Styro-Abachi Flügel - Ruder verkasten

Hallo,

Vielleicht bin ich hier eine Ausnahme, aber das Verkasten von Querrudern und auch Wölbklappen gehört nicht gerade zu meiner Lieblingsbeschäftigung. Es gibt viele tolle, günstige Segler wie z.B von Beineke oder Rippin, deren Ruder am Styro-Abachi-Flügel man selber verkasten muss.

Längere Recherchen im Internet zeigten Interessante Ansätze hierzu, allerdings waren mir die vorgeschlagenen Vorgehensweisen alle zu ungenau bezüglich der ‘Formtreue‘ oder aber setzen sehr genaues Arbeiten voraus.

Die Folgende Methode zur Verkastung möchte ich deshalb gerne vorstellen und hoffe auf Vorschläge, wie das Ganze noch weiter vereinfacht, schneller werden könnte oder ob es weitere ‚narrensichere‘ Methoden gibt.

Man benötigt für meine Methode:

a) Ein Alu U-Profil mit entsprechenden Abmessungen (Baumarkt). Dieses sollte etwas länger sein, als das zu verkastende Ruder.
b) Ein Styro Ausbrenngerät, z.B ‚‘Steinel‘, oder ein alter Lötkolben sollte auch gehen. Notfalls Spitze eines neuen Lötkolben in Alu-Papier einwickeln.
c) Balsa 3-Ecksleisten
d) Balsa Streifen (1mm Dicke)

Die folgenden Bilder erklären das ganze anhand der Querruder meiner Rippin ASW24 (RG15 - 3.25m):

1) Ins Alu U-Profil wird am ‘Boden‘ desselbigen eine Balsa-Leiste (1mm Dicke) angepasst und ‚eingelegt‘.

2) Nun klebt (Weissleim) man 2 Balsa Dreiecksleisten auf die Balsa-Leiste aus Schritt (1). Die Höhe der Dreiecksleiste ist so zu wählen, dass ca. ein 2mm breiter Spalt am Boden sichtbar bleibt. Ein Rundholz von oben parallel zur U-Leiste erlaubt mit kleinen Zwingen, das Ganze anzupressen. Nach dem Trocknen wiederholt man das Ganze, da man ja 2 Ruder verkasten will. Man hat nun 2 Balsa ‘Vogelschnabel‘-Profile hergestellt, in meinem Falle je fast 50 cm lang.

3) Am Flügel zeichnet man nun den Ruderausschnitt aus. An der vorderen Ruderkante berücksichtigt man nun die Breite des oben hergestellten Balsa-Profiles ..

4) Dieser Spalt wird nun mit einem scharfen Messer (Stahllineal verwenden) angeschnitten, bis sich das Abachi/ Balsa entfernen lässt. An den Seiten des späteren Ruders verfährt man genauso. Ein Schlitz-Schraubenzieher hilft, das Abachi/ Balsa vom Styro zu trennen ..

5) Mit einem ‘Brenngerät‘ – Steinel oder ein alter Lötkolben – brennt man nun das sichtbare Styropor bis auf die gegenüberliegende Abachi/ Balsa Beplankung aus. Wichtig ist, das Brenngerät dabei senkrecht zur unteren Beplankung zu führen ..

6) In diesen Spalt klebt man nun (Weissleim) das selber hergestellte Balsa ‘Vogelschnabel‘-Profil. Wurde das Styropor sauber entfernt, genügt ein Klebband für ausreichend Anpressdruck beim Festwerden des Leimes.

7) An den Querruder-Rändern werden 2 Balsa ‘Rippchen‘ auf die gleiche Weise eingeklebt ..

8) Mit einem scharfen Messer schneidet man nun den ‘Vogelschnabel‘ durch mehrmaliges ritzen (V-Spalt) vorsichtig auf, bis man das Querruder herausgelöst hat.

9) Anschliessend Ruder und Aussparung vorsichtig schleifen.

Gäbe es bereits fertige Balsa-Profile (‘Vogelschnabel-Profil‘) wäre das Ganze noch einfacher und schneller. Wer eine CNC-Fräse hat, müsste sich diese Balsa-Profile auch fräsen können ?

Die Diskussion ist eröffnet, ich bitte lediglich zu beachten, dass Vorschläge erwünscht sind, die ‘narrensicher/ anfängertauglich‘ sind, zu einer hohen Formtreue des fertigen Ruders und der Aussparung führen und keine besonderen oder komplizierte Werkzeuge benötigen.

Viele Grüsse,
Oliver
 

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super idee!

super idee!

servus oliver
super feiner vorschlag und eigentlich ein richtig einfacher.....

leider geht das aber nur bei "gerade verlaufenden" flächen.....bei einer zulaufenden fläche wie einer lo100 wird diese bauart probleme bereiten....

ich mache es bis dato immer auf die gute alte bauart mit genau arbeiten und viel zeit......


ich werde die nächsten flächen nach diner vorlage bearbeiten! dann hab ich für mich den vergleich was leichter von der hand geht

lg
alex
 
Danke für den Feedback ..

Danke für den Feedback ..

Hallo,

Ich bedanke mich für Euren Feedback.

Die Idee mit dem direkten Einkleben der Dreicksleiten finde ich gut, man müsste dann lediglich eine Methode finden, wie man diese Leisten auf der anderen Flügelseite genügend 'anpressen' könnte und vorallem einen geradlinigen Verlauf sicherstellt. Mit einer entsprechenden Keil-Leiste im Spalt müsste dies eigentlich gehen ..

Eine weitere Altenative wäre, der Ansatz, mit der Verwendung einer bereits gefrästen Profil-Leiste. Leider gibt's sowas nicht zu kaufen oder eventuell könnten die Hersteller diese gerade selber einarbeiten beim Flügelbau, wie bei den Störklappen, da wird dies bereits von den Herstellern gemacht. Ich glaube, dafür würde man sogar gerne einen geringen Aufpreis bezahlen, vorausgesetzt genaues Arbeiten und ein korrektes Anzeichnen, wo mit dem Messer die Trennung vorgenommen werden müsste ..

Ich habe in meinem Bekanntenkreis einige Modellbauer, die vorallem das Verkasten solcher Bausätze abschreckt und das Ausrichten der Flügel am Rumpfübergang (Flächenstecker). Die paar Lunker, die diese Modelle im Rumpf haben sind für uns kein Problem, etwas Spachtel und Lack und gut ist.

Ich hoffe auf weitere Ideen, die uns auf weitere Ideen bringen,
Vielen Dank an Euch,

Oliver

P.S: Was meinst Du genau mit der zualufenden Fläche Deiner Lo100 ?
 

PIK 20

User
Das nachträgliche Verkasten von Ruderklappen taugt nicht viel und macht eine Menge Arbeit. Die Ruderklappe bleibt dabei immer noch labbrig.

Als zeitgemäße und bessere Konstruktion empfehle ich die innenliegende Verkastung, d.h. Balsaleiste mit dem Styrokern bündig einkleben, anschl. die ganze Fläche in der üblichen Art beplanken, schleifen und anschl. Ruder austrennen, Schrägen anschleifen, fertig.

So ist das Ruderblatt um ein Vielfaches steifer.
 
2 verschiedene Ansätze ..

2 verschiedene Ansätze ..

Hallo Heinz,

Ich glaube, wir sprechen von 2 verschiedenen Ansätzen, der Deinige ist sicherlich besser und bedingt, dass man (oder der den Flügel baut) die Verkastung schon vorgängig berücksichtigt.

Die von mir vorgestellt Methode ist für den Fall, dass man Styro/Abachi Flügel fertig (unbespannt) erhält und der Hersteller die Verkastung nicht vorgängig vorbereitet hat. Meistens sind die Baukasten, früher hätte man gesagt Superschnell-Baukasten, nicht verkastet, was zum Teil auch den attraktiven Preis erklärt.

Wie von Dir beschrieben, könnten dies diese Hersteller beim Bau berücksichtigen, so wie die Störklappen-Aufnahme ja meist auch so gehandhabt wird.

Viele Grüsse,
Oliver
 
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