Frage zum Pendelruderhebel

Hallo,
ich habe eine allgemeine Frage zum Pendelleitwerkshebel beim Höhenruder. Gibt es für diesen ein bestimmtes Verhältnis von beiden Hebelarmen? Also muss dieser immer so sein wie z.B. bei den gekauften oder kann der nach Einbauverhältnissen angepasst werden. Mir ist schon bewusst, dass der sicher an der Gestängeanschlußseite länger sein muss wegen der Hebelwirkung, aber eben in welchem Verhältnis.

Peter
 

hastf1b

User †
Hallo,
ich habe eine allgemeine Frage zum Pendelleitwerkshebel beim Höhenruder. Gibt es für diesen ein bestimmtes Verhältnis von beiden Hebelarmen? Also muss dieser immer so sein wie z.B. bei den gekauften oder kann der nach Einbauverhältnissen angepasst werden. Mir ist schon bewusst, dass der sicher an der Gestängeanschlußseite länger sein muss wegen der Hebelwirkung, aber eben in welchem Verhältnis.

Peter

Gib mal "Pendelruderhebel" oben in die Suche in.

Heinz
 
Ein relativ langer Antriebsteil am Pendelruderhebel hat auch den Vorteil, dass der Winkelfehler durch Lagerspiele klein bleibt. Das ist am HR recht wesentlich.

Also lieber langer Hebel am Winkelhebel und am Servo als beide kurz (Was ja auf den gleichen Ausschlag herauskommt.)
 

hastf1b

User †

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Danke für eure Antworten und Tipps. Ich habe diesen wie auf dem Bild zu sehen, aber er wird wahrscheinlich dort nicht so passen wie geplant, deshalb meine Frage. Wie bei Heinz auf dem Bild würde schon eher passen, da ist die Hebelwirkung genau anders herum, also Anlenkung kürzer wie der obere hintere Hebelarm, aber wenn das keine Rolle spielt, kann ich diesen ja auch so anpassen wie ich es brauche, das wollte ich nur wissen.

Hebel.jpg

Peter
 
Hallo Peter,

Markus hat es oben schon vollständig beschrieben. Aber was ist ausreichend lang oder kurz?

Die Länge des oberen Hebels wird spätestens durch den vorhandenen Einbauraum (Endleiste der Seitenleitwerksdämpfung) bestimmt. Das können, um auch einmal Zahlen zu nennen, z.B. beim 2 m Allroundsegler 3 cm oder beim 3 m-Seger 4 cm sein.

Die Länge des senkrecht nach unten verlaufenden Hebels ergibt sich zunächst aus der zur Verfügung stehenden Geometrie. Hier kann man jetzt aber ganz einfach kontrollieren, ob sich bei den gegebenen Abmessungen ein vernüftiger Servo-Weg ergibt oder wie man über die Länge dieses Hebels den Servoweg beeinflussen kann.

Der Knackpunkt ist jetzt: Wie groß darf der Ausschlag des Pendelleitwerks eigentlich sein, ohne dass ein Strömungsabriss droht?
Gut ist es, wenn der Einstellwert sich in der Bedinungsanleitung findet.
Anderenfalls kann man sich an folgende Anhaltswerte halten: Die üblichen symmetrischen NACA-Profile funktionieren idR bei HLW Ausschlägen bis +/- 5 Grad problemlos. Auch +/- 7 Grad können noch gut funktionieren. Anfangs eben etwas vorsichtig sein. Bei noch größeren Ausschlägen kann dann dann sehr schnell und plötzlich ein Strömungsabriss drohen.

Jetzt musss man die Situation nur einmal unter Zuhilfenahme eines Winkelmesser aufzeichnen.

HLW.jpg

Im hier gezeigten Beispiel hätte man also für das Servo einen Betätigungsweg von insgesamt 15 mm. Jetzt kann man, wenn man Platz hat, den Hebel und damit den Servoweg nach Wunsch verlängern oder verkürzen.

Viele Grüße
Norbert
 
Prima! Ich habe da wahrscheinlich in die falsche Richtung gedacht, also mehr Sorgen um die Hebelkraft wie den Ausschlag gemacht. Jetzt kann ich alles berücksichtigen und das an einem Versuchshebel aus Sperrholz testen. Auf was man bei dem Pendelleitwerk alles achten muss, hätte ich nicht gedacht.
Danke an alle!

Peter
 

pazzopilota

User gesperrt
Prima! Ich habe da wahrscheinlich in die falsche Richtung gedacht, also mehr Sorgen um die Hebelkraft wie den Ausschlag gemacht. Jetzt kann ich alles berücksichtigen und das an einem Versuchshebel aus Sperrholz testen. Auf was man bei dem Pendelleitwerk alles achten muss, hätte ich nicht gedacht.
Danke an alle!

Peter

wenn du den Hebel aus Holz zuschneidest, verstärke den mal besser auf beiden Seiten mit dünner Gewebematte, das hält dann ewig!
Und du wirst beim Fliegen dann sehr schnell merken, wie WENIG Ausschlag überhaupt vonnöten ist, es wird ja die komplette Fläche bewegt, zum Nachtrimmen reicht oft nur ein "Zacken" - bzw. ein "Piepser"...:D

viel Spaß beim Bauen!

Andy
 

Gast_67508

User gesperrt
... viele Wege führen nach Rom !

für die meisten Flugzustände reicht ein Ausschlag von + / - 7 Grad völlig aus. i.d.R erfolgt danach der Strömungsabriß bei den meisten Profilen.

Ich persönlich mache die Ausfräsungen für auf + / - 15 Grad als Reserve für unkontrollierte Abfangmanöver :D

Der Umlenkhebel ist bei mir kugelgelagert und der Mitnehmer auf dem kurzen Hebelstück wird möglichst breit (6 mm) geführt.

Umlenkhebel_800x600.jpgUmlenkhebel_montiert_800x600.jpg
 
für die meisten Flugzustände reicht ein Ausschlag von + / - 7 Grad völlig aus. i.d.R erfolgt danach der Strömungsabriß bei den meisten Profilen.
Kleines Detail: Ausschlag != Anstellwinkel. Bei wendigen Flugzeugen reduziert sich der Anstellwinkel erheblich durch die sofort eingeleitete Rotation. Beim Turnen darf der Ausschlag durchaus grösser werden. Im Extremfall des Überschlags liegt die Strömung auch bei 90° noch an.
 

Gast_67508

User gesperrt
Kleines Detail: Ausschlag != Anstellwinkel. Bei wendigen Flugzeugen reduziert sich der Anstellwinkel erheblich durch die sofort eingeleitete Rotation. Beim Turnen darf der Ausschlag durchaus grösser werden. Im Extremfall des Überschlags liegt die Strömung auch bei 90° noch an.

... das ist richtig Markus! also Dein Tip für den Themenstarter - feile einen 180 Grad Kreis und du bist für jede Fluglage gerüstet :cool:

das Problem hier ist, dass ich eigentlich versuche einen Tip mit einem Praxisbeispiel zu geben!

Mein theoretisches Wissen ist durchaus tiefgründiger, was aber oft nur Verwirrung als tatsächliche Hilfe bringen würde. Ich könnte auch einen Umlenkhebel für ein 1:2,5 Modell mit Direktantrieb posten - was dem Themenstarter nicht unbedingt weiterhelfen würde.

Wenn ich mit 250 km/h unterwegs bin, wird sich der Ausschlag sicherlich nicht in diesem Bereich bewegen. Anderes Extrem dürfte die Anstellung des Leitwerks beim Landeanflug im Gebirge an einem 30 Grad abfallenden Hang darstellen.

Gruß
Christian
 
Mit den vielen Tipps und Detailbildern kann ich mir jetzt ein passendes gut selber herstellen. Es sind wirklich schöne Teile, sogar mit Umlenkung ist möglich.
Christian, ist das große Führungsrohr Aluminium?
Wo kauft ihr denn die Kugellager. Das müssen doch dünne leichte sein, habe jetzt nur „normale“ gefunden.

Peter
 

Gast_36267

User gesperrt
Kleines Detail: Ausschlag != Anstellwinkel. Bei wendigen Flugzeugen reduziert sich der Anstellwinkel erheblich durch die sofort eingeleitete Rotation. Beim Turnen darf der Ausschlag durchaus grösser werden. Im Extremfall des Überschlags liegt die Strömung auch bei 90° noch an.

Das ist sicher richtig, aber wohl auch eine komplett andere Modellklasse die sich spielerisch um die Querachse rotieren lassen ...
und das wiederum nicht bei erhöhten Geschwindigkeiten (welche die meisten davon auch nicht erreichen) und eher ganz speziell in der Auslegung und auch der bewussten Anwendung durch den Piloten ....

Und für + - je 90 Grad Ausschläge ist ja auch sehr spezielles Equipment erforderlich und sicher nicht der Standard der anderen mehr als 99% von Pendelrudern auf Höhe.

Gruß Martin
 
Hallo,
mal angenommen, dass wegen Platzmangel der Pendelruderhebel nicht zwei unterschiedlich lange Hebelarme hat, sondern im schlechtesten Fall zwei gleich lange.
Damit würde ja im Prinzip die Stellkraft vom Servo nur 1:1 umgelenkt. Wenn z.B. bei einem normalen HLW, also eins mit Ruder hinten ein Servo mit 5kg Stellkraft für dieses Leitwerk ausreicht. Würde das dann auch für ein Pendelleitwerk gleicher Größe ausreichen oder bräuchte man dafür jetzt mehr Kraft?
Gruß
Matthias
 
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