Verständnisfrage Regler und Teillast

diniiw

User
Nabend Leute,

in meinem Flieger steckt ein YGE 160 FAI.
Dieser, so wie andere Regler dieser Bauart und Leistungsklasse sind nur minimal Teillastfest, so habe ich es verstanden.

Warum ist das so?

Hängt das mit den Strömen zusammen, die solch ein Regler verarbeiten können muss?

Warum ist das nicht bei alle Reglern so? Ich denke gerade an meinen 80A Regler, der im Excel steckt, und auch Runden mit Halbgas geflogen werden kann.
Der Hintergrund der Frage bezieht sich nun hauptsächlich auf den Umgang mt dem YGE, in einem Kohlesegler ( BF ) der flotteren Art steckt.
Und ich hab irgendwie immer ein wenig Angst, wenn gleich beim Start 3 kw anliegen, alldieweil etwas mehr als 200 A durch die Leitungen fliessen.

Eure Antworten werden hoffentlich mein technisches Verständnis erweitern.

Gruß Dirk!
 
Dieser, so wie andere Regler dieser Bauart und Leistungsklasse sind nur minimal Teillastfest, so habe ich es verstanden.
Ist das bei den Brushless-Reglern wirklich noch ein Problem? Bei den Bürstenreglern kam es von den Schaltverlusten; ein FET der immer offen ist, heizt sich weniger auf, als einer, der ständig zwischen hochohmig und leitend schaltet, und über die Rampe dann auch ein Ohmscher Widerstand ist. Ein Brushless-Regler, muss aber so oder so dauernd schalten, um das Drehfeld zu generieren.

Wenn also Teillastfestigkeit wirklich immer noch ein Problem ist, dann schliesse ich mich bei der Frage an.
 
Ein Brushless-Regler, muss aber so oder so dauernd schalten, um das Drehfeld zu generieren.
Ja, aber mit niedrigerer Frequenz als die PWM.
Ein schnell drehender Motor hat Feldumdrehungen in der Größenordnung 100.000 bis 200.000/Minute, das sind grob 1,5kHz bis 3kHz. Jeder der Transistoren schaltet bei Vollgas in einer Umdrehung einmal ein und wieder aus, also mit der Frequenz der Felddrehzahl.

Demgegenüber liegen die PWM Frequenzen bei Teillast in der Größenordnung 8 / 12 / 16 KHz. Die Kommutierschaltpunkte sind dann hier näherungsweise enthalten, sie kommen nicht extra hinzu.
Ganz grob über den Daumen sind also die Schaltverluste bei 99% Drossel (Worst Case Punkt mit annähernd Vollgasstrom) gut und gern 4-6 mal höher als bei voller Durchsteuerung. Aber stark abhängig von Polzahl, Drehzahlauslegung und Reglereinstellung.


Nun zum Regler:

Teillast erzeugt vor allem Wärme, die der Regler wegschaffen muss.
Wenn davon weniger zu erwarten ist, kann der Hersteller einen Regler auf hohen Strom und trotzdem kompakte Bauform auslegen. Also:
- dicke Kabel
- hohe Leiterquerschnitte auf der Platine
- belastbare Elkos
- viele Transistoren
aber auch:
- alles dicht gepackt
- wenig Oberfläche zur Wärmeabfuhr
- Ein Teil der Wärme wird im Platinenkern gespeichert statt sie nach aussen abzulüften

Das ist eine typische FAI Auslegung für Hotliner und Speeder. Die begrenzte durchgesetzte Energiemenge und kurze Betriebszeit kommt dieser Auslegung auch noch zugute.

Man kann natürlich auch mit einem solchen Regler Teillast fliegen, aber dann besser nur Halbgas oder darunter. Dann ist der Strom wieder derart niedrig (bei 50% Drossel etwa 1/4), daß es keine Rolle mehr spielt. Kritisch ist der Bereich zwischen ca. 70% und 99% Drossel.

Gruß, Claus
 
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hul

User
Ich denke bei den nicht-teillastfesten Reglern fliesst der Strom über die Body Diode eines FET, während bei solchen mit aktivem Freilauf (teillastfesten) Reglern der entsprechende FET aktiv leitend geschaltet wird und darum viel weniger Spannungsabfall und Verlustleistung hat.

Gruss, Hans
 
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