Zumischung Farbpaste

Hallo,

ich habe vor einen leichten Flügel aus Glas zu bauen. Aufbau wäre Glas, Balsa Sandwich und Glas. Um Farbe ins Spiel zu bringen würde ich gerne das Harz einfärben. Dazu habe ich eine Frage: Zu wie viel Prozent kann ich Farbpaste in mein Harz/Härter-Gemisch einrühren ohne das dass Gemisch seine Eigenschaften (Festigkeit, usw.) verliert? Als Harz / Härter nehme ich das HP - E 111 L
Im voraus vielen Dank für Eure Antworten.

Gruß Frank
 

Sirow

User
Hallo Frank,

ich nehme meistens so 1-2 % Farbpaste mit zum Harz.
Das hat bislang noch keine Probleme gegeben.
Allerdings deckt das auch in keinster Weise, ist eher ne Untersützung zur Lackierung.

Ich tippe darauf, dass du bis zu 10 % oder noch mehr beimischen kannst.

Aber wenn du sicher gehen willst, mach Probeansätze.
Misch dir dazu 50 gr. o.ä. an, und dann in 2%-Schritten die Farbpaste hinzu (0, 2, 4,...10%).

Allerdings kannst du so auch nur fühlen und biegen, wenn alles ausgehärtet ist, ob du einen Unterschied zu deinem Ansatz ohne Farbpaste verspürst.
Eine technische Erkenntnis wirst du daraus vmtl nicht ziehen können.

Das sind meine Erfahrungswerte durchs probieren.
Aber vllt meldet sich ja noch jemand, der das technisch erklären kann.

Gruß,
Mirko
 

Gideon

Vereinsmitglied
Da es nicht nur "eine" Farbpaste gibt, wäre es hilfreich zu wissen, welches Bindemittel diese enthält. Ist es eine Farbpaste mit Bindemittel auf Epoxybasis, dann sollte diese zunächst zum Harzanteil aufaddiert und anschließend das Mischungsverhältnis neu bestimmt werden. Diese Pasten funktionieren erfahrungsgemäß auch in großen Zugabenmengen > 10 % noch sehr gut.

Universal-Farbpasten, also solche die für Epoxy, Polyester und Polyurethane gleichermaßen verwendet werden können, enthalten ein reaktionsneutrales Bindemittel. Größere Zugabemengen > 10 % führen zu einer gewissen Weichmacherwirkung und einer Verschlechterung der chemischen Beständigkeit.

Gleichwohl gilt aber für alle Anwendungen: Farbige Oberflächen sind sinnvollerweise mit Gelcoats (EP- oder UP-Basis) oder IMCs auszuführen und das Laminierharz sollte für den strukturellen Bereich des Laminates nicht eingefärbt werden.
 

Sirow

User
Hallo,

ich hatte mir schon gedacht, dass Stefan sich hierzu zu Wort meldet :)

Meine Farbpasten sind laut Hersteller universell einsetzbar.
Sprich zum UP-Vorgelat sowie auch ins Epoxydharz mische ich diese Farbpaste hinzu.
Beim UP-Vorgelat bis 15%, bei dem Epoxydharz entweder nen Spritzer oder max. 2% (bei Sichtkohle).

Nachteile konnte ich so noch nicht erkennen.
Meine Mengen im Epoxydharz sind aber so gering, dass ich mir da bislang auch keine Sorgen gemacht hatte.


Gleichwohl gilt aber für alle Anwendungen: Farbige Oberflächen sind sinnvollerweise mit Gelcoats (EP- oder UP-Basis) oder IMCs auszuführen und das Laminierharz sollte für den strukturellen Bereich des Laminates nicht eingefärbt werden.

Das dies der "richtige" Weg ist, sollte eigentlich Jedem klar sein.
Ich hatte Frank jedoch so verstanden, dass er gerade kein vorheriges Lackieren wollte, sondern nur durch die Farbpaste im Epoxy diese farblichen Akzente setzen wollte.

Wenn es dir nur ums Gewicht geht, Frank, könntest du auch sehr dünn lackieren und anschließend mit weiß hinterlegen.
Dann hast du bei genauem Hinsehen zwar eine "gesprenkelte" Fläche, was man aus ein paar Metern Entfernung aber nicht mehr sehen sollte.


Gruß,
Mirko
 
zumischung Farbpaste

zumischung Farbpaste

Hallo Mirko und Stefan,

es geht mir darum das Lackieren zu sparen. Habe Letzte Woche ein Leitwerk gebaut und habe vorsichtshalber nur ein paar Tropfen
Farbpaste (von r+g) reingegeben. Als Versuch sozusagen. Das sieht nicht besonders schön aus, weil einfach zu wenig Farbpaste enthalten war. Daher meine Frage wie viel von der Paste in das Harzgemisch eingerührt werden kann.

Danke.
 

Gideon

Vereinsmitglied
Wenn Du "nur" Dein Laminierharz einfärben willst, dann wird das niemals vernünftig decken, da die Schichtdicken damit einfach zu dünn sind. Deshalb werden ja auch Gelcoats oder IMCs verwendet, um eine opake Bauteiloberfläche zu erzielen. Bei Glas und Balsa sehen allerdings auch lasierende Farbtöne für meinen Geschmack recht gut aus.
 

Eisvogel

User
Danke für die Antworten, aber viel schlauer bin ich nun auch nicht.

Die Aussage vom Fachmann war doch klar: Nur im struktuellen Bereich wird's bei dünnen Schichten nie reichen um eine deckende Farbschicht zu erreichen. Das Laminat wird durch die Farbe geschwächt.

Warum lackierst du nicht dein (mit Porenfüller grundiertes) Balsa? Wenns nicht messerscharfe Linien sein müssen funktioniert das recht gut. Die Holzstruktur bleibt natürlich sichtbar. Geht ganz einfach mit Sprühdosen, bringt kaum Zusatzgewicht und man muß nicht umdenken, die Lackierung erfolgt positiv.
 
Ich wollte doch gar keine Deckende Oberfläche, sondern nur die Menge Farbpaste die unbedenklich in das Laminierharz eingerührt werden kann ohne dass dessen Festigkeit geringer wird. Ich habe bei einem Leitwerk mal 2 Tropfen blau ins Harz eingerührt. Da kam dann ein so ähnlich wie Aquarell bläulich schimmerndes Leitwerk zutage. Vom Gewicht ok, aber man hätte wahrscheinlich auch 8 Tropfen einrühren können, oder auch 12 Tropfen.
Daher die Frage.

Gruß Frank
 

Eisvogel

User
Ich kann mir nicht vorstellen, daß mit eingefärbten Harz und Balsauntergrund eine einigermaßen ansehnliche Oberfläche zustande kommt.
Durch die dünne Schicht wird die Farbe immer blass bleiben und durch den hellen Balsauntergrund fleckig,matt und stumpf wirken.

Eingefärbter Klarlack und Carbonuntergrund ergibt glänzende,leuchtende, brillante Oberflächen.
Kostet natürlich wesentlich mehr als Glas, vor allem die leichten Carbongewebe sind s..teuer. Gewicht wird nicht viel mehr werden, eine dünne Klarlackschicht wiegt fast nix.
 
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