Frage zum Thema Verwölben

ck1

User
Bin ja am liebsten mit Brettern am Hang unterwegs. Meine Erfahrungen mit Vierklappen-Seglern beschränken sich auf Starling Pro, Epsilon XL und nen Cluster. Beim programmieren eines Flugzustandes für Thermik mache ich immer die Erfahrung, werden die Querruder mit verwölbt, wird die Fuhre zwar langsamer, begleitet aber auch von größerem Sinken. Verwölbe ich nur die Wölbklappen passt es besser. Gefühlt erziele ich die besten Flugleistungen, wenn ich die Vögel mit allen Klappen im Strak marschieren lasse.

Mache ich was verkehrt ? Schwerpunkte packe ich immer soweit nach hinten wie es geht.

Gruß
Claus
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo Claus

Wölben ist gut - verwölben schlecht ;)

Im Ernst, was machst Du mit dem Höhenruder bei den beiden Optionen?
Und welches Profil hast Du drauf?
Wobei die letzte Frage bei einem gekauften Flieger eher theoretischer Natur ist.
 

ck1

User
Gut dann wölben wir, aber womöglich neige ich zum Verwölben. :)

Bei Starling und Cluster habe ich etwas Tiefe dazu gemischt. Der Epsilon braucht keine Tiefenzumischung, die habe ich nach und nach wieder auf Null zurück gestellt.

Gruß
Claus
 
Wenn man sich die Einzelpolaren und Hüllpolare ansieht, wird deutlich, dass im Bereich Höchstauftrieb der CA Bereich, in dem der gewölbte Flügel besser ist, als der "Universalflügel", jeweils sehr schmal ist. So schmal, dass ich mich frage, ob das im Modellflug, ohne direkte Referenzen zur Fluglage, überhaupt sauber ausfliegbar ist.
Ich denke, daher kommen viele Enttäuschungen mit positiv gefahrenen Wölbklappen.
 
Du solltest die Querruder auf alle Fälle nicht so weit mit (ver-;)) wölben, dass die Endleiste im Strak mit den Wöbklappen steht.

Bei meinen F3J-Fliegern hat sich ungefähr halber Ausschlag im Vergleich zur Wölbklappe gut bewährt. (z.B. 3mm auf WK und 1,5 mm auf QR)
 
Wenn man sich die Einzelpolaren und Hüllpolare ansieht, wird deutlich, dass im Bereich Höchstauftrieb der CA Bereich, in dem der gewölbte Flügel besser ist, als der "Universalflügel", jeweils sehr schmal ist. So schmal, dass ich mich frage, ob das im Modellflug, ohne direkte Referenzen zur Fluglage, überhaupt sauber ausfliegbar ist.
Ich denke, daher kommen viele Enttäuschungen mit positiv gefahrenen Wölbklappen.

...Polare... sind für mich zugegebenermaßen Fremdwörter.
Bedeutet dies, dass sich die Gleitzahl nur in einem schmalen Verwölbungsbereich verbessert?
Wie sieht es aber mit der Sinkgeschwindigkeit aus? Denn auch wenn die Gleitzahl ungünstiger ist, kann dies durch eine gleichzeitige Verlangsamung des Fliegers zu einer geringeren Sinkgeschwindigkeit führen.
 

UweH

User
Du solltest die Querruder auf alle Fälle nicht so weit mit (ver-;)) wölben, dass die Endleiste im Strak mit den Wöbklappen steht.

Hallo, das kann man so nicht pauschal sagen, es hängt vom Modell und Pilot ab.
Man verwölbt am häufigsten für den Langsamflug, wo der induzierte Widerstand die größte Rolle spielt. Wenn der Flügel für geringsten induzierten Widerstand im Langsamflug ausgelegt ist, macht man mit dem unterschiedlichen verwölben von Querruder und Wölbklappen die günstigste Zirkulationsverteilung kaputt, das kostet Leistung und aus dieser Sicht sollte man die Klappen genau gleich weit runter fahren (so mache ich das bei den meisten meiner 4-Klappen-Modelle und so empfiehlt es z.B. Thuro für die Needles). Auf der anderen Seite erzeugt es eine Schränkung die Querruder weniger weit runter zu fahren, das verbessert das Handling im Langsamflug und gutes Handling ist auch ein Leistungsfaktor.

Richtiges verwölben ist wie so oft eine Sache des persönlichen Geschmacks und der Steuergewohnheiten.


Beim programmieren eines Flugzustandes für Thermik mache ich immer die Erfahrung, werden die Querruder mit verwölbt, wird die Fuhre zwar langsamer, begleitet aber auch von größerem Sinken. Verwölbe ich nur die Wölbklappen passt es besser.

@Claus: bist Du sicher dass sich die Sinkleistung (Zeit) verschlechtert, nicht die Gleitleistung (Strecke / Zeit)?
Im Gegensatz zum Brett darfst Du bei einem verwölbten Leitwerker in der Thermik deutlich langsamer fliegen als im unverwölbten Streckenflug. Dabei geht die Streckenleistung runter, aber es geht dafür etwas besser nach oben.

Gruß,

Uwe.
 
Bedeutet dies, dass sich die Gleitzahl nur in einem schmalen Verwölbungsbereich verbessert?
Wie sieht es aber mit der Sinkgeschwindigkeit aus? Denn auch wenn die Gleitzahl ungünstiger ist, kann dies durch eine gleichzeitige Verlangsamung des Fliegers zu einer geringeren Sinkgeschwindigkeit führen.
Das Ziel ist beim positiv Wölben ja vor allem eine verbesserung der Sinkgeschwindigkeit. Oder, beim Thermikkreisen, dass eine allenfalls gleich gute Sinkgeschwindigkeit bei kleinerer Vorwärtsgeschwindigkeit erreicht wird, ich damit enger und im besseren Aufwind kreisen kann.
Dazu muss ich aber die dazu passende Geschwindigkeit sehr genau einhalten. Tue ich das nicht, habe ich bei stark gewölbter Fläche sehr schnell schlechtere (auch Sink-) Leistung als beim Originalprofil.
 

PIK 20

User
Ins Positive, also nach unten fahre ich Wölbklappen nur bei Start, im F-Schlepp, zur Landung und beim Thermikkreisen.

Positive Wölbklappen im geraden Streckenflug sind Unsinn und verschlechtern die Streckenleistung.

Für Streckenflug stehen sowohl die Wölbklappen und auch die Querruder im Strak.

Im Regelfall mische ich den Wölbklappen etwa 50% Querruder zu und erhalte dadurch eine Schränkung, die Zumischung ist schaltbar.

Das Gleiche gilt für Querruder, denen ich auch etwa 50% Wölbklappen zumische, ebenfalls schaltbar. Damit erreiche ich eine deutliche Verbesserung der Rollrate bei insgesamt geringeren Ruder-/Klappenauschlägen und geringerem Widerstand.

Wölbklappen machen auch nur Sinn wenn das Profil entsprechend ausgelegt ist. Profile in Thermikauslegung zu wölben ist im Regelfall absoluter Käse.

Gruß Heinz
 

DonM

User
Frage zum Thema Verwölben.

Frage zum Thema Verwölben.

Hallo zusammen,

ich habe teilweise sogar 2 Thermikstellungen an meinen Seglern. Und wie schon geschrieben, hält man nicht die
optimale geschwindigkeit bei Verwölbtem Profil, kann es schnell zum Negativ Ahaa-erlebniß kommen:eek:. Nicht jede
Bedingung am Hang erlaubt die Ausnutzung der 2ten Stellung, oft ist eine geringe Verwölbung im Strak günstiger:).
So mancher hat sogar einen Schieber oder Drehregler auf die Wölbung im Strak gelegt, um das Modell an die
jeweiligen Bedingungen anzupassen;).

Aber jeder so wie er mag;).

Fleigergruß DonM.
 

ck1

User
@Claus: bist Du sicher dass sich die Sinkleistung (Zeit) verschlechtert, nicht die Gleitleistung (Strecke / Zeit)?
Im Gegensatz zum Brett darfst Du bei einem verwölbten Leitwerker in der Thermik deutlich langsamer fliegen als im unverwölbten Streckenflug. Dabei geht die Streckenleistung runter, aber es geht dafür etwas besser nach oben.

Gruß,

Uwe.

Hallo Uwe,

das ist ne gute Frage. Sollte ich mal mit dem Vario loggen und prüfen. Evtl. wirkt der gewölbt fliegende und langsame Segler mit schlechterem Gleitwinkel schneller sinkend als der flott bewegte, obwohl es nur täuscht. Hinzu kommt das von Dir beschriebene bessere Handling wenn verschränkt und nur mit gesetzten Wölbklappen geflogen wird.

Bin halt nicht so die Buchhalternatur mit großen Auswertungen nach dem Flug.

Gruß
Claus
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo Claus

Was sich bei mir bewährt hat ist, solche Einstellungen am Hang sozusagen auf "Augenhöhe" zu machen. DonM hat das ja auch schon erwähnt. Am Hang im Vorbeiflug sieht man die Reaktionen des Modells wirklich gut. Vielleicht hast Du dazu eine Möglichkeit. Ob man dann die Einstellungen in der Ebene so übernimmt, ist eine andere Frage. Aber zumindest hat man einen guten Anhaltspunkt für die Reaktionen des Modells gewonnen.
 

UweH

User
Bin halt nicht so die Buchhalternatur mit großen Auswertungen nach dem Flug.

Hallo Claus, ich auch nicht, aber mit meinem bisschen aerodynamischem Knowhow schau ich bei der Alltagsfliegerei oft genauer hin, teste und bewerte die Beobachtungen in der Alltagsfliegerei oft anders als "Nur-Piloten".
Der Tipp von Claus Eckert ist da z.B. recht hilfreich, die Feineinstellungen meiner Flieger mache ich oft in niedriger Höhe bei schwachen Bedingungen am Hang wie z.B. hier für die Höhenruderzumischung zur Wölbklappe: http://vimeo.com/41671331
Z.B. beim SSL im Video habe ich nicht verschränkt, alle Klappen fahren gliech weit runter. Maximaler Wölbklappenausschlag für den Thermikflug ist etwa 4 mm mit ein bisschen Tiefenzumischung.

Gruß,

Uwe.
 

ck1

User
Ja, meine Beobachtungen beziehen sich überwiegend auf meinen "Haushang" im Vogelbergkreis der die Bretter erst am 4-5 Bft trägt. Die Segler halte ich da bei 2-3 Bft oben oder es geht in die Thermik. Flugposition des Modell ist da häufig ca. 20 m über Augenhöhe und 30 m vor dem Hang.

Gruß
Claus
 
Verwölbt?

Verwölbt?

Hallo Zusammen,
anbei ein Auszug aus dem Flug-und Betriebshandbuch einer FK-3, welches Eure Verwölbungstechniken untermauert.


Man sieht:
1.) Zwei Thermikstellungen möglich
2.) Die doch engen Geschwindigkeitsbereich je Klappenstellung
3.) Und das die Wölbklappenstellung auch noch von der Flächenbelastung abhängig ist

Zur Ausgangsfrage möchte ich noch betragen, dass sich beim Wölben auch die EWD verändert.
Fliegt man mit den Flächen-Rudern im Strak schon mit „viel“ EWD, so wird die EWD mit pos. Wölbklappen noch größer. Das kann zum Eingangsphänomen führen.
Viele Grüße
Olaf
 

Anhänge

  • FK-3.jpg
    FK-3.jpg
    74,8 KB · Aufrufe: 25
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten