Einbau: FES-Evolution

Chrilli

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Hallo,

ich habe mir, nachdem ich in der Zeitschrift "Aufwind" den Artikel über den neuen Nasenantrieb von Thomas Raudaschl, www.alpinflieger.at, gelesen hatte, diese Wellenverlängerung bei Thomas vergangenes Wochenende abgeholt.
Eigentlich wollte ich das Teil in einen anderen Segler einbauen aber mir kam kurzfristig ein 1:4 Swiftrumpf bei Thomas in die Quere, sodass dieser jetzt damit beglückt wird.
Ich möchte euch demnächst den Einbau mit ein paar Bildern zeigen. Nur soviel: nach gut 2 Std. war die Sache erledigt.

Chrilli
 

Chrilli

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weiter geht´s...

weiter geht´s...

Grüß euch,

wie angekündigt, die Fortsetzung vom Einbaubericht.

Als ich das FES-Teil bei Thomas abholte, hatte er gerade eine Einheit auf seinem Prüfstand mit einem 18,5" Prop montiert. So konnte ich das Ganze gleich in Aktion bestaunen und er erklärte mir auch einige Details zum Einbau und Betrieb bzw. Wartung - die es eigentlich nicht gibt.

An seinem Testaufbau konnte ich auch den Wellenein- und -ausbau versuchen. Beim Rausdrehen der Welle staunte ich nicht schlecht, dass die Welle ohne jegliche zusätzliche Sicherung derart fest in der Kupplung sitzt, dass man den Motor kräftig festhalten muss um die Welle zu lockern. Anschließend habe ich die Welle mitsamt Mittelstück und Prop einfach nach vorne rausgezogen. Beim Welleneinbau wird das Prozedere in umgekehrter Reihenfolge wiederholt. Dabei macht die Welle bzw. Kupplung im letzten Moment beim Festziehen einen leichten Klickton. Fast so als würden zwei kleine Magnete aufeinanderschlagen.

Und nach diesem Herumgefingere habe ich dann mein FES-Evolution übernommen. Ich habe mir die Variante für 4-Punkt Montage ausgesucht da ich noch einen Hacker A50 rumliegen habe.
Das Teil liegt leichter in der Hand als es von außen ausschaut, lt. Hersteller ca. 95g (werd´s später mal auf meine Waage legen)
fes1.jpg
Das sind die Einzelteile der Einheit, Die Welle mit Kupplung und das Gehäuse mit Lager und Montagekreuz.

Beim Fachsimpeln habe ich dann den Swiftrumpf entdeckt. An diesem Rumpf hat mir Thomas dann den Einbau erklärt. Dabei kam die Feststellung meinerseits, dass ich keinen 12mm Bohrer daheim habe. Thomas hat mir dann nicht nur die passende Bohrung hergestellt, sondern mir auch eine einfache Art gezeigt wie man die Rumpfkontur für den Spant mit einfachsten Mitteln relativ exakt abnimmt. Und zwar mit der Lötzinnmethode. Dazu später mehr.

Zuhause angekommen, habe ich mich gleich hochmotiviert an den Einbau gemacht.

Der Grundstein war ja schon gelegt, mit der Bohrung. Ich habe innen dann noch ein wenig erweitert, für den Gehäusekonus.
Anhang anzeigen 1249741

Die nächste Arbeit war dann schon der Motorspant.
Zur Bestimmung der Position dieses Spantes habe ich das Gehäuse außen an den Rumpf gehalten und mir das CFK-Kreuz mit einem Strich am Rumpf markiert.
Anschließend kam dann schon die erwähnte Lötzinnmethode zum Einsatz.
Eine dritte und vierte Hand ist dabei sehr hilfreich, um den Rumpf festzuhalten.
Das Lötzinn wird an der Stelle des Spantes sehr stramm außen um den Rumpf gespannt. Dann die Enden des Zinns gut festhalten und vom Rumpf abziehen. Danach die Innenkontur vom LZ auf das Spantenholz übertragen und um die Sägeblattstärke kleiner ausschneiden. Somit wird die Wandstärke des Rumpfes berücksichtigt.
Der Spant hat auf Anhieb super gepasst. Durch konisches Zuschleifen wurde dann die richtige Position erreicht.
Das nächste Kapitel, das Bohren der notwendigen Löcher, zeig` ich Euch am Wochende.

Bis dann
Chrilli

ps: Ich weiß nicht warum das 2. Bild nicht integriert wird. Der Wille war da...
 

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Chrilli

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Motorspant

Motorspant

Hallo,

nach dem Einpassen des Spantes wurde dessen Lage im Rumpf angezeichnet und die Klebeflächen angerauht.
fes6.jpg
Danach kam dann das Bohren der Löcher an die Reihe. Ein zentrales Loch f.d. Gehäuse mit 35mm Durchmesse sowie die 4 Löcher zum Anschrauben des Montagekreuzes.
Um die richtige Position der Bohrungen zu bestimmen bin ich wieder etwas "russisch" vorgegangen. Da der Antrieb nur dazu dienen soll mal eben kurz Höhe zu machen, habe ich den Motorzug nur nach Augenmaß angepasst.
Ich habe mir also ein Lineal an die gedachte Wellenachse außen an den Rumpf gehalten. Beim Spant wieder eine Markierung. Danach den Rumpf auf die Seite gelegt. Zwei Winkel an den Rumpf gehalten und beidseits den Abstand zur Markierung gemessen. Diese Maße wurden dann auf den Spant übertragen. Zuerst das Loch für´s Gehäuse. Dann das Gehäuse dort hindurch gesteckt und die Bohrungen für das Kreuz erstellt.
fes7.jpg
Der zur Probe eingeschobene Spant.

Zum Anschrauben des Kreuzes habe ich 4mm Einschlagmuttern verwendet.
fes3.jpgfes4.jpg

Chrilli
 

Chrilli

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anziehen

anziehen

Moin,


sehe es richtig das die Fernwelle ohne zusätzliche Sicherung "nur" handfest angezogen wird ?


Genau! Durch festhalten der Motorglocke und dem montierten Mittelstück mit Prop erreicht man beim eindrehen der Welle genügend Kraft. Zusätzlich hat die Welle einen kleinen Konus angeformt.

Die Motorbremse muss aber auf "soft" programmiert werden.
 

Chrilli

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Hallo,

ich habe ja noch den Swiftrumpf samt Zubehör dazugenommen. Ich kann´s Dir also nicht genau wieviel es kostet. Aber so´n Hunderter und ein paar Zerquetschte.

Frag einfach Thomas!

Leider sind die letzten Pics die ich Euch zeigen wollte verschollen. Ich mach also nochmal ein shooting. Danach gibt´s den abschließenden Bericht.

Chrilli
 

Chrilli

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Fortsetzung

Fortsetzung

Hallo,

ich hatte zwar noch keine Zeit die verschollenen Bilder zu ersetzen.
Dennoch geht´s weiter mit einigen Fotos vom Einbau.

Nach der Herstellung vom Motorspant habe ich den Motor ans Lagergehäuse geschraubt.

fes11.jpg
Der montierte Hacker A50, diese Kombination wird dann durch das Loch im Spant gesteckt...

fes13.jpg
...und mit dem CFK-Kreuz darauf verschraubt.

fes14.jpg
Durch das konische Anschleifen des Spantes habe ich auch den Bund an 2 Einschlagmuttern etwas abgeschliffen. Egal...

Jetzt ist die Einheit eigentlich bereit um eingeharzt zu werden. Vor dem Einharzen muss man aber den Motor wieder abbauen. Danach habe ich die kritischen Stellen wie zB. die Befestigungsschrauben/Einschlagmuttern, teilw. das CFK-Kreuz und den Gehäusekonus mit reichlich Trennmittel behandelt. Schließlich soll das Teil nach Aushärten wieder ausgebaut werden können. Man könnte auch aufs Einharzen der Gehäusespitze verzichten.

Nachdem ich am Gehäusekonus einen Klecks Mumpe und am Spant reichlich Mumpe aufgetragen hatte, habe ich dann das Ganze in die Rumpfspitze geschoben. Dabei natürlich die Wellenachsenausrichtung immer kontrolliert.

Der frisch eingeklebte Spant:

fes12.jpg
Die Fuge zw. Rumpf und Spant wird nach Ausbau des CFK-Kreuzes noch schöner verfugt.

So, das war´s mal wieder. Sobald ich die neuen Bilder gemacht habe, geht´s weiter. Event. mach ich auch ein Video vom Wellenausbau!

Bis dann, Chrilli
 

Papa14

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Die Motorbremse muss aber auf "soft" programmiert werden.
Mir gefällt die Lösung außerordentlich gut, die Fernwelle hätte ich gerne in meiner ASW 22 verbaut.

Trotzdem kommen in mir leichte Zweifel auf, ob die Verschraubung nicht etwas zu optimistisch ist. Auch wenn die Motorbremse "soft" ist, kommt der Motor doch mit einem ziemlichen Ruck zu stehen. Wer das prüfen will, kann beim einem nicht verbauten Außenläufer einmal versuchen, die Glocke am Stand zu drehen - einmal normal, einmal wenn zwei Pole verbunden sind und einmal wenn alle drei Pole verbunden sind. Die Bremswirkung ist ganz schön heftig!

Ich hätte also Bedenken, dass der Brems-Ruck die Welle lockert ... und der Fahrtwind dann einfach den Prop "abschraubt". Dann plumpst der Prop samt Welle einfach runter ... :cry: ... habt ihr da schon Praxis-Tests?


LG Peter
 
gelöscht....
 

Chrilli

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lockern

lockern

Ich hätte also Bedenken, dass der Brems-Ruck die Welle lockert ... und der Fahrtwind dann einfach den Prop "abschraubt". Dann plumpst der Prop samt Welle einfach runter ... ... habt ihr da schon Praxis-Tests?

Diese Bedenken hatte ich auch, zumal ich selber bei Testläufen in meiner Werkstatt diese Wellenlockerung feststellen musste. Ich habe dann bei Thomas nachgefragt und er konnte ziemlich rasch den Fehler ausfindig machen. Das Problem war, dass ich die Kupplung nur unzureichend auf der Motorwelle fixiert hatte. D.h. die Kupplung hat sich beim Einschrauben leicht mitgedreht, daher war der Wellensitz zu locker.
Ich habe dann die Motorwelle stellenweise abgeflacht (f.d. Madenschrauben der Kupplung). Zusätzlich kam noch ein Tropfen Schraubensicherung "mittelfest" auf die Motorwelle drauf. Wenn die Verlängerungswelle nun fest eingeschraubt wird fühlt es sich so an als ob im letzten Moment die Welle in der Kupplung "einrastet". Das ist lt. Thomas das Zusammenspiel von Gewindeflankenreibung und Formschluss des Konus (ich hoffe ich habe das richtig wiedergegeben). Zum lockern der Welle muss man dann richtig Kraft einsetzen. Daher habe ich wenig, eigentlich gar keine Bedenken, dass sich die Welle im Flug lockert.

Gruß
Chrilli
 
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