H-Modell Arcus 1:2,5 8 Meter 24 Kg FES Antrieb machbar?

Hallo,

ich habe mich entschieden mir einen Arcus in 1:2,5 zu zulegen.

Der Arcus soll mit einem Antrieb ausgestattet werden. Bisher habe ich zum Orbis 20 tendiert.

Ich überlege aber, ob nicht ein FES Antrieb möglich ist. Ist Bodenstart möglich? Was soll ich für einen Antrieb nutzen und wieviel Zellen? Wie soll ich den Propeller installieren? Spinner, welcher? Anstellwinkel des Propellers (keinen Tiefensturz)?

Was mir wichtig ist, dass ich Bodenstart ohne extra Rad oder Startwagen durchführen kann. Ein Trias Fahrwerk baue ich gerne ein, wenn nötig.

Habt Ihr Erfahrungen mit so großen Pötten und FES Antrieb?

Ist das beim Arcus machbar?

Danke.

Gruß

Andreas
 
Hallo Andreas

Machbar? Kein Problem. Wie gross darf der Prop sein?

z.B. Hacker A60-16L an 12S Lipo und einer RFM 18,5x12. Hat sich bei solchen Modelle bestens bewährt. Endweder mit Spinner oder den A60-16L Glider, bei dem nur die Welle rausschaut. Dann kann man die Welle einfach zurück ziehen und man hat wieder einen reinen Segler. (Siehe auch ASG29 Engel)
 
Hallo Uwe,

also passende Antriebe gibt es schonmal.

Wie sieht es denn mir der Bodenstartfähigkeit aus? Geht der Arcus auf die Nase? Gibt es Erfahrungen?

In welchem Winkel baut man den Spinner an?

Gruß

Andreas
 
Hallo,

ich habe bereits Flugerfahrung mit FES Antrieben in Großseglern der 25kg Klasse. Damals war es ein moderner 5000 W Antrieb aus der Schweiz mit RFM 24x12 (Sondermodell, 12mm Hals) mit selbst konstruiertem Turbospinner und Mittelstück...

Erstmal ist es wichtig zu wissen, wie groß der Abstand zwischen Nasenspitze und Boden ist, wenn das Modell normal am Boden steht. Danach richtet sich die max. Propgröße.
Ich selbst baue zur Zeit eine Tomahawk ASG 29 1:2 auf. Mit meinem normalen Einziehfahrwerk ist die Bodenfreiheit so groß, dass ich einen RFM 23x12 Klapp-Prop problemlos verwenden kann. Kleinere Props sind ineffizienter, da sie höher drehen müssen (= mehr Verluste), um gleiche Schubkraft zu erzeugen wie ein größerer Prop bei kleinerer Drehzahl.
Beim Start muss aber immer Höhe gezogen werden, so dass das Leitwerk bis zum Takeoff am Boden bleibt. Andernfalls müsste man einen sehr kleinen Prop verwenden, was die Sache wieder ineffizient gestaltet.
Die Schubachse würde ich direkt auf den Tragflächen-Schwerpunkt ausrichten oder besser ein wenig davor, dann passt der flache Steigflug. Kein Seitenzug.
Beim 8m Arcus wird das mit dem ab Werk verbauten Fahrwerk vermutlich knapp mit der Bodenfreiheit für einen 23x12 Prop. 4-5cm wären mir zu wenig Sicherheit (Bodenwellen, Einsinken im Gras etc.). Hier müsste man vermutlich auf 20x13 zurück greifen.
Ein Trias Fahrwerk ist hier nicht hilfreich, da der Segler auch damit die Nase ein wenig Richtung Boden senken wird, wenn genug Strömung am Höhenruder anliegt! Hier hilft nur ziehen und halten des Höhenruderknüppels bis zum Takeoff.

Im Segler läuft ein Getriebeantrieb mit Außenläufer deutlich kühler als ein vergleichbarer Direktantrieb-Außenläufer, da der Motor mit Getriebe natürlich deutlich höher dreht und sich auf diese Weise über den integrierten Fan (sofern er einen hat) besser selbst kühlen kann (siehe Helis), als ein vergleichbarer Außenläufer ohne Getriebe. Spreche auch hier aus eigener Erfahrung mit einem früheren 7m Segler und Direktantrieb-Außenläufer, welcher sehr schnell übermäßig heiß wurde, da er seine Verlustleistung mangels eigener Kühlfähigkeit nicht schnell genug los wurde.

Ich baue die Tage einen Reisenauer Getriebeantrieb in meine ASG 29 ein, konkret einen HK4035-800 mit SuperChief 5:1 Polygonwelle, was an 12s mit RFM 23x12 Prop rund 3400 Watt Eingangsleistung ergibt. Der Motor ist Dauerlastfest bis 4200 Watt, wird also in genanntem Setup auch im Hochsommer nicht überhitzen. Die Polygonwelle würde ich empfehlen, da aus Erfahrung bereits bei über 2000 W die normalen Klemm-Mittelstücke auf der selbst angerauten Welle zu rutschen beginnen, egal wie fest man die Sache anknallt. Mit Polygon gibt es dieses Problem nicht.
Habe auch schon Erfahrung mit dem etwas kleineren HK4025-740 mit SuperChief 5:1 bei gleichem Prop und 12s Lipo. Eingangsleistung hier etwa 2700 W und auch dieser Motor wurde auch nach langen Steigflügen nicht übermäßig warm.


Resümierend ist festzuhalten, dass ein FES Antrieb beim 8m Arcus durchaus sinnvoll sein kann - gerade auch in Bezug auf die 25kg Grenze, denn ein KTW ist hier im Systemgewicht deutlich schwerer und wesentlich teurer.
RFM Props gibt es auf Anfrage beim Hersteller auch weiss in der Form lackiert.


Gruß
BlueBolt
 
da hat Blue Bolt recht:

- ein grosser Prop ist besser als ein kleiner, daher am Modell ausmessen
- kein Seitenzug
- den Sturz so, dass der Spinner (wenn einer drauf soll) schön passt

ansonsten:
- Getriebe oder nicht -> muss jeder für sich selbst entscheiden, man hört es halt. Die Erwärmung des Motors hält sich bei seglertypischen Einschaltzeiten in normalen Grenzen.
- zu viel Leistung ist meist nicht nötig und macht den Start unter Umständen nicht einfacher (Beispiel: AFT 25 hat nur ca. 1700W und reicht für bis 25 kg sehr gut).
- anständige Klemmmittelstücke mit 2 Schrauben neben der Welle halten den Prop sehr gut und das ist ausreichend getestet.
 
Hallo,

danke für eure Antworten!

Werde jetzt nach dem Motor googeln und mir die Polygon Welle mal ansehen. Habe sowas noch nie gesehen.

Ich habe auch Reisenauer angeschrieben. Mal sehen, ob er ein funktionierendes System hat mit Spinner.

Gruß

Andreas
 
Polygon hat einen grossen Nachteil: Es passen nur die speziellem Spinner von Reisenauer !!

Also keine versetzen Spezialspinner oder Spinner anderer Hersteller, daher würde ich mir das gut überlegen :rolleyes:

Technisch gesehen, also von der Kraftübertragung sind die natürlich super ;)
 
Hallo BlueBolt
Danke für Deinen sehr guten Bericht für Großseglerantriebe,Großsegler das ist auch meine Welt denn sie sind einfach toll zu fliegen,vor ein paar Wochen eine ASG 29 M1:2 fertiggestellt aber erstmal nur F-Schlepp,doch schon beim aufbau alles mitbedacht das die mal elektriesch wird,Nasenmotor,ein Fahrwerk bauen lassen und so eingesetzt das ich bis zur Spitze 340mm bodenfreiheit habe,komme aber wenns sein muß noch auf 370mm,geplant war ein Hacker A60 doch davon bin ich wohl ab (wärme weil direktantrieb) habe so den von Dir vorgeschlagenen HK 4035-800 unter die Lupe genommen der wirds wohl werden denn die vorteile überwiegen eindeutig,meine frage mal wlchen Regler hast Du verbaut und wie hoch ist mit einer 23X12 bzw 20X12 die Ampeerzahl falls Du es mal mit einer 20iger getestet hast,denke es wird ein YGE 120 werden denn der reicht sicher dicke,die 25kg werden aber schon eng sie einzuhalten,für eine Nachricht wäre ich Dir sehr dankbar.

Gruß Reinhard
 

Andreas Maier

Moderator
Teammitglied
Also das mit der Wärme stimmt so nicht ganz, wie das hier dargestellt wird.
Wenn man bei 3KW von einem Eta von 80% ausgeht, so hat man 600Watt Verluste,
welche als Wärme abgeleitet werden müssen.


Der Vorteil eines grossen Direktantriebes, er kann erstmal viel mehr Energie aufnehmen
und diese dank höherer Masse besser verteilen.
Der Nachteil ist oft, dass viele den Motor beim Segler direkt an den Frontspannt schrauben
und somit der Motor die ganze Kühlluft durch den Spinner (die kleine Nasenöffnung) ansaugen muss.
Nimmt man eine 10mm längere Welle und setzt den Motor nur 10mm hinter den Frontspannt,
so gelangt etliches mehr an Kühlluft durch und um den Motor.


Der Vorteil eines Getriebeantriebes ist erstmal das niedere Gewicht und je nach Platzverhältnissen
der einfachere Einbau.
Die Kühlung ist hier viel eher gegeben da der Motor ca. 20mm bis 40mm hinter dem Frontspannt sitzt
und so ein besserer Luftdurchsatz da ist.
Das Getriebe kann kurzzeitig etwas Wärme aufnehmen, produziert aber selber auch wiederum Wärme.
( die ca. 3% Verluste welche man bei Planetengetriebe eben hat )



Gruss
Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Reinhard,

für besagten Motor, welchen ich erst gestern in meine ASG29 eingebaut habe (Kleber härtet gerade aus), werden das im Mittel so knapp 80A Stromaufnahme mit 12s Lipo und RFM 23x12 Prop sein. Gesamtwirkungsgrad meine ich 84%, muss nochmal nachschauen, da ich die Daten gerade nicht zur Hand habe. Als Spinner verwende ich den flachen 54,5mm von Reisenauer mit einem 55mm Mittelstück, welches die kleinstmögliche Größe für diesen Spinner darstellt. Dieser Spinner passt recht gut zum Rumpf der 29, wenn auch nicht perfekt.
Von Reisenauer gibt es Lastdiagramme zu diesem Antrieb mit einem 48mm Mittelstück, auf welche ich mich beziehe.

Ich habe DIESEN Antrieb aber noch nicht laufen lassen, jedoch mit seinem etwas kürzeren Bruder HK4025-740 durchweg positive Erfahrungen im Flugbetrieb gersammelt.

Da ich Jeti-Nutzer bin, habe ich einen telemetriefähigen Master Mezon 135 Opto Regler hier liegen. Auch mit der Mezon-Serie - Hauptsächlich BEC-Versionen - habe ich durchweg nur positive Erfahrungen gemacht, sowohl mit kleineren 6s Versionen als auch mit größeren 12s Versionen (BEC!) im 2,3m Elektrokunstflieger und Großsegler mit 13 Servos. Nur im Heli nutze ich lieber die "roten" Regler anderen Fabrikats. Ein besagter Mezon 135 Opto war damals in meinem Segler mit dem 5000 Watt Getriebe-Antrieb verbaut, auch hier ohne Probleme.

Für die große ASG29 greife ich daher auf Komponenten aus selbst erworbenen, umfangreichen Erfahrungen zurück, so dass das Ganze kein Testspiel für mich wird.


Gruß
BlueBolt


PS: Habe auch das Lastdiagramm des HK4035-800 für einen 20x13 Prop im Keller liegen. Die Stromaufnahme lag - so meine ich mich zu erinnern - irgendwo bei 67A ? Die Daten für 12s Lipo reiche ich später nach.
 
versprochener Nachtrag

versprochener Nachtrag

Also, ich habe die Datenblätter hier nun vor mir liegen.
Scorpion HK 4035-800 mit Reisenauer SuperChief 5:1 und 45V Lastspannung (12s Lipo) bei einem 48mm Mittelstück:
- für RFM 23x12 => 74,7 A, 3362 Watt bei 83,8% Wirkungsgrad (ich verwende aber ein 55mm Mittelstück => Annahme ca. 3400 W Eingang), 15916g Standschub
- für RFM 20x13 => 67,7 A, 3046 Watt bei 83,3% Wirkungsgrad, 10965g Standschub

RFM 23x12 liefert für einen Aufstieg bei niedriger Grundgeschwindigkeit also die bessere Performance.

Gewicht des mir vorliegenden Antriebs, bestehend aus Motor, Getriebe, Motorspant, Befestigungsschrauben, 3 Stück 5,5mm Goldkontakte angelötet: exakt 533 Gramm.
 
Anbei die zwei Datenblätter, welche ich von Reisenauer mitgesendet bekommen habe.
Sollte ich unwissenderweise gegen ein Copyright bzw. Veröffentlichungsrecht verstoßen, so bitte ich die Moderation die Anhänge zu löschen.
 

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Hallo,

danke für eure Antworten. 15 Kg Schub ist echt ordentlich. :eek:

Ich habe jetzt das Maß für den Arcus 1:2,5 für die Bodenfreiheit (danke Jürgen).

Das Maß für die Rumpfspitze ist 34 cm mit Heckrad am Boden, in Flugposition in etwa 25-28cm.

Funktiniert ein Nasenantrieb oder ist die Bodenfreiheit zu gering? Mit einem TRIAS Fahrwerk dürfte die Bodenfreiheit größer sein. Lohnt das?

Danke.

Gruß

Andreas
 
Hallo Andreas,

ob das mit der Bodenfreiheit beim 8m Arcus funktioniert, steht ja eigentlich schon in Beitrag #4 ;)
Start nur mit dauernd gezogenem Höhenruder, damit das Heck am Boden bleibt, bis der Flieger abhebt! Ansonsten ist ja klar, was passieren wird...

Mir wären 4cm Bodenfreiheit zu wenig auf einer Graspiste, denn das flugfertig aufgerüstete Modell sinkt seitens der Fahrwerksmechanik sicher noch ein Stück weit ein durch das Eigengewicht. War damals bei meinem Fema Fahrwerk mit Gasfedern auch so, es "setzt" sich dann einfach alles ein wenig (Ausnahme: Vorspannung der Fahrwerksfederung stufenlos einstellbar so wie z.B. beim WEMO Federbein).
Zudem sinkt das Rad auf dem Platz im Rasen ebenso etwas ein und dann gibt es je nach Flugfeld sicher noch die ein oder andere Bodenwelle oder ein paar Mauselöcher etc.
Bei meiner Tomahawk ASG 29 1:2 habe ich ein Wemo Fahrwerk mit 152mm Rad eingebaut und komme so auf eine Bodenfreiheit von 7cm mit RFM 23x12.
Beim 8m Arcus würde ich entweder das Fahrwerk etwas tiefer setzen, sofern möglich, oder auf 20x13 ausweichen, denn dann wären wir wieder bei 7-8cm Bodenfreiheit.


Gruß
BB
 
Hallo,

vielen Dank nochmal für die Antworten und die weitergabe des fundieren Wissens. Es sind schon sehr wertvolle Tipps dabei.

Ich baue ja gerade den Arcus erstmal als Segler um dann irgendwann einen FES Antrieb einzubauen. Baubericht siehe hier:

http://www.rc-network.de/forum/showthread.php/544281-Baubericht-amp-Erfahrungen-ARCUS-%28M-1-2-5-von-H-Model%29

Ich habe weitere Maße, die in die Überlegung ob das mit dem FES Antrieb funktioniert zusammengestellt.

Abstand Radachse zum Schwerpunkt mit Heck am Boden: 67mm (gemessen mit einem Pendel)
Abstand Radachse zum Schwerpunkt mit Heck in Fluglage: 57mm (gemessen mit einem Pendel)
Abstand Nase zu Boden nicht eingefedert mit Heck am Boden: 330mm
Abstand Nase zu Boden nicht eingefedert mit Heck in Fluglage: 280mm
Abstand von Radachse zum Propellerkreis: 1145mm
Abstand von Radachse zur Drehachse des Höhenruder: 2150mm

Ich stelle mir noch die Frage, ob das mit dem FES funktioniert. Die Nase ist seeeehr lang und der Abstand zwischen Radachse und Schwerpunkt ist gering.

Mal eine Frage am Rande. Eine 20 Zoll Klappluftschraube ist wie lang in mm? Das gleiche für die 23 Zoll Luftschraube. Sind das tatsächlich 51mm und 590mm Durchmesser?

Weiss noch immer nicht was ich machen soll. Erstmal nur die Welle vorne rausgucken lassen und testen, bevor ich die Nase abschneide?!?

Gruß

Andreas
 
Hallo Andreas,

Ein RF 23x12 Luftschraubenblatt hat eine Länge von 27,3mm, und bei der RF 20x13 sind es 24mm.
Hoffe das hilft dir bei deinen Überlegungen.

Gruß

Dieter
 
Hallo,

danke für die Maße!

Ich habe jetzt einen Antrieb bestellt. Folgendes wird getestet :D

Scorpion HK 5020 700KV 8 Pol. 4:1 Super Chief Getriebe Polgon Welle
Scale Spinner 44mm mit 46mm Mittelteil (wenn Verfügbar versetzt)
12s ab 5000mAh
Luftschraube 20X13 (weiß) Freudenthaler (Später vielleicht GM)
Leistung 3,8 KW, 84 Ampere
Steigen 7-9 m/s
Motor Gewicht 565gr. incl. Getriebe

Ich denke das sollte funktionieren.

Kann jemand diesen Antreb nochmal nachrechnen und so ein schönes Datenblatt einstellen?!

Gruß

Andreas
 
Hallo,

kann nochmal jemand einDatenblatt für diesen Motor erstellen?

Scorpion HK 5020 700KV 8 Pol. 4:1 Super Chief Getriebe Polgon Welle
Scale Spinner 44mm mit 46mm Mittelteil (wenn Verfügbar versetzt)
12s 5000mAh
Luftschraube 20X13

Ich habe den Motor Spant fixiert.

Passt der Sturz so??

Gruß

Andreas

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