Hilfe für Motorauslegung

Hallo zusammen,

ich baue mir gerade einen Querrudertrainer nach VTH-Bauplan, den Sword Fish. Link

Als Antrieb wird da ein Speed500 Race vorgesehen mit 7 Zellen Akku und 6x4 Latte. Da ich ein moderner Mensch bin :D möchte ich aber gerne Bürstenlos.

Mit dem Drive Calculator habe ich für den Original-Antrieb ausgerechnet:

Standschub: ca. 460g
Vopt (was ist das?) 75km/h
Power out: ca. 96 W

Ich möchte gerne folgendes anders haben:
Das Fluggewicht bekomme ich schätzungsweise von 1200g auf 900g runter (Depron, Lipo, Brushless, etc.)
Als Akkus möchte ich die Konion Becherlipos (evtl. 2s zu Anfang und 3s wenn ich's besser drauf habe oder einfach nur 3s).
Motor hätte ich gerne von Hacker (Ich bin offizieller Förderer der deutschen Wirtschaft;) )
Die Gangart des Fliegers darf ruhig etwas flotter die vom Original sein.

Ich habe etwas mit diesem Online-Rechner gefummelt (ich denke, einer der A30S-XX sollte gut sein, die Daten muß man allerdings selber vom Datenblatt eintragen) und den Luftschraubenempfehlungen von Hacker. Leider bin ich jetzt verwirrt :confused: , weil ich nicht weiß, welche Latte ich anbauen soll. Lieber mehr Schub und weniger Vopt (ist das die Abströmgeschw.? ) oder lieber umgekehrt? Tendenziell eher großer Durchmesser oder kleiner? (Ich spiele mit dem Gedanken ein Fahrwerk dranzubauen, da wäre ein kleinerer Prop geschickter). Lieber den langsamer oder den schneller drehenden Motor?
Gibt's da irgendwelche Faustregeln?
Bin für jeden Tipp dankbar!
 
Grundsätzlich sollte man die Strahlgeschwindigkeit etwas höher wählen, als die maximal zu erwartende Geschwindigkeit des Modells.
Den Prop dann so groß wie möglich, hier soll der Strom die Grenze setzen (und das Fahrwerk :D ).
Die Becherzellen sind mit 12A-15A schon gut bedient. Ich würde dann den kleinen Motor nehmen (A30-28S) und eine 8x5 oder die 10x5. Viel mehr vertragen die Zellen nicht. Jedenfalls wird das Ganze dann schön leicht ;)
Zellen auf jeden Fall 3s. In 2s brechen die Becherzellen wahrscheinlich zu weit ein. Von der Strahlgeschwindigkeit solltest Du keine Probleme bekommen.
Für das Clark-Y-Profil langt das immer :D

Gruß
Heiko
 
Hallo,

ein Hacker A30 - 22S mit einer Aeronaut 8" x 5" an 3s Lipozellen nimmt im Stand etwa 21 A und entwickelt etwa 7 N Schub. Der Flieger wird damit im Horizontalflug etwa 22 m/s erreichen und ganz niedlich fliegen. Mit 2s Lipozellen fliegt der Flieger mit diesem Motor wie eine Bleiente. Das ist für einen Anfänger, der gerne ´mal etwas zu viel zieht, nicht einfacher zu fliegen. Ausserdem ist es keine gute Idee, ältere, in der Kapazität schon etwas nachgelassene Zellen, mit einer frischen Zelle zu ergänzen.

Die Konionzellen sind nicht so hoch belastbar. Ich würde hier meine bewährten KOKAM 2000 mAh (15 C) Packs benutzen, die mit dem Strom gut zurechtkämen.

Die Hacker Aussenläufer werden übrigens in China gemacht. Mit einem B40S aus deutscher Produktion mit Getriebe aus der Schweiz könnte man dem Teil wohl auch ganz ordentlich einheizen. Kommt aber teurer, was im Hinblick auf Absturzschäden vielleicht nicht so klug ist.

Gernot
 
Zunächst mal Danke für die Antworten.

@Heiko: Mit einer 10x5 bin ich langsamer als mit 8x5, hab dafür bei 10x5 ein Schub/Gewichtsverhälnis von knapp über 1. Entschuldige meine Anfängerfrage, aber ist die 10er dann wirklich besser geeignet? Ich will ja nicht torquen.:confused: Was mach ich denn mit dem ganzen Schub?

@Gernot: Nochmal Anfängerfrage: Was meinst Du mit niedlich fliegen? 22m/s x 3,6 = 80km/h. Ist doch flott für 'nen Trainer, oder? Bei den meisten Propellervarianten komm ich nicht mal auf 70km/h. Gibt's da irgendwo eine Empfehlung bzgl. Geschwindigkeiten wie es auch die Aussage "100W pro kg Fluggewicht" gibt?
Ja klar, für den Strom müsste das dann eine 3s2p sein . Hat auch den Vorteil, dass ich länger in der Luft bleiben kann. Einen "Tütenlipo" möchte ich am Anfang lieber mal noch nicht.
Toll, Hacker aus China :(

@Elo-Gustel: Den Motor kenn ich nicht, sorry. Ich bin momentan schon total überfordert mit der Auswahl, die mir der Drive Calculator und mein Modellbaukatalog aus Österreich bietet.

Was ist denn von der Kombination Konion 3s2p, Hacker A30-22S mit Latte 8x6 zu halten? (Drive Calculator: 950g Schub, ca. 70km/h).
Kann das so ein Prop-Saver mit O-Ring noch ab?
Wie wichtig ist das Verhältnis Standschub / Schub im Flug?
Gibt's eine Daumenregel was ich brauche um Bodenstartfähig zu sein?
Kann man sagen, dass der maximale Steigwinkel näherungsweise berechnet werden kann aus sin alpha = (Standschub/Fluggewicht)?
Und: Stelle ich zu viele Fragen? :p
 
Hallo,

"niedlich" fliegen meint problemloser Steigflug ohne gleich in einen Strömungsabriss hineinzulaufen, aber keinesfalls senkrecht. Das reicht für den Anfang.

Die 22 m/s brauchen Dich nicht zu erschrecken, da Du ja nach dem Steigflug das Gas auf 3/4 zurücknimmst. Bei Dauervollgas wird auch der Motor zu heiß. Sehr langsame Modelle sind in Bezug auf Windempfindlichkeit kritischer als solche, die schneller fliegen.

Das Modell ist ganz leicht zu fliegen und das Gewicht deutet auf eine schweinestabile Bauweise hin. Ideal für Anfänger.

Wenn ich 8"x5" Aeronaut Klappluftschraube schreibe, kann man nicht einfach 6" Steigung nehmen und womöglich eine APC. Damit geht der Strom schon arg hoch. Das gibt der Motor nicht her.

Gernot
 
Hallo verrückte Ente,
ein Beispiel aus meinen Anfängen (das überraschenderweise heute noch existiert!):
Eine einfache Konstruktion aus Balsaholz, 120 cm Spannweite, 80 cm Länge, V-Leitwerk, gesteuert über Quer- und Höhenruder war lange Zeit mein Hangflieger.
In Ermangelung eines geeigneten Hanges habe ich das Teil mit einem Motor
ausgestattet.

Motorsegler 1.JPG

Die Wellenleistung von dem Treibling liegt bei höchstens 50W.

Motorsegler 3.JPG

Wichtig: So ein Flugzeug darf höchstens 500 g auf die Waage stemmen, sonst hat man was falsch gemacht. Egal, was für ein Motor drin ist.

Wenn richtig Wind geht - ich meine WIND - dann gehe ich mit dem Flieger auf den Acker oben am Waldrand und suche nach Aufwind. Das geht trotz des geringen Gewichtes hervorragend. Klar könnten ein paar W mehr Leistung den Spaß vbergrößern, aber es reicht auch so in allen Lebenslagen.
Den Motor habe ich selber gebaut, also kann ich den nicht empfehlen. Der Propeller ist eine CAM-Prop 8 x 4,5 Klapplatte von Graupner. Als Akkus hatte ich wahlweise Kokam 3s 1500 mAh oder die Konion Rundzellen im Einsatz. Die sind mir leider beide Vergammelt, weil ich den richtigen Umgang mit den LiPos erst lernen mußte. Irgendwann kaufe ich mir neue.

Ach ja, das Profil ist irgend so ein Hangfliegerprofil mit leicht konkaver Unterseite. Aber Clark Y täte es auch.

Übrigens ist das Gerät ganz hübsch flott, auch im Gleitflug. Ich denke für einen Anfänger, der sich nicht von Querrudersteuerung schrecken läßt, ist sowas genau richtig. Ich habe die Furcht vor Querrudern nie verstanden, damit ist das Fliegen auch für den Anfänger viel einfacher. Ich würde jedem empfehlen, mit Querruder zu beginnen und erst später Seitenruder dazuzunehmen.

Gruß
Hans
 
Ach ist das schön, kaum habe ich ein Problem, schon gibt es bei :rcn: einen passenden Artikel :D

@Gernot: O.K., dann eine 5er Steigung. Lieber steiler steigen (bzw. mehr Reserve beim überziehen). Klingt vernünftig.

@Hans:Ich muß nach dem Rohbau mal schauen, wo ich gewichtsmässig rauskomme. Mit der empfohlenen Motorisierung und Akkuausstattung wäre ich alleine schon bei ca. 190g Motor (Speed500 Race) + 450 g Akku = 640g. Der Bauplan ist aber auch schon zehn Jahre alt, heutzutage kann man das ja bei vergleichbarer Leistung deutlich leichter machen.
Was ist denn das für ein Flieger auf dem Bild? Diese Flügelgeometrie, der schlanke Rumpf und das V-Leitwerk lösen bei mir regelrecht einen Endorphinschub aus! Sehr schön! Ist das nach Bauplan? *willauchhaben*
Vermutlich kann man das nicht unbedingt vergleichen, aber ich spiele seit über 20 Jahren Flugsimulatoren (und seit einem Jahr auch Flugmodellsimulatoren). Ohne Querruder bin ich aufgeschmissen...

Grüße,

Stephan
 
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