Höhere Flugzeit: Mehr Zellen oder Kapazität?

Hallo zusammen,

ich habe nach einiger Sucherei nichts ordentliches zu dem Thema im Internet gefunden.

Bei einem Akku ist die Nennkapazität die Menge an Energie die ich bei Nennspannung entnehmen kann. Die Nennspannung ist die mittlere Spannung die sich bei Entladung einstellt. So weit so gut.

Benötige ich zum Fliegen nun beispielsweise 1000 Watt (Regler 100%), bedeutet dies bei 5 LiPo-Zellen (Unenn=18,5V) einen Strom von 54A. Bei 6 Lippo-Zellen (Unenn=22,2V) einen Strom von 45A.

Das bedeutet:

-mit einem 5S 5000mAh-Akku kann ich für 5,5 Minuten 1000 Watt entnehmen
-mit einem 6S 5000mAh-Akku kann ich für 6,6 Minuten 1000 Watt entnehmen

Wenn ich nun aber der Knüppel bei 6S am Anschlag habe (Regler 100%), liefert der Motor doch mehr Leistung (entsprechend der gestiegenen Spannung, P=U*I). Damit bin ich doch dann wieder bei meinen 5,5 Minuten bei jetzt eben ca. 1200 Watt...auch wenn ich die Leistung nicht brauche und auch wrsl. nicht sonderlich bemerke...bei ohnehin schon Leistungsüberschuss im Kunstflug?

Bei höherer Spannung minimieren sich theoretisch die Verluste, in welchem Rahmen bewegt sich dies?

Lange Rede, kurzer Sinn: Was ist sinnvoller für mehr Fugzeit, Zellen oder Kapazität erhöhen...?

Grüße
 

Marco

User
Moin,

Die Gesamtauslegung ist entscheidend.

Gleicher Motor mit selbem Prop benötigt bei 6 Zellen mehr Strom als mit einem 5S Akku.
Daher auch mehr Zellen -> kleinerer Prop

unterm strich mit anderem angepasstem Prop benötigt dann durch die höhere Drehzahl dein Antrieb im Schnitt weniger Strom.
Das ganze funktioniert eben bis zu einem gewissen Punkt, bis es ggf Sinn macht die Kombination Akku-Motor-Luftschraube entsprechend anzupassen.

Du musst nun also deinen Antrieb an die Leistung bringen die du haben willst/benötigst, und dann in Bezug auf das Gesamtgewicht und dem Schwerpunkt die Kapazität erhöhen.

Dazu kommt dass das ganze sehr abhängig ist von den verwendeten Akkus, und der Luftschraube.

Grüße, Marco
 

Marco

User
Ist aber jenach Modell leider nicht immer möglich...

Aber generell richtig.

Leider lässt sich nichts mehr entfernen wo nichts ist.
Und auf den SP muss man auch kommen, daher brauchts einfach ein gewisses Gewicht an Akkus+Motor

Vorne Einsparen kann man am Motor und dessen Träger, dann kann entweder die Kapazität bei gleichem Abfluggewicht erhöht werden ( Sofern es die passenden Zellen gibt) oder am Heck eben Gewicht gespart werden was meistens auch nicht lohnenswert möglich ist.

Das Gewicht wirkt sich leider nur geringfügig auf die Flugzeit aus. Da müsste man man schon um 1kg einsparen. So meine Erfahrung.
Ich fliege jedenfalls bei gleicher Zeit und 2kg mehr nur ein paar mAh mehr raus, was aber wiederum auch Abhängig vom Flugprogramm ist.
Da macht die Auswahl der Luftschraube mehr Einfluß auf die Flugzeit.

Wie bereits von mir erwähnt:

Die Gesamtauslegung passend zum eigenen Flugstil ist entscheidend.


Grüße, Marco
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo

Was immer hilft ist rechnen. Helferlein wären zum Beispiel:
www.drivecalc.de oder www.ecalc.ch oder sicher noch weitere Programme die andere User nutzen.
 

Marco

User
Hallo Andres,

aber auch nicht unbedingt weniger lang. Im Horizontalflug ist der verbrauchte Strom nahezu gleich. Anders siehts natürlich bei endlosen Steigflügen aus.
Ich habe bei meinem 20kg Bomber im HorizontalFlug rund 60A, bei 21,5kg waren es lediglich auch nur 62A.

Steigflüge beim Programmfliegen mit 20 kg etwa 190A, mit 21,5kg waren das dann schon ~210A.

Flugzeit war bei beiden jeweils 7 min. Entnommene Kapazität waren unterm Strich dann etwa 5% mehr ( Laut Restkapazitätsangabe des Laders ). Aber alles stark abhängig von der Außentemperatur.

Wir müssen nun nicht alles ausdiskutieren.
Es hängen einfach zu viele Faktoren zusammen. Das Gasmanagement muss ohnehin deutlich anders gemanaged werden als beim Verbrenner. Und hiervon ist die Flugzeit ohne hin Maßgebend. Da fallen in der Praxis 1kg Übergewicht viel weniger ins Detail.
Die Summe der Details kann dann schon eine Minute, selten mehr rausholen.

Flugtechnisch hätte ich gerne wieder die 21,5kg, geht aber derzeit leider nicht, ich muss den SP einhalten und keine Lust am Motorträger 400g einzusparen, damit ich wieder knapp 2kg Akku auflasten kann. Ist mir derzeit der Aufwand einfach nicht wert.


Wie gesagt, sind meine Praxiserfahrungen in den letzen Jahren. Beziehen sich zudem auf einen Direktantrieb, keine Getriebeuntersetzung.
Kann durchaus sein dass manche anderer Meinung sind, damit kann ich aber gut leben. Bei mir funktioniert es, nur das zählt für mich.

Führen bekanntlich viele Wege zum Ziel.

Grüße,
marco
 

Marco

User
Hallo

Was immer hilft ist rechnen. Helferlein wären zum Beispiel:
www.drivecalc.de oder www.ecalc.ch oder sicher noch weitere Programme die andere User nutzen.

Hallo Klaus,

das stimmt, daran kann man sich super orientieren, vorrausgesetzt der Antrieb + Prop den man fliegen möchte ist dort hinterlegt, und die Messungen wurden zuverlässig durchgeführt.

Als Richtwert aber super nutzbar, wenn man sich das ganze nicht "schönrechnet" :)

Grüße,
Marco
 

GC

User
Hallo Volcom,

es wurde schon einiges hier im Forum über den Wirkungsgrad geschrieben. Siehe z.B. unter dem Stichwort Dauerflug.

Als erstes würde ich gern mal wissen, um welches Modell es sich handelt, einen Segler oder einen Rylon-Racer oder etwas dazwischen.

Bei langsamen Flugzeugen, zu denen ich die meisten Segler zähle, ist ein sehr großer Prop von Vorteil, denn dieser hat bei solchen Modellen einen guten Wirkungsgrad.

Bei höheren Spannungen, kann man für die gleiche Leistung mit geringeren Strömen fliegen. Also werden die ohmschen Verluste geringer und der maximale Wirkungsgrad steigt.

Allerdings steigt dann auch die Drehzahl und Du mußt einen kleineren Propeller nehmen, der einen schlechteren Wirkungsgrad hat. :( Es sei denn :) ... Du benutzt ein Getriebe.

Und nun Besserwissermodus an ;):

Hallo zusammen,

....

Bei einem Akku ist die Nennkapazität die Menge an Energie die ich bei Nennspannung entnehmen kann...

Grüße

Die Energie berechnet sich aus mittlerer Spannung x Kapazität. Beispiel bei 5 Zellen mit 5000mAH (=5Ah): 18,5 V x 5 Ah= 92,5Wh

Die Kapazität gibt die zu entnehmende Strommenge bei Normbedingungen an. Bei hohen Strömen kann und wird die Kapazität deutlich abnehmen.
 
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