Hochstart an der E-Winde oder Elektrosegler

gp

User
Nachdem ich meine kleinen Segler mit Lipo und BL ausgerüstet habe und eher mit diesen geflogen bin, überlege ich mir, ob ich das bei den größeren (3m) auch tun soll oder doch mit der Winde hochstarten?

Ist der Windenstart überhaupt noch "in" (angesichts der leichten Elektroalternativen ?).
Oder "stirbt" der Hochstart aus (ausgenommen bei f3b und f3j) ?

Bei uns im Verein wird wenig mit Seglern geflogen, deswegen die Frage an die Allgemeinheit.
 
Hi,

die Hoffnung stirbt zum Schluss :).
Frage doch mal in deinem Verein, ob überhaupt eine Winde "geduldet" ist.

Die Motormaschinen lieben es wenn ein Seil gespannt wird :).

Gruß
Herwig
 
Hallo gp,

1. stört das ausgelegte Seil den allgemeinen Flugbetrieb?
2. die Seillänge bis zur Umlenkrolle sollte minimum 200m betragen (bei Scale- ähnlichen Modellen), für F3B/J reichen auch 150m für gute Höhe
3. wenn schon eine Winde für's Hobbyfliegen, dann 1,5 oder 2kW, ist eine Anschaffung fürs Leben, 1,1KW-Wettkampfwinden sind für Großsegler zu schwach, man weis ja nie was noch kommt
4. Knackpunkt ist der Preis einer Winde: ab ca. 650€ aufwärts für 1,5kW,
bis 4-4,5m Segler ist ein E-Antrieb jedenfalls günstiger, ab 5m Segler wird ein Antrieb incl. Akku sicher um/über 500€ liegen,
5. bei Modellen über 4m und E-Antrieb kann das Laden am Platz probleme machen, bei einem Antriebsakku mit 18 Zellen und 3600mAh zieht das Ladegerät ca. 10Ah aus deiner Autobatterie, nach zweimal Laden und einer älteren Batterie kannst du evtl. dein Auto "anschieben" müssen... hier würde sich ein zweiter Satz Antriebsakku für's Modell lohnen - die schon zuhause geladen wurden,
6. Windenstart ist die "sportlichere" Art auf Höhe zu kommen, aufbauen/abbauen, Seil holen... man muß sich mehr anstrengen um oben zu bleiben, nicht einfach den Motor einschalten, dafür freut man sich um so mehr wenn man Thermik findet...


Sofern Punkt 1. und 2. OK sind, würde ich bei Modellen größer 4m über eine Winde nachdenken, vorher lohnt sich das nicht. Außer ihr seid mehrere die Spaß am Windenstart haben.
 

gp

User
Danke - Winde hätte ich ja. Nur eben aus Zeitgründen bis dato im Keller verbannt.
Seil ist sicher kein Problem; die Kollegen würden das schon akzeptieren (so oft bin ich nicht fliegen). Funktioniert sicher.

Eben die sportlicher Art (Robert) reizt mich ja. Allerdings halte ich es auch für sportlich, wenn ich mit dem e-segler > 1 Stunde oben bin. Konzentrationsübung ist das schon (mit garantierte Glücksgefühl, wenn die der Flieger gelandet ist).

Frage war aber eher, was die Allgemeinheit macht. Wenn ich mich so umsehe/umhöre, wird der Windensart wohl immer weniger durchgeführt und eher BL+Lipo verwendet ?
Ist das so ?

Gibts noch welche, die auf die Winde schwören ?
 
Wenn du schon eine Winde hast, dann würde ich noch nicht die Nase absägen, und es zuerst an der Winde versuchen. Start vom Boden, Modell am Seitenruder halten bis genügend Spannnung im Seil ist und dann ab damit.

Wenn ich mich in meiner Gegend umschaue - Winde ist out
Argumente: man kommt nicht auf genügend Höhe, zuviel Arbeit...
Lieber F-Schlepp oder Motor, da muß ich nichts machen.

Komme gerade vom Segelflugplatz (manntragend) zurück. Da fast Windstill und sehr heiß, ging es an der Winde nur auf knapp 350-400m Höhe. Aus dieser Höhe sind die meisten 3-4m Modelle nach 8-9 min wieder unten. Die Manntragenden konnten die schwache Thermik nutzen, weil die ein sinken von ca. 0,5m/s haben. Unsere Modelle haben dagegen meist ein sinken um 0,8-0,9m/s und mit den "kleinen" fliegt man eh nicht so hoch.

Deshalb tendiere ich immer mehr zu Modellen ab 4m, da die eine bessere Leistung haben. Die sollen dann an der Winde gestartet werden um das Gewicht und Geld eines Motors zu sparen. Wobei der Motor hier nicht ins Gewicht fällt, da eh Blei in der Nase benötigt wird. 18-22 Zellen 3600mAh sind aber auch ein Gewicht. Und Lipos mit 3200mAh 5S1P sind mit rund 180€ auch nicht billig.
Das reicht bei einem 4m Segler für 3 gute Steigflüge, danach ist erst mal pause wegen laden angesagt.

Mit den heutigen Lipos ist eine Stunde fliegen (3m Segler) kein problem mehr.

Seit dem ich vor 2 Jahren gesehen habe, wie man 20kg Segler per Winde auf Höhe bringen kann, bin ich davon begeistert.



http://service.gmx.net/mc/G1ylSJvp5OPnXCkHoHn8D9mDaSvdzM

Hinweis: Der Link für den Gastzugang zum GMX MediaCenter ist bis zum
27.7.2006 gültig.
 
Pro Windenstart

Pro Windenstart

gp schrieb:
Gibts noch welche, die auf die Winde schwören ?

Ja, ich. Unser Verein hat allerdings auch eine lange Segelflugtradition. Früher wurde ausschließlich mit Gummiseil gestartet, was aber nur dann befriedigend war, wenn der Wind aus der richtigen Richtung wehte und in der Stärke zwischen 3 und 4 lag. Sonst kam man einfach nicht auf Höhe.

Vor ungefähr 3 Jahren haben wir dann bemerkt, welche gewaltigen Vorteile der Windenstart gegenüber dem Gummiseilstart hat. Mit unserer neuen Winde erreichen wir jetzt auch bei Flaute oder Querrwind noch Höhen um die 200 m. Wenn der Wind günstig ist, geht es sogar auf ca. 240 m hoch, wobei das noch nicht einmal das Ende der Fahnenstange zu sein scheint. Ich bin sicher, dass man ca. 300 m erreichen könnte, wenn man sich nur traut. Der Abstand zwischen Winde um Umlenkrolle liegt bei 255 m.

Nicht zu vergessen sei der soziale Aspekt des gemeinsamen Segelfliegens an der Winde. Das ist Teamsport. Es wird gemeinsam auf und abgebaut, man hilft sich ggf. beim Knoten des Seiles und, nicht zuletzt, versucht man nach dem Start gemeinsam in die Thermik zu gelangen.

Motorsegeln empfinde ich irgendwie immer als "geschummelt". Mit einem Segelflugmodell gibt es kein Schummeln. Aus gegebener Höhe heißt es um jeden Meter kämpfen. Ohne Rückholgarantie durch den Motor. Mich persönlich befriedigt das reine Segelfliegen viel mehr als Motorsegeln.

Aber das ist natürlich alles auch Geschmachssache.

Gruß
Gerald
 
Weyershausen schrieb:
Mit unserer neuen Winde erreichen wir jetzt auch bei Flaute oder Querrwind noch Höhen um die 200 m. Wenn der Wind günstig ist, geht es sogar auf ca. 240 m hoch, wobei das noch nicht einmal das Ende der Fahnenstange zu sein scheint.


Hallo Gerald,

auf welches Modell bezieht sich deine Höhenangabe - Spannweite?
Welche Winde und welches Seil benutzt ihr?

Habe bisher hauptsächlich Erfahrungen in F3B-Windenstart.
 
Hallo Robert,

Modell: Pike Superior, 3,30 m Spannweite
Winde: Eigenbau, s. hier,
Leistung: keine Ahnung, schätzungsweise 1,5 kW
Seil: 1,4 mm von Flühs

Nachdem sich bei einem Hochstart des Soaring Star die Tragflächen "gefaltet" haben, trau ich mich noch nicht, so viel "Gas" zu geben, obwohl der Pike Superior einiges mehr aushalten sollte.

Gruß
Gerald
 
Hi Gerald,

da ihr 255m bis zur Umlenkrolle habt, sollten 300m Höhe bei leichtem Wind möglich sein.

Ich habe max. 200m b. Umlenkrolle. Wenn alles passt sind damit 280m Höhe drin. (1,1kW-Winde, 1,25m Speedline)

Manchmal benutze ich auch nur 300m - 150m bis Umlenkrolle. Je nach Wind sind 190-230m Höhe möglich.

Als nächstes will ich meine ASW20 an die Winde hängen, mal sehen wie das klappt. Nach ersten Erfahrungen mit einer ASW27 fehlen rund 30% Höhe mit Scaleseglern gegenüber F3B/J Modellen.

1,5kW sind wahrscheinlich zu viel für F3J-Modelle. Würde tackern.
P. Kolb hält bei seinem Pike Perfect bei Gegenwind auch nicht voll drauf. Reißt aber dennoch 1,4er Seile damit... mit 1,1kW-Winde.
 

Gast_4749

User gesperrt
Robert G. schrieb:
da ihr 255m bis zur Umlenkrolle habt, sollten 300m Höhe bei leichtem Wind möglich sein

das verstehe ich nicht ? Vorweg ich hab nen Gumi 30/70 .... und flieg am Liebsten an Waldrändern ...denn da komm ich fast immer hoch .........
nun gut zur Winde -wenn das 255m weg ist von dem Punkt wo ich starte (Winde -Autobatt. - zur Umlenkrolle) wie soll das gehen ? durch das ziehen verliert man ja Seillänge also 180 meter oder 200 ja gut ...?

hmmmmm hab ich da einen Denkfehler

Grüße Gerhard
 
Hi Gerhard,

schau dir den Log an, es war ein optimaler Start

Furio 280m.GIF

da sich das verwendete Seil unter Last dehnt, wurde vor dem Ansatz zum Schuß eine Höhe von rund 190m erreicht. Das Seil wurde dabei ca. 50-60m eingezogen (200m bis zur Umlenkrolle)

Danach Sturzflug runter auf 160m (Modell wird durch die Seilspannung, je nach Modell und Wetter 50,60,70kg) auf ca. 190km/h beschleunigt) mit anschließendem hochziehen (Ausklinken) per Überfahrt auf knapp 280m Höhe.

Diese Startart (Handstart) mit dem starken Schuß geht aber nur mit stabilen F3B/J Modellen.
 

Gast_4749

User gesperrt
interessant - da klappt mein Modell zusammen ! :D

ASW 17 2,65m Sp. - ich stell mir ein gemüliches hochziehen meines Thermikschleichers vor ..... wobei es beim Hochstart bei mir anfänglich auch etwas schneller zur Sache geht und sich auch alles durchbiegt aber dann wie bei einem Drachen es schön gemülich nach oben geht. (aprobo Drachen - lol hier klick (noch mit den alten Flächen)) neuen hier

Danke für die Erklärung

Gerhard
 

Merlin

User
Sind Hochstarts "in" ?

Sind Hochstarts "in" ?

gp schrieb:
....
Ist der Windenstart überhaupt noch "in" (angesichts der leichten Elektroalternativen ?).
Oder "stirbt" der Hochstart aus (ausgenommen bei f3b und f3j) ?...

Hallo gp,

IMHO ist Hochstart sicherlich nicht "in". Das mag am technischen Mehraufwand (Winde, Gummi) liegen, vielleicht auch weil´s anstrengender ist.
Viel besser ist diese Startart zu handhaben, wenn man wenigstens zu zweit ist.
Und da brauchts Interesse etwas gemeinsam zu machen...

Gummi-Hochstarts lassen sich bis ca 2m Spannweite noch gut alleine bewältigen, da der notwendige Gummizug mit ca 8kg noch zu bewältigen ist. 3m Segler an einem mit 12kg gespannten Gummi allein zu starten ist sicherlich nicht jedermanns Sache. Und ähnlich ist´s bei der Winde auch, weil vorgespannt wird. Bei der Winde ist der Aufwand allerdings deutlich höher als beim Hochstartgummi... Winde mach daher aus meiner Sicht erst Sinn, wenn man mind. zu zweit ist.

Ich mach´Hochstarts, weil ich den sportlichen Aspekt mag und reines Segelfliegen bevorzuge - ob das "in" ist oder nicht. Als Starthöhe sind IMHO 100m absolut ausreichend, und das geht mit Gummi-Hochstart immer.

Aber vielleicht ist F-Schlepp eine Alternative?

Gruß
Bernd
 

TNCM

User
"In" kommt auf den Verein an!;)
Bei uns ist es auf jeden Fall nicht "Out".
Bei der Winde ist es auf jeden Fall "befriedigender" nen 40min Flug hinzulegen, als wenn man sich die selbe Flugzeit per Elektrothermik holt.
Und wenn man mit 5 Leuten an der Winde steht, dann ist Modellfliegen Teamsport!
Wenn man ganz allein ist, ist Winde nicht so prickelnd, wegen Seilholen, aufbauen, abbauen, etc. Aber mit mehreren...:cool:

Grüße, TNCM

P.S. http://www.msc-erwitte.de
da dann auf Videos, dann auf "Segler an der Winde"
 

Gast_4749

User gesperrt
vorab ich hab keine Winde auch noch nie nen Start gesehen - doch ob am Gumi oder Winde der Aufwand wird gleich sein -oder ? Da ich fast ausschließlich mit Gumi fliege stell ich mir vor das es egal ist ob ich nun mit einem Seil und einer Umlenkrolle oder nen Gummi losmaschiere.

Grüße Gerhard
 
Merlin schrieb:
Und ähnlich ist´s bei der Winde auch, weil vorgespannt wird.

kommt auf das Modell und die Hakenposition an.
Großmodelle werden vom Boden gestartet, teils ohne Vorspannung. Falls Vorspannung nötig wird am Seitenleitwerk gehalten. Das geht leichter als ein Handstart mit Vorspannung.




Merlin schrieb:
Als Starthöhe sind IMHO 100m absolut ausreichend, und das geht mit Gummi-Hochstart immer.


so können die Meinungen auseinander gehen. Will ich sehen wie du ein 5m Modell mit Gummi auf 100m startest. Das geht mit Winde besser. Und 100m Höhe mit einem Großsegler... ist meist zuwenig.
 

Merlin

User
Robert,

außer Dir hat hier niemand von Großseglern gesprochen. gp sprach von 3m Seglern. Bei Großseglern stimme ich Dir zu, da ist ´ne Winde (in der richtigen Leistungsklasse!) natürlich notwendig - wenn man dann nicht F-Schlepp bevorzugt.

Gruß
Bernd
 
Merlin schrieb:
Robert,

außer Dir hat hier niemand von Großseglern gesprochen.


erwischt :)

der Aufwand für die Winde ist größer, den Start finde ist aber einfacher als mit Gummi.

Bei 30m Gummi + 100m Seil benötigt man ja auch schon eine Platzlänge von ca. 170-180m um dann (bei Windstille) auf gut 100m zu komen. Mit Winde ist da mehr Höhe drin.
 
@Robert

Ich weiß ja nicht welches Gummi und welches Modell du verwendest,aber mit dem richtigen Gummil und einen einigermaßen "steifen"Modell erreicht man mit 30m Gummi und 100m Seil bestimmt 150 m (wenn etwas Wind vorhanden ist).Um auf 100 m zu kommen brauche ich keinen 30 m langen Gummi und keine 100 m Seil.
Bin schon seit vielen Jahren nicht mehr mit einer Flitsche gestartet,aber am Start und am Gummi dürfte sich ja nichts großes verändert haben.Bei mir war es halt so das sich das Gummi und das Seil beim Hochstart noch ausgedehnt hat,man durch ziehen zusätzlichen Druck aufgebaut hat und das Modell in der Endphase mit Schuß ausgeklingt hat.
In einen anderen Forum gibt es sogar Piloten die an einem F3J Modell beim Hochstart noch nicht einmal ziehen.Verstehe ich ehrlich gesagt nicht so ganz
 

gp

User
@bernd:
Du hast recht, mit 2m geht Gummihochstart noch recht gut. Habe ich aber auch eine Zeit lang mti 2,5m - Seglern gemacht. Das ist schon Sport, wenn man den Segler gerade so noch halten kann. Und im Sommer braucht der Körper dann schon einiges an Flüssigkeitsnachschub ....

Hat aber immer Spaß gemacht (für alle die es probieren wollen - sehr zum empfehlen - nach ein paar Starts findet jeder einen Bart zum auskurbeln).

Geht auch mit 3m Seglern, nur der Seglerrumpf sollte halbwegs stabil sein (schließlich muss man das Ding ja auch ziemlich fest halten; da man ja selbst schon 45 Grad schräglage hat).

Aber trotzdem würde ich ab 3m eine Winde nehmen; und die ist sicher aufwendiger im Auf- und Abbau.

Und da schwanke ich noch; Motor und Lipo sind nicht mehr so schwer wie damals die Bürstenmotoren und NiCd (Und auch Vögel habe einen "eingebauten" Motor). Anderseits schleppt man (oder der Segler) halt immer sehr aufwändige Technik mit.
Und ein reiner Segler hat schon was an sich ...

Ich denk noch nach - und fliege mit Motor mal mit den Kleinen ...
 
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