(GFK) Intro-Nasenleiste ?

Relaxr

User
Hallo -

einige Hersteller von Seglern mit Styro/Holzflächen haben in/an ihren Flügeln sogenannte " (GFK)-Intro Nasenleisten " verbaut. Was bedeutet dies konstruktiv, wie kann man sich das genau vorstellen?

Ist so was besonders stabil bzgl. Belastungen und ungewollten Kontakten? Gibt's evtl. ein Schema dazu, wie so was im Querschnitt des Flügels aussieht?

Danke im Voraus
Markus
 
Hi,

ich mache das so:

Der Kern wird mit Nasenradius geschnitten. Mit Beplankungsabzug.

Dann schneide ich die Beplankung an der Nasenleiste so genau wie möglich zu, damit die obere und untere Beplankung "auf Stoß" zusammenpassen. Als Verstärkung kommt in den Bereich der Nasenleiste entweder mit Microballoons eingedickes Harz, oder Rovings. Da kann man dann auch CFK Rovings nehmen.


Wenn man das sauber baut, muss die Nasenleiste nach dem Pressen nicht in Kontur geschliffen werden. Es reicht, wenn man einfach mit dem Schleifklotz das bei pressen herausgedrückte Harz abschleift. Ähnlich wie beim beschleifen der Naht an einer Vollschalen Fläche bzw. an einem Rumpf.

Für mein Empfinden stabiler ist es, eine Hartholz Nasenleiste anzusetzen. Diese muss dann aber sauber verschliffen werden. Die Intro Variante ist von der Profiltreue her besser und auch einfach herzustellen. Außerdem geht es schneller.

Gruß

Sven
 

Relaxr

User
Hallo Sven, Danke - mhh genau meine Befürchtung, und ich hatte gehofft, daß da eine GFK-Band oä in die Nasenleiste miteingelassen ist, was zB Stöße auch mal abfängt. Na gut, solche Flächen lassen sich ja bei kleineren Dellen oö auch ganz gut reparieren. Ist nur lustig, dass für die einfachste Bauweise ein so hochtrabender Name gewählt wird. Das ist Marketing :D

Dann kommt das "GFK" in "GFK Intro-Nasenleiste" doch hoffentlich davon, dass die Fläche zwischen Holz und Kern zumindest mit Glasgewebe unterlegt ist oder eben ein GFK-Band drinliegt?

Ich beziehe mich übrigens auf die Angaben von Tangent und insbesondere den Küstenfliegern (Nordpol)....

Gruss Markus
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo

Ich habe das letzthin bei einem Flächenpaar für einen Motorflieger auch so gemacht. Zusätzlich habe ich einen Streifen CFK 45 Grad geschnitten mit 3M77 Sprühkleber vor dem verpressen und harzen um die Nase gelegt.

Den Schnitt an der Nasenleiste nicht allzu breit gemacht und das Styro etwas gerundet. "Allzu breit" ist eine doofe Angabe, aber das hängt vom Profil ab. Durch die Negativschale ergibt sich dann wieder die Profilform.

Ob das zusätzliche CFK etwas bringt weiß ich nicht. Der Flieger ist noch nicht in der Luft. Meine Vorstellung war, dass ich die obere und untere CFK-Verstärkung zu einer Art D-Box von der Nasenleiste bis zum Holm verbinde.

BTW: RM von "Modell" hatte irgendwann mal eine andere Art der "Intro-Nasenleiste" eines Herstellers beschrieben. Das war eine Holzleiste welche in einen waagerechten Schnitt in der Styronase geklebt wurde und anschließend normal die Beplankung aufgezogen wurde. Danach konnte durch die innenliegende Leiste besser verschliffen werden. Ob das auch Tangent war weiß ich nicht mehr.
 
Hi,

das mit der Leiste hab ich auch schon mal gemacht.

Also, Kern geschnitten und dann in den Nasenbereich eine Nut eingeschnitten und einen 15mm breiten Sperrholz Streifen, dicke 1mm eingesetzt. Dafür habe ich hochwertiges Flugzeug Sperrholz genommen. 5-fach verleimt, oder so.

Das hat auch funktioniert, ist aber wieder mehr Aufwand.

Andererseits: In einer Schalenfläche sind ja auch nur bestenfalls Rovings in der Nasenleiste. Bei manchen billig Herstellern nichtmal das. Wenn man sieht, wie manche Vollschalen Modelle bei der geringsten Kollision aufplatzen und das dann in der Schale nur 49er Gewebe, Stützstoff und nochmal 49er Gewebe zum Vorschein kommt...

Da ist von der Stabilität her jede Intro Nasenleiste (egal wie sie hergestellt ist) überlegen.

Ich kann für mein Empfinden sagen, das Simprop (Solution und Solution XL), Tangent (Alpina, Flamingo, Twist, Graffiti, Euromaster) und auch die Küstenflieger Flächen (Nordwind), sehr gut und stabil gefertigt sind. Die in Klammern stehenden Modelle habe bzw. hatte ich. Die Modelle die ich nicht mehr habe, sind auch nicht "gestorben" sondern wurden verkauft.

Gruß

Sven

PS: Die Intro Nasenleiste ist von der Profiltreue her ja durchaus ein Pluspunkt den man hervorheben darf. Das kommerzielle Hersteller bei der Produktion die Kosten im Auge behalten müssen, kann man wohl keinem vorwerfen.

Wenn ich mir ein Modell baue ist es mir völlig egal, ob ich dafür 30 oder 130 Studen aufwenden muss. Ich mache das ja, weil es mir Spaß macht und nicht weil ich damit Geld verdienen muss.
 

Milan

User
Hallo Markus!

Ist nur lustig, dass für die einfachste Bauweise ein so hochtrabender Name gewählt wird. Das ist Marketing :D

Aus Sicht eines Konsumenten mag dies so erscheinen - wenn du eine Tragfläche selber baust sieht das schon anders aus.

LG

Harry
 

Relaxr

User
Merci an Euch - eine eingesetzte Leiste aus härterem Holz wäre mein Ideal für nen robusten (Hang)Segler. Leichte Schäden mit "intro-Nasenleiste" kann man ja mit Tape zumindest für den Tag provisorisch flicken und weiterfliegen und dann reparieren. Gruss Markus
 

Eisvogel

User
Meine Version der "Intro" Nase.

Durch die eingelegten Kohlerovings wird die Nase unempfindlicher.

comp_P1000638.jpg
comp_P1000642.jpg
comp_P1000670.jpg
 
Ich habe immer den Styrokern vorne etwas abgeschnitten und dann beim Verkleben der Beplankung vorher vorne einen passenden Bucherundstab (3-4-5 mm) mit ausreichend Mumpe zwischengelegt.

Gibt eine recht schlagfeste Nase und läßt sich leichter reparieren wie Rovings. Der Bucherundstab bricht bei einem Astkontakt einfach durch, der Roving zerdrückt rechts und links noch 10 cm Nase, die Reparaturzone wird viel größer. :cry:
 

Eisvogel

User
Ich habe immer den Styrokern vorne etwas abgeschnitten und dann beim Verkleben der Beplankung vorher vorne einen passenden Bucherundstab (3-4-5 mm) mit ausreichend Mumpe zwischengelegt.

Gibt eine recht schlagfeste Nase und läßt sich leichter reparieren wie Rovings. Der Bucherundstab bricht bei einem Astkontakt einfach durch, der Roving zerdrückt rechts und links noch 10 cm Nase, die Reparaturzone wird viel größer. :cry:

Warum fliegst du auch in Äste ;)

Bei Glasrovings stimmt deine Aussage, Kohlerovings brechen ganz kurz, dazu muß der Ast aber ziemlich dick sein.
Einen Nachteil gibt's aber, wenn man sich oder nen Kollegen ans Bein fliegt, dann ist das sehr schmerzhaft und kann Folgen haben.
 
Hallo,

ich habe bei meinen letzten Styro Abachi Flächen auch zum ersten Mal die Nasenleiste aus CFK Rovings gemacht.
Leider sind einige Lunker drinnen die ausgefüllt werden müssen. Gibt's einen Trick das zu verhindern, oder habe ich zu wenige Rovings eingelegt.

Einen Nachteil gibt's aber, wenn man sich oder nen Kollegen ans Bein fliegt, dann ist das sehr schmerzhaft und kann Folgen haben.

Warum fliegst du deinen Kollegen ans Bein....

schöne Grüße
Clemens
 
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