Motorhaube laminieren

Hi.
Ich muß demnächst 2 Motorhauben laminieren. Beide werde ich über ein Styrodur Urmodell laminieren. Jetzt weiß ich allerdings nicht wieviele Lagen in welcher Stärke ich brauche um die nötige Stabilität zu erhalten. Ich habe mit dieser Methode ein paar Rumpfdeckel erstellt ( ca 10 x10 cm groß ). Diese habe ich aus 3 Lagen 80 g Matte und einer Abschlußlage aus 24 g Matte gemacht. Aber reicht das auch für eine Motorhaube?
Haube 1 ist für eine FW 56 Stösser in 1:5 und wird ca 25 cm lang bei einer Grundfläche ( oval ) von ca 20 x 16 cm. Antrieb ist ein DLE 55.
Haube 2 ist für eine HE 100 in 1:6 und wird ca 11 cm lang bei einer Grundfläche ( oval ) von ca 16 x 10 cm. Antrieb ist ein 2-Takt Methanoler.
Beide Hauben werde an mehreren Stellen am Umfang mit dem Kopfspant verschraubt. Für stabilisierende Spanten ist leider kein Platz.
Ich hoffe ihr könnt mir hier mit eurer Erfahrung weiterhelfen.

Gruß Thomas
 
Habe selbst wenig Erfahrung, aber 3 * 80g/m2 scheint mir wenig. Ausgehend von Bauteilen, die ich in der Hand gehabt habe, und die vertrauenerweckend wirken, würde ich in der Grösse eine Laminatdicke von mindestens 0.5..0.8 mm anstreben. Erst recht wenn darin ein Verbrennerschüttler arbeitet, Robustheit also wichtiger ist als das letzte Gramm Gewicht.
Mit dieser Grundlage hilft dann der R& G Laminatrechner weiter. Als Schlichtlage für die Oberfläche wird IDR 80 g/m" empfohlen, zum Aufbauen dann höhere Grammaturen, so um 160 g ist gut zu verarbeiten. Für eine Motorhaube Köper, wegen der komplexen Wölbungen. Wenn du es eingelegt bekommst ist für die Schlichtlage Leinwand besser, weil glatter in der Oberfläche.

Ach ja, nimm nicht Matte, sondern Gewebe. Letztes Mal hast Du auch keine genommen.
 

Peter2

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Motorhaube GfK Dimensionieren

Motorhaube GfK Dimensionieren

Hallo Thomas
Ich schließe mich meinem Vorredner im Prinzip an.
Aus eigener Erfahrung bei mehreren selbst gefertigten Hauben schlage ich Dir für diese Dimensionen 1 Lage 80er Matte (Leinen) und anschließend 3 Lagen 163er Köper vor.
Für einen Elektroantrieb und kleinere Hauben kannst Du Deine Planung nehmen.
In jedem Fall hat sich ein GfK-Band als Verstärkung am Befestigungsrand bewährt. So reißen die Schraubenlöcher nicht mehr (so leicht) aus.
Viel Erfolg
Peter
 
Hi.
Erstmal Danke an euch beide. Ich hatte schon vermutet das der dünne Aufbau zwar für die Rumpfdeckel reicht, nicht aber für die freitragenden Hauben.
@ Markus: Ich habe natürlich Gewebe verwendet. Muß mir mal abgewöhnen alles einfach nur " Matte " zu nennen:D.
Dann werde ich mal 160 g Köpergewebe bestellen. Allerdings werde ich die letzte Lage wieder aus dem 24 g Gewebe machen. Bei den Rumpfdeckeln hat sich dieses feine Gewebe bewährt. Da braucht man nur kurz drüberschleifen und hat ne schöne glatte Oberfläche.
Kurze Frage noch an Peter2: Was ist GFK Band? soll ich da einfach noch eine schmale Lage rundum extra reinlaminieren? Oder ist das ein spezielles Material?
Gruß Thomas
 
Was ist GFK Band? soll ich da einfach noch eine schmale Lage rundum extra reinlaminieren? Oder ist das ein spezielles Material?
http://shop1.r-g.de/kat/Faserverstaerkungen/Glasfaser/Baender

Du kannst schon einfach einen schmalen Zuschnitt einlaminieren. Allerdings dröselt der leicht auseinander. Die mit Kante gewebten Bänder sind viel einfacher handzuhaben.

Wenn Du mit Zuschnitt arbeiten willst, breiter auf Folie vortränken und zusammen mit der Folie schneiden.
 

Peter2

User
Haube laminieren

Haube laminieren

Markus hat es ja schön erklärt und den Link geschickt.
Da Du ja im Positiv Verfahren arbeitest, solltest Du das Band bzw. den GfK-Streifen als erste Lage am Rand aufbringen. Danach folgen die 3 Schichten 163er Köper und abschließend entsprechend Deinen positiven Erfahrungen das feine Gewebe.
Bei meinen letzten Tragflächen (Styro-Balsa beplankt) habe ich das Mittelteil wie üblich mit einem Streifen GfK Gewebe (110er oder 163er Leinen) verstärkt. Um anschließend weniger Schleifarbeit und einen sauberen Auslauf an den Kanten zu haben, habe ich Streifen von Plastikfolien darüber gelegt und die Kuft ausgestrichen. Nach dem Aushärten läßt sich die Folie einfach abziehen und Du hast schon eine recht glatte Oberfläche, die wenig Schleifarbeit erfordert. Vielleicht kannst Du das bei Deiner Haube zumindest teilweise auch anwenden ?
Bitte Vorversuche machen, denn ich habe die Erfahrung machen müssen, dass sich nicht jede Folie leicht und rückstandsfrei abziehen läßt. Die Schutzfolie von meiner Bügelfolie hat bislang einwandfrei geklappt.
LG
Peter
 
Hi.
Danke für die gute Erklärung. Klingt logisch das mit dem Band. Die Bef.-Schrauben sind schon ein heikler Punkt. Ich hab heute mal den einen Rumpfdeckel nachgemessen. Da komme ich auf eine Dicke von 0,6 mm. Das fühlt sich schon recht stabil an. Ich denke ich werde die kleinere Haube für das Methanolmodell mal mit 4 Lagen 80 er und der Abschlußlage 24 er testen. Die große werde ich aber definitiv mit 163 g Gewebe machen. Hab nächste Woche Urlaub und werde die Zeit nutzen um das Urmodell zu schleifen und die Haube zu laminieren.

Gruß Thomas
 

Peter2

User
Dimensionierung Haube

Dimensionierung Haube

Hallo Thomas
Ich habe gerade die serienmäßige Haube meiner AT6 von Graupner nachgemessen: Materialstärke 0,8 mm. Sie ist 12 cm lang und hat einen Durchmesser von 16 cm.
Zur Abschätzung der Festigkeit habe ich mir vor Jahren mal ein paar Musterstücke angefertigt. Einfach eine, zwei, drei und ggf. mehr Lagen aus Abfallstücken auf eine ebene Fläche laminieren (ca. 5 x 5 cm). Ich finde damit läßt sich die Biegsamkeit ganz gut "erfühlen".
Gutes Gelingen !
Peter
 
GFK - Haube ...

GFK - Haube ...

Also die Angaben für die Lagen bzw der Dicke sind ja schon mehrmals zur Sprache gekommen.
Was mir irgendwie fehlte, ist noch ein anderer nicht unwichtiger Teil. Ich habe schon einige
Hauben, sowohl als auch Fahrwerke hergestellt und Laminatrümpfe von Seglern repariert.
Manchmal sind auch die Anforderungen der Hauben verschieden. Eine große Haube muss
nicht, wie bei dir bedeuten, dass man viel Material hineinbauen kann, will heißen, dass
die Haube evtl dennoch leicht sein muß.
Also muß man mit der Zeit ein Gefühl dafür entwickeln, wann und wo ich viel und umgekehrt
ich wenig Material verbaue.
Man kann da auch ein wenig tricksen. Bei der großen Motorhaube, würde ich, alle Rundungen
etwas Stärker laminieren als die Geraden großen Flächen. Ausgenommen natürlich an den
Befestigungen. Zwischen den lagen diagonal eingelegte Kohlafserrovings wiegen vergleichsweise
wenig, machen eine Haube aber sehr stabil. Soll das Modell lange leben, meine ich, dass es sich
immer lohnt ein Positiv der Haube zu erstellen, da es sich leichter von Aussen nach innen laminiert.

Aber dann noch eine Kleinigkeit, die Gewicht spart, der Motorhaube ein wenig flexibilität verleiht
(weichere Hauben reißen nicht so schnell ein) und sie langlebiger macht.
Ich habe über den Daumen gepeilt versucht ein Gewichtsverhältnis von 50:50 von Gewebe und
Kunstharz hinzubekommen. Meistens habe ich dann Tatsächlich etwa 40% Gewebe und 60 Kunstharz benutzt.
Wichtig hierbei ist, nicht einfach immer wieder den Kunstharz mit dem Pinsel aufzutragen. Sondern nach dem ersten
einstreichen mit der Kunstharzschicht, etwas warten, bis das Harz beinahe strocken ist. Dann die erste Lage Gewebe.
diese wird mit einem Pinsel und weiterem Kunstharz eingestrichen und angetupft. Ist die erste Lage drann oder drinnen
wird die zweite lage eingearbeitet. Hier aber nicht mehr mit dem Pinsel Tupfen, sondern mit selbsthergestellen
Sperrholzspachteln die zweite Lage durchgedrückt. Man kann richtig sehen, wie die Lage Gewebe immer nasser wird.
Dann kommt die nächte Lage Gewebe. Wieder trocken ein oder auflegen. Wieder mit den Spachteln andrücken.
Wenn ich sehe, dass Stellen trocken bleiben, mit dem Pinsel an den trockenen stellen, Harz auftragen und weiter mit
den Spachteln die Lage anreiben.
Wenn ich eine Haube im Negativ einarbeite habe ich manchmal 5-7 verschiedene Spachtel. Immer je nach Rundungen
und wenigestens ein gerader Spachtel.
Von Außen reichen mir normalerweise 2-4 Spachtel.

Gruß,

Michael
 
Hallo Thomas,
habe mir vor kurzem eine Motorhaube, Durchmesser 25cm, Länge ca. 20cm laminiert.
Ist für einen E-Schlepper. Habe meine Haube in einem Wassereimer aus Plastik hergestellt.
Der Lagenaufbau war: 1x 50er und 2x 160 köper flächig. An den Rundungen vorne habe ich noch 1x 160 in kleinen Stücken eingelegt (würde ich jetzt weglassen)
Die Haube ist mehr aus ausreichend stabil, dennoch flexibel und m.E. leicht (ich glaube ca. 130 Gramm, muß ich aber nochmals nachwiegen).
Weitere Verstärkungen wie Cfk-Band oder ähnliches habe ich nicht verbaut.
Aufgebracht habe ich das Harz mit Roller und teilweise mit Pinsel an den Rundungen, nicht mit Kreditkarte. Vorgehensweise ansonsten wie
von Michael beschrieben. Nach dem Aufbringen der ersten Lagewurde die weiteren Lagen mit sehr sehr wenig Harz und viel rollern aufgebracht.
 

roky62

User
GFK Motorhaube selbst gemacht

GFK Motorhaube selbst gemacht

Und so habe ich eine Motorhaube hergestellt.

http://www.rc-network.de/forum/show...torhaube-selbst-gemacht?p=3565416#post3565416

Und so sieht das dann fertig aus:D


IMG_3088.jpg

IMG_3086.jpg

War zwar eine Menge Arbeit aber mit dem Ergebnis bin ich persönlich zufrieden.

Gruß
Holger
 
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