Ursachenforschung: Absturz meiner E-RESi

Hallo Leute, nach vielen wunderbaren Flügen heute, war es dann soweit:
Plötzlich senkt meine RESI die Nase in ca. 100 m und schießt Richtung Acker.
Alle Steuerbefehle waren irgendwie komisch, sie hat sich bei Höhe nur mehr gedreht und ist schneller gedrudelt. Die Nase war nicht hoch zu bekommen.

Am Ort des Geschehens steckte die Resi gute 12 cm im Acker, in einem Winkel von ca. 45 Grad.

Akku hatte noch 63 Prozent, alle Servos volle Funktion. Der Motor konnte ebenfalls gestartet werden.
Kein Blinken am Empfänger, welches auf Empfangsverlust hinweisen könnte.
Ach so, TX ist eine DX 8.

Das Resultat:

IMG_0805[1].jpg

Riss im Mittelteil der Fläche , alle Rippen usw. intakt.


Rumpf intakt
Ruder beide intakt

IMG_0808[1].jpg

IMG_0807[1].jpg

Der rechte Stift zur Aufnahme des rechten Ruders war aus dem Rohrstück rausgezogen und steckte im Ruder.
IMG_0813[1].jpg
Dieser Stift ist nach ca. 3mm abgeknickt und ausgefasert. (Im Foto habe ich den Stift auf den Spoiler gelegt, damit man besseren Kontrast hat)

IMG_0809[1].jpg

Bin dankbar für Tipps zur Ursachenforschung und zur Reparatur der Fläche:
Ohne den Publikumsjoker zu verspielen, meine Vermutung. Dazu fliege ich aber nicht lange genug, um das zusammen zu puzzeln:
Passt das Flugbild vor Absturz ( Nase runter und komische Steuerannahmen ) zur Vermutung, der Stift sei noch im Flug abgeknickt ( war ja nicht neu ) oder hätte meine RESI sich ohne intaktes rechtes Ruder anders verhalten?

Wie viel mm sollte ich die neue Oralight überstehen lassen? Wie vermeide ich diese hässlichen Bläschen, dort wo die Folie doppelt ist?

Oliver und weiterhin viel gutes Wetter
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Foto Rumpf

Foto Rumpf

Hier noch das Foto vom Rumpf, dort sieht man auch wunderbar, wie die RESI sich in den Boden gegraben hat:
IMG_0814[1].jpg
 
Zuerst würde ich meinen Mitgliedsnamen ändern.

Nein, Schwerz beseite. Kann es sein, dass sich ein Teil des V-Leitwerks ausgehakt hat? Das würde das zunehmende Drehen beim Ziehen vielleicht erklären?

Viele Grüße

Uli
 
Hallo Oliver

Die Vermutung eines Schadens am Höhenruder, in welcher Form auch immer,liegt nahe.
Gebrochenes Anleitungsgestänge- Schubstange, scheidet wohl aus, hättest du wohl erwähnt.
Könnte sich eine Anlenkung ausgehängt haben?
Mehr wird dir hoffentlich ein Resi "Kenner" weiterhelfen können, jemand der dieses HR schon gebaut, an gelenkt und geflogen ist, wird möglicherweise andere Vermutungen aufstellen können.

Zum reparieren, genau untersuchen ob nicht wo ein Holm oder andere Teile an geknackst sind oder einen Haarriss haben.
Bin kein Bügelprofi, die Bläschen habe ich bei den Verzierungen halbwegs vermeiden können, indem ich die Folie vorher nahezu Blasenfrei mit der Hand anrieb, dabei kann man die Luftblasen ganz gut rauswischen. Überlappungen sollten ja nur wenige Millimeter breit sein, da müsste das Blasenfrei möglich sein, ob das anreiben mit ein wenig Vorspannung auch funktioniert müsste man versuchen. Da hilft wohl nur üben und auf gute Tipps von jemandem der es kann hoffen. :D
"Schreinerin" hat ein paar Zeilen dazu im Baubericht "Picares" in Beitrag 54, auf Seite 4 geschrieben.

LG Andreas
 

Bob Valdez

User gesperrt
Moin ,
ich tippe stark auf Unterspannung am Empfängerakku .... ein Servo hat nicht mehr funktioniert , dann gibt es diese charakterischen Abstürze .
Daher auch kein Blinken am Empfänger ... der hatte genug Strom .
Die Servos reagieren oft sehr unterschiedlich auf nachlassende Spannung .... das Eine früher , das Andere später .
Und am Boden gehts dann oft wieder .... das ist typisch .
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo,

Analyse:
  • die Flugbewegungen deuten darauf hin, dass eine Höhenruderhälfte stark auf Tief stand und nicht mehr bewegt werden konnte
  • Akku 63% spricht gegen Unterspannung, auch dass das Modell noch auf Steuerbefehle reagierte
  • der abgeknickte 3mm (rechte?) CFK Stift steckte beim Einschlag noch in der Aufnahme, sonst wäre er nicht geknickt
  • auf den Bildern sieht es eher so aus, dass der linke LW-Stift abgewinkelte/geknickt wurde und er rechte ganz raus ist (linkes Leitwerk steht schief zum Rumpf, rechtes baumelt lose

Es fehlt die Aussage, ob die LW-Gestängen noch eingehängt waren.

Folgende 3 Ursachen würde ich als erstes versuchen abzuprüfen:
  • Leitwerkstift auf einer Seite (rechts) schon im Flug rausgerutscht
  • Gestänge auf einer Seite ausgehakt
  • ein LW-Servo lief auf Endposition, z.B. durch Potidefekt; kann durch en Aufprall anschließend wieder auf neutral gegangen sein

Gruß
Hans
 

Dix

User
Dann wäre aber ein Brownout diagnostiziert worden, wenn es denn ein Spektrum-Empfänger war.

Wenn wie im Eingangspost behauptet
- die Servos volle Funktion hatten
- der Akku genug Saft hatte
dann kann es nur ein Fehler in einer Anlenkung zum V-Leitwerk gewesen sein.

Jedoch sollte man von solchen "Eingangsvoraussetzungen" zur Fehlersuche erst ausgehen, wenn man sie zuvor zweifelsfrei bestätigt hat. Man muss sie immer infrage stellen!
Ein Servo mit faulem Poti kann durch den Absturz erstmal einen "Draufgekriegt" haben und anschliessend scheinbar wieder laufen, als wäre nix gewesen... Schon ist die Fehleranalyse fürn Eimer.

Ein ausgehängtes Pendel-Ruder würde (wenn es denn vor dem Neutralpunkt die Scharnierachse hat) einfach nur auswehen, und damit völlig wirkungslos sein im Hinblick auf Steuerbarkeit und Flugstabilität!
Knüppelst Du dann mit dem anderen Ruder rum, dann hast Du immer die Wirkung eines gleichzeitigen einen Höhen- und Seitenruderausschlages.
Wenn also Dein links Leitwerksohr noch dran ist, dann kannst Du nurnoch rechts-hoch und links-tief steuern. Oder einigermaßen geradeaus, was aber aufgrund von 50% fehlender wirksamer Leitwerksfläche vielleicht nicht mehr geht. Dass der Flieger bei solchen Auslegungen auf ziehen noch ordentlich rollt und auf drücken deutlich schlechter bis garnicht mehr, ist völlig normal...

Schlussfolgerung: Ich würde also von einem Versagen in der Anlenkung ausgehen und ggf die Servos wegen Zweifeln ersetzen.
 

PIK 20

User
Ich vermute "Strömungsabriss".

Das Modell ausgehungert bis es zum Stall kommt, dann nicht durchfallen gelassen sondern versucht mit allen Rudern das Trudeln zu beenden.

Geht so leider nicht.

Nichts tun wäre besser gewesen
 

Dix

User
Bis solch ein Flieger in einen Trudelzustand gerät, der schlecht bis garnicht ausleitbar ist, muss sowohl die Auslegung richtig kacke und die Schwerpunktlage auch sehr weit hinten sein.

---> Seehr unwahrscheinlich.
 
mehr Details

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So, danke für Eure Hilfe:
1. der linke Stift ist unversehrt, auch wenn es so aussah. Dort war aber die Anlenkung ausgehängt
2. der rechte steckte in abgeknicktem Zustand im Leitwerk, hier war die Anlenkung eingehängt. Ansonsten hätte ich dies Leitwerk verloren.
3. die Servos haben vllt. 10 Flüge hinter sich.

GrußOliver
 
Hallo Oliver

Sehe ich richtig, das die Anlenkungen nur abgewinkelt und nicht gekröpft sind ?!!!
Der Umstand wäre schon eine Unfall anfällige "Schwachstelle" :(

LG Andreas
 

Dix

User
Du siehst richtig.

Jedoch ist das abkröpfen nicht so wichtig bei genügend Vorspannung, was hier nach dem Foto zu urteilen der Fall ist. Wenn der Draht sauber und korrekt abgewinkelt ist, dann reicht eine leichte Vorspannung. So groß können die Ruderkräfte nicht werden, dass der Draht in der gezeigten Ausführung (Winkel, entspannte Lage und Länge des gewinkelten Stückes) aus dem Ruder springt.

Da die Leitwerke u.U. abnehmbar bleiben sollen, hätte ich es auch genauso gelöst!
 
Anlenkungen

Anlenkungen

Hallo Andreas, ja,richtig erkannt. Diese sind in ca 100 Grad gewinkelt, scheint aber bei diesem Modell so üblich. Welche Vermutung hast Du? Ausgehängt?
Gruß und Dank
Oliver
 
Ja, das hätte ich vermutet, aber nach "Dix s" Ausführungen bin ich mir auch nimmer so sicher.

Obwohl, shit happens. Bei der Ausbildung auf der Dienstwaffe gelernt, und die Praxis hat es bewiesen, auch aus Kugelschreibern kann mal ein Schuss los gehen.
Beim ständigen aus und ein hängen der Anlenkung könnte sich schon mal was zu viel verbiegen oder ausleiern ?

Würde mir da für die Zukunft eine Sicherung einfallen lassen.

LG Andreas
 
Die Technik der Anlenkung funktioniert gut, aber maßgebend ist der Biege-Winkel....

Ich hab viel probiert und nicht immer war es auf Anhieb bei allen Drucksituationen am Ruder 100% Sicher ... Daher immer gut probieren und testen
 

Papa14

User
Ich vermute "Strömungsabriss".

Das Modell ausgehungert bis es zum Stall kommt, dann nicht durchfallen gelassen sondern versucht mit allen Rudern das Trudeln zu beenden.
Resi stallt nicht, Resi fliegt wie ein Taschentuch, Resi ins Trudel bringen ist Schwerarbeit. :D

Meine Vermutung wäre: CFG Stange vom re. HR gebrochen oder Anlenkung hat sich ausgehängt, HR hat sich verdreht und erst infolge des plötzlichen hohen Drucks ist CFG gebrochen. Die Anlenkung nur einhängen ist jedenfalls leichtsinnig. Beides - Anlenkung und CFK - wird auch sicher durch den Propellerwirbel stark beansprucht!

Meine Resi hat die HR einmal beim Hochstart abmontiert - meine Schuld, Gummi war zu stark, war für die Resi schon fast ein Flitschenstart. HR haben geflattert und das Teil mit der CFK-Aufnahme hat es aus dem Rumpf herausgerissen. Die CFK "Steher" sind unversehrt geblieben. Denen muss man schon ärgeres zufügen, dass sie aufgeben.

LG Peter
 

Peer

User
Zufällig DES 261 Servos installiert ?

Michael (kooboldt) hatte auf dem Wettbewerb in Achmer 2 Abstürze wegen eines in
Endstellung gelaufenen Servos !

Flugverlauf so wie bei Dir.....

Gruß
Peer
 

-mhr-

User
Wie war das Wetter an dem Tag?

Wie war das Wetter an dem Tag?

Hallo in die Runde,

ich hatte mal ein ähnliches Phänomen mit meiner Grüner Libelle (2,6m, 1kg, V-LW, keine QR und keine Flaps).

An einem sehr ruhigen Septembertag bildeten sich am Nachmittag schon feine Wirbel aufsteigenden Sandes über dem abgeernteten Feld. Aus dem Nichts begann sie in ca. 50m Höhe mit dem Trudeln. Nur mit Seite/Höhe/Motor habe ich sie ums Verrecken nicht mehr da raus bekommen. Ich bin mit Sicherheit in so eine "Luftanomalie" reingekommen. Im Frühjahr/Herbst tauchen bei uns öfters solche Extreme auf.

Das LW war abgebrochen und der Flügel war auf der einen Seite durch. Die LW-Anlenkung und die Servos war noch völlig o.k.! Die Servos sind immer noch an Bord. Das LW habe ich bei der Reparatur auf "Kreuz" umgebaut. Sie fliegt jetzt noch ruhiger!!

Gruss Martin
 
Komisches Verhalten meiner E-Resi

Komisches Verhalten meiner E-Resi

Hallo, ca. 15 e-Starts und erfolgreiche Landungen! (trotz meines Nicknamens ) seit dem Absturz vollzogen.
Diese Verhalten : Resi nimmt die Nase runter - ok, vllt. etwas langsam in diesem Moment - habe ich aber bei 2 weiteren Flügen erneut erlebt. Einmal sogar mit der RES mit anderem Rumpf !
Da ich nun aber vorgewarnt war und ich erneut vergeblich versuchte, mit Höhe ziehen die Nase hoch zu bekommen, habe ich den Knüppel in Neutralstellung gebracht. Dabei hat sie sich dann wieder gefangen um danach auf Höhe zu reagieren. Mittlerweile reagiere ich nicht mehr sooo hektisch bei diesem Manövern.
Servos etc. kann ich ausschliessen, da ich dies auch bei der normalen Res hatte.

Noch schiebe ich es auf mein Unvermögen, aber werde weiter darauf achten.

Vllt. wirklich diese Luftanomalien.
Gruß Oliver
 
Hallo Oliver

Das hört sich jetzt aber schon ein wenig nach Strömungsabriss, oder knapp davor an.
Sind deine HR Ausschläge richtig eingestellt?
Ich hatte mal ein V-Leitwerk bei einem Hangsegler mit 2 Meter Spannweite ("Kunstflugsegler Mira" nach FMT Bauplan) da hatte ich mangels Erfahrung viel zu große Ausschläge,
das wirkte wie Bremsklappen, hatte Mühe sie so, unbeschädigt, zu landen. Nach reduzieren der Ausschläge flog die dann so toll, das mein Freund und ich uns entschlossen einen GFK Rumpf zu bauen.
Mit den Mira s hatten wir dann Jahrelang viel Spaß.

Mein Rat wäre, diese Eigenschaften jemandem im Flug zu demonstrieren, oder auch mal jemand anderen damit fliegen zu lassen.

LG Andreas
 

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