Silikonkleber - wie entfernen?

heikop

User
Moin!

Der Vorbesitzer meiner gebraucht erstandenen älteren 2m Fox hat die Servos in den Flächen
und das Seitenruderservo im Heck mit Silikonkleber oder gar Sanitärsilikon eingeklebt.
Nun sind die Servos defekt (Getriebespiel und Zahnausfall) und sollen gegen
HV-Servos getauscht werden, die ich dann auch brav mit Servorahmen montieren möchte.

Wie bekomme ich den unsäglichen Sikonkleber aus dem Rumpf (GFK) und den Flächen (Styro-Balsa) um
dann ordentlich mit eingedicktem Harz kleben zu können?
 
Mechanisch.
Rausschneiden und die Reste wegdremeln. Chemie hilft gegen getrocknetes Zeugs nicht, bzw. beschädigt Styro in der Fläche.

Gruß
Juri
 
Wenn der Vorbesitzer es richtig gemacht hat, ist unter dem Servo kein Kleber, nur aussen rum als Klebekranz.
Dann ist rausschneiden ja kein Problem.

Oder noch besser. Er hat das Servo gar nicht eingeklebt, sondern es mit Fett eingesetzt und das Servo klemmt nur in einem Silikonbett.
Mit Löffelstiel raushebeln.

Aber was ist an deinem eingedickten Klebeharz denn ordentlich?

Sigi
 
Aber anschliessend wieder mit Silikon die Rahmen einkleben!
Epoxy hält nie auf einer Fläche die vorher Silikon hatte. Ausser sie wird mit Silikon-Entferner "gebadet". Aber auch dann nur "vielleicht"!
Silikon Kleber ist prima geeignet. Er hält zäh/elastisch. Ideal für Servos.
Habe Jahrzehnte alte Einbauten, immer noch OK.
Gruss Jürgen
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo

Mechanisch entfernen. Also mit Dremel und Staubsauger. Drehzahl nicht zu hoch damit das Zeug nicht verbrennt. Wenn alles raus ist den Untergrund weiter anschleifen, damit das Harz eine saubere Verbindung eingeht.

Ich bin übrigens von Servo-Silikonklebungen "geheilt".
Kurze Geschichte von vor ein paar Wochen:
Der alljährliche Hangflugausflug stand bevor. Die ASW 19 musste dafür restauriert werden. Es eilte wie immer. Also wurde das Höhenruder in die Seitenruderflosse mit Silikon eingeklebt. Wenn schon Silikon dann das für Aquariumbau. Servo eingepasst und verklebt. Alles gut. Exakte Rückstellung und der Vollausschlag auch passend. Also rauf auf den Berg. Das Einfliegen übernahm Freund Tom. Start etwas kitzlig, dann weg vom Hang. "Claus hast Du eine Verzögerung auf Höhe programmiert?" fragte Tom. "Nein, wieso?" "Ich ziehe und der Flieger steigt mit Verzögerung." Aha. Hm, nach der Landung das Höhenruder ausprobiert. Ausschlag okay, Rückstellung perfekt. Aber dann war da was Seltsames. Bei allen Ausschlägen außerhalb des Vollausschlages war kein Druck auf dem Ruder. Tatsächlich, das Höhenruderservo bewegte sich in seiner Silikonverklebung bei Belastung. Bei Vollausschlag war die Bewegung "auf Anschlag" daher fiel das nicht auf bei der Baukontrolle.

Das abendliche Sezieren und die Verklebung mit Harz und entsprechender Holzunterlage sorgte für eine perfekte Ansteuerung.

Mein Fazit: Silikonverklebungen bei Servos sind künftig dritte Wahl, nach Verschraubung und Harzverklebung. Und bei der Servokontrolle werden jetzt die Haltekräfte bei weniger als Vollausschlag kontrolliert.
 
Zuletzt bearbeitet:

heikop

User
Wenn der Vorbesitzer es richtig gemacht hat, ist unter dem Servo kein Kleber, nur aussen rum als Klebekranz.
Dann ist rausschneiden ja kein Problem.

Oder noch besser. Er hat das Servo gar nicht eingeklebt, sondern es mit Fett eingesetzt und das Servo klemmt nur in einem Silikonbett.
Mit Löffelstiel raushebeln.

Die Servos waren natürlich flächig verklebt bzw. angepappt, ein Querruderservo war lose, dafür das Seitenruderservo im
Inneren des Leitwerks bombenfest zugekleistert. Natürlich hat diese ein Ruderspiel im Zentimeterbereich (!) an der
Endleiste des Seitenruders. Ich werde also schneiden und fräsen müssen.


Aber was ist an deinem eingedickten Klebeharz denn ordentlich?

Wie willst Du den Servorahmen denn sonst in Fläche und Leitwerk befestigen, mit Gewindebolzen und Gegenmutter? ;)
Die Servoausschnitte in den Flächen muß ich eh' noch mit Glasgewebe verstärken, darauf kommt dann der Rahmen.
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo Heiko

Du könntest auch zuerst mit den Fingern das Gröbste versuchen "rauszuknibbeln". Wenn Du irgendwo einen Ansatz findest geht das Einigermaßen.
 

heikop

User
Hallo Claus, im Leitwerk könnte ich eventuell mit dem Fräser rangehen, aber nur senkrecht zur zu
reinigenden Fläche, anders als durch einen gegenüber erstellten Ausschnitt komme ich nicht an die
Klebestelle ran ohne das Leitwerk komplett zu zerlegen.

Ich habe nun zum Teil umdisponiert und werde die Rahmen an den "kontaminierten" Stellen im Leitwerk
mit Elastosil einkleben und, wo möglich, mit Harz verstärken. In den Flächen werde ich GFK Gewebe
als Verstärkung einlaminieren um so eine Verbindung zwischen den Schalen zu schaffen und darauf
kommen die Servorahmen.

Erstmal vielen Dank für alle Beiträge, wenn ich weiter gekommen bin werde ich mich wieder melden.
 
Silikon entfernen

Silikon entfernen

Hall Heiko,

vielleicht gefällt Dir meine Methode. Mittels eines Stechbeitels ( scharfes Holzstemmeisen) kratze ich so lange, bis nur noch ein Hauch von Silikon überbleibt. Dies gelingt relativ mühelos, die Schärfe des Werkzeugs macht es. Wenn es die Bauhöhe des Profils zuläßt, klebe ich mit Sillikon eine Platte mit 1 mm Flugzeugsperrholz oder auch eine Gfk-Platte gleicher Stärke auf den Silikonuntergrund. So habe ich das Silikon neutralisiert und kann jetzt beliebige Befestigungen zur Montage der Servos mittels Epoxykleber anbringen. Eine Verklebung von Silikon zu Silikon hält übrigens sehr gut, noch dazu, wenn man Aquariumsilikon verwendet. Sollten die Seitenwangen groß genug sein, kann man mit gleicher Methode mittels 2 mm Birkensperrholz oder Hartbalsa auch den Rahmen erneuern. Notfalls könnte mittels Diamantsägeblatt und Dremelmaschine der Rahmenausschnitt leicht erweitert werden. Die Fläche wird ganz sicher kaum geschwächt.

So eine Veränderung nenne ich immer, den Teufel mit dem Belzebub austreiben.
 

heikop

User
Die Idee ist gut, ich werde im Leitwerk eine CFK-Platte mit Silikon flächig einkleben
und darauf den Servorahmen, die 2-3mm kann ich mir dort noch leisten, beim Seitenruder ist
die Servoarmlänge ja nicht so kritisch wie beim Rest.
 

Sebastian St.

Vereinsmitglied
Moin ,

hab mal n Rennboot erstanden wo alles mit Silikon eingeklebt war ( ABS Rumpf und Deck ) Hab das Silikon mit Benzin wunderbar ablösen können ( ratet mal warum man keine Silikonschläuche für Benzuin verwenden sollte :cool: ) , anschließend mit Spiritus gereinigt und problemlos mit Stabilit Express geklebt . Sollte auf alle Fälle beim GFK Rumpf anwendbar sein ;)
 

PIK 20

User
Moin ,

hab mal n Rennboot erstanden wo alles mit Silikon eingeklebt war ( ABS Rumpf und Deck ) Hab das Silikon mit Benzin wunderbar ablösen können ( ratet mal warum man keine Silikonschläuche für Benzuin verwenden sollte :cool: ) , anschließend mit Spiritus gereinigt und problemlos mit Stabilit Express geklebt . Sollte auf alle Fälle beim GFK Rumpf anwendbar sein ;)

Bei ABS mag Benzin vielleicht keinen Schaden anrichten.

Aber wie sieht es mit GfK auf Epoxibasis aus? Vielleicht kann Stefan (Gideon) etwas dazu sagen.
 

heikop

User
Moin zusammen,

die Silikonreste sind weg, wie Sebastian habe ich mit Benzin gearbeitet wodurch die Reste innerhalb
von 10 Minuten Geschichte waren. Danach mit Verdünner für Epoxydharz (HP-Textiles) gereinigt, angeschliffen,
wieder gereinigt. Alles weg. :)

Was jetzt kommt wird einigen nicht gefallen:

Das Seitenruderservo sitzt ja in der Flosse, ich habe also zwei Servorahmen aufeinandergeklebt, der Innenkontur
der Flosse angepasst und mit mittelviskosem Sekundenkleber verklebt. Die Klebung ist nicht nur flächig zwischen
Rahmen und GFK sondern mit ausgefüllten Ecken dank langsamem Aktivator. Im Gegensatz zu den vorgefundenen
Harz- und Silikonklebungen ist das bombenfest geworden.

In den Flächen kann ich so nicht vorgehen, da muß noch laminiert werden.

Das vorhandene Höhenruderservo wird ja auch ersetzt, beim Versuch das alte Servo auszubauen hatte ich auch promt
das gesamte Servobrett in der Hand - auch hier wieder eine Mischung aus Harz- und Silikonklebung auf völlig
unvorbereiteter GFK-Oberfläche. :-(

Mir ist ein Rätsel wie der Fox jemals so geflogen ist, zumal er, dem Rohr in der Nase nach zu urteilen, per
Flitschengummi gestartet wurde.


Damit wäre dieser Thread wohl erledigt, alles weitere hat ja mit der Ausgangsfrage nichts mehr zu tun,
vielen Dank an alle Beteiligten.
 
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