Was tun, wenn der Flächenstahl in der Steckung schlackert?

Hallo Freunde,

habe das Problem in einem neuen Segler, dass der Flächenstahl (16 mm)
durch das Steckungsrohr (Messing) im Rumpf gerade so durchgeht und in
den Flächen (auch Messing) zu viel Spiel hat. Das geht soweit, dass ganz
außen am Flächenende (3,3 mtr.) 3 Zentimeter Spiel ist.

Hat jemand eine Idee, was man ohne Maximalaufwand (neues Steckungs-
rohr im Rumpf) machen könnte, um das Spiel in den Taschen zumindest
zu verringern?
 
Wenn du es wirklich selbst beheben willst kannst du nur das Messingrohr in der Fläche warm machen, raus ziehen und durch ein passendes ersetzen
 

Tillux

User
Hallo Christian,

lass in das Rohr (Tragflächen) innen an der Oberseite dünnflüssigen Sekundenkleber reinlaufen und warte bis er ganz trocken ist (evtl. Beschleuniger).
Wiederhole das so lange bis der Stahl ohne Spiel sitzt.
Du kannst auch mit Rundholz und aufgeklebtem Schleifpapier das Rohr innen immer wieder schön glätten oder den Sek. Kleber bei Bedarf abtragen.
Ist etwas Anpasserei aber geht schneller als Zurückschicken. Wahrscheinlich hat die ganze Modell-Serie sowieso das gleiche Problem.
Was ist es für ein Flieger?

Lieben Gruß, Til

P.S. Alternativlösung: In das Rohr dünnes Klebeband einkleben. Kann sich aber mit der Zeit oder auch gleich beim Einschieben des Stahls zurückschieben.
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Das geht soweit, dass ganz außen am Flächenende (3,3 mtr.) 3 Zentimeter Spiel ist.

Hallo,

bei so viel Spiel passt ja die Steckung und das Rohr gar nicht zusammen, um bei 165m Halbspannweite und 12-15cm Eintauchlänge der Steckung in der Hülse aussen soviel Spiel zu haben müsste je ein 16er Rundstahl in einer 18mm Hülse schlackern.
Oder ist 3,3m die Halbspannweite? Dann sollte die Eintauchtiefe größer sein, aber eine Messinghülse mit 17mm Innendurchmesser ist ungewöhnlich.
Auf jeden Fall wird das mit Sekundenkleber etc. auffüllen nichts. Da müsste man schon den Steckungsstahl mit Trennmittel behandeln und für etwas Spiel sorgen (z.B. eine Schicht Kerzenwachs) und mit Harz auffüllen.

Wenn es so ist liegt ein Fertigungsfehler vor. Wenn die Steckung nicht unterdimensioniert ist, könnte man ein 18,0/16,1 Messingrphr einkleben, das müsste man eventuell etwas runterschleifen
Oder andersrum die Rumpföffnung auf 18mm aufschleifen und einen 18er rundstahl nehmen.

Erst Mal heißt es denn Innendurchmesser der Hülsen in den Flächen zu ermitteln.

Hans
 
Erst Mal heißt es denn Innendurchmesser der Hülsen in den Flächen zu ermitteln.

Und wenn die nicht gerade oval sind, würde ich mir einen passenden Stahl für die Flügel suchen und das Rohr im Rumpf gegen eines mit größerem Durchmesser ersetzen. Das Rohr im Rumpf ist letztlich nur eine Führung und muß nicht viel halten, wenn es (wie oft) eine schwimmende Lagerung ist.
 
Vielen Dank für die vielen Antworten!

3,3 mtr. sind die Halbspannweite.

Dumm von mir, das erst jetzt nach 3 Monaten zu bemerken
und noch dazu, wenn alles fast fertig ist.

Ich werds zunächst mit Til's Methode probieren. Evtl. anstatt
Sekunde werd ich Klarlack nehmen. Vor dem rausdremeln
des Rohrs aus dem Rumpf graut mir. ;)
 
Hallo christian,
Also ich wuerde mir beim weissgerber ein kohlestab aussuchen.
Die staebe haben eine relativ grobe toleranz. Ruf dort an sag was du fuer ein mass brauchst.
Mit glueck ham die dein mass.
Das rohr im rumpf wuerde ich zu loesen zuversuchen.
Was relativ gut geht, sich ein rundholz zu drehen, was gut saugend rein passt.
Das holz dann in ne bohrmaschine einspannen.
Durch die reibung wird es relativ schnell heiss und das rohr loesst sich..
Viele gruesse juergen
 
Hallo Christian.

Ich würde das mit MOGLICE machen. Den Flächenstahl ein paar mal mit Trennwachs behandeln und polieren, dass das Moglice in das Steckungsrohr reinlaufen lassen und dann das Rohr in die Steckung schieben. Flügel sauber ausrichten und fixieren und die Trocknungszeit abwarten. Da Moglice praktisch keinen Schwund aufweist und sehr belastbar ist, dürfte das dann eine saubere Verbindung geben.

Moglice wird übrigens im Metallbau verwendet, z.B. um beschädigte Gußtische oder Führungen aufzufüllen. Das Zeug ist sehr widerstandsfähig. Es ist spachtel-, gieß- oder injizierbar, also für diese Anwendung bestimmt nicht schlecht.

Gruss,

Dietmar
WEMO-EZFW
 

WalterH

Fördermitglied
Danke Dietmar für den interessanten Hinweis.
Das werd ich für einen andere Anwendung mal ausprobieren.
Grüße
Walter
 

Tillux

User
Hallo Dietmar,

wenn Du uns noch verrätst wie Christian bei Anwendung des MOGLICE dann den Stahl wegen den Kohäsionskräften und dem Unterdruck wieder rausbekommt...:eek:
Das Problem kann ja sogar schon bei sehr gut passenden Steckungen trocken entstehen.
 
Hallo Till.

Ich würde außen an der Fläche ziehen ;)

Ne, im Ernst. Ich denke nicht, dass die Kohäsionskräfte so groß sind dass sie nicht überwunden werden können. Es ist ein Unterschied, ob ein Stahl in einem Rohr quasi als Presspassung drinsitzt und deswegen schwer raus oder gar nicht mehr raus geht oder ob der vorhandene Stahl in dem Moglice sitzt. Deswegen Trennwachs dick drauf und polieren. Notfalls würde ich das vorher an einem Stahl und verschlossenem Rohr testen, dann weiß man ob es geht. Ich habe das selber in dieser Anwendung noch nie gemacht, aber mir erscheint aber die Spaltüberbrückung mit dem Moglice smart. Immer noch besser als das Rohr rausmachen und dabei was kaputt reparieren, denke ich. Das sind aber nur meine bescheidenen Vorstellungen, wie man es machen könnte.

Gruss, Dietmar
 
Alle erfolgreichen Abformungen von prismatischen / Zylindrischen Gegenständen von denen ich bisher gehört habe, arbeiten mit mehr als Trennwachs. Entweder die Margarine + Frischhaltefolie Methode, Backpapier, oder Wachs/Paraffin tauchen und ausschmelzen.

Um präzise Passungen erfolgreich auszuformen brauchst Du entweder Anzug, oder die Möglichkeit die Form entlang einer fortschreitenden Front abzulösen (abzuschälen).
 
Immer noch besser als das Rohr rausmachen und dabei was kaputt reparieren

Das ist eben auch meine Sorge. Muss mir das Zeugs mal beschaffen. Bin schon gespannt,
ob es davon homöopathische Mengen gibt. :D

Der erste Schritt ( weil reversibel) wird wohl Tills Vorschlag sein. Ich warte aber noch ein
paar Stunden/Tage zu. Vielleicht kommt noch einer mit ner noch gewitzteren Idee. ;)
Die Hoffnung stirbt ja zuletzt.

Markus, Deine Ausführungen sind mir Hobbyist schon zu hoch. Was ich verstanden habe ist,
dass Trennwachs allein nicht reicht. Wie sähe es mit Vaseline aus? Die benutze ich immer
mit zufriedenstellenden Ergebnissen beim Multilock- usw. -einbau.
 
Kleben

Kleben

Hallo, also ich würde dir von allen Ideen abraten, die in Richtung Einkleben des Flächenstahls in die Fläche gehen. Wer schon mal selbst Sreckungsrohre gefertigt hat, weiß wie schwer diese vom Stahl gehen, wenn nur Trennwachs verwendet wurde. Wenn du nicht mit dem bereits aufgebauten Segler mit 7m zum Platz fahren willst, dann höre auf Markus! Allerdings empfinde ich jetzt 3 cm bei 7m Spannweite nicht sooo viel. Kann aber sein, wenn man es direkt fühlt, dass es doch als viel empfunden wird. Ich würde Lack, Tesa oder Sekundenkleber verwenden. Gruß
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo Christian,

eine 16mm Rundstahlsteckung in einem Modell mit 6,6m Spannweite.... das halte ich für knapp.
Und dann noch schlackern mit Kerbwirkung am Ende der Metallhülse... puuhhh.

Laut Barons Excelblatt ist die Steckung bei 150km/h und einem Auftriebsbeiwert von 0,55 schon am Ende (gerechneten mit einer angenommen Flügelfläche von 100 dm² und annähernd elliptischer Verteilung).
Lastvielfache bei 12kg Abfluggewicht sind dann mal gerade 5g. In Barons Blatt sind Reserven drin, aber bitte nicht überstrapazieren.
Da kann ich nur hoffen, dass die Flächen weich sind und die Belastung deutlich anzeigen bzw. dadurch Lastspitzen abmildern.

Wenn dann jemand dazu rät, den eher unterdimensionierten Stahlstab gegen einen dann noch weiter unterdimensionierten CFK-Stab zu tauschen, dann halte ich das für fahrlässig.
Zumal die Kombination Messinghülse - CFK-Stab in der Praxis sich als problematisch erwiesen hat.

Darf man erfahren um welches Modell es sich handelt?

Hans
 
Zuletzt bearbeitet:
Hersteller möchte ich nicht nennen, das das nächste Modell völlig
einwandfrei sein kann und ich niemand das Geschäft versauen will.
 
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