Leiser, sparsamer 600 Watt Motor für E-Segler

Hallo Kollegen,

für meinen ASH 26 Segler (4 m) von Tangent suche ich einen sparsamen und vorallem leisen Elektromotor welcher effektiv mit der Klapp-Luftschraube dann knapp 600 Watt Leistung erzeugen soll.

Die Firma Tangent selber schlägt einen FUN 600-18-5,2 Jazz 40-6-18, 18 x 10" oder 17 x 9" ca. 40 A und 5er-Lipo vor.

Wäre es nicht besser einen Aussenläufer ohne Getriebe zu nehmen, da dieser doch für diesen Fall doch leiser und effizienter wäre? Oder sehe ich das falsch? Es ist der erste "Gross-Segler" den ich elektrifiziere. Der Antrieb selber ist nur als "Absaufhilfe" am Hang gedacht.

Als Akkus sollen dann 4- oder 5 Zellige LIPO's dienen. (Ich weiss 4s sind knapp und verlangt nach 40 A konstanten Strom in diesem Fall, was wiederum Hochstrom-fähige Akkus und vermutlich einen teuren Regler bedingt)

Wisst ihr für diesen, meinen Fall gute und günstige Antriebssets oder Kombinationen (mit Regler), welche diese Vorgaben erfüllen?

Mein Wunsch nach einem "leise Antrieb" sollte natürlich finanziell auch verkraftbar sein.

Gruss

Urs
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

man würde schon Aussenläufer finden, die den Flieger hochbringen. Leiser, ja, kann sein. Effizienter aber eher nicht.

Besorge Dir ein einfaches Rechenprogramm wie MOTOCALC ( www.motocalc.com ) und versuche den FUN 600 bei gleichem Strom nach Gesamtwirkungsgrad, Standschub, Steigrate usw. zu übertreffen. Die Verluste des Getriebes sind meist geringer als die Verluste der Aussenläufer, die meist etwas zu schnell drehen, weil sie doch zu wenige Pole haben und deswegen mehr Windungen auflegen, wodurch der Wirkungsgrad sinkt oder wenn man wenige Windungen wählt, mehr Verluste an einer kleineren Luftschraube anfallen.

Also einfach einmal die ACTROS, Plettenberg Orbits und AXIs gegen den FUN 600 oder einen Hacker, Lehner o.ä. mit Getriebe rechnen und dann entscheiden. Mich als Meßtechniker und berufsbedingter Experte für Präzisionsgetriebe stört das Geräusch z.B. gar nicht. Aber da hat jeder so seine Ansichten.

Gernot

PS: Ca. 40 A bei 5s Lipo = ca. 50 V macht übrigens etwa 2 kW Eingangsleistung. Mit 600 W wird das ein ganz zahmer Steigflug...
 
Hallo Gernot,

besten Dank für deine Ausführungen.

Wie gesagt, der Antrieb kann doch recht zahm sein, da nur zur Not gedacht. Primär wird dynamisch und thermisch am Haushang geflogen, wobei halt beim "Nachhelfen" auch bewohntes Gebiet überflogen wird. Deshalb möchte ich eine leise Motorisierung und deswegen auch meine Frage wegen eines Aussenläufers.

Aber grundsätzlich kann man schon davon ausgehen, dass ein Aussenläufer wenn man die Gesamt-Lärmemission betrachtet messbar leiser und auch subjektiv angenehmer tönt, oder?


Ich werde vermutlich nicht drum herum kommen, mit einem entsprechenden Programm die Unterschiede herauszufinden.


Gruss

Urs
 

Snoopy

User
Gernot Nitz schrieb:
Hallo,

PS: Ca. 40 A bei 5s Lipo = ca. 50 V macht übrigens etwa 2 kW Eingangsleistung. Mit 600 W wird das ein ganz zahmer Steigflug...

5s Lipos mit 50 V?!?

@Urs:
Der von Tangent vorgeschlagene Antrieb passt perfekt zu Deiner ASH, und wirklich laut ist das Getriebe auch nicht.
Wenn Du ohne Getriebe gehen möchtest und Kontronik nicht abgeneigt bist, dann wäre der nagelneue KoraTop 30-14 mit 5s Lipos und einer 18x11" oder 18,5x12" Luftschraube eine genausogute Wahl für dich. Dank drittem Lager in der Glocke läuft der auch perfekt ruhig. Was man nicht von allen Aussenläufern behaupten kann.
Insgesammt neigen die Wicklungen von Außenläufern eher zum Schwingen im Takt der PWM, was auch sehr nervig sein kann. Aber das ist definitiv GEschmackssache.
 
Ja, sicher wird der von Tangent vorgeschlagene Antrieb von der Dynamik her gut passen.
Mein primärer Wunsch ist einfach ein leises Triebwerk. Und weil es so leicht wie möglich sein sollte, verzicht ich auch gerne auf "exorbitante" Steigleistung, zumal, wie schon gesagt, dieser Antrieb nur zur Not gedacht ist (2-3m/Sec Steigen reicht allemal)

Ich werd aber die von euch vorgeschlagenen Motoren genauer anschauen.

Das mit dem Lärm ist halt auch eine subjektive Sache.

Urs
 
Hi,
aus eigener erfahrung kann ich dir den Pletti Orbit 25-18 empfehlen. Der bringt meine 7kg ASH per Bodenstart locker auf Höhe. 5s3p 1100er Konions an einer 15,5x10 ergeben ca 43A... Als Absaufhilfe sollten 4s locker reichen.... Und "nur" 250gr und ca 160€ sind doch ein gutes Argument...
Gruss Jan
 
Plettenberg HP 220/30 A3 5:1, liegt Leistungsmäßig in der Fun 600er Klasse, beim Gewicht vom Fun 500, mit Getriebe
Oder HP 220/25 A3 5:1, der ist Leitungsmäßig beim Fun 500 angesiedelt, Gewichtsmäßig jedoch beim Fun 480 mit Getriebe.

Ich denke dass du mit allen Antrieben die heir bis jetzt genannt wurden deine Fruede haben wirst. Zu leicht macht auch keinen Sinn, da du ggf. Blei einpacken musst.....
 
Danke für eure Tipps!

Hab jetzt auch bei einigen Moteren-Hersteller Antriebs-Auslegungs-Vorschläge für meinen Segler angefordert. Mal schauen was da alles noch kommt.

Gruss

Urs
 
Hallo,

jetzt habe ich mach natürlich völlig verhauen. Meine Lipo Packs haben 11,1 V, aber das sind ja 3s Packs. Fünf solcher Packs in Serie haben dann unter Last etwa 50 V aber das wären ja 15 Zellen.

5 Zellen haben natürlich 18,5 V und dann haben wir auch etwa 6 - 700 W bei 40 A. Sorry.

Sonst war aber alles richtig. Rechnen (möglichst nicht im Kopf, tänzel...) hilft die Leistungsfähigkeit des Antriebs zu beurteilen.

Beim Fliegen über bewohntem Gebiet gibt es übrigens immer einen, der jammert. Zischen der eingeklappten Klappluftschraube, Geräusche von der Tragfläche, da fühlt sich manch einer bedroht, wenn so ein "Riesenvogel" mit einem "Affenzahn" "angeschossen" kommt...

Da könnte ein Getriebegeräusch als "Lebenszeichen" fast schon wieder zur Beruhigung beitragen. Denn im amerikanischen Film lernen wir ja: Wenn der Motor stoppt, stürzt der Flieger sofort ab.

Gernot
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo,

ich fliege in meinem Vortex (ca. 7 kg) von Tangent Kontronik BL67-11 mit Kontronik KPG Getriebe 3,7:1, Luftschraube 18*10, 5s-Lipo und ca. 36A. Das ergibt ein Steigen von >5m/s.

Das Lauteste ist die Stabantenne, die im Luftstrom pendelt ;)

Die Luftschraube ist selbst mindestens laut wie das Getriebe, nur klingt es eben etwas anders. Ab 200m Entfernung muss man sehr genau hinhören, um zu sagen ob Motor an oder aus ist.

Hans

P.S. und alles was in Filmen crasht explodiert sofort :)
 
Nun hab ich jetzt zum Beispiel folgenden Antriebs-Vorschlag von Torcman bekommen. Wie gesagt: Meine Antriebskriterien sind: - Fluggewicht 5.7 Kg, Absaufhilfe (also 2-3m/sek. steigen reichen völlig), leise, leicht und "günstig", wobei ich mittlerweile dem Begriff "leicht" je länger je mehr mehr Bedeutung zu messe (hab ich doch aufaddiert, wie viel zusätzliches Gewicht in meinen Segler kommt, wenn auch noch ein Einziehfahrwerk dazukommt - besser spät als nie ;-).

Ich hab von Torcman diesen Vorschlag bekommen:

TM350-20 PRO14 17w mit 4S Lipos (z.B. 3200mAh/15 - 20C) und Luftschraube 15x8 oder 16x8 Aeronaut CamCarbon. Passender Controller ist der Hacker Master 70 O-Flight

Wobei ich ausdrücklich darauf Aufmerksam gemacht wurde, dass dies wirklich nur als "Absaufhilfe" gedacht ist.

Kurz eine Zwischenfrage: Was ist das Mindest-Verhältnis von Gewicht zu Schub für einen Segler, welcher so funktionieren soll wie meiner?

Urs
 

HFK

User
Hi Urs,
ich stand vor 2 Monaten vor einer ähnlichen Frage, 4 kg Segler ASW 28 zu motorisieren. Versuche mit einem Hotliner Antrieb, 10 Zellen Lehner Basic 4.200 Getriebe 1:5 und 12,5 mal 10 Zoll waren i.O. Aber ich wollte ja einen neuen Antrieb der die gemessenen 400 W Eingangsleistung ebenfalls bringt.

Anruf bei Reisenauer, "ja der Hotliner macht ja nur viel Wind und die hohe Strahlgeschwindigkeit passt nicht zum Segler". Er hat mich dann aufgeklärt, das der Segler im Motorbetrieb immer mit der Geschwindigkeit des geringsten Sinkens fliegen soll da dann ist der Wirkungsgrad am besten ist.

Herausgekommen ist ein Außenläufer mit 1:5 Getriebe der eine 20 mal 15 Zoll Latte mit unter 4.000 min^-1 dreht und von 3 Lipos (X-Cell 4.900) gespeist wird. Bei 4 Zellen (mit 18mal 13, wäre optimal gewesen) hatte ich einen neuen Regler gebraucht, war mir dann doch zuviel Geld. Motor, Regler, Getriebe, Propeller zusammen 280g. Akku 400g.

Kaufen bei Reisenauer hat nur ein Ärgerniss, der Preis, aber das auch nur einmal denn dann kommt für den Rest der Zeit nur noch Freude auf. In der Ebene ohne Thermik: 4 min. Motorlaufzeit (7 sind möglich) Flugzeit 35 min. Was will man mehr?

Gruß Herrmann
Durch ziehen gewinnt man Höhe.....
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo,

leicht ist beim Motor nicht wichtig, da Du sonst Blei brauchst. Beim Akku auch nicht, wenn Du kein ausgebautes Cockpit machst und ihn vorne reinlegst. Flache Lipos lassen aber selbst trotz Cockpitausbau eventuell vorne unterbringen (seitlich oder doppelter Boden).

Mein Tipp:
- Schreib deine Limits und Wünsche auf (Preis, Platz, Steigen, Gewicht von Motor und Akku)
- Frag noch bei Reisenauer, Flyware nach einem Vorschlag
- Vergleiche und entscheide

Du brauchst etwa 450 Watt Eingangsleistung für Deine moderates Steigen (80W/kg), 100W/kg machen aber mehr Laune.

Mit allen Antrieben der genannten Firmen machst Du keinen Fehler und die Unterschiede im Steigen sind bei Deinen Ansprüchen unbedeutend.

Hans
 
Hallo Hans,

du sagst, "leicht" beim Motor sei nicht wichtig. die Sache ist so: Ich besitze eine Tangent ASH 26 Carbon Master Edition, d.h. die hat in den Flügeln mehr Carbon (200-300g pro Flügelpaar) als die Normal-Version. Das Problem ist halt nur, wenn ich nicht rigoros bei allen Komponenten, die ich zusätzlich einbaue (Motor, Akku, Einziehfahrwerk und einen moderaten Kockpit-Ausbau ohne Pilot) spare, komme ich mit der Flächenbelastung für meinen Begriff zu hoch, da ich diesen Segler auch bei leichter Thermik noch einsetzen möchte. Kommt noch dazu, je schwerer der Segler ist, desto mehr Watt brauch ich für die gleiche Steigleistung (Teufelskreis). Meine Bedürfnisse sind eigentlich klar: Akro-fester E-Segler mit Thermikflug-Eigenschaften. Irgend wo liegt das gesunde Gewichts-Mittelmass und dieses gilt es für mich zu finden.

Ein anderes Problem: Gewisse E-Motoren und Regler-Hersteller sagen mir, dass es nicht sinnvoll sei, BEC bei mehr als 3-Zellen-LoPo's zu benutzen. Es würde bis zu 40 oder 50 Watt unnötig verbraten. Dies ist mir eigentlich auch klar. BEC hätte ich natürlich auch gerne benutzt, um nochmals Gewicht zu sparen (-120g für Empfänger-Akku).

Meines Erachtens gibt es doch BEC-Regler, die getaktet sind oder so und diese Problem eliminieren. Müssten diese BEC-Regler nur noch mit meinem Wunsch-Motor kompatibel sein.

Gruss

Urs
 
Woodpecker schrieb:
Meines Erachtens gibt es doch BEC-Regler, die getaktet sind oder so und diese Problem eliminieren. Müssten diese BEC-Regler nur noch mit meinem Wunsch-Motor kompatibel sein.

Gruss

Urs
Der Kontronik Jazz hat ein getaktetes BEC. Der 80A-Jazz sogar ein doppeltes! Alternativ gibt's von Kontronik auch ein externes BEC.
Die Jeti-Spin-Regler haben ebenfalls getaktete BECs.

Gruß
Heiko
 
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