Erfahrungen?: Elektrische Störklappen

kos

User
Hallo,
ich will bei einem älteren Segler elektrische Störklappen nachrüsten. Ich weiß aber nicht, was es da mittlerweile alles auf dem Markt gibt und welche da empfehlenswert sind. Habe keine Erfahrungswerte.
Habe nur gehört, dass bei manchen unter Last die Motoren schnell kaputt gehen.
Vllt. habt ihr einen Tip für mich.
Gruß Martin
 

onki

User
Hallo Martin,

ich habe meiner uralten ASK18 die zentral angelenkten Drehstörklappen angelegt und auf elektrische Störklappen umgerüstet, leider noch ohne Flugerfahrung.
Hab mir vergangenes Jahr in FN auf der Messe bei Staufenbiel die 30cm Version gekauft und dort gab es schon die 2. Generation der Klappen, die bei Überlast abschalten. Damit sollte das Thema eigentlich der Vergangenheit angehören.
Einbau ist wirklich einfach, wie bei den mechanischen auch, nur muß am Wurzelende halt etwas mehr Platz freigemacht werden für den Motor. Dafür entfällt der obligatorische Servoschacht.

Gruß
Onki
 

Knut

User
Hallo Martin,

so schön die elektrischen auch sind, wenn ich Platz für eine Servo habe, reicht ein 15g Ding, baue ich Konventionelle ein.
Was mache ich wenn mir eine elektrische kaputt geht? Dann reiße ich die komplett raus und kaufe mir wieder ein Paar.
Anders bei den Konventionellen. Der Klappenkasten bleibt drin, ich muss mir nur das jeweilige defekte Teil besorgen. Das ist kein Problem und ein ganzes Stück billiger.

Tschüß
Knut
 

kos

User
@ Knut: Ja das ist mir schon klar. Deswegen stelle ich hier ja die Frage nach der Belastbarkeit und Langlebigkeit solcher elektrischer Störklappen.
Und wenn es mittlerweile Verbesserte gibt, ist das ja schon mal gut.
Da würden mich eben noch ein paar Aussagen von Benutzern interessieren.

Gruß Martin
 

onki

User
Hallo Martin,

einen kleinen Unterschied zwischen beiden Versionen hab ich noch vergessen.
Die elektrischen sind systembedingt (Spindelantrieb) etwas langsamer als wenn ein Servo dran wäre. Find ich aber eher mehr Scale und bereitet mir keine Sorgen. Da wären wir auch wieder beim Thema langsame aber saustarke Servos;).
Knut hat sicher Recht, das es ein Problem gibt, wenn es zu Defekten kommt. Das ist ein klarer Nachteil. Man könnte Die Teile aber auch irgendwie einschrauben um dem vorzubeugen.
Aber gerade in deinem Fall denke ich, gibt es derzeit gar keine Störklappen (und folglich auch keinen Servoschacht in den Flächen). Da find ich die elektrischen besser, weil die Struktur geschont wird wegen fehlendem Servoschacht. Das war mit ein Hauptgrund für meine Entscheidung.
Kann man also je nach Situation unterschiedlich auslegen.

Gruß
Onki
 

Knut

User
Hallo Martin,

ich will die elektr. nun nicht schlecht reden. Habe selbst mal vor der Entscheidung gestanden für meine Minimoa.
Mir kamen dann aber die genannten Bedenken. Beruflich bedingt weiß ich Servicefreundlichkeit im Reparaturfall sehr zu schätzen.
Solche Ausdrücke wie: "So eine Kack..und schlimmer, wie soll ich denn hier rannkommen, sind an der Tagesordnung. Wenn ich daher was einbaue überlege ich schon vorher, was wäre wenn?
Und ob nun Elektrische oder nicht, einen Servoschacht brauchen beide. Das langsame fahren der Klappen, finde ich auch besser, stelle ich über meinen Sender ein.
Die Klappen meiner 4m Alpina werden z.B. von HS81 betätigt. Mehr braucht es nicht. Die halten nun schon über 7 Jahre im harten Dauereinsatz. Muss nicht mal ein Metallgetriebe sein.

Tschüß
Knut
 
Muss man die elektrischen Störklappen unbedingt einkleben? Kann man sie nicht festschrauben (auch wenn das nicht durch den Hersteller vorgesehen ist)?

Gruß
Oliver
 

onki

User
Hallo Oliver,

genau so würde ich das beim nächsten Mal handhaben. Hab aber gerade nix zum nachrüsten.
Bei der ASK haben ich den gesamten Bereich der Klappe aus dem Styropor ausgeschnitten und den Bereich unterhalb der Auflagen mit Balsaleisten unterfüttert, sodass sich ein schicker Kasten bildet.
Im Bereich des Motors ist etwas Styro ausgespart worden und mit Peildraht und Messingrohr einen Kabelkanal zur Wurzelrippe sondiert worden.
Wenn man nun 4 kleine Löcher in die Auflagen bohrt, könnte man die Klappen auch auf das Balsa (oder ggf. anderes Material) schrauben. Nur die Abdeckung oben müsste man dann auch abnehmbar gestalten, das sollte aber auch machbar sein, ist aber bei Folienbespannung nicht trivial. Einen Servoschacht (Meine Definition ein 3 x 3 cm großer Schacht mit einer Abdeckung) ist absolut nicht nötig da kein Servo benötigt wird und der Motor nur einen Schlitz neben dem Klappenausschnitt benötigt (was für meine Definition kein Servoschacht ist). Den Schlitz benötige ich bei den mech. Klappen auch wegen der Anlenkung.
Das Anschlußkabel wird direkt an den Stecker an der Wurzelrippe angelötet. Ganz vorsichtige löten ein Servokabel mit Pfostenstecker an und verbinden es mit der Klappe.

Wie schon gesagt würde ich die Teile jederzeit bei Nachrüstungen verwenden. Wenn ich ein Modell neu aufbaue sind meistens schon Servosschächte und Klappen fertig drin. Wenn ich komplett selbst baue (was bei mir nicht der Fall ist, da mir dazu die Zeit und Muße fehlt) würde ich auch eher zu mech. Klappen greifen, was bei Großmodellen jenseits der 4m auch Sinn macht.

Gruß und ein schönes WE
Onki
 
el-Klapen

el-Klapen

Ich fliege seit 2 Jahren mit el-Klappen (die Kleinen 200 mm) im Boar-C,
die funktionnieren tadellos.


Boar C-2m (2).JPG
 

Griffon

User
Hallo
Ich habe an einer neuen Styrofläche el. Bremsklappen eingebaut. Aus lauter Gewohnheit von den herkömmlichen mit Servos angetriebenen hab ich die Kasten ein geleimt.
Nach etwa 15 Probeläufen auf der Werkbank hat die eine den Geist aufgegeben. Ausbauen ja eben nicht so einfach, der Händler hat die defekte Klappe ohne jeglichen Einwand ersetzt.
Ich jedenfalls bin geheilt. Wenn man die Verarbeitung und die Quali von dem Zeugs genau betrachtet, na dann halt. Ich greife mich selber an die Nase. Diesen Kram jedoch empfehle ich niemandem.

Schöne Grüsse
René
 
Nach etwa 15 Probeläufen auf der Werkbank hat die eine den Geist aufgegeben. Ausbauen ja eben nicht so einfach, der Händler hat die defekte Klappe ohne jeglichen Einwand ersetzt.
Ich jedenfalls bin geheilt. Wenn man die Verarbeitung und die Quali von dem Zeugs genau betrachtet, na dann halt. Ich greife mich selber an die Nase. Diesen Kram jedoch empfehle ich niemandem.

Hallo René

weist du woran die Klappe "gestorben" ist?

Mich hat schon immer interessiert wie die Abschaltung des E-Motors in den Endlagen gelöst ist.
Manche E-Einziehfahrwerke schalten über den Stromanstieg ab, wenn die Mechanik auf Anschlag läuft und verriegelt..oder über Endschalter?

Gruß Rolf
 

kos

User
Danke an alle für die Beteiligung an dem Thema.

Die Abschaltung des Motors bzw. die Lösung beim event. Blockieren ist wohl der Punkt.

Es stimmt natürlich, dass im Falle eines Defektes bei einer elektrischen Klappe die eingeklebt wurde, es schon aufwändig ist mit dem Tausch.
Andererseits, wenn ich einen Kasten drumherum bauen soll, um die Klappe einzuschrauben, kann ich mir die Arbeit für einen Servoausschnitt ebenso machen. Und gut verkastet ist ein Servoausschnitt auch nicht Struktur schwächend.

Es geht letztlich schon um die komfortable und eben auch gut funktionierende Lösung der Nachrüstung. Was ich gehört habe, sollen die neuen elektrischen Klappen, ich glaube mit der Bezeichnung V2 besser sein. Und zwar eben in dem Punkt des Überlastschutzes.

Martin
 

onki

User
Mich hat schon immer interessiert wie die Abschaltung des E-Motors in den Endlagen gelöst ist.
Manche E-Einziehfahrwerke schalten über den Stromanstieg ab, wenn die Mechanik auf Anschlag läuft und verriegelt..oder über Endschalter?

Hallo Rolf,

Die Abschaltung an den Endpunkten bzw. die Positionsrückmeldung (entgegen den Angewohnheiten einiger Piloten kann man Störklappen auch nur halb oder weniger ausfahren) geschieht über eine Art Schleifpoti, das an der Klappenseitenwand befestigt ist und an den Spindelantrieb greift. Ist auch geschützt wegen Verschmutzung.
So klappt die genaue Positionierung einwandfrei. Die Lastabschaltung wird elektronisch realisiert (entweder via Strommessung oder wenn der Sensor keine Beweging zeigt, obwohl Strom fließt).

Ich denke die schlechten Erfahrungen waren mit der ersten Serie. Die V2 ist wirklich gut und praxistauglich.

Gruß
Onki
 

urbs

User
Hallo zusammen,

Ich hatte in einer B- 4 die vorhandenen mechanischen Störklappen ausgebaut (es fehlte die entsprechende Anlenkung im Rumpf). Dafür el. Störklappen eingebaut. Die erste ging schon kurz danach kaputt, bevor ich einen Start mit dem Flieger gemacht hatte. Also, die eingeklebte el. Klappe herausgepuhlt, und reklamiert, was zugegebenermaßen problemlos klappte. Nach dem Einbau der neuen Klappe, habe ich den Flieger verkauft, kurze Zeit später mailte mir der Käufer, das die B 4 gut fliegen würde, er zufrieden sei, eine el. Klappe jedoch kaputt sei, und er von mir wissen wollte, wie ich sie eingebaut hätte.......

mfG: Frank
 
Die Abschaltung an den Endpunkten bzw. die Positionsrückmeldung (...) geschieht über eine Art Schleifpoti, das an der Klappenseitenwand befestigt ist und an den Spindelantrieb greift. Ist auch geschützt wegen Verschmutzung.
So klappt die genaue Positionierung einwandfrei. Die Lastabschaltung wird elektronisch realisiert (entweder via Strommessung oder wenn der Sensor keine Beweging zeigt, obwohl Strom fließt).

Hallo Onki,

danke für die Info.

Funktioniert also wie eine Servoelektronik, Soll/Istvergleich durch die Positionsrückmeldung über (Linear)Poti.

Eigentlich noch mehr, oder besser, wenn es sogar eine (elektronische)Lastabschaltung gibt, bzw. wenn Blockieren erkannt wird.

Gruß Rolf
 

Griffon

User
Hallo Rolf

So wie ich das in Erinnerung habe, waren da keine Endschalter vorhanden. Aber so wie noch weiss ist nicht die Endabschaltung gewesen die das Problem gemacht hat. Einer der Anschlussdrähte wenn man denen so sagen darf, ist abgefallen. Unmöglich da etwas zu reparieren. Da habe ich die "Mechanik" etwas näher angesehen. Der Antrieb ist in etwa so wie die Servomotörchen bei den Einziehfahrwerken von den billigst Schaumwaffeln der ganz kleinen Sorte.

Ich kann mir nicht vorstellen wie eine 40cm Bremsklappe in einem Extremfall wieder eingefahren werden soll. Ist doch bei grosser Geschwindigkeit ein erheblicher Druck und Sog zu überwinden.

Schöne Grüsse
René
 

onki

User
Hallo,

einen kleinen Nachteil musste ich gerde beim bebügeln meiner altenASK 18 feststellen.
Da man die Klappen nicht abnehmen kann ist das bebügeln nicht gerade trivial.
Der Spalt ist recht eng und selbst mein kleines Folienbügeleisen kommt da nur bedingt rein.
In dem Fall sind die mechanischen Klappen besser, da man die Deckel abnehmen kann.

Gruss
Onki
 
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