Nagelneuer Akku extrem stark debalanciert

Moin,
ich habe einen neuen 6S 3500mAh "versucht" das erste Mal aufzuladen. Im ersten Zyklus lag eine Zelle 130mV unter den anderen. Das Ladegerät (UDP80) hat sich dann über 1,5 Stunden die Zähne ausgebissen, um den Akku auf 4,1V/z zu bringen. Ich brauchte dannach noch 5 Zyklen, indem ich den Akku zwischen 3,9 und 4,1V hin und her geladen habe, um auf eine Zelldrift von 30mV zu kommen. Ob das noch besser wird, wird sich zeigen.

Ist das ein Reklamationsgrund?

Grüße
Martin

Moin,
auf alle Fälle! Wie lange lag der so herum und wie hoch war den die Spannung dieser
Zelle? Du solltest den Akku auf sein Langzeitverhalten (nach > einer Woche) beobachten
ob diese Zelle nach und nach wieder nach unten abdriftet.
Zeigt dein Lader die Einzelwiderstände an - wenn ja - wie weit liegen die auseinander?

Den würde ich direkt reklamieren...

Ich hab mal einen Akku reklamiert, weil eine Zelle nach ein paar Zyklen immer schlechter wurde und einen zunehmenden Zelldrift hatte.
Dann kam die Aussage von dem Shop, dass ein gewisser Herr Giese bis zu 0,3V Zelldrift für in Ordnung befindet und daher der Shop den Akku nicht austauscht, ich soll mich melden wenn der Drift darüber liegt.
Ich hab gedacht ich lese nicht richtig

Bei 80% DoD sind 0,05V Drift für mich schon nicht mehr tolerierbar. Bei vernünftigen Lipos werden diese nach meiner Erfahrung auch niemals ansatzweise erreicht.

Gerd Giese schrieb:

Moin,
auf alle Fälle! Wie lange lag der so herum und wie hoch war den die Spannung dieser
Zelle? Du solltest den Akku auf sein Langzeitverhalten (nach > einer Woche) beobachten
ob diese Zelle nach und nach wieder nach unten abdriftet.
Zeigt dein Lader die Einzelwiderstände an - wenn ja - wie weit liegen die auseinander?

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Erstmal vorweg: Der Akku ist ein Extron und ich habe bereits eine Mail an Pichler geschickt und warte nun auf Antwort.

Der Akku lag ca. 4 Tage herum weil mir erst die Stecker fehlten. Die Spannung der schwachen Zelle kann ich nicht sagen, ich habe den Akku lediglich angeschlossen und wollte ihn das erste Mal aufladen. Ich hatte dabei 4,1V als Ladeschlussspannung gewählt. Beim Laden zeigt das Gerät die Zelldrift an und die ging dann auf 130mV hoch und war am Ende des sehr lange dauernden Ladevorgangs bei 70mV.
Einzelne Innenwiederstände kann ich IMHO mit dem Ultra Duo Plus nicht messen. Ich habe denn anschließend versucht durch zyklischen Laden und Entladen die Zelldrift zu minden und es dabei bis 20mV geschafft.
Ehrlich gesagt möchte ich den Akku lieber umtauschen, auch wenn es mir gelingt, die Drift "wegzubalancieren". Wer weiß, worauf diese Zelldrift zurückzuführen ist? So ganz wohl ist mir bei den Sache nicht. Ich hoffe mal, das geht problemlos.

Klar,
auf deine Frage: Ist das ein Reklamationsgrund? ... meine Antwort: ... auf alle Fälle!

Danke, ich werde mein Glück versuchen. Die freundliche Stimme am Telefon hat mir gesagt, ich solle den Akku zurückschicken. Das werde ich tun.

Die Drift allein ist jetzt erstmal weg, und damit schlecht nachweisbar. Sie könnte auch durchaus dauerhaft verschwunden sein, aber es hat eine Wahrscheinlichkeit, daß eine Zelle defekt ist.
Fällig wäre jetzt eine Kapazitäts- und Innenwiderstandsmessung der Einzelzellen. Kennst du jemanden im Verein mit einem Junsi Duo? Damit mal entladen und laden, das gibt schon starke Hinweise. Der Lader zeigt währenddessen jeden Ausreisser im Detail an. Ein solcher Akku mit Zellenausreisser (Widerstand weicht nach oben ab, oder Zelle wird vorzeitig leer vor den anderen Zellen) würde nach Inbetriebnahme dann mit jedem Zyklus den Widerstand weiter verschlechtern und in den Keller fallen. Vorprogrammierter Tod nach 5 bis 20 Zyklen.
Derartige Fehler kann der Händler nach Rücksendung aber auch gut nachprüfen. Der reine Spannungsunterschied ist ja nimmer sichtbar.


... ich frage mich gerade: Kann man einen Akku als neu oder neuwertig weiterverkaufen, wenn die Imbalance quasi "repariert" wurde? Solange Innenwiderstand und Kapazität keine Auffälligkeiten zeigen? Oder muss man der Sache einen bleibenden Mangel anheften?
Ein Händler wird diese Frage vielleicht anders beantworten wollen als ein Käufer.

Claus

Erdie schrieb:

Ist das ein Reklamationsgrund?

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Wenn er jetzt passt nicht mehr.
Wenn du den jetzt, gebalanced einschickst, was soll der Händler dann feststellen?
Der hängt seinen Liopochecker hin, wird den einmal entladen und laden, und vermutlich nix feststellen.

Wenn ich einen Akku kaufe, und einen solchen Zellendrift feststelle, dann reklamier ich das "Vorher".

Die Zelldrift ist ja nicht weg, sondern nur geringer geworden. Als ich heute morgen nachgemessen hatte, war sie schon wieder größer als gestern.

... deshalb ja meine Frage: ... beobachten ob diese Zelle nach und nach wieder nach unten abdriftet.
Das zielt auf einen Feinschluss hin, der eben die Zelle über Tage ganz leicht in der Sp. absinken lässt!

Gerd Giese schrieb:

... deshalb ja meine Frage: ... beobachten ob diese Zelle nach und nach wieder nach unten abdriftet.
Das zielt auf einen Feinschluss hin, der eben die Zelle über Tage ganz leicht in der Sp. absinken lässt!

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Ich werde das beobachten. Wenn das der Fall ist, also alles normal zu sein scheint, kann man dann annehmen, dass der Akku keinen "Knacks" hat und problemlos verwendet werden kann? In dem Fall würde ich mir das nochmal überlegen und den ganzen Stress vermeiden wie Stecker ablöten, Klettband ablösen Verschicken, Porto usw ..

... ja so ist es nach meiner Erfahrung. Eine kleine Unsicherheit besteht dennoch, weil ich die Innenwiderstände der einzelnen Zellen nicht weiß.
Wüsste man die, könnte ich dir eine "guten Gewissens" Empfehlung geben - aber so, lehrt eben nur die Wahrscheinlichkeit, dass hier "nur" eine
(ausgleichbare) Spannungsdifferenz vorlag, die sich nach ein paar Ladungen (Entladungen) nivellieren!
Dennoch, in diesem Fall ganz klar: Im Zweifel gegen den Angeklagten, das wäre der Weg mit dem Du nichts falsch machst aber Umstände
hättest! ... Du musst dich entscheiden ...

Ich habe mit dem sorgfältig balancierten Akku einen Testflug gemacht und nach dem Flug lediglich eine Drift von ca. 6 mV festgestellt. Insofern gehe ich davon aus, dass der Akku ok ist und werde ihn behalten - wenn auch ein leicht fades Gefühl bleibt, schließlich war der Akku schon relativ teuer.
Die Gewichtsersparnis ist allerdings ein Offenbarung: Über 220g weniger bei nur geringfügig weniger Kapazität in meiner EF MXS 64. Die Flugeigenschaften ändern sich erheblich zum positiven. Aber genau das war der Plan. Jetzt hör ich mal auf, weils sonst Off-Topic wird.
Was lernen wir? Gewicht ist durch nichts zu ersetzen, außer Du noch weniger Gewicht