EWD anpassen

loscho

User
Hallo,

derzeit fliege ich ein F5J-Modell mit VLw ein. Da scheint die EWD zu groß zu sein. Ich habe also die Ruder des VLw etwas auf Tiefe getrimmt, allerdings sind die Ergebnisse nicht zufriedenstellend (Modell gleitet nicht, sondern kippt über die Querachse nach unten).
Eine Alternative zur Verkleinerung der EWD wäre an der Endleiste der Fläche etwas unterzulegen; dies soll angeblich die bessere Variante zu sein, da damit nicht das Profil des VLw verändert wird.
Vor dem nächsten Flugversuch wollte ich mal die Meinung der Aerodynamikspezialisten hören.

Gruß
Lothar
 

GC

User
Lothar,

es wäre bestimmt nicht verkehrt, die EWD einmal zu messen.

Von tiefgestellten Rudern am VLW für den Normalflug halte ich gar nichts, dann lieber an der Flächenhinterkante unterlegen.

Du schreibst noch, dass Dein Modell trotz tief getrimmt noch über die Querachse nach unten kippt. Wie sieht es denn mit dem Schwerpunkt aus? Ist das Modell etwa schwanzlastig oder unterschneidet es sogar?
 

loscho

User
EWD gemessen

EWD gemessen

Hallo Gerhard,

die EWD wurde inzwischen mehrfach vermessen. Sie beträgt ca. 2,5°. Um eine EWD von 1,5° zu erreichen, müsste ca. 2mm Tiefe getrimmt werden oder ca. 4mm an der Flächenhinterkante unterlegt werden.
Bei kleinerer EWD entsprechend mehr (für 1° 3mm Tiefe bzw. 6mm unterlegen).

Gruß
Lothar
 

Relaxr

User
Hi - handelt es sich um ein gängiges Modell? Dann würde ich zunächst Leute fragen, wie die das für den Flieger optimiert haben. Unterlegen der Fläche ergibt Stabilitätseinbußen, erzeugt einen hässlichen Spalt und ist mE (!) kein "sauberes" Vorgehen. Die Korrektur gehört am VLW vorgenommen. Bevor ich die Fläche unterbauen würde, käme ich eher auf die Idee den Schwanz des Fliegers zu verbiegen :D

Wegkippen deutet erst mal auf SW zu weit hinten......
 

GC

User
Ohne den Vogel zu kennen: 2,5 grad scheint mir doch sehr viel zu sein.

Im thread über die FS4000 sind die Leute jahreland mit 1,5 grad oder noch größer geflogen. jetzt hat man herausgefunden, dass 0,5 grad eine viel bessere Leistung bringen.

Lege doch mal an der Flügelhinterkante testweise etwas unter und arbeite Dich mal von 2 aud 1,5 auf 1 grad vor. Hier wirst Du schon sehen, ob sich die Leistung verbessert. Später kannst Du immer noch am HLW die Korrektur anbringen. Allerdings muß man bei geringerer EWD auch den Schwerpunkt nach hinten verlegen.

Mach Dich auf einige Testflüge gefasst.

Den Hersteller zu befragen, ist natürlich auch nicht unbedingt verkehrt.
 

loscho

User
Dass ich die EWD verkleinern muss, ist klar. Es ging mir mit meiner Frage darum, wie man das am Besten macht.
Ruder des VLw auf Tiefe oder Flächenhinterkante unterlegen.

Gruß
Lothar
 

loscho

User
Am Flächenende kann oW. unterlegt werden. Am VLw kann ich die Ruder nach unten trimmen.
Frage: Was ist aerodynamisch die bessere Methode?
Das Modell möchte ich nicht nennen, um eine Diskussionn zum Modell zu vermeiden. Nur soviel, ein F5J-Modell mit 3,6m Spannweite und ca. 2,2kg.

Gruß
Lothar
 

Relaxr

User
Es geht ja nicht darum, das Modell schlecht zu machen, sondern das (evtl. bekannte) Problem zu lösen. Ich kann es mir kaum vorstellen, dass ein gängiges F5J Modell mit VLW derart daneben liegt. Zufriedene User des Modells können dir helfen und dir evtl. unnötige Eingriffe vermeiden.

Auf Dauer wäre das Justieren der Flächen mE (!) besser als mit verstelltem VLW (und viel Widerstand) zu fliegen.

Dennoch: ich glaube da noch nicht so dran . . . bist du zumindest mal einen "verbreiteten" Schwerpunkt gefolgen, evtl. passts ja dann schon besser.

So ist das alles etwas Diffus........
 

Mix22

User gesperrt
Bei einem Stiletto habe ich die vorderen Bolzen des 2 teiligen V Leitwerks einfach 1,5 mm höher gesetzt.Bolzen im Leitwerk,Loch im Rumpf nach oben zu Langloch erweitert;
War auf ein Rund cfk gesteckt und V Leitwerk konnte man problemlos verdrehen.Dann passt zwar die Anformung nicht mehr,aber jetzt fliegt der optimal.

Schade dass du den Hersteller nicht nennst,denn 2,5 Grad EWD sind völlig daneben.
 

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loscho

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Flugversuche mit verschiedensten SP und die Hilfe von Piloten mit dem gleichen Modell, haben zu dem Ergebnis geführt, dass die EWD zu groß ist.
Insoweit ist bekannt, was zu ändern ist.

Ich werde einfach mal beide Methoden probieren und schaun, ob ich einen Unterschied merke.

Gruß
Lothar
 
Am Flächenende kann oW. unterlegt werden. Am VLw kann ich die Ruder nach unten trimmen.
Frage: Was ist aerodynamisch die bessere Methode?
Hängt auch davon ab, wie sauber der Rumpf nachher sich in den Luftstrom hängt. Mit unterlegter Endleiste liegt der ganze Schwanz etwas tiefer. Kann passen, wenn mit relativ kleinen Antellwinkeln gefogen wird, kann aber auch schief im Fahrtwind liegen.

Andererseits ist ein Grund-Klappenausschlag auch von Nachteil, gerade am V-Leitwerk, wo wegen der Überlagerung der Steuerfunktionen gern mal grosse Klappenausschläge mit entsprechend Strömungsabriss auf der Saugseite der Klappe vorkommen. Der zusätzliche Profilwiderstand am Leitwerk ist bei kleinen Ausschlägen eher noch zu verschmerzen.

2.5° bei F5J klingt wirklich nach Konstruktions- oder Baufehler. Rumpfröhre vielleicht krumm? Da kann man mit Einspannen und Wärme evtl. noch etwas holen.
 

GeorgR

Vereinsmitglied
Hängt auch davon ab, wie sauber der Rumpf nachher sich in den Luftstrom hängt. Mit unterlegter Endleiste liegt der ganze Schwanz etwas tiefer. Kann passen, wenn mit relativ kleinen Antellwinkeln gefogen wird, kann aber auch schief im Fahrtwind liegen.

Andererseits ist ein Grund-Klappenausschlag auch von Nachteil, gerade am V-Leitwerk, wo wegen der Überlagerung der Steuerfunktionen gern mal grosse Klappenausschläge mit entsprechend Strömungsabriss auf der Saugseite der Klappe vorkommen. Der zusätzliche Profilwiderstand am Leitwerk ist bei kleinen Ausschlägen eher noch zu verschmerzen.

2.5° bei F5J klingt wirklich nach Konstruktions- oder Baufehler. Rumpfröhre vielleicht krumm? Da kann man mit Einspannen und Wäre evtl. noch etwas holen.

Na, das möchte ich mal sehen wie das funktionieren soll. Diese Theorie ist weit von der Praxis entfernt.
Wenn Tiefenruder gegeben wird, dann geht der Schwanz hoch und die Strömung liegt verstärkt an.

Beim Strömungsabriss am Leitwerk würde der Flieger beim Drücken nicht nach unten, sondern nach oben gegen,
weil bei Strömungsabriss das Leitwerk nach unten fällt.

(Hervorhebung im Text durch mich)
 
Na, das möchte ich mal sehen wie das funktionieren soll. Diese Theorie ist weit von der Praxis entfernt.
Wenn Tiefenruder gegeben wird, dann geht der Schwanz hoch und die Strömung liegt verstärkt an.

Beim Strömungsabriss am Leitwerk würde der Flieger beim Drücken nicht nach unten, sondern nach oben gegen,
weil bei Strömungsabriss das Leitwerk nach unten fällt.
Lesen, verstehen.

Warum meinst Du wohl, habe ich ausdrücklich von Strömungsabriss an der Klappe geschrieben? Es geht um den lokalen, von dem du gar nicht viel mitbekommst, ausser dass die Ruderwirkung weich wird. Die Ruderwirkung ist immer noch normal, einfach schwächer als erwartet. Und da es erst mit der Überlagerung der Ausschläge kommt, ist es dann vielleicht die SR-Funktion, die nicht gefällt.
 

loscho

User
Kann ich noch eine Frage anschließen.
Ein Kollege hat die Theorie, dass durch Verkleinerung der EWD durch Tiefentrimmung das Profil des VLw zu stark verwölbt wird und auch im Normalflug ein unerwünschter Auftrieb erzeugt wird.
Ist da was dran?
Bitte um Nachsicht für die evtl. "laienhafte" Ausdrucksweise.

Gruß
Lothar
 
Nö, das ist Quark. Die Theorie des Unterschneidens wegen gewölbtem Leitwerksprofil geistert immer wieder durch die Modellbauwelt, hält aber einer genaueren Betrachtung nicht stand.

Die Kennlinie Auftrieb über Anstellwinkel jeden Profils ist mehr oder weniger eine Gerade, egal ob gewölbt oder symmetrisch. Wölbt man eine Auftriebsfläche, verschiebt sich diese Kennlinie, bleibt aber in Steigung und grundsätzlichem Charakter gleich. Und diese Kennline ist verantwortlich für die Stabilisierende Wirkung des Leitwerks bei Winkelfehlern.
 

GeorgR

Vereinsmitglied
Markus,

dann wäre das Verhalten bei einem symmetrischen und einem stark gewölbtem Profil im Leitwerk gleich. Mit Sicherheit ist das nicht so.
 
dann wäre das Verhalten bei einem symmetrischen und einem stark gewölbtem Profil im Leitwerk gleich. Mit Sicherheit ist das nicht so.
Bei gleichem Schwerpunkt und entsprechend geändertem Grundanstellwinkel des Leitwerks IST es gleich. (Mal abgesehen von Details wegen ausserordentlichen Strömungen im Umfeld der kritischen Re-Zahl.) Was sich verschiebt ist der mögliche Trimmbereich, weil das gewölbte Leitwerk einen anderen CA-Bereich abdeckt als das symmetrische. D.h. in Situationen, wo Abtrieb am Leitwerk gefordert ist (Schnellflug, v.a. mit stark gewölbtem Tragflächenprofil), kommt das "tragende" Leitwerk schneller an seine Grenze. Das ist aber nicht, weil es "immer mehr Auftrieb aufbaut", sondern weil es - umgekehrt - den Abtrieb nicht liefern kann.

Eins ist allerdings richtig: Die meisten "tragenden" Leitwerke an Seglern wären schlauer symmetrisch profiliert, oder sogar negativ gewölbt. (Weil sie in den weitaus meisten Fällen Abtrieb liefern müssen, nicht Auftrieb.)
 

GeorgR

Vereinsmitglied
Lesen, verstehen.

Warum meinst Du wohl, habe ich ausdrücklich von Strömungsabriss an der Klappe geschrieben? Es geht um den lokalen, von dem du gar nicht viel mitbekommst, ausser dass die Ruderwirkung weich wird. Die Ruderwirkung ist immer noch normal, einfach schwächer als erwartet. Und da es erst mit der Überlagerung der Ausschläge kommt, ist es dann vielleicht die SR-Funktion, die nicht gefällt.

Markus!

Weil vorher etwas Tiefenruder getrimmt war, wird die Ruderwirkung weich? Man gibt Tiefenruder und er gehorcht nicht?
Jetzt überlege doch bitte mal!
Theorie oder Grimms Märchenstunde?
 
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