Neuling mit bau eines Brettes

Coax

User
Moinsen,

ich bin hier relativ neu, habe relativ viel gelesen und nicht viel verstanden ;)
Normalerweise kaufe ich sehr günstige Flieger von Auktionen und setzte sie ein wenig in Stand um damit zu fliegen. In der Ebene oder ab und zu in Dänemark.

Da die Flieger wirklich immer gut beschädigt waren, wollte ich mich mal am bau einer Tragfläche ausprobieren.
Meine künstlerischen Fähigkeiten mit dem Umgang mit Werkzeug, haben mich aber im Stich gelassen :)
Somit habe ich eine kleine CNC Heißdrahtmaschine gebaut (mit Hilfe natürlich), zugleich habe ich alles nötige für das Vakuum besorgt und eine Testfläche mit dem Gedanken erstellt,
das es eh nicht funktionieren wird ( Glatte Oberfläche, Nasenleiste, Endleiste, Festigkeit etc.. ). Aber siehe da, so eine Fläche habe ich noch nie in der Hand gehabt :D

Habe dann einen Rumpf aus einem alten Reely Segler (gekürzt) gebaut und ein paar testwürfe an meiner kleinen Kieskuhle gemacht.

War gar nicht sooo schlecht für den Anfang, Schwerpunkt war zu weit vorne das Teil ist den Hang runter wie eine Rakete :)
Schwerpunkt also zurück zurück zurück und weiter zurück, bis er sogar kurz Aufwind schnuppern konnte.

Ideal war das aber noch nicht und ich habe mich an Ranis getraut (Schwerpunkt ermitteln) und noch weniger verstanden.

Das ganze Projekt war eigentlich nur ein Test wie das so alles funktioniert, schneiden, Vakuum, Oberfläche und die Stabilität der Fläche.
Das das alles doch so gut gelungen ist, macht mir ein wenig Mut die Fläche noch zu retten.

Ich habe die Daten in Ranis übetragen, verstehe das aber noch nicht so richtig.
Ich habe in anderen Beiträgen gelesen, das Stabilitätsmaß auf 4% zu stellen, dort viel mir schon auf, das ich eigentlich nur Werte mit einem Minus davor habe.
Im 3D Bereich ist die Fläche fast im Sturzflug... ca Werte etc. sagen mir bislang noch wirklich nichts :)

Anbei auch ein paar Fotos von dem Versuch

Profil Phoenix
Spannweite 119cm
Wurzel 23cm
Ende 18cm
Pfeilung laut Ranis 4,7%
80g GFK oben und unten
Harz mit eine wenig Schwarz eingefäbrt
XPS als Form
Holm ist ein CFK Flachstab
Nasenleiste 240g cfk Körper zurechtgeschnitten
Querruder bei 20% der Fläche
Seitenleitwerk von einem Easyglider
Rumpf vom Reely Segler gekürzt
Harzverbrauch 75g mit Moltopren Roller

Gewicht
Fläche 203g
Rumpf 233g

Hat in der Kieskuhle einige kleine Bäume mitgenommen und verdammt gut ausgehalten :D

liegt der Schwerpunkt trotz herunterfallender Fläche jetzt bei 6,2 cm wie Ranis das sagt?
muss ich die Klappen hoch setzten in Ranis bis die Fläche in der 3D Ansicht gerade ist? dann liegt die Geschwindigkeit bei 22m/s.... :D

image1.jpgimage2.jpgimage3.jpgBrett.PNG
 

UweH

User
liegt der Schwerpunkt trotz herunterfallender Fläche jetzt bei 6,2 cm wie Ranis das sagt?
muss ich die Klappen hoch setzten in Ranis bis die Fläche in der 3D Ansicht gerade ist? dann liegt die Geschwindigkeit bei 22m/s.... :D

Hallo coax, willkommen bei RCN, es wäre übrigens schön wenn Du einen Vornamen nennen könntest mit dem wir Dich ansprechen können, oder ist coax Dein Spitzname mit dem Du angesprochen werden möchtest?

Der Schwerpunkt fürs einfliegen liegt bei 6,2 cm, das hast Du richtig gemacht. Wahrscheinlich wird der Schwerpunkt für die beste Flugleistung noch 1-3 mm dahinter liegen, das musst Du dann erfliegen. Dabei solltest Du das Trimmgewicht nur in sehr kleinen Schritten von etwa 3 Gramm verändern, denn ein schwanzlastiges Brett macht einen Reodeoritt der kaum zu bändigen ist.

Der S-Schlag des Phönix-Profils reicht nicht ganz um die Querachse zu stabilisieren, also die Nase des Fliegers oben zu halten. Das ändert sich aber auch mit der Schwerpunktlage.
Dein Brett ist mit der Nase nach unten weggetaucht, dagegen hilft hoch trimmen!
Das musst Du auch in der Simulation so machen und im Ranis die Ruder hoch stellen. Dabei darfst Du Dich aber nicht an der 3D-Grafik orientieren, die ist nur zur Veranschaulichung des Flügelentwurfs und hat mit der aerodynamischen Berechnung nichts zu tun.
Viel mehr ist dafür der cA Wert (oberhalb des Stabilitätsmaß-Buttons) entscheidend, er sagt aus ob der Auftrieb reicht um den gewünschten Gleitpfad zu fliegen. Dieser cA-Wert ändert sich je nach Flugzustand und ist auch von der Flächenbelastung des Flugzeugs abhängig.
Bei dem Berechnungsverfahren des Ranis-Programms entspricht ein cA von ~ 0,1-0,2 dem Flugzustand Schnellflug, Normalflug ist cA 0,3-0,45 und Langsamflug cA ~ 0,5 - 0,8
Um einen normalen Gleitflug zu simulieren musst Du also die Ruder so weit hoch stellen bis ein cA-Wert von ~ 0,35 angezeigt wird. Negative Winkelwerte bei der Eingabe bedeuten Ruderendleiste hoch.
Je weiter der Schwerpunkt nach hinten kommt, umso weniger musst Du hoch trimmen, das kannst Du in der Simulation schön verfolgen.
Aber wie oben schon geschrieben leidet die Flustabilität extrem wenn der Schwerpunkt zu weit hinten liegt. Liegt er dagegen zu weit vorne, dann muss man sehr hoch trimmen, braucht größere Höhenruderausschläge zum fliegen und es kostet massiv Flugleistung.

Noch eine Anmerkung zum Ranis am Rande: Wenn Du nachher mal zur Simulation von Zirkulationsverteilung und weiteren aerodynamischen Werten kommst, dann stell dafür rechts oben die maximale Wirbelzahl von 127 ein, aber die Simulation des Schwerpunkts bei Brettern ist genauer wenn eine kleine Wirbelzahl eingestellt wird wie in Deinem Screenshot die 31 Wirbel, das passt bei Deinem Brett für die Erstflug-Schwerpunktbestimmung ganz gut.

Gruß,

Uwe.
 

Coax

User
Moin Uwe,

habe heute ein wenig Zeit gehabt das alles nachzuempfinden.

Die Erklärung mit den ca Werten TOP ! :)

Ich bin von meinem alten Schwerpunkt 3,5cm nun weg :)

Habe mit 6,2mm gestartet und bin bei 6,5mm gelandet
Zugleich habe ich 100% Expo auf QR und HR einstellen müssen. Sobald ich die Querruder zu viel gezogen habe, kam es wohl zum Strömungsabriss.
Bei dem Schwerpunkt sind die Querruder ca. 1,5mm angestellt.

An der Kieskuhle war für eine halbe Stunde Südwind und die Sonne kam nach dem Regen kurzzeitig durch.
Das Brett nimmt wohl die Thermik recht gut an, wenn sie mal kommt.

Anbei ein kleines Video von einem guten Moment, ist das erste Brett welches ich Fliege und macht eigentlich auch Spaß.
Ist wohl der Flächenbelastung geschuldet, trotz des geringen Gewichtest geht es gut voran.

Passt das so ?

Die Neue Haube ;)
und eine Spitze angebaut aus Styropor.

GOPR3044.jpg

 

Tucanova

User
Gelungenes Erstlingswerk!

Gelungenes Erstlingswerk!

Hallo Coax,
Dein selbst gebauter Flügel sieht sehr gut aus. Echt gelungen!
Und nachdem Uwe das Stabilitätsmaß mit 4% für gut befunden hat, stimmt der Schwerpunkt. Du konntest ihn ja noch (minimal) nach hinten korrigieren. Ich denke auch, das wird so passen. ;)
Also - fliegen, fliegen und noch mal fliegen. Dann kriegst Du das mit den Ruderausschlägen und dem Steuern schon noch fein getunt.
Viel Spaß mit dem Teil!
Karl-Heinz
 

Coax

User
Danke danke,
Lob hört man gerne, aber auch Kritik ist gerne gesehen :)

Wäre es besser gewesen, die Querruder über die volle Fläche zu ziehen ?
Die Preise für GFK und co sind zum rumprobieren doch relativ teuer.
Zwar günstiger als ein neues Modell, aber man muss ja nicht alles in den Müll schmeißen ;)
 

Tucanova

User
ja, hätte ich so gemacht bei so einem kleinen Brett. Dann brauchts weniger Ruderausschlag und die Klappe bis ganz außen bringt gutmütiges (gutmütigeres) Überziehverhalten. Aber wenns so auch fliegt, ist das o.k. :cool:
Karl-Heinz
 
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