Querruder als "Wölbklappen für Arme" mißbrauchen

Gast_9757

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Das ist jetzt sicher so eine Frage, wo sich die unter Euch mit x-Klappen-Seglern vor Lachen auf die Schenkel klopfen müssen, aber ich frage einfach mal, so als naiver nur-Querruder-Flieger ;):

Macht es Sinn, die Querruder eines (E-)Seglers als Wölbklappen zu mißbrauchen? Und wenn ja, was muß man dabei beachten? Und wie würde sich der "Mißbrauch" der Querruder als Landeklappen davon unterscheiden?

Ich habe das natürlich auch schon ausprobiert, aber irgendwie keine nachvollziehbaren Effekte bemerkt, was aber auch an meinen sonstigen Flugkünsten und der mangelnden Sensitivität für Änderungen der Flugeigenschaften gelegen haben mag ;).

Alex
 
Alex,
auf den ersten Blick ist das verlockend! Und so haben wir das auch schon vor xx Jahren versucht...
Mit dem gleichen Ergebnis, z.T. sogar mit Crashs bei der Landung.
Was völlig logisch ist:
Durch absenken der Querruder wird eine "falsche Schränkung" erzeugt.
Der induzierte Widerstand nimmt zu, also auch die Sinkgeschwindigkeit.
Mindestens so schlimm: der Strömungsabriss wird begünstigt. Besonders bei der Landung nicht gerade das Gelbe vom Ei...
Fazit: vergiss es.
Als Landehilfe ("Butterfly") sind die Querruder natürlich brauchbar. Das wurde hier schon vielfach beschrieben.
Gruss Jürgen
 
Hi Alex,
ich benutze in meinen Hotliner (nur QR Versionen) auch die QR als Landehilden, wobei ich die QR nicht, wie die WK, runter stelle, sondern nach oben.
Je nach Modell, muss man Tiefe beimischen, oder auch gar nicht.
Der Effekt ist zwar nicht ganz,wie der Butterfly Stellung eines 4Klappen modells, aber das Model wird verlangsamt.
Bei meinem Selection ist die landegeschwindigkeit schon recht hoch, daher bin ich schon froh, wenn ich die QR also Bremsklappen nutzen kann.

Man kann die QR auch in den unterschidlichen Fluphasen, Speed/Thermik leicht hoch oder runter stellen, aber je nach Profil, erzielt man einen Effekt, oder auch nicht.

Was auch imme rdu machst oder testetes, mach das in kleinen Schritten und immer in sicherer Höhe.

Gruß Markus...
 

nowa

User
Kommt drauf an

Kommt drauf an

Hallo zusammen,

ich denke, es hängt vom Profil und von der Geometrie der Querruder ab, ob ein Wölben sinnvoll ist oder nicht.
Bei meinem Mimach in der 2-Klappen-Version (durchgehende Querruder über die gesamte Fläche, RG-15) nutze ich die Ruder auch als Wölbklappen. Bei pos. Wölbung (max 1.5mm) lässt sich in der Thermik deutlich enger kreisen und ich meine, das geringste Sinken wäre auch etwas geringer. Bei neg. Wölbung (weniger als 1mm) wir der Vogel deutlich schneller und rollt sauberer um die Längsachse.
Bei eingesetzten Querrudern bringts wohl eher Nachteile s.o..

Gruß, Norbert
 
Hallo,
ich habe festgestellt,daß wenn ich bei meinem Superfips die Qurruder stark nach unten als Landehilfe stelle ist die Querruderwirkung fast Null.Querruder nach oben geht sehr gut zum Landen.Höhe steure ich nach gefühl.

Gruß Harald
 
hi Ralexx,

aus zwei Gründen geht das nicht:

a) das negative Querruderwendemoment
Wenn Du beide QR nach unten stellst und nach RECHTS fliegen möchtest, müsste das RECHTE QR nach oben. Daraufhin bremst das LINKE nach unten stehende QR wie blöd und dreht Deinen Flieger nach LINKS! Dein Flieger eiert gerade nach vorne, siehe Posting von Harald "tigerduck".
Andersherum macht es Sinn: Wenn Du beide QR nach OBEN stellst und nach RECHTS fliegen willst, muss das LINKE QR nach unten.
Das RECHTE nach oben stehende QR bremst wie blöd und unterstützt das Eindrehen in die Kurve.

b) Falsche Schränkung
Um im Langsamstflug das Flugzeug steuerbar zu halten ist die Fläche geschränkt, d.h. sie ist aussen (geometrisch oder per Wölbung oder durch Wechsel auf ein anderes Profil) WENIGER stark angestellt als innen. Also wird die Strömumg zuerst innen abreissen und aussen bei den QR noch anliegen.

Wenn Du die QR hochdrehst, wird Dir auffallen, dass Du mit hängendem Heck fliegen kannst wie Du es sonst nicht einmal im Traum geschafft hättest - sieht bei meinem Ocelot richtig krank aus. Wunderbar!! Du kannst den Innenteil Deines Flügels im Strömungsabriss fliegen = starkes Bremsen+Sinken und mit dem Aussenteil des Flügels immer noch steuern.

QR hochstellen bedeutet laienhaft ausgedrückt die Nasenleiste Deiner Tragfläche um 3-4 mm absenken. BEACHTE DAS! Bedenke die "neue" EWD!!!
Denn wenn Du mit wenig HR-Ausschlag fliegst, reicht der dann nicht mehr, um Deine Kiste abzufangen!! (Oder nur noch sanft) Ich habe es deswegen einmal nicht mehr geschafft, den Ocelot rechtzeitig vor dem "Aufschlag" am Hang hochzuziehen.
Es wäre also sinnvoll, über eine Höhenzumischung nachzudenken.

Bertram
 
Ich versteh den allgemein negativen Tenor hier nicht. Bei meinem alten Opus (RG Profil) praktiziere ich das seit eh und je. Allerdings sind ja die Verwölbungen nur sehr gering, bei meinem Modell ca 1mm nach oben bzw 2mm nach unten. Besonders beim dynamischen Fliegen im Hangaufwind wirken sich die Verwölbungen deutlich positiv aus.

Auf den Strömungsabriss bei "Thermikstellung" (2mm nach unten) muss natürlich geachtet werden, nicht allzu langsam fliegen, oder in genügender Höhe ausprobieren.

Zum Landen werden die QR maximal nach oben gestellt.

Gruss André
 
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