GFK Rumpf - Naht unten, hinten aufgerissen

Relaxr

User
Hallo - hab nen kleinen Segler (Omega mini), wo die Rumpfnaht unten, hinten (zwischen Flächenende bis kurz vor VLW, ca 15cm) aufgegangen ist. Die Überlappung hat sich gelöst. Von hinten kann ich nur durch ein Loch von ca. 6mm schauen, von vorne kann ich nicht bis ganz hinten reinschauen, da der Rumpfschwanz nur < 20mm Durchmesser hat. Optimal wäre ja ein Gewebestreifen von innen über die Naht, aber dafür ist es zu eng. Wie macht ihr sowas? Einfach Harz reinlaufen lassen, bis es hinten ankommt? Oder muss ich von aussen einen Streifen auflaminieren (sieht sicher nicht schön aus)?
Habt ihr da gute Ideen?
Gruss Markus
 

matzito

User gesperrt
Man bezeichnet die Reparaturmethode als Schäften, d.h. bis zum Riss hin spitz zuschleifen im Winkel 1:10 min. Dabei kann man optimal von innen und aussen vorgehen, in besonders schwer zugaenglichen bereichen aber auch nur von aussen. das Schaeften ist hier ja schon in einigen beitraegen ausfuehrlich beschrieben.
Einfach Harz reinlaufen lassen wird den riss nicht ausreichend verkleben wenn ueberhaupt, da im GFK nichts wirklich dauerhaft haelt was nicht angeschliffen ist.
Es kann von Vorteil sein den RUmpf partiel von innen zugaenglich zu machen. Spezialwerkzeug die ein Rundschleifmittel mit Verlaengerung, das alte "Uebelapp" muss weg, der Bereich darunter gut angeschliffen werden. Schaeften heisst, dass die Wnadstärke am eigentlichen Riss infinitesimal klein wird, so dass das neue laminat dort den gesamten Querschnitt vorgibt, traegt und die Last ein und ausleitungen zum ursprueglichen gewebe über grosse Bereiche statt findet. Vorgehen erst von Innen dann von aussen. Ich finde es immer wieder erstaunlich wie viele einen GFK Rumpf fliegen, wie wenige aber ganz genau die Reparatur kennen.

All denen sei die Flickfibel von Ursula Hänle angeraten, man versteht danach auch den Werkstaoff besser:
http://www.dg-flugzeugbau.de/flickfibel-d.html

lg Matzito
 

Relaxr

User
Hi - ja Schäften ist gut und schön. Aber schäfte mal in einem Rohr mit der Innendicke eines kleinen Fingers :rolleyes: Und von Aussen wollte ich (erstmal) nicht dran gehen, aus optischen Gründen. Aber ich werde das Ganze etwas aufspreizen, möglichst anschleifen, den Staub dann absaugen und an der Überlappung dann Harz+Flocken reininjizieren, mit ner dicken Kanüle. Die Flickfibel ist Klasse, leider sind keine "endoskopischen" Methoden beschrieben :D.
Gruss Markus
 

Gideon

Vereinsmitglied
Für schlecht vorzubereitende Untergründe empfehle ich Methylmethacrylate wie z.B. MEGABOND 2000 zu verwenden.

Das geht extrem fix und kostet nicht die Welt. Mit dem Feindosier-Mischrohr kommst Du zudem super in den Spalt.
 

Relaxr

User
Ja - den Megabond werde ich mir mal merken, es könnte noch schlimmer (enger) sein, die Klebestelle, da wäre das Zeugs dann ultimativ. Ist sicher in der Hangapotheke auch gut aufgehoben. Ich hab vorhin kurzentschlossen den Spalt etwa (2mm) aufgespreizt (ging besser als gedacht), mit Hölzchen so fixiert, innen die Klebeflächen an der Schale und am "Überlappen" gut abgeschliffen, entstaubt. Dann mit 24h Harz dünn vorgepinselt, etwas nach vorne und hinten "weglaufen" lassen und dann 24h Harz + Thixo + Baumwollflocken in einer Raupe dünn reingelegt und zugeformt. Noch schnell abgewischt mit Isoprop, mit Tesa verklebt und bandagiert. Mit der Naht nach unten nochmals erwärmt und dann so stehen lassen. Eben zieht es an. Wir werden sehen......an sich müsste die Raupe die Überlappung sicher schliessen.
Gruss + Dank Markus
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten