Turbine mit Gleitlagerung?

Hallo Turbinenbastler!
Hat vielleicht jemand schon mal probiert, die Lagerung eines Turbinenläufers rein mit Gleitlagern aus CARO-Bronze zu realisieren?
Diese Lagerbronze verträgt einiges an Temperatur und dynamische Belastung. Man könnte sich vielleicht die Schmierung einsparen?
Gibt´s da irgendwelche Erfahrungen?

Grüße und Danke für Statements
 
Soviel ich weiss, unterliegt der Läufer nicht nur hohen Temperaturen und extremen Drehzahlen, sondern es lastet auch ein grosser Druck in eine Richtung (nach vorne) auf den Lagern. Dies dürfte für die Gleitlager definitiv nicht zu machen sein.
Ich habe nie ganz durchschaut, wie gross diese Last ist, doch sie dürfte wohl etwa der Schubkraft einer Turbine entsprechen. Wer kennt sich da besser aus?
 
Ganz genau. Nach vorn hin entstehen extreme Kräfte beim Lastwechsel. Das wird man bei einer Gleitlagerung nicht auffangen können. Ausserdem würde solch eine Lagerung durch Reibung extrem heiß werden. Also ich denke das die aktuelle Lagerung die beste und standhafteste ist.

Turbogrüße Sven
 
stimmt... die Axialkraft hab ich nicht bedacht. Aber die Schubkraft liegt doch nach hinten gerichtet am T-rad an und will den Läufer doch quasi nach hinten rausschieben, oder?
Daher die "Festlagerung" mit Vorspannung am Verdichterlager und hinten ein "Loslager", damit bei Wärmeausdehnung der Welle nach hinten noch Spiel ist und der Verdichter nicht nach vorne weg kann und an dem Verdichterdeckel anstreift. Richtig?
Ok. Wenn man nun das Verdichterlager belässt, um die Axialkraft aufzunehmen, und nur das T-Lager gleitend macht??
Da müsste man sich nur bezüglich der Schmierung was ausdenken. Am Verdichterlager wäre ja Schmierung, aber wohin dann mit dem "Schmierkerosin", wenn der Tunnel quasi dicht ist...

Es gibt doch auch kleine Turbinen (Stationärturbine im Jakadovski-Stromgenerator), die haben eine externe Schmierung... Wie funktioniert das? Ich denke immer an den Turbolader, wo die heiße Seite auch im Gleitlager und Öldruck schwimmt.
 
Bei unseren Turbinen wird die Axialkraft vom hinteren Lager aufgefangen. Der Läufer arbeitet quasi schwimmend bei Beschleunigung und Volllast ohne große Last in axialer Richtung. Sobald man aber den Schub rausnimmt und der Läufer verzögert, will der komplette Läufer mit aller Kraft nach vorn. Und das wird dann durch den Anschlag des hinteren Lagers verhindert. Deshalb war es auch früher bei den alten Kj's mit Vorspannung hinten so wichtig eine Vorspannung von mindestens 3,5 kg zu haben. Damit der Läufer eben nicht vorn anläuft.

Gleitgelagerte Turbolader sind übrigens hinten und vorn mit Gleitlagern versehen. Und diese funktionieren auch nur wegen dem Öldruck. Würde dieser Abreißen wären die Buchsen sofort defekt.

Turbogrüße Sven
 
Ok, das ist mit Wechsellast gemeint, verstehe. Das wird natürlich vom hinteren Lager abgefangen, Mist...
Aber zur Vorspannung ist bei Dir auch ein gewellter Federring unter dem Aussenring des V-Lagers?
Ich denke, das mit der Gleitlagerung schlage ich mir aus dem Kopp.

Aber nun noch was ganz anderes:
Der Pumpendruck/Brennstoffstrom teilt sich ja auf den Einspritzring und die Schmierung (ca. 10/1 ?)auf.
Ich habe letztens nach einer verbrannten Einspritzkanüle (Stick hatte sich gelöst und war in die Brennkammer gefallen, kann jetzt nicht mehr passieren, da verbördelt) einen neuen Einspritzring gemacht.
Dabei habe ich Spritzkanülen verwendet, welche ca. 6/100 größer im Durchmesser waren, aus Mangel an der richtigen Größe in der Apotheke.
Zu spät kam dann die Erkenntnis, dass bei insgesamt größerem Einspritz-"Querschnitt" der Druck an der Schmierung ja in die Knie gehen muss.
Und dann beim Testlauf (nach vorhergehender Kalibrierung) ist eigentlich im gesamten Drehzahlspektrum die Flamme mehr gelb als blau, und im Leerlauf flämmelt sie kräftig hinten raus.
Das war vorher nicht.
Das allgemeine Laufverhalten war aber sehr gut, und auch die 16 Kg Schub bei 120.000 wurden erreicht.
Nach dem Testlauf waren aber deutliche Lagergeräusche zu hören, ich vermute, dass zumindest das hintere im Eimer ist.
Sollte ich lieber wieder die dünnen Kanülen verwenden? Oder soll ich das Reduzierstück in der Schmierungszuleitung etwas aufbohren?
Auf manchen Bildern sehe ich, dass die Kanülen erst ein- bis zweimal um den Einspritzring gewickelt wurden, bevor sie im Stick verschwinden.
Ist der Gedanke dahinter, dass sich durch den verlängerten Kanülenweg ein insgesamt höherer Einspritzdruck vor dem Ring ergibt, von dem ja auch die Schierung profitieren würde?

Achso: Was meinst Du mit "Unsere Turbinen"? Baust Du kommerziell?


LG
 
und welche nadeln benutzt du als einspritznadeln?
 
...ja, Sven, gib´s mir :-)
Aber der neueste Stand der Technik wäre ohne eine gewisse Ruhelosigkeit vieler Herren hier (auch Du) nicht der neueste Stand.
Vielleicht komm ich da auch mal hin, aber ich bin da eher noch bei den Basics, und da ist so eine ältere Bine genau das Richtige um auszuprobieren.
Wenn´s nicht immer gleich einen Satz Lager kosten würde, wenn einem mal wieder so was ganz banales durch die Lappen gegangen ist :cry:

Also, die Drossel ist ein 12 mm langes Delrin-Röhrchen mit 0,8er Bohrung.
Die Kanülen sind aus gelben Spritzkanülen gemacht, Aussen-D. = 0,9 Gauge-zahl = 20 Innendurchmesser keine Ahnung, finde nirgends Angaben dazu
Vorher waren Messingkanülen mit 1mm Aussen-D. verbaut, ich nehme aber an, dass der Innen-D. trotzdem kleiner war als bei der Edelstahlkanüle.
Leider passt die Schieblehre so schlecht *wieher*
Die 6/100 mm stammen aus einem Finite Elemente Programm, unter Eingabe der Zeit für 100ml Wasser bei normaler Schwerkraft.
Aber ich glaube, das ist genauso genau wie eine Kanüle plattkloppen und dann die Dicke messen, um die Wandstärke raus zu kriegen...

Welche Kanülen benutzt Ihr? Für eine Bine mit T-Rad D.=72mm
 
Sorry das sollte keine Anspielung auf dein altes Schätzchen sein. Habe selber grade erst eine ca 15 Jahre alte Bine für den Dauereinsatz umgebaut und in jet Neuling Hände gegeben.

Also, ich benutze immer bei 12 Sticks 0,8er injektionskanülen. Die haben dann den Innendurchmesser 0,6. Reicht bis mindestens 18kg schub. Als Öldrossel verwende ich eine 0,6 × 20 mm Kanüle. Diese wird in ein einseitig aufgebördeltes 2mm Messingrohr gelötet und das dann in die 4mm Festo Leitung geschoben. Hatte damit von
7,5 - 18 kg Schub noch nie Probleme.

Ich gehe stark davon aus das deine Ölmenge viel zu hoch war und du deshalb Flammenbildung hattest und evtl einen Tunnel brand der dir das hintere Lager zerstört hat.
 
ich hab noch diverse kanülen in diesen größen und verschiedenen längen so in meinem beruflichen bestand, daher frag ich. bei bedarf wären ja durchaus welche schnell eingetütet. daher müßte ich gewünschten durchmesser außen und demfolgend innen und benötigte längen wissen.
 
Also nochmal revue:

Einspritzkanülen am 12er Einspritzring: 0,8 Außen-D. bzw 0,6 Innen, und 40 mm lang.
Drosselkanüle: 0,6 Aussen-D. (oder innen???) mal 20 bzw 25 mm

Danke Alfred für´s Mitlesen :-) Mein altes Schätzchen... ist eine aus Deiner Produktion. Du hattest mir vor einiger Zeit mal die Zeichnungen geschickt.
Habe mittlerweile 3D-Cad Zeichnungen gemacht von jedem einzelnen Teil.
Wenn Du magst, schick ich Dir als Dankeschön die Dateien zu, als dxf-format. Passt dann so ziemlich mit jedem CAD-Programm.

@ steinix
Klar, gerne nehme ich Dir ein paar Kanülen ab. Wenn Du hast: Außen-Durchmesser 0,8 mm / Länge > 40 mm davon bitte ca. 20 Stck, da beim Einlöten schonmal was schief geht.
und für die Drossel bitte 0,6 mm Aussendurchmesser, 2 oder 3 Stück, falls Du das hast?
Preis bitte per PN, DANKE :-)
 
@sven
Zuviel Schmierung... Na klar, dann brennt das hinten im und um´s Lager ab und gibt Rückstände, und Kohlenstoff ist härter als Glas. Logisch, das könnte die Lösung sein.
Ich bau mir mal so eine Drossel wie Du beschrieben hast.
Vielen Dank!
Aber: Drosselkanüle 0,6 Aussen- oder Innendurchmesser???

LG
 
naaabend mr. düsentrieb;)
ich geh nachher mal messen. gehen auch 0,9er mit 0,6mm innendurchmesser?
welchen innendurchmesser haben die 0,6er?
lg thomas.
 
@ steinix

@ steinix

Hallo Thomas,
vielen Dank nochmal für Dein nettes Hilfsangebot.

Leider ist Dein Postfach voll.
Hoffe, dass die Admins noch ein Auge zudrücken, da wir schon längst vom Thema weg sind.

Klar, die 0,9er gehen sogar noch besser, da ich schon Bohrungen mit 1mm im Einspritzring habe. Die passen also fluffig da rein.
Hauptsache ist der Innendurchmesser 0,6.

Die 0,6er Nadel für die Drossel sollte was um 0,45 innen haben. Laut Tabelle http://www.sigmaaldrich.com/chemist...ter/technical-library/needle-gauge-chart.html

Bitte die Einzelheiten wieder über PN.

LG
Hermann
 
Hallo Sven,
für die Schmierung 0,6 x 25 mm.

Hallo xxduesentriebxx,
wüde mich interessieren und freuen wenn Du mir die 3D Zeichnungen zukommen lassen würdest.
Gruß
Alfred
 
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