Nachdem ich mich von einem günstigen ARF Angebot spontan zu einer Curare 60 überreden ließ wollte ich auch bei den Komponenten das Budget klein halten. So entschied ich mich beim EZW für Turnigy, jedoch „gehört habend“, dass solche EZFW‘s schnell an Grenzen kommen sollen. Aber ich wollte es einfach probieren. Es handelt sich hier um ein Ganzmetall EZFW aus Al-Spritzgußteilen.
Bei der Beschreibung fällt auf, irgendwas stimmt nicht, denn nach den äußeren Daten (Abmessungen, Gewicht, 5mm Drahtaufnahme) versprach das Fahrwerk eher für 4..5kg Modelle geeignet als nur für ausgewiesene 1,5..2,5kg. Deshalb wagte ich es für die 3kg Cuare, es paßte am besten zur Geometrie des empfohlenen Erstausrüsters.
Alles sah recht robust aus. Auffällig, beim Bugfahrwerk lag eine kleine Zugfeder bei, die aber nirgendwo so richtig montierbar war. Die bei namhaften Herstellern verwendeten zwei Torsionsfedern, die das Rad beim Einziehen mittig halten, gab‘s nicht. Nun gut, es ging auch ohne, warum soll das Bugrad beim Einfahren sich verdrehen?
Nach dem Einbau funktionierte alles tadellos. Als Federstahldraht verwendete ich selbst gewickelten 4mm Draht, ich hatte vor, immer sauber zu landen!! Dazu mußten die vorhandenen 5mm Bohrungen ausgebuchst werden.
Auf zum Erstflug – befreit von störenden storchenbeinartigen Fahrwerksdrähten, flog die Curare tadellos, sofort wurde rumgeturnt, was der Pilot so kann. Aber oh Schreck, das Budrad fuhr zur Landung nicht aus. Hier bestätigten sich die fantastischen Langsamflugeigenschaften, das Modell wurde über das Höhenruder derart ausgehungt, das sie mit zwei Rädern und dem Heck aufsetzte und erst beim Stillstand auf die Nase kippte, ohne jegliche Schäden. Erstflug gut überstanden.
Ursachenforschung ergab, die lange, sehr spielbehaftete Servo-Anlenkkulisse hatte sich im Flug verdreht und das Ausfahren blockierte. Ein typischer EZFW Neuling – Anfängerfehler: Zu Hause prüft man die Funktion, in dem das Modell Kopfüber liegt. Erst im Normal-Flugzustand fiel die Kulisse nach unten und verklemmte sich. Habe also die Kulisse in ihrem Spielraum begrenzt und die Zugfeder doch irgendwie verbaut, auch wenn sie nur sehr eingeschränkt ihre zentrierende Wirkung entfaltet.
Nach nunmehr ca. 30 schönen Flügen blieb letztens ein Hauptfahrwerk hängen. Auch hier blieb es ohne jedwede Schäden durch die gutmütigen Landeeigenschaften.
Irgendetwas verklemmte sich im EZFW-Antrieb, es war nicht zu erkennen, was es war. Erst ein Schlag auf die Kulisse ließ das Fahrwerk ausfahren. Das Einfahren funktionierte ohne Probleme.
Nach Zerlegen des EZFW untersuchte ich gründlich alle Teile. Ich konnte überhaupt keinen Verschleiß an den Einzelteilen erkennen, nicht einmal Kratzer oder Abrieb an den bewegten Teilen. Nun konnte ich aber genau die Arbeitsweise studieren. Der Gewindemitnehmerbolzen hat eine Zunge, die in den Endlagen kleine SMD Endlagentaster betätigen und den Antrieb stoppen. Anschließend setzt die Spindel ganz kurz zurück, um die Taster und ggf. auch die Kulissenmechanik zu entlasten. Das kurze Zurücksetzen ist akustisch gut wahrzunehmen. Zur Sicherheit wird aber auch der Strom überwacht, läuft irgendetwas gegen eine Blockade, schaltet der Antrieb ab. Ich habe aber den Eindruck, das der Antrieb periodisch immer wieder versucht los zu laufen. Insgesamt klingt das alles sehr vernünftig und durchdacht.
Und genau dieses Wechselspiel führte mich zur Ursache. Im eingefahrenen Zustand wurde der Endlagenschalter nicht erreicht, weil der Mitnehmerbolzen sich in der Endlage in der Kulisse des Hebelgelenkes verklemmte. Das Fahrwerk war bereits vollständig eingefahren, aber es schaltet nur durch die Strombegrenzung ab, nicht aber durch erreichen der Endlage. Das akustisch wahrnehmbare Zurücksetzen fehlte. Bisher war das nicht aufgefallen, weil die Verklemmung nicht so stark war, das Wiederausfahren zu verhindern. Nun fiel mir auch ein, dass ich mich manchmal wunderte, das nach einiger Zeit nach dem Einfahren (einige Sekunden od. auch Minuten) die Spindel noch mal kurz anruckte. Dann hatte sich offenbar die Verklemmung gelöst, die Endlage wurde erreicht und setzte wieder kurz zurück.
Nach erkennen des Problems war klar, das auch die anderen beiden Fahrwerksmechaniken das gleiche Problem hatten, nur noch nicht hängen geblieben sind.
Zuerst wollte ich die Kulisse mechanisch an dem Punkt um die Endlage aufweiten, jedoch war ich mir unsicher, welche mechanische Folgen das haben könnte. So habe ich am Ende einfach ein 0,5mm Kunststoff-Plättchen auf die Zunge des Gewindemitnehmerbolzen geklebt, so das die Endlage etwas früher erkannt und ausgelöst wird, bevor sich die Mechanik verklemmt. Nun hat das Hebelgelenk in der Endlage etwas Spiel, ist aber dennoch vollständig 90° eingeschwenkt.
Es bleibt zu hoffen, das nun alles lange seinen Dienst tut. Am unsichersten erscheinen mir die winzigen SMD Taster. Zumindest die Mechanik erscheint robust genug.
Wieder einmal bestätigt sich das, was ich auch von anderen „preiswerten“ mechanischen Komponenten aus Fernost kenne: Ganz problemlos ist es selten, wenn man sich zu helfen weiss, können sie gute Dienste leisten.
Gruss Jan
Bei der Beschreibung fällt auf, irgendwas stimmt nicht, denn nach den äußeren Daten (Abmessungen, Gewicht, 5mm Drahtaufnahme) versprach das Fahrwerk eher für 4..5kg Modelle geeignet als nur für ausgewiesene 1,5..2,5kg. Deshalb wagte ich es für die 3kg Cuare, es paßte am besten zur Geometrie des empfohlenen Erstausrüsters.
Alles sah recht robust aus. Auffällig, beim Bugfahrwerk lag eine kleine Zugfeder bei, die aber nirgendwo so richtig montierbar war. Die bei namhaften Herstellern verwendeten zwei Torsionsfedern, die das Rad beim Einziehen mittig halten, gab‘s nicht. Nun gut, es ging auch ohne, warum soll das Bugrad beim Einfahren sich verdrehen?
Nach dem Einbau funktionierte alles tadellos. Als Federstahldraht verwendete ich selbst gewickelten 4mm Draht, ich hatte vor, immer sauber zu landen!! Dazu mußten die vorhandenen 5mm Bohrungen ausgebuchst werden.
Auf zum Erstflug – befreit von störenden storchenbeinartigen Fahrwerksdrähten, flog die Curare tadellos, sofort wurde rumgeturnt, was der Pilot so kann. Aber oh Schreck, das Budrad fuhr zur Landung nicht aus. Hier bestätigten sich die fantastischen Langsamflugeigenschaften, das Modell wurde über das Höhenruder derart ausgehungt, das sie mit zwei Rädern und dem Heck aufsetzte und erst beim Stillstand auf die Nase kippte, ohne jegliche Schäden. Erstflug gut überstanden.
Ursachenforschung ergab, die lange, sehr spielbehaftete Servo-Anlenkkulisse hatte sich im Flug verdreht und das Ausfahren blockierte. Ein typischer EZFW Neuling – Anfängerfehler: Zu Hause prüft man die Funktion, in dem das Modell Kopfüber liegt. Erst im Normal-Flugzustand fiel die Kulisse nach unten und verklemmte sich. Habe also die Kulisse in ihrem Spielraum begrenzt und die Zugfeder doch irgendwie verbaut, auch wenn sie nur sehr eingeschränkt ihre zentrierende Wirkung entfaltet.
Nach nunmehr ca. 30 schönen Flügen blieb letztens ein Hauptfahrwerk hängen. Auch hier blieb es ohne jedwede Schäden durch die gutmütigen Landeeigenschaften.
Irgendetwas verklemmte sich im EZFW-Antrieb, es war nicht zu erkennen, was es war. Erst ein Schlag auf die Kulisse ließ das Fahrwerk ausfahren. Das Einfahren funktionierte ohne Probleme.
Nach Zerlegen des EZFW untersuchte ich gründlich alle Teile. Ich konnte überhaupt keinen Verschleiß an den Einzelteilen erkennen, nicht einmal Kratzer oder Abrieb an den bewegten Teilen. Nun konnte ich aber genau die Arbeitsweise studieren. Der Gewindemitnehmerbolzen hat eine Zunge, die in den Endlagen kleine SMD Endlagentaster betätigen und den Antrieb stoppen. Anschließend setzt die Spindel ganz kurz zurück, um die Taster und ggf. auch die Kulissenmechanik zu entlasten. Das kurze Zurücksetzen ist akustisch gut wahrzunehmen. Zur Sicherheit wird aber auch der Strom überwacht, läuft irgendetwas gegen eine Blockade, schaltet der Antrieb ab. Ich habe aber den Eindruck, das der Antrieb periodisch immer wieder versucht los zu laufen. Insgesamt klingt das alles sehr vernünftig und durchdacht.
Und genau dieses Wechselspiel führte mich zur Ursache. Im eingefahrenen Zustand wurde der Endlagenschalter nicht erreicht, weil der Mitnehmerbolzen sich in der Endlage in der Kulisse des Hebelgelenkes verklemmte. Das Fahrwerk war bereits vollständig eingefahren, aber es schaltet nur durch die Strombegrenzung ab, nicht aber durch erreichen der Endlage. Das akustisch wahrnehmbare Zurücksetzen fehlte. Bisher war das nicht aufgefallen, weil die Verklemmung nicht so stark war, das Wiederausfahren zu verhindern. Nun fiel mir auch ein, dass ich mich manchmal wunderte, das nach einiger Zeit nach dem Einfahren (einige Sekunden od. auch Minuten) die Spindel noch mal kurz anruckte. Dann hatte sich offenbar die Verklemmung gelöst, die Endlage wurde erreicht und setzte wieder kurz zurück.
Nach erkennen des Problems war klar, das auch die anderen beiden Fahrwerksmechaniken das gleiche Problem hatten, nur noch nicht hängen geblieben sind.
Zuerst wollte ich die Kulisse mechanisch an dem Punkt um die Endlage aufweiten, jedoch war ich mir unsicher, welche mechanische Folgen das haben könnte. So habe ich am Ende einfach ein 0,5mm Kunststoff-Plättchen auf die Zunge des Gewindemitnehmerbolzen geklebt, so das die Endlage etwas früher erkannt und ausgelöst wird, bevor sich die Mechanik verklemmt. Nun hat das Hebelgelenk in der Endlage etwas Spiel, ist aber dennoch vollständig 90° eingeschwenkt.
Es bleibt zu hoffen, das nun alles lange seinen Dienst tut. Am unsichersten erscheinen mir die winzigen SMD Taster. Zumindest die Mechanik erscheint robust genug.
Wieder einmal bestätigt sich das, was ich auch von anderen „preiswerten“ mechanischen Komponenten aus Fernost kenne: Ganz problemlos ist es selten, wenn man sich zu helfen weiss, können sie gute Dienste leisten.
Gruss Jan