Querruder: Wie hoch als Landehilfe?

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Hallo Leute
Habe einen alten ION von Freudenthaler 2Meter Spannweite aber ohne Landeklappe. Find im Netz keine Daten wie hoch man die Querruder aufstellen soll in mm und wieviel mm Tief braucht man. Giebt es da eine Faustregel ? Oder hat jemand einen ähnlichen Flieger. Wäre für Tips sehr dankbar. Lg
 

Mario12

User
Hallo, mach sie so hoch wie es geht und dann ein bisschen zurück. Dadurch hast du beim Landen noch ein bisschen Steuerwirkung auf der Seite, die schon nach oben steht.
Wenn das Ruder schon durch das Hochstellen bis ganz oben steht, kommt es eventuell zum Gieren, wenn man im Landeanflug per Querruder lenkt.
Einen Kombiswitch für die Landung einzuschalten ist auch nicht ganz verkehrt.

Tiefe muss auf jeden Fall erflogen werden, da gibt es kein Patentrezept.

Grüße
Mario
 

Relaxr

User
Erfahrungsgemäß gibt es Segler und andere Flugmodelle, die instabil darauf reagieren (so paradox es klingen mag), dann lieber eine gut getimte Landung mit einem langen Gleitanflug üben ! Oder dann mit QR-hoch im Anflug bremsen/Höhe abbauen, und dann kurz vorm Aufsetzen QR wieder runter. Vielleicht geht es ja nur mir so (?), aber manche meiner Modelle mögen die QR-Bremse nicht!
 

Dix

User
Die gefühlte "Instabilität" kommt daher, dass dieser Trimmzustand nur in einem sehr engen Geschwindigkeitsfenster passt. Das heißt, das setzen der Butterfliege wirkt sich verschiedenen Geschwindigkeiten auch verschieden aus.
 

stobi

User
Hallo,

ich habe festgestellt das es mind. 30° oder mehr sein sollten.
Meist wird bei weinger die Kiste einfach nur schneller.
Oft muss man die Hebel ändern um das hinzubekommen.
Tiefenruder muss erflogen werden.
 

bie

Vereinsmitglied
Hi,

ich habe auch schon ein paar Modelle mit der Methode "Querruder hoch" als Lande/Brems-Hilfe geflogen.

Die "Querruder hoch"-Methode ist kein Butterfly (dazu fehlt das Absenken eventuell vorhandener Wölbklappen).


Meine Erfahrung:

- Querruder so hoch wie möglich

- Tiefenruderzumischung muss in Sicherheitshöhe erflogen werden und sollte dafür sorgen, dass das Modell in einen stabilen Sinkflug geht, den man jederzeit mit Rücknahme der Querruder-hoch-Stellung und mit Höhenruder beenden kann (dann stimmts auch mit dem engen Geschwindigkeitsfenster, in dem diese Maßnahme greift)

- Damit man weiterhin um die Längsachse korrigieren kann, muss/sollte die sogenannte "Querruderdifferenzierungs-Reduktion" am Sender programmiert werden. Heißt: Dann kann ein Querruder auch (stärker) nach unten ausschlagen, um die Lage zu korrigieren.

- Jedes Modell reagiert anders darauf! Bei manchen wirkt die Maßnahme ganz gut, bei anderen so gut wie gar nicht… - Einfach ausprobieren!
 

Mario12

User
Vielleicht geht es ja nur mir so (?), aber manche meiner Modelle mögen die QR-Bremse nicht!
Hi Relaxr,
vielleicht liegt es an einer falschen Erwartung deinerseits. QR hochstellen ist ganz einfach keine Bremse.
Mit hochgestellten Querrudern wird das Modell nicht gebremst, sondern das Sinken des Modells wird erhöht.
Klinkt im ersten Moment vielleicht gleich, ist es aber nicht... :)

Ich persönlich fahre im Endanflug die Ruder nicht in den Strak, denn die hochgestellten Querruder schränken den Außenflügel ganz hervorragend. Und "nebenher" sinkt das Modell auch noch. Also alles Dinge, die man in einer Landekonfiguration gut gebrauchen kann.
Denn mit der großen Schränkung am Außenflügel kann man ziehen ohne Ende. Es ist sehr schwer, das Modell in dieser Konfiguration zu überziehen. Und das bremst durch einen Schiebeflugzustand wiederum sehr gut.

Die Zusammenhänge sind bei Störklappen völlig anders. Und bei Butterflystellung auch. Eigentlich bremst beim Burterfly die Wölbklappe durch den enormen Ausschlag nach unten und die leicht hochgestellten Querruder schränken den Außenflügel stärker, damit es dort nicht zum Strömungsabriss kommt.

Mario
 

Relaxr

User
Hi - zunächst zum Ion oben: lustigerweise habe ich mir gestern genau für diesen Flieger das Landen erklären lassen, von einem Vereinskollegen (wegen dem Nordlicht siehe unten): er stellt die QR-dann max. ca. 1,5 cm auf und gibt bei 1,5 cm dann etwa 3mm Tiefe dazu. Das Ganze läuft proportional gemischt. Die Landungen sahen gut aus. Er sagt, kurz vorm Aufsetzen nimmt er die Bremse wieder kpl. raus.

Nun nochmal mein Problem, ich habe ein Nordlicht von den Küstenfliegern. das ich nicht gebremst bekomme, bisher ist es mir eher abgerissen, abgeschmiert mit QR hoch. Wie würde ich das am besten nochmals angehen? Auch mal so 1-1,5 cm Hochstellen und erstmal oben Teife zumischen? Wie soll der Flieger sich dann verhalten wenn die QR voll hoch sind? Soll er den Kopf leicht heben, waagrecht bleiben oder gar nach unten nicken? Landet ihr dann so oder nehmt ihr die QR kurz vorm Aufsetzen wieder zurück? Ich komme damit nicht klar, evtl. hat wer ein kleines Tutorial....:)

Gruss Markus
 

bie

Vereinsmitglied
Hallo Markus

Nun nochmal mein Problem, ich habe ein Nordlicht von den Küstenfliegern. das ich nicht gebremst bekomme, bisher ist es mir eher abgerissen, abgeschmiert mit QR hoch. Wie würde ich das am besten nochmals angehen? Auch mal so 1-1,5 cm Hochstellen und erstmal oben Teife zumischen? Wie soll der Flieger sich dann verhalten wenn die QR voll hoch sind? Soll er den Kopf leicht heben, waagrecht bleiben oder gar nach unten nicken? Landet ihr dann so oder nehmt ihr die QR kurz vorm Aufsetzen wieder zurück? Ich komme damit nicht klar, evtl. hat wer ein kleines Tutorial....:)

Gruss Markus

Von den drei genannten Möglichkeiten "Kopf (leicht) heben, waagerecht bleiben, nach unten nicken" würde ich mal die Möglichkeit "Kopf (leicht) heben" ausschließen. Der Grund: Du verlierst Fahrt, die Gefahr eines Strömungsabrisses wächst (auch mit hochgestellten QR) und du muss wieder Fahrt aufnehmen, um dein Ziel (Landung) zu erreichen. Dadurch gewinnst du eigentlich nichts.

Allerdings eignet sich die Methode für leichte Modelle (F3K, Mini Ellipse, Easy Glider, etc.), wenn man sie (langsam) auf sich zufliegt und dann in die Hand landen will - insofern wäre das beim Nordlicht 1.3 möglicherweise zu praktizieren (wenn du denn in die Hand landen willst).

Ob waagerecht oder nach unten nicken ist eine Frage, die sich nicht generell beantworten lässt: Es kommt drauf an, ob du entsprechend Fahrt und Höhe verlierst und ob das Verhalten des Modells zu deinem Flugplan passt, bzw. zu deiner Art zu landen.

Wie weiter oben beschrieben: Bei manchen Modellen funktioniert die "QR hoch"-Methode nicht, wenn man damit Fahrt abbauen will.
 

Relaxr

User
Hi - beim leichten Anstellen wird halt erstmal gut gebremst, man müsste dann eben gefühlvoll drücken, so dass er nicht aushungert sondern runtergeht. Oder ?

Aber wie gesagt, wenn wer die QR-Bremse auf nen kleinen Hangsegler anwendet, so dass man mögl. kurz landen kann, würde ich mich über eine Beschreibung dazu freuen. Mit der Geschichte komme ich noch nicht so klar....

Gruss Markus
 

bie

Vereinsmitglied
Hi - beim leichten Anstellen wird halt erstmal gut gebremst, man müsste dann eben gefühlvoll drücken, so dass er nicht aushungert sondern runtergeht. Oder ?

Aber wie gesagt, wenn wer die QR-Bremse auf nen kleinen Hangsegler anwendet, so dass man mögl. kurz landen kann, würde ich mich über eine Beschreibung dazu freuen. Mit der Geschichte komme ich noch nicht so klar....

Gruss Markus

Mache ich so bei der Mini Ellipse, dem Easy Glider, der kleinen Pilatus B4 - immer mit Tiefenruder-Ausgleich, so dass die Nase etwas nach unten geht. Das ganze auf dem Gas-Knüppel bzw. Brems-/Störklappen-/Butterfly-Knüppel (weil ich bei E-Seglern Gas immer auf einem Schalter habe). :)
 

Mario12

User
Hallo Markus,
ich will deine Frage auf keinen Fall ins lächerliche ziehen.
Aber wenn man eigentlich landen möchte, sollte die Nase schon Richtung Erde zeigen. Das ist in den meisten Fällen in Richtung unten. Von daher ist das doch eigentlich klar, oder...?
Keinesfalls nach oben. Ich habe zwar geschrieben, dass man damit viel später einen Abriss bekommt. Aber wenn man es übertreibt kommt er natürlich doch.

Ich persönlich finde es (bei allen Arten von Landetrimm) immer besser, wenn der Flieger eigentlich zu viel auf die Nase geht und man dann durch gefühlvolles ziehen am Höhenruder die Landung einteilt. Ich habe daher immer "zu viel" Tiefe beigemischt.
Beim Nachdrücken wird das (bei mir) immer schlecht, da meistens dann das große Knüppelrühren beginnt und das Modell Rodeofiguren in Bodennähe zaubert. :)
Aber das muss natürlich jeder nach den eigenen Vorliegen machen.

Grüße
Mario
 

Relaxr

User
Mario - ich sehe das so wie du, allerdings habe ich bisher beim QR-nach oben verwölben (evtl. zu wenig?) eher Fahrt aufgenommen, als beim Speed-Verwölben. Wenn man wenig QR anhebt und kaum mit HR auf Tiefe korrigiert, geht der Flieger mit der Nase hoch und "schiebt" gegen die Luft, wobei er super abbremst. Klar kurz vor dem Abriss muss ich dann die QR rausnehmen, andrücken und hoffentlich mit deutlich weniger Fahrt landen. Allerdings geht diese Nummer bei böigem Wind und Wirbeln auch mal schief, da dann doch ein Abriss kommt. Sagen wir so, was ist das Ziel der Sache, wie soll ich genau vorgehen.

Gruss Markus
 

Mario12

User
Markus, ich schreibe es einfach nochmal.
QR nach oben ist keine Bremse, sondern verstärkt das Sinken.
Das der Flieger schneller wird ist dabei nicht zu verhindern. Es ist wie immer, nichts ist umsonst. Das Bremsen passiert dann durch das Ziehen, indem man den Rumpf/Flügel relativ steil anstellt.

Also nochmal alles:
1. Versuch (in Sicherheitshöhe): QR hochstellen, Der Flieger geht mit der Nase in den Himmel, also Tiefenmischer einbauen, der das kompensiert. Eher zu viel Tiefe als zu wenig einstellen.
Dadurch zeigt die Nase wieder nach unten. Jetzt testen, bis es richtig passt. Die zwangsläufigen Landungen würde ich dann ganz ohne Landehilfe machen und den Platz ausnutzen...
2. Versuch (QR Mischer und Tiefeneinstellung passen): Der Flieger soll wieder mit QR hoch landen. Da es keine Bremse ist, und wir auch noch Tiefe geben, wird der Flieger schneller. Also im Landeanflug schnell reinkommen und während des Ausschwebens stark ziehen. Dadurch wird der Flieger in der letzen Phase der Landung durch die steile Anstellung gebremst und kann super gelandet werden.

Wer das nicht kann, oder will, rüstet Störklappen nach. Das sind echte Bremsen und die Problematik mit der Geschwindigkeitserhöhung ergibt sich dabei nicht.

Grüße
Mario
 

Porkus

User
Beim 2m Segler ohne Wölbklappen ist es halt die optimale Lösung, weil man sich das zusätzliche Gewicht für Störklappen spart. Ich stell die QR meist 3/4 vom Servoweg hoch und schalte dann -100% Differenzierung dazu, damit die Servos nicht bis zum Anschlag laufen.

Was man beachten sollte ist die Verschiebung vom Schwerpunkt, wobei das nur erfahrene Piloten betrifft, wer kopflastig fliegt wird davon nichts merken. Je weiter man nun für bessere Thermikleistung den Schwerpunkt nach hinten legt, umso ungemütlicher wird die Bremse, weil die hochgestellten QR das Modell noch schwanzlastiger machen.
 

Relaxr

User
Alles soweit klar, ich hab es nun verstanden und werde versuchen dies so anzuwenden. Danke nochmals an Euch :). Und ja - ein Endanflug mit Bremse muss/soll "mit Blick ins Cockpit" (also Nase eher runter) erfolgen, so kenne ich es von Störklappen bei Seglern ja....

Gruss Markus
 

Relaxr

User
Mit ca. 50° angestellten QRs bremst es nun tatsächlich. Also hoch mit den QRs! Der Flieger geht dann bei gezogenem HR in einen wackeligen, steilen Sackflug über. Ob das am Hang bei unruhiger Luft funzt, muss ich noch testen. Also zu wenig QR Anstellung ist sogar kontraproduktiv. Ich werde alle Flieger für den Hang in Zukunft möglichst mit Störklappen und/oder Butterfly wählen. QR Hochstellen alleine ist da nicht die erste Wahl.
 
[...] Was man beachten sollte ist die Verschiebung vom Schwerpunkt... [...]
Was? Schwerpunktverschiebung?
Das bedingt doch eine Änderung der Massenverteilung im Modell, oder habe ich bisher da was falsch verstanden? Und das sollen hoch gestellte Querruder verursachen?
Glaube ich eher nicht! Die Ursache dürfte woanders zu suchen sein.
 
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