mit Pu Kleber verklebt (7,4 Gramm!)

IMG_2535.jpg

Beim Spiegeln gab es noch eine Reihe von Detailproblemen, die mit der gleichzeitigen Spiegelung der Achsen zu tun hatten, sprich, die verschiedenen Lagen passten nicht übereinander.

Obwohl es nur 2 Teile sind, habe ich 8 Fräsdateien benötigt (die naturgemäß immer alle falsch waren...) Jeweils 2 (schrubben + schlichten) für die Aussenseite und die Innenseite (wegen der Aushöhlung), und das ganze nochmal spiegelbildlich. Man muß seinen Kopf sehr zusammennehmen um da nicht die Übersicht zu verlieren. Vermutlich setzen deshalb viele ihre Fräsen nur für 2D Teile ein.

Im Prinzip habe ich jetzt kapiert wie es abläuft. die nächste Herausforderung ist das Fräsen von Aluminium. Morgen sollte eine Ladung Duraluminium eintreffen.

PeterKa
 

PeterKa

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Es ist noch nicht lange her, da hätte ich es nicht für möglich gehalten:

IMG_2536.jpg

Fein verschliffen und alles tippi toppi. Das Gewicht ist, sagen wir mal.. ok ;-)

In diesem Zustand ist die Oberfläche nicht sehr grabbelfest, obwohl das Teil in sich sehr stabil ist. An der dünnsten Stelle beträgt die Wanddicke 6 mm. Ich werde jetzt testen, wie ich bei geringstem Gewichtszuwachs auf eine lackierbare Oberfläche komme. Meine ersten Versuche mit Papier waren prima verlaufen, ist aber schon eine Weile her.

PeterKa
 

PeterKa

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Heute den ganzen Tag die Rippen für den Kapron gefräst. Meine Frau frug schon, ob ich nicht schon einen Rappel hätte. TzTz. Geht doch alles in ein Schächtelchen...

IMG_2539.jpg

Das sind die Grundtypen von Rippen die vorkommen. Dazu noch ein paar Variationen. Insgesamt mit den Halbrippen an die 100 Stück, für ein Flächenpaar.

IMG_2538.jpg

Die Steckung, die diesmal zum Einsatz kommt ist eine 16 mm Rohrsteckung. Für ohne Wind nimmt man Kohlerohr, für mittleren Wind Alurohr und für Sturm Stahlrohr. So einfach kann das Gewicht angepasst werden.... Na ja so ist der Plan ;-)

Jetzt hab ich erstmal genug gefräst.

PeterKa
 

PeterKa

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Hier der Holm und die ersten Teile für die Nasenpressform. Das letzte Frästeil braucht noch eine knappe Stunde bis es fertig ist.

Ok man hätte die Formen leicht mit einem heißen Draht schneiden können.. Wäre auch 10 mal schneller gegangen. Aber ich muß ja fräsen lernen ;-)

IMG_2540.jpg

IMG_2541.jpg

Nachtragen will ich noch, daß die einzelne Rippe 0,6 Gramm wiegt.

PeterKa
 

PeterKa

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Während die Dinge bisher den normalen Modellbauer wohl überfordert hätten, oder lange manuelle Vorbereitungen erfordern würden, geht es jetzt mit dem Bau los, wie er wohl allen bekannt ist. Würde es einen Baukasten geben, dann wäre das wohl der Zustand, wie er den "Kunden" erreicht (Nur der Flügel versteht sich).

Die erste Arbeit ist den Holm zu bauen. Fertigungstechnisch bedingt besteht er aus 2 Hälften. Auf der geschlossenen Seite des Kamms wird ein 3x1 mm dicker Kohlestab mit Uhu Por aufgeklebt.


IMG_2543.jpg

IMG_2542.jpg

Forts. folgt ;-)


PeterKa
 

PeterKa

User
Mc Murphy hat einfach immer recht....

Die erste gesteckte Fläche musste in die Tonne, da die dom Devwing errechneten Diagonalrippen micht passten. Hier wird wohl der Softwaremann in Italien nochmal eingreifen müssen. Daher musste ich kurzfrstig umdisponieren und auf Diagonalrippen verzichten. Das hatte einen Rattenschwanz an Folgeproblemen zur Folge. Alles aber in trockenen Tüchern, lediglich die Fräse muss noch einmal angeworfen werden, weil ich natürlich jetzt viel zu wenig von den geraden Rippen haben. Für eine Fläche hat es aber gerade eben noch gereicht.

IMG_2544.jpg

Shit happens zwar, aber das sieht doch echt klasse aus oder ?

PeterKa
 
F2B in Depron

F2B in Depron

Hallo Peter

Der Flügel sieht echt schon mal gut aus. Aus meiner frühen Depronzeit kann ich absolut bestätigen, dass eine
Depronfläche eine enorme Festigkeit aufweist. Und mit einem guten Finish wird sogar die Oberfläche Alltagstauglich.
Es kann halt passieren, dass der ein oder andere F2B Pilot Schweißausbrüche bekommt und sich die Haare rauft - aber was solls? Es ist eine Studie und somit sinnvoll. Das mit den Problemen mit der Software kenne ich auch.
Habe auch das letzte mir verbliebene blonde Haar " versilbert".
Ich bin schon sehr gespannt, wie es mit deinem Flieger weiter geht.

Gruß, Franz Haas
 
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