Kabel selbst crimpen

Mefra

User
Hallo,

ich bin nun stolzer Besitzer einer Cripzange und den entsprechenden Stecker- und Buchenbausätzen für Graupner Empfängerkabel.

Doch bevor nun kein Kabel vor mir sicher, bzw. der Crimpzange :D :D ist, möchte ich mich an Euch wenden:

Muß ich die Kabel vor dem Crimpen verzinnen ??
Und wenn ja, besteht dann nicht die Gefahr des Brechens an, bzw. hinter der Lötstelle?

Die Stecker aus den Bausätzen haben zwei kleine Laschen. Die vordere crimpt die Lize. Wird nun an der hinteren die Isolation des Kabels mit eingecrimpt, oder lässt man das Kabel genauso lang, dass die Isolation am Stecker endet.
(Ich hoffe ich habe die Frage verständlich formuliert :) :) )

Ich habe nun versucht, beim Empfängerakkukabel, zwei mal 0,25 mm einzucrimpen. Ich habe die abisolierten Kupferlizen miteinander verdrillt.
Diese passen in die Stecker, doch die doppelte Isolation, aus zwei Kabeln, passt dann nicht mehr :( .
Das gleiche Problem habe ich bei Kabel mit einem Querschnitt von 0,50 mm.

Vielen Dank für Eure Hilfestellung.
 

axman

User
Hallo Mefra,

hab sowas früher mit Einzelpins von Steckern in der Industrieelektronik gemacht. Die Litze der Anschlusskabel wird beim Krimpen definitiv nicht verzinnt. Die hintere Lasche dient der Zugentlastung und muss deswegen die Isolation einklemmen, also nicht abisolieren da hinten.

Grüsse

Axel
 

Eckart Müller

Moderator
Teammitglied
Nanu, wo sind denn die Fachleute? Alles, was geklemmt wird, und crimpen ist ja nichts anderes, darf nicht verzinnt werden.
smilie.php

Als weiters Beispiel seien Lüsterklemmen und ähnliche Verbindungselemente genannt, wie sie z.B. in Netzsteckern und -kupplungen zu finden sind.

Begründung: Zinn fließt, insbesondere unter Druck. Das bedeutet, man kann die Klemmschraube so fest anziehen wie man will. Im Laufe der Zeit gibt die verzinnte Litze dem Druck nach, die Verbindung wird locker. Dann gibt es Übergangswiderstände mit allen sich daraus ergebenden unangenehmen Folgen für die Umwelt.
smilie.php
 

haschenk

User †
Hi zusammen,
die beiden Vorredner haben alles Wesentliche schon gesagt, sodaß kaum noch was hinzuzufügen ist.

Manchmal sind die Adern einer Litze auch verzinnt. Das spielt keine Rolle, kann man genauso crimpen. Diese Verzinnung ist hauchdünn (einige my), da tritt ein evtl. Fließen nicht auf.

Bei einer Crimpverbindung sind die eigentlichen Kontaktstellen/Flächen unter Luftabschluß, deshalb oxydiert da nichts.

Bei den in der Industrie eingesetzten Crimpmaschinen, die ich kenne, musste man immer genau zur Litze (Leiter- und Isolationsquerschnitt) und zum Crimpkontakt passende Einsätze haben, damit eine qualitativ gute Verbindung zustandekommt. Wie das bei Crimpzangen ist, weiß ich leider nicht.

Bei Eigenanfertigung würde ich die fertige Verbindung noch mit der Lupe überprüfen, schließlich hängt da oftmals das Leben des Fliegers davon ab.

Gruß,
Helmut
 

Eckart Müller

Moderator
Teammitglied
Ja so ist das.

Hätte ich eigentlich wissen müssen, dass ungenaue Formulierungen zu Mißverständnissen führen. :(

Also mit "verzinnen" meinte ich eigentlich "verlöten". Die industriell verzinnten Drähte sind ja nicht miteinander verlötet und zeigen folglich den beschriebenen Effekt nicht!

Aber es gibt ja auch vorkonfektionierte Litzen mit verlöteten Enden. Und damit sind wir wieder beim Ausgangsthema gelandet... ;)
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo Frank,

auch ich habe mir eine Crimpzange gekauft. Neben der Akkulution, eine der wirklich sinnvollen Investitionen die ich auf der Modellbau Süd getätigt habe. :D

Solltest Du beim gleichen Anbieter gekauft haben, dann gebe ich zwei Tipps von ihm weiter:
Adern brauchen nicht verzinnt werden und 0,5 mm**2 ist schwierig zu crimpen, geht aber.

Die Isolation der Adern muss, wie von Dir beschrieben, mitgecrimpt werden > Zugentlastung
Schau Dir mal die Original-Crimpungen der Hersteller an. Dazu einfach mal einen Stecker öffnen. Da sieht man dann das professionelle Vorbild und kommt schnell zum Erfolg.

Ansonsten eine sinnvolle Investition.

[ 13. Januar 2003, 12:33: Beitrag editiert von: Claus Eckert ]
 

Arno Wetzel

Moderator
Teammitglied
Und jetzt noch die allumfassende Abschlussfrage:

Wo bekommt man denn so eine tolle Crimpzange für JR-Stecker her und wieviel muss man dafür investieren?
 

Daniel Just

Vereinsmitglied
Gibts für 15 Euro bei Staufenbiel zB.

Zur Isolations-Crimpung: Dies dient eigentlich nicht der Zugentlastung, sondern einer "sauberen" Kraftreinleitung hin zur Crimpverbindung, die Isolation selber nimmt kaum Zugkräfte auf, das bleibt beinahe alles an den Adern hängen.

Wichtig beim Crimpen ist, wie schon angesprochen, dass die Verbindung "luftdicht" ist, man spricht dann von einer gasdichten Crimpung, somit ist sichergestellt, dass einerseits keine Oxidation innerhalb der Verbindung auftreten kann, andererseits der Übergangswiderstand minimal bleibt. Nachkontrollieren kann man das allerdings nur im Schliff quer zur Crimpung, sofern man keine Richtwerte für die Crimphöhe vom Hersteller hat. Liefern die Hersteller der Zangen sowas mit?

Grüße,

Daniel
 
bei Staufenbiel Preis ca. 15 Euro,
Stecker oder Buchsen je 10Stck. 6 Euro.
6 Euro für 10Stk???
Wenn das die normalen Servostecker-Kontakte sind, dann würd ich mich nach Alternativen umsehen.
Habs zwar noch nicht genau untersucht aber ich könnte mir vorstellen, dass das industrie-übliche BERG-Kontakte sind. (BERG = Steckerhersteller)
Werds mal anschauen wenn ich dazu komme.

Falls es BERG-Kontakte sind, dann wären diese über irgend eine Firma im Industrieelektronik-Bereich wohl wesentlich günstiger zu bekommen. (natürlich v.A. mit Vitamin B)
 

Thommy

User †
Hi,
also ich würde von den billigen Crimpzangen abraten, die Handhabung und die Ergebnise sind mit der "Profiversion" von Nessel nicht zu vergleichen. Ich weiß wovon ich rede, ich habe seit Jahren beide.
Wichtig ist, dass eine vernünftige Crimpzange für den Bereich mit Isolierung einen anderen Durchmesser hat wie für den abisolierten Teil des Kabels , d.h. in der entsprechenden Kerbe muß ein kleiner Absatz sein. Dies garantiert, dass sowohl sicherer Kontakt als auch Zugentlastung gewährleistet sind.
Das Einrasten der Profizange erleichter außerdem das Handlich für alle die nur 2 Hände haben :D

Man verzinnt natürlich nicht, denn dann fließt womöglich Lötzinn nach hinten und die Kabelbruchgefahr steigt um ein vielfaches.

Gruß
Thommy
 
@ Martin,

es handelt sich hierbei natürlich um komplette Sätze,jeweils 3 Buchsen oder Stifte plus Gehäuse.

@ Thommy,

meine Staufenbielzange hat den Absatz für die Isolierung auch und ist wesentlich billiger als die Nesselzange.

@ Alle
Würde es mal so ausdrücken:

Nessel = Profiwerkzeug (auch im Preis)
Staufenbiel reicht für den Hobbybereich.

Gruß Jürgen
 

W Herzog

User
Hallo,

habe auch schon seit einiger Zeit die Crip-Zange von Nessel (ich kaufe kein billiges Werkzeug - lohnt sich langfristig nicht) bekomme aber einfach keine gescheiten Crimpungen hin...
:( :(

Kann da mal jemand evtl. einen kleinen Bildbericht machen wie das richtig geht ? Abisolieren (wie lang) und den Gebrauch der Zange ? (die hat nämlich verschiednene Einlagepunkts...) ???

Ich denke das würde viele Interessieren.
 

Thommy

User †
Hi,
die billigversion hatte Nessel zumindest früher auch, zum gleichen Preis wie Staufenbiel.
@ Wolfgang kann an Steckern und oder handhabung liegen, wo ist das Problem ? Ruf mich einfach an,
wenn wir wissen worans liegt, dann können wirs ja als Tip hier posten.
gruß
Thommy
 
Hallo allerseits,
habe gestern eine Crimpzange gepostet, und einmal einen einen Servostecker crimpen wollen, ohne Erfolg. (Der nachfolgende Zugtest hat Stecker nicht bestanden).
GetAttachment.aspx
>>Foto Hersteller
Fragen:
1. Warum hat meine Crimpzange zwei Kerben?
2. ich muss die zwei hinteren Laschen zuerst mit dem Kabel provisorisch zusammendrücken? und dann den letzten Druck mit der Zange machen? Wenn ich die hintere Lasche vorher nicht prov. zusammendrücke, funktioniert es dann in der Zange nicht.
3. Ist es ratsam, nach dem Herstellung des Steckers, zwischen Stecker und Kapeln etwas Leim zu geben für zusätzliche Sicherung >>>um Herausziehen der Kabel vom Stecker zu verhindern.
4. wieviel mm muss man Kabel abisolieren?
5. Wie fest soll ich die Zange zusammendrücken?
 

B. de Keyser

Vereinsmitglied
Hallo,

einen Bildbericht übers Crimpen gabs schon mal, weiß nur nicht, ob schon hier oder noch im RC-Online.

Deshalb hier mal eine Seite, die ich gefunden habe, auf der das ganz genau gezeigt wird:

modellflug-freakshow.at

Dann unter Tippseite, auswählen unter Tips und Tricks: Servokabel selber machen, dann Servokabel selber machen anklicken.

Oder direkt hier schauen:
aeroclub AT

Grüße
Bernd

[ 16. Januar 2003, 18:26: Beitrag editiert von: B. de Keyser ]
 

Thommy

User †
Hi,
die in dem Link gezeigte Zange und vor allem die gezeigten Steckerbausätze sind nach meiner eigenen Erfahrung nicht empfehlenswert.
Die Steckerbausätze sind leider dicker als die Originalkabel, Es ist deshalb nicht möglich z.B. einen C12 mit nur solchen Steckern zu bestücken.
Außerdem rutscht bei häufigen Aus- und Einstecken die kleine Metalllasche, die den Kontakt im Plastik fixiert, nach aussen, dadurch kann der Kontakt leicht zurückrutschen und die Kontaksicherheit ist nicht mehr gewährleistet.

Dieser Steckerbausatz ist nur zu empfehelen, wenn der Stecker selten ausgesteckt wird, und dicke Kabel (0,5mm²) gecrimpt werden sollen. Hier hat der Bausatz , wegen des minimal größeren Gehäuses Vorteile.
gruß
Thommy
 
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