Waltair
User
Hallo
da ich schon seit geraumer Zeit hier im Forum mitlese und mich immer über Bauberichte freue,
möchte ich euch auch eine Freude machen und von einem Winterprojekt erzählen.
Da ich mich nicht gerne bei abgebrochennen Projekten erwischen lasse, habe ich allerdings erst mal fertig gebaut und geflogen, bevor ich drüber reden wollte.
Spannweite: 1200mm
Rumpflänge: 880mm
Abfluggewicht: 290 g.
Material: Depron 3+6mm
Aber als erstes will ich mich mal vorstellen:
Ich habe in meiner ersten Jugend mal mit dem Modellbau und -Flug mit Baukästen
wie „Amigo 2“ und „Robbe Charter“ angefangen. Habe aber auch mit GFK und ABS -Rümpfen
mit Styro-Balsa-Flächen hantiert, wie Graupner „Cirrus 75“ und „Junior acro“.
Vor ein paar Jahren, „Nachdem die Kinder aus dem Gr…..u.s.w.“ fiel mir in der Bucht ein
EPP Modell in die Hand und es gab 2,4 GHz-Technik.
Booahhh Fliegen ohne zu bauen und ohne Funk-Störungen, coooooool.
Aber wie der POR-Kleber zum EPP, gehört für mich das Modellbauen zum -Fliegen.
Also hab ich fast alle meine Schätzchen wieder reaktiviert.
Nur bei die Stinkers war Papa noch nich´ baaai.
Im November stieß ich auf den Stoff Depron. Und weil es im Netz so viel zu Sehen und Lesen gab,
fingen meine Finger an, zu jucken, weil ich das auch mal ausprobieren wollte.
Liebe Grüße an Jens Kröner und großes Lob für die Videos, Tricks und Links.
Nur welches Modell sollte es werden?
Im Nachlass meines Vaters befinden sich die antiken Vorkriegs-Baupläne für Knirps,
Strolch und KS-S3 aus dem Klasing-Verlag, konstruiert von Helmut Kirschke.
Die Ansicht des Strolches von 1937 finde ich einfach genial.
Nachdem ich jedoch die Spanten aus Depron ausgeschnitten hatte, kamen mir Bedenken,
ob das Rumpfende mit dem Material stabil zu bekommen wäre.
Also habe ich erst noch mal den 2. Bauplan der Reihe, das „Baby“, als antikes Original in der Bucht ersteigert.
Das Modell ist kompakter als der Strolch.
Den Strolch habe ich mir inzwischen auch gebaut, jedoch ohne Depron oder Balsa, sondern in klassischer Sperrholz-Kiefer-Papierbauweise.
Eine Modellvorstellung steht im Unterforum „Antike Flugmodelle“.
Und so fing ich dann an:
Die Rumpfdecke, die Spanten und der Kiel bestehen aus 6mm Depron, die ich mit Uhu-Por verklebt habe.
Da ich meinen vorhandenen NiMH-Empfänger-Akku verwenden wollte, der Rumpf vorne aber recht schmal wird,
hatte ich Ihn auf die Auflage vor dem Empfänger und die Servos eingeplant.
Inzwischen habe ich umgebaut und einen 2S-LiPo von oben hinter den Nasenklotz eingelassen und den Empfänger nach vorn verschoben.
Den Kiel habe ich auf einer Tischkreissäge mit Schwenkblatt auf Keilform gesägt.
Den Servo-Ausschnitt der Rumpfdecke habe ich als Führung unter die Tragfläche geklebt.
Hinten im Rumpf erkennt man einen Schlitz für das Seitenleitwerk.
Die Rumpfnase besteht aus mehreren Lagen 6mm Depron.
Die Aussparung für die Bleikammer habe ich vor dem Verkleben der Schichten eingeschnitten.
Sie trat hervor, als ich die Nase auf Form geschnitten habe.
Die Servos habe ich mit PU-Kleber an ihren Positionen festgesetzt.
Im Hintergrund erkennt man die Bohrungen für die Schubstangen Führungen.
Die Seitenbeplankung besteht aus 3mm Depron.
Die Verklebung mit PU-Kleber hat den Vorteil, dass der Kleber durch Quellen Lücken füllt
und nach dem Aushärten eine steifere Kante bildet.
Die Überstände der Rumpfdecke lassen sich dann bündig zu den Seitenteilen abschneiden und verschleifen.
Die Leitwerke bestehen aus 6mm Depron.
Die Vorderkanten sind rund geschliffen.
Das Seitenruder ist auf Keilform geschliffen und mit Scharnierklebeband angeschlagen.
Im Höhenruder habe ich 2 Stück 5mm Kiefer-4-Kantleisten eingebaut, die ich jeweils einseitig abgeschrägt habe.
Das eine stabilisiert das Höhenleitwerk, das andere überträgt die Anlenkung auf die ganze Ruderfläche, die auch auf Keilform geschliffen ist.
Das könnte man mit Sicherheit auch leichter bauen und dadurch erheblich Trimmblei einsparen.
Die Leitwerke sind mit dem Rumpf verklebt.
Der Rumpfbauch wurde nach der Farbgebung mit transparentem Gewebeklebeband gepanzert.
Auch ein passender Modell-Ständer musste aus Depron entstehen.
Zur Tragflächenbefestigung habe ich eine 2mm Aluplatte mit PU unter die Rumpfdecke geklebt und mit einem M4-Gewinde versehen.
Die Ruderhörner sind aus Sperrholz, 1mm.
Die Tragflächen bestehen aus Depron, 3mm.
Ich habe die Platten so gedreht, dass sie in Holmrichtung steifer liegen.
Dadurch hat der Flächenmittelteil wegen der Depron-Plattengröße zwar einen Stoß, der sich aber nicht negativ auswirkt.
Ich habe die 4 Teile der Tragflächenunterseite stumpf zusammengeklebt, die Endleistenkante und die Randbögen auf Keil geschliffen.
Der Holm besteht aus 2 hochkanten Streifen 6mm Depron und ist an den Enden auf Keil geschnitten.
Zur Verstärkung der Flächenunterseite habe ich Gewebeklebebandstreifen in den Flügel untergebracht.
Vor den Holm habe ich einen halben Streifen Gewebeklebeband geklebt.
Hinter dem Holm kleben ein ganzer Streifen und der Rest vom vorderen.
Um die Randbögen zu formen habe ich die Unterseite provisorisch unterfüttert.
Das Klebeband ist rosa T-E-S-A sensitive Maler-Krepp.
Es haftet sehr gut und lässt sich ohne Schäden oder Rückstände auch von schon bemaltem Depron wieder entfernen.
Die Tragflächenoberseite besteht auch aus 4 Teilen Depron, 3mm.
Über die Tischkante gewalkt, habe ich die Nasenleiste mit Klebeband und PU-Kleber geformt.
Am Holm und an der Endleiste habe ich die Flügeloberseite mit UHU-POR verklebt.
Um jetzt die Ohren zu erhalten, habe ich die Trägfläche über meine Tischkreissäge mit Schwenkblatt geschoben.
Da das Flügelmittelteil dann doch sehr weich wirkte, habe ich noch einen Streifen 1mm Balsa hochkant mit PU-Kleber vor den Flügelholm geklebt.
Die Überstände dienen der Schäftung des Flächenholms im Knickbereich.
Die Ohren habe ich dann stumpf gegen das Mittelteil verklebt und von unten mit einem Gewebeklebestreifen verstärkt.
Der Randbogen entstand durch das Zusammenkleben von Ober und Unterschale.
Um die Tragfläche auf dem Rumpf zu befestigen habe ich den Rumpfrücken-Ausschnitt auf die Unterseite der Tragfläche geklebt.
Die Sperrholzzunge fasst vorn unter den Rumpfdeckel.
Hinten hält eine 4mm-Nylon-Schraube auf einer 1mm Sperrholzplatte.
Die Verbindung ist sehr spielfrei und hält auch Looping aus.
Bei missglückten Landungen ist zwar schon mehrfach die Zunge abgerissen oder die Seitenwand ausgebrochen,
mit UHU-POR lässt sich das mit etwas Ablüftzeit sogar am Hang wieder kleben.
Die Farbgebung ist Künstler-Acrylfarbe aus dem Vorrat meiner lieben Frau.
Das Baby verträgt bis Windstärke 3.
Mit ein wenig Thermik steigt es schnell weg.
So, das war mein Bericht.
Ich hoffe er hat euch gefallen.
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.
Über nette Kommentare würde ich mich freuen.
Fragen werde ich gerne beantworten.
Das Video vom Flug muss ich allerdings noch hochladen.
Viele Grüße von Waltair
da ich schon seit geraumer Zeit hier im Forum mitlese und mich immer über Bauberichte freue,
möchte ich euch auch eine Freude machen und von einem Winterprojekt erzählen.
Da ich mich nicht gerne bei abgebrochennen Projekten erwischen lasse, habe ich allerdings erst mal fertig gebaut und geflogen, bevor ich drüber reden wollte.
Spannweite: 1200mm
Rumpflänge: 880mm
Abfluggewicht: 290 g.
Material: Depron 3+6mm
Aber als erstes will ich mich mal vorstellen:
Ich habe in meiner ersten Jugend mal mit dem Modellbau und -Flug mit Baukästen
wie „Amigo 2“ und „Robbe Charter“ angefangen. Habe aber auch mit GFK und ABS -Rümpfen
mit Styro-Balsa-Flächen hantiert, wie Graupner „Cirrus 75“ und „Junior acro“.
Vor ein paar Jahren, „Nachdem die Kinder aus dem Gr…..u.s.w.“ fiel mir in der Bucht ein
EPP Modell in die Hand und es gab 2,4 GHz-Technik.
Booahhh Fliegen ohne zu bauen und ohne Funk-Störungen, coooooool.
Aber wie der POR-Kleber zum EPP, gehört für mich das Modellbauen zum -Fliegen.
Also hab ich fast alle meine Schätzchen wieder reaktiviert.
Nur bei die Stinkers war Papa noch nich´ baaai.
Im November stieß ich auf den Stoff Depron. Und weil es im Netz so viel zu Sehen und Lesen gab,
fingen meine Finger an, zu jucken, weil ich das auch mal ausprobieren wollte.
Liebe Grüße an Jens Kröner und großes Lob für die Videos, Tricks und Links.
Nur welches Modell sollte es werden?
Im Nachlass meines Vaters befinden sich die antiken Vorkriegs-Baupläne für Knirps,
Strolch und KS-S3 aus dem Klasing-Verlag, konstruiert von Helmut Kirschke.
Die Ansicht des Strolches von 1937 finde ich einfach genial.
Nachdem ich jedoch die Spanten aus Depron ausgeschnitten hatte, kamen mir Bedenken,
ob das Rumpfende mit dem Material stabil zu bekommen wäre.
Also habe ich erst noch mal den 2. Bauplan der Reihe, das „Baby“, als antikes Original in der Bucht ersteigert.
Das Modell ist kompakter als der Strolch.
Den Strolch habe ich mir inzwischen auch gebaut, jedoch ohne Depron oder Balsa, sondern in klassischer Sperrholz-Kiefer-Papierbauweise.
Eine Modellvorstellung steht im Unterforum „Antike Flugmodelle“.
Und so fing ich dann an:
Die Rumpfdecke, die Spanten und der Kiel bestehen aus 6mm Depron, die ich mit Uhu-Por verklebt habe.
Da ich meinen vorhandenen NiMH-Empfänger-Akku verwenden wollte, der Rumpf vorne aber recht schmal wird,
hatte ich Ihn auf die Auflage vor dem Empfänger und die Servos eingeplant.
Inzwischen habe ich umgebaut und einen 2S-LiPo von oben hinter den Nasenklotz eingelassen und den Empfänger nach vorn verschoben.
Den Kiel habe ich auf einer Tischkreissäge mit Schwenkblatt auf Keilform gesägt.
Den Servo-Ausschnitt der Rumpfdecke habe ich als Führung unter die Tragfläche geklebt.
Hinten im Rumpf erkennt man einen Schlitz für das Seitenleitwerk.
Die Rumpfnase besteht aus mehreren Lagen 6mm Depron.
Die Aussparung für die Bleikammer habe ich vor dem Verkleben der Schichten eingeschnitten.
Sie trat hervor, als ich die Nase auf Form geschnitten habe.
Die Servos habe ich mit PU-Kleber an ihren Positionen festgesetzt.
Im Hintergrund erkennt man die Bohrungen für die Schubstangen Führungen.
Die Seitenbeplankung besteht aus 3mm Depron.
Die Verklebung mit PU-Kleber hat den Vorteil, dass der Kleber durch Quellen Lücken füllt
und nach dem Aushärten eine steifere Kante bildet.
Die Überstände der Rumpfdecke lassen sich dann bündig zu den Seitenteilen abschneiden und verschleifen.
Die Leitwerke bestehen aus 6mm Depron.
Die Vorderkanten sind rund geschliffen.
Das Seitenruder ist auf Keilform geschliffen und mit Scharnierklebeband angeschlagen.
Im Höhenruder habe ich 2 Stück 5mm Kiefer-4-Kantleisten eingebaut, die ich jeweils einseitig abgeschrägt habe.
Das eine stabilisiert das Höhenleitwerk, das andere überträgt die Anlenkung auf die ganze Ruderfläche, die auch auf Keilform geschliffen ist.
Das könnte man mit Sicherheit auch leichter bauen und dadurch erheblich Trimmblei einsparen.
Die Leitwerke sind mit dem Rumpf verklebt.
Der Rumpfbauch wurde nach der Farbgebung mit transparentem Gewebeklebeband gepanzert.
Auch ein passender Modell-Ständer musste aus Depron entstehen.
Zur Tragflächenbefestigung habe ich eine 2mm Aluplatte mit PU unter die Rumpfdecke geklebt und mit einem M4-Gewinde versehen.
Die Ruderhörner sind aus Sperrholz, 1mm.
Die Tragflächen bestehen aus Depron, 3mm.
Ich habe die Platten so gedreht, dass sie in Holmrichtung steifer liegen.
Dadurch hat der Flächenmittelteil wegen der Depron-Plattengröße zwar einen Stoß, der sich aber nicht negativ auswirkt.
Ich habe die 4 Teile der Tragflächenunterseite stumpf zusammengeklebt, die Endleistenkante und die Randbögen auf Keil geschliffen.
Der Holm besteht aus 2 hochkanten Streifen 6mm Depron und ist an den Enden auf Keil geschnitten.
Zur Verstärkung der Flächenunterseite habe ich Gewebeklebebandstreifen in den Flügel untergebracht.
Vor den Holm habe ich einen halben Streifen Gewebeklebeband geklebt.
Hinter dem Holm kleben ein ganzer Streifen und der Rest vom vorderen.
Um die Randbögen zu formen habe ich die Unterseite provisorisch unterfüttert.
Das Klebeband ist rosa T-E-S-A sensitive Maler-Krepp.
Es haftet sehr gut und lässt sich ohne Schäden oder Rückstände auch von schon bemaltem Depron wieder entfernen.
Die Tragflächenoberseite besteht auch aus 4 Teilen Depron, 3mm.
Über die Tischkante gewalkt, habe ich die Nasenleiste mit Klebeband und PU-Kleber geformt.
Am Holm und an der Endleiste habe ich die Flügeloberseite mit UHU-POR verklebt.
Um jetzt die Ohren zu erhalten, habe ich die Trägfläche über meine Tischkreissäge mit Schwenkblatt geschoben.
Da das Flügelmittelteil dann doch sehr weich wirkte, habe ich noch einen Streifen 1mm Balsa hochkant mit PU-Kleber vor den Flügelholm geklebt.
Die Überstände dienen der Schäftung des Flächenholms im Knickbereich.
Die Ohren habe ich dann stumpf gegen das Mittelteil verklebt und von unten mit einem Gewebeklebestreifen verstärkt.
Der Randbogen entstand durch das Zusammenkleben von Ober und Unterschale.
Um die Tragfläche auf dem Rumpf zu befestigen habe ich den Rumpfrücken-Ausschnitt auf die Unterseite der Tragfläche geklebt.
Die Sperrholzzunge fasst vorn unter den Rumpfdeckel.
Hinten hält eine 4mm-Nylon-Schraube auf einer 1mm Sperrholzplatte.
Die Verbindung ist sehr spielfrei und hält auch Looping aus.
Bei missglückten Landungen ist zwar schon mehrfach die Zunge abgerissen oder die Seitenwand ausgebrochen,
mit UHU-POR lässt sich das mit etwas Ablüftzeit sogar am Hang wieder kleben.
Die Farbgebung ist Künstler-Acrylfarbe aus dem Vorrat meiner lieben Frau.
Das Baby verträgt bis Windstärke 3.
Mit ein wenig Thermik steigt es schnell weg.
So, das war mein Bericht.
Ich hoffe er hat euch gefallen.
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.
Über nette Kommentare würde ich mich freuen.
Fragen werde ich gerne beantworten.
Das Video vom Flug muss ich allerdings noch hochladen.
Viele Grüße von Waltair