Schrauben, Stahl verzinkt oder Edelstahl

Maggi

User
Außenbereich und feuchträume nur Edelstahl....der Rest verzinkte
 

daishi

User
Edelstahl, und ich kaufe nur im Großhandel und nicht im Baumarkt wo du für 4 Schrauben 3 Eur zahlst.
Die grossen Pakete halten dann zwar einige Jahre aber das Zeug wird ja nicht schlecht im Keller.
 

Hardy

User
Ich kann diese Begeisterung für Edelstahl nicht verstehen. Ich würde Edelstahl nur dann verwenden, wenn es korrosionstechnisch geboten ist oder ausgesprochen dekorativ sein soll.

Edelstahlschrauben, vor allen in kleinen Kalibern, knacken nämlich gerne mal ab; sie sind recht spröde. Wenn sie sich recht schwergängig reindrehen (Holzschrauben) oder man sie etwas zu fest anzieht, hat man schnell nur noch den Schraubenkopf in der Hand, im Material hat man dann eine Schraube, die nichts hält, die man aber auch nicht wieder rauskriegt. Wenn ich im Aussenbereich Edelstahlschrauben in Holz schraube tue ich zuweil etwas Schmierfett daran, damit sie leichter reindrehen und nicht abdrehen. Im Holz deines Flugzeuges, das Du dauerhaft spritfest lackieren willst, willst Du aber kein Fett haben. Auch bei Maschinenschrauben würde ich da, wo sie wirklich was halten müssen (z.B. Motorträger), lieber keinen Edelstahl verwenden.

Edelstahl hört sich edel an, und was teurer ist muss ja gut sein... oder auch nicht.

MfG Hardy
 
Jeder Schreiner lernt Holzschrauben beim Eindrehen zu schmieren. Früher hing dafür ein Saunabel in der Werkstatt, aber auch nur die Schraube durchs eigene Haar zu ziehen hilft merklich.

Ich habe noch von keiner Holzschraube gehört, die sich unter Vibration selbst gelöst hätte, wie das bei Maschinenschrauben vorkommen kann. Und übrigens wird auch bei denen empfohlen, zu schmieren um definiertere Reibungsverhältnisse zu haben. Die Geometrie einer Schraubenverbindung stellt auch geschmiert sicher, dass sich ohne Vibrationen nichts lockern kann. Gegen Lockern unter Vibrationen hilft am besten eine lange Schraube (mindestens 5d freie Länge) oder Loctite.
 

kalle123

User
Gegen hilft am besten eine ange Schraube (mindestens 5d freie Länge) oder Loctite.

Loctite OK. Aber in wieweit (ich nehm an, das soll lange Schraube heißen?!) Schraubenlänge bei "Lockern unter Vibrationen" helfen soll, will sich mir nicht erschließen. :confused: Da fällt die Schraube halt später ab, oder ...

Gruß KH
 
Aber in wieweit (ich nehm an, das soll lange Schraube heißen?!) Schraubenlänge bei "Lockern unter Vibrationen" helfen soll, will sich mir nicht erschließen.
Hab den Typo korrigiert.

Es gibt -zig verschiedene mechanische Schraubensicherungen (Federring, Schnorr-Sicherung, Fächerscheiben...) allen gemeinsam: sie enthalten ein Federelement, dass bei erzwungener Bewegung die Vorspannung der Schraube erhalten soll, und damit verhindern, dass die Schraube entlang ihrer "aufgewickelten schiefen Ebene" abrutscht.
Die wirksamste Feder in diesem Zusammenhang ist aber ein langer Schraubenschaft, der unter der Schraubenvorspannung gedehnt ist (und der darum herum liegende verspannte Zylinder der verschraubten Teile, der die Gegenkraft aufbringt). Du hast vielleicht schon Verschraubungen mit Distanzhülsen gesehen. (Kenne ich z.B. an der Fussverschraubung von Masten.) Die haben genau diesen Zweck. Es geht also nicht um ein langes Gewinde, sondern um einen langen freien Schaft, der die Vorspannung der Schraube abbekommt.

Ich habe während meines Studiums einmal eine Demonstration eines Schraubenherstellers gesehen. Die haben eine Verschraubung unter eine erzwungenen Quervibration gesetzt (Die zwei Verschraubten Teile wurden um mm-Bruchteile gegeneinander verschoben. Es war beeindruckend, wie JEDE kurze Verschraubung, egal mit welchem Sicherungselement, unter diesen Bedingungen innert Sekunden alle Vorspannung verloren hat. (Am besten war noch die Schnorr-Sicherung; eine verzahnte Tellerfeder). Eine Schraube mit 5d liess sich von der Vibration nicht beeindrucken und hat gehalten.
 

kalle123

User
Hallo MarkusN.

DAS hört sich schon etwas anders an. ;)

Und nebenbei, ich hab auch mal Maschinenbau studiert :D

Grüße und schönen Tag noch - KH
 

PIK 20

User
Hab den Typo korrigiert.

Es gibt -zig verschiedene mechanische Schraubensicherungen (Federring, Schnorr-Sicherung, Fächerscheiben...) allen gemeinsam: sie enthalten ein Federelement, dass bei erzwungener Bewegung die Vorspannung der Schraube erhalten soll, und damit verhindern, dass die Schraube entlang ihrer "aufgewickelten schiefen Ebene" abrutscht.
Die wirksamste Feder in diesem Zusammenhang ist aber ein langer Schraubenschaft, der unter der Schraubenvorspannung gedehnt ist (und der darum herum liegende verspannte Zylinder der verschraubten Teile, der die Gegenkraft aufbringt). Du hast vielleicht schon Verschraubungen mit Distanzhülsen gesehen. (Kenne ich z.B. an der Fussverschraubung von Masten.) Die haben genau diesen Zweck. Es geht also nicht um ein langes Gewinde, sondern um einen langen freien Schaft, der die Vorspannung der Schraube abbekommt.

Ich habe während meines Studiums einmal eine Demonstration eines Schraubenherstellers gesehen. Die haben eine Verschraubung unter eine erzwungenen Quervibration gesetzt (Die zwei Verschraubten Teile wurden um mm-Bruchteile gegeneinander verschoben. Es war beeindruckend, wie JEDE kurze Verschraubung, egal mit welchem Sicherungselement, unter diesen Bedingungen innert Sekunden alle Vorspannung verloren hat. (Am besten war noch die Schnorr-Sicherung; eine verzahnte Tellerfeder). Eine Schraube mit 5d liess sich von der Vibration nicht beeindrucken und hat gehalten.


Eins ist sicher, bei Markus kann man was lernen.;)

Gruß Heinz
 

Julez

User
Die meisten Schraubensicherungen sind wirkungslos, deswegen wurden auch die Normen zurückgezogen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Schraubensicherung#Unwirksame_Schraubensicherungen_nach_DIN

Das einzige was ich nehme sind Federscheiben, also eine Art gebogene Unterlegsscheiben, wenn ich Fets montiere, weil ich hier keine große Schraubenkraft aufbringen möchte wegen der Kunstoffisolierbuchse, und trotzdem sicheren Anpressdruck möchte.

Im Schwermaschinenbau haben sich auch NORD-LOCK® Scheiben bewährt.

Ansonsten nehm ich Loctite, das ist gut.

Bei Motorträgern oder Flächenstreben würde ich auch kein Edelstahl einsetzen, sondern 10.8 oder was es da so gibt.

Sonst nehm ich für das meiste Edelstahl. Allerdings hab ich bis jetzt auch recht selten Fälle im normalen Modellbau gesehen, wo eine ansonsten vernüftig ausgelegte Schraubverbindung versagt hat, weil das falsche Material gewählt wurde.
 
Edelstahlschrauben dort wo sie notwendig sind.
Aber wenn sie öfter mal gelöst werden müssen, verschleißen die Köpfe sehr schnell.
Besonders bei kleinen Durchmessern und Inbuskopf sind sie sehr schnell "vernudelt".
Gibt da so schöne Edelstahl-Imbusschrauben mit Tellerkopf, die sich sehr gut für die Motorhaubenbefestigung
eignen. Leider leiern die Köpfe sehr schnell aus.
Für die Propellerschrauben nur Stahl verzinkt mindestens 10.9.
Ebenso für die Motorschrauben.
 

HPE

User
Hallo,

also ich gebe Hardy 100% Recht. Ich arbeite in einem Lebensmittelbetrieb, wo überwiegend Edelstahl eingesetzt werden muss. Das Zeug ist spröde und schwer zu verarbeiten. Und beim Thema Rost muss man auch aufpassen. Es kommt sehr darauf an, mit was Edelstahl in Berührung kommt. Das kann schneller wegrosten alles man glaubt. Ich persönlich zieh verzinkt vor ...

Gruss
HPE
 

kalle123

User
Wie ordnen sich da die schwarzen Schrauben ein, die bei vielen Klapppropeller, Helis und Motorschrauben verwendet werden?
Was ist deren korrekte Bezeichnung. Verzinkt doch wohl kaum, oder?

Stefan

..."schwarzen" Schrauben -> http://de.wikipedia.org/wiki/Brünieren

Und zur Kennzeichnung der Festigkeitswerte. Erst ab M5 http://www.schrauben-normen.de/festigkeitsklassen.html

Bei kleineren Schrauben, wenn hochwertige Schrauben verlangt werden, dann nur über Fachhandel.
Sonst besteht halt die Gefahr, das da "Müll" verbaut ist/wird. Es gibt also ohne Problem auch M3 in 10.9 z.B hier https://www.schrauben-jaeger.de/sho...ube-mit-innensechskant-109-blank-m3--m12.html

Gruß KH
 
Wie ordnen sich da die schwarzen Schrauben ein, die bei vielen Klapppropeller, Helis und Motorschrauben verwendet werden?
Was ist deren korrekte Bezeichnung. Verzinkt doch wohl kaum, oder?

Stefan

Die schwarzen brünierten Schrauben gibts häufig an Motoren oder zur Propbefestigung.
Festgkeitsmäßig ist das o.k. aber wenn der Flieger mal draußen beim Wettbewerb oder
auf einem Flugtag unter der Plane im Regen gestanden hat, werden sie schnell rostig.
Verzinkte Schrauben vom Fachhandel haben die gleiche Festigkeit wie schwarze.
Früher gabs die schwarzen nur im Fachhandel und im Baumarkt nur billige verzinkte
deshalb der schlechte Ruf der verzinkten.
 
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