Servoweg oder Dual Rate, was ist genauer

Ob dieser Begriff "genau", der richtige ist, oder das mann hier das Ansprechverhalten nennen soll weiss Ich nicht (entschuldige, denn Ich bin ein Ausländer dazu) aber die Frage bezieht sich auf das möglichst genau reduzieren des Servoweges.

In meinen Flieger möchte Ich die Wege vom Höhenruders reduzieren.
Mechanisch bin Ich bereits am Limit, was heisst das Ich die Schubstange beim Servo nicht weiter nach innen einhängen kann und am Höhenleitwerk kann Ich den Hebel nicht weiter verlängern.

Jetzt bleiben mir Senderseitig zwei Optionen. Die erste ist den Servoweg zu reduzieren; der zweite ist die Funktion Dual Rate verwenden.
Kann mann, rein theoretisch, sagen ob eine von diese Optionen (servoweg versus dual rate) genauer ist, besser anspricht ??

Die Anlage die Ich verwende ist eine Graupner Mx22 mit ACT, was also heist das, das ACT 2.4Ghz teil "gespeisst" wird durch ein ppm Signal.
 
Hallo,

da gibt es im Prinzip keinen Unterschied. Du hast es schon richtig gemacht. Zuerst sollte man mechanisch das maximale herausholen. Das Servolimit ist dafür gedacht, Schäden durch Anlaufen der Servos zu auszuschließen. Der Servoweg ist in der Regel zwischen links und rechts getrennt einstellbar. Damit kann man Asymmetrien ausgleichen. Desweiteren kann man damit, wie von Dir gewünscht, den Ausschlag reduzieren. Dieser kann dann aber oft durch Flugphasen nicht mehr verändert werden.

Ich mache es so, dass ich mit dem Servoweg den Gleichlauf und den praktisch maximal nutzbaren Weg einstelle. Um den Ausschlag in bestimmten Flugphasen zu reduzieren nutze ich die Dual Rate Funktion.

Egal wie man es macht, damit sich das Servo weniger bewegt muss die Pulslänge verkürzt bzw. verlängert werden. Die Fernsteuerung, der Empfänger und das Servo haben jeweils eine feste Stufung zwischen Min und Max. Diese wird durch keine der genannten Funktionen neu aufgeteilt. Das geht nur mechanisch.

Stefan
 
Hallo,

als Ergänzung zu den Ausführungen von Stefan.
Das Dualrate wirkt auf alle Servos die an einen Knüppel angeschlossen sind (z.B. bei 2 Querruderservos) und ist schaltbar, der Servoweg und Servolimit wird zumindest bei Graupner Anlagen global eingestellt.

Gruß
Reinhold
 

Erdie

User
Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ist es nicht auch so, dass bei Dual Rate die Exponentialkurve auf den verbleibenden Weg skaliert wird und bei Servowegbegrenzung wird sie einfach abgeschnitten?
 

UweHD

User
Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ist es nicht auch so, dass bei Dual Rate die Exponentialkurve auf den verbleibenden Weg skaliert wird und bei Servowegbegrenzung wird sie einfach abgeschnitten?
Genau so ist es. Bei der Servowegbegrenzung wird der Weg einfach "abgeschnitten", d.h. nach einem bestimmten Knüppelweg läuft das Servo nicht mehr weiter - obwohl der Knüppel noch nicht am Anschlag ist. Beim Dual-Rate wird hingegen auf den gesamten Knüppelweg neu skaliert.

Im vorliegenden Fall also ganz klar: Dual Rate verwenden. Servowegbegrenzung wäre der falsche Weg.
 
Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ist es nicht auch so, dass bei Dual Rate die Exponentialkurve auf den verbleibenden Weg skaliert wird und bei Servowegbegrenzung wird sie einfach abgeschnitten?

Das ist so, allerdings hast du bei Dualrate keine Expokurve, die kommt dann erst bei Expo :)
Also lieber per Dualrate den Ausschlag verkleinern als mit Wegbegrenzung, sonst "schneide" ich mir unnötig Steuerweg ab.

PS: da war der Uwe schneller...
 
Im vorliegenden Fall also ganz klar: Dual Rate verwenden. Servowegbegrenzung wäre der falsche Weg.

Es gibt Weg, Limit/Begrenzung und Dual-Rate. Nur bei Limit/Begrenzung wird abgeschnitten bei Weg nicht. Weg und Dual-Rate sind diesbezüglich gleichwertig. Zumindest bei der MX20. Soweit ich weiß ist das aber bei allen Graupner-Sendern gleich.

Stefan
 
Servo Limit/Begrenzung

Servo Limit/Begrenzung

Servolimit/Begrenzung dient dazu daß Servos die über Mischer angesteuert werden nicht über Ihren mechanischen Anschlag laufen aber in der Einzelfunktion den vollen Weg machen können, z.B. wenn bei der Butterfly Funktion Tiefe zugemischt wird und das Tiefenruder einen mechanischen Anschlag hat.

Gruß
Reinhold
 

UweHD

User
Es gibt Weg, Limit/Begrenzung und Dual-Rate. Nur bei Limit/Begrenzung wird abgeschnitten bei Weg nicht. Weg und Dual-Rate sind diesbezüglich gleichwertig. Zumindest bei der MX20. Soweit ich weiß ist das aber bei allen Graupner-Sendern gleich....
Edit:
Hmmm, vielleicht hast du Recht, aber ich bin da nicht sicher - muß ich wohl mal zuhause ausprobieren.
Im Handbuch der MC-20 S. 109 liest es sich eher so wie ich es weiter oben schrieb: Wegbegrenzung wirkt wie Limit
 
Hallo Uwe,
bei der MX20 steht in den Servoeinstellungen "Weg" und "Begrenzung". Ich denke aber, das jeder mit der Bezeichnung "Wegbegrenzung" (wie du geschrieben hattest) weiß was gemeint ist...;)
 
Die Message ist einfach, dass es drei Einstelloptionen gibt und dass für das beschriebene Anliegen zwei und nicht nur eine davon in Frage kommt.

Stefan
 
Genau so ist es, leider wird immer wieder Servoweg und Servowegbegrenzung (Limit) durcheinandergebracht.

Servoweg: Damit wird, in jede Richtung getrennt, der Weg eingestellt welche das Servo bei maximaler Bewegung des Knüppels zurücklegen kann.

Limit, Wervowegbegrenzung, Begrenzung usw: Ist ein Wert, der als Maximum festgelegt ist. Wenn das Servo diesen Wert erreicht, dann wird es da stehen bleiben und nicht mehr weiterfahren. Wie bereits richtig gesagt wurde braucht man das vorallem für Mischer.

DualRate: Ist im Prinzip das Gleiche wie der Servoweg, nur dass es ein Wert für beide Richtungen ist.

Expo: ist eine Funktion um den Servoweg um die Nullage des Knüppels zu verringern wobei jedoch der komplette Servoweg am Knüppel erhalten bleibt.

Wenn die Senderhersteller ihre Hausaufgaben gemacht haben, dann dann passt sich die Expo Einstellung auf den jeweiligen Servoweg oder die Dualrate an. Bei der Wegbegrenzung kann es dann aber passieren dass die Expo Kurve beschnitten wird.

Prinzipiell richte Vorgehensweise zum Einstellen:
1. Servo in Neutrallage fahren und Ruderhorn montieren.
2. Steuerfläche in Neutrallage bringen und Anlenkung so einbauen dass es möglichst mittig wird.
3. Neutralstellung am Sender feinjustieren.
4. Maximal gewünschte Ausschläge über die Servoweg Funktion nach oben und unten einstellen.
5. Sollte bei Punkt 4. mehr als 15% notwendig sein, so sollte man die Hebelwirkung der Anlenkung ändern und bei Punkt 2 wieder anfangen.
6. Sollte man noch Mischer (Spoileron, Tiefenzumischung, Butterfly, Snap-Flaps, Delta, V-Leitwerk, Kombi-Switch usw...) benötigen, so stellt man jetzt die Servowegbegrenzung auf den maximal eingestellten Ausschlag ein.
7. Expo auf einen Erfahrungswert einstellen und nach der Flugerprobung noch feintunen.

8. DR verwendet man GAR NICHT, ausser man will mehrer Flugphasen mit (oder nur) umschaltbaren Ausschlägen verwenden. Dann wählt man für Flugphase 1 100%DR und für Flugphase 2 z.B. 60%DR.


Um aber nach diesem Exkurs wieder auf die Frage des TE zurückzukehren: Die Funktion vom Servoweg ist die Gleiche wie die von DR. Beim Servoweg kann man aber + und - getrennt einstellen. Der Servoweg wird für das Grundsetup verwendet und die DR für Flugphasen. Servowegbegrenzung ist eigentlich was ganz anderes und wird in diesem Sinn nicht für das Einstellen des Ausschlags verwendet.

PS: Es gibt aber auch billige Sender welche keine Servowegeinstellung haben, da wird der Servoweg dann am Sender meist über DR eingestellt.
 

rkopka

User
8. DR verwendet man GAR NICHT, ausser man will mehrer Flugphasen mit (oder nur) umschaltbaren Ausschlägen verwenden. Dann wählt man für Flugphase 1 100%DR und für Flugphase 2 z.B. 60%DR.
Sehe ich nicht so eng. Ich hab DR bei fast allen Modellen eingestellt (allein schon weil ich für neue Modelle jeweils ein altes weiterkopiere). Gerade beim Einfliegen eines neuen Modells kann eine Verringerung der Ausschläge sehr praktisch sein, falls sich das Modell als extrem empfindlich erweist. Dann ist auch eine getrennte Umschaltung für die einzelnen Funktionen sinnvoll.

RK
 
Erlaubt ist natürlich was gefällt und funktioniert. Hab ja nur aufgelistet wie es meiner Meinung nach der effizienteste und richtigste Weg ist. Aber gerade in unserem Hobby macht ja eh jeder das was er für am Besten hält ;).

Davon abgesehen würde ich dir aber vom "Modell weiterkopieren" dringendst abraten, früher oder später wirst du damit mal einen Supergau haben...
(Schon oft sowas am Flugplatz erlebt, dann durfte der "Superprogrammierer" wieder ran und so lustige Sachen wie Servoneutralstellung +25, Trimmung auf -30 am Anschlag und ein fragendes Gesicht warum die Trimmung nach unten auf einmal nicht mehr geht, oder warum auf einmal die Querruder schief stehen wenn er bei einem Schalter ankommt den er ja nie verwendet, gerade biegen... Nachdem man sich mal 30 Minuten in eine wirre Programmierung eingelesen hat wo bei jedem Modell irgendwo, irgendwie was anderes dazugekommen ist...)
 
Im Prinzip habt Ihr beide recht, denn DR über einen Schalter ist auch so eine Art Flugphasenumschaltung.

Ich halte es auch so, dass ich den maximal benötigten Servoweg über das Servomenü einstelle.
Normalerweise muss man immer geringe Asymmetrien ausgleichen, so dass ich die Möglichkeit der getrennten Einstellung für beide Seiten ohnehin brauche.
Dann kann ich auch gleich den gewünschten Ruderausschlag auf diese Weise einstellen und spare mir, noch in einem anderen Menü was einstellen zu müssen.
Außerdem hat dann der Hauptanteil in einem Mischer 100% Weg, was beim MPX Programmierkonzept (fliege Royal SX) dann sehr übersichtlich ist.

Eine andere Philosophie ist, mit dem Servoweg den maximal mechanisch möglichen Weg einzustellen.
Dann kann man über einen einzigen Parameter im DR Menü den Ruderausschlag verändern.

Ich stelle wie gesagt normalerweise den Ruderausschlag im Servoweg ein, mit einem Angst DR Wert von 60 oder 70 % (schaltbar). :D
Und evtl eben einen anderen Ruderausschlag für eine andere Flugphase über den Geberwert.
Bei der Royal gibt es nämlich Servowert (flugphasenunabhängig), DR Wert (flugphasenunabhängig) und Geberwert (flugphasenabhängig).
Das sollte man alles so verwenden, wie es ursprünglich auch gedacht war, sprich Geberwert nur wenn unterschiedliche Ausschläge in Flugphasen gewünscht sind.
Und DR Wert nur, wenn eine schaltbare Reduzierung des Ausschlages gewünscht wird (wirkt bei der Royal auch nur im Zusammenhang mit einem zugeordneten Schalter).

Aber es führen immer viele Wege nach Rom. :)


Gruß
Reinhardt
 

rkopka

User
Davon abgesehen würde ich dir aber vom "Modell weiterkopieren" dringendst abraten, früher oder später wirst du damit mal einen Supergau haben...
wo bei jedem Modell irgendwo, irgendwie was anderes dazugekommen ist...)
Mit etwas Disziplin geht das schon. Ich kopiere nur Modelle gleicher Konfiguration (V-LW, Motoren...). Meine Schalter habe ich mir mal überlegt und nutze sie gleich für alle Modelle. Natürlich werden erstmal die Trimmungen mittig gestellt. Die Servoeinstellungen muß man sowieso neu machen.
Aber ich muß die Einstellungen für Kanalzuordnung, Mischer, Timer... nicht jedesmal neu machen. Bei Seglern noch die FZ. Bei Motordifferenzierung sind das schon 3 Mischer.

RK
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten