Neue Vorschriften zur Funkregulierung. Bedeutung für OpenSource Projekte

Erdie

User
Der folgendes Heise Meldung zufolge plant die EU ein Gesetz, dass freie Software für Geräte im 2,4 und 5 GHz Bereich verbietet sofern die Software direkten Einfluß auf die entsprechenden HF Funktionen des Gerätes nehmen kann. Im Artikel wird nur Bezug auf Wlan Router genommen, welche sich mit alternativer Software flashen lassen z. OpenWRT oder DD-WRT.
Mir kam dabei gleich der Gedanke, ob dadurch eventuell auch RC Systeme mit freier Software betroffen sein könnten, was im Primzip das das Gleiche wäre. Ich hoffe mal, ich irre mich hier. Wie immer handelt es sich um ein Gesetz das die EU in gewohntem Kadavergehorsom gegenüber der USA stillschweigend einführen will. Was meint Ihr?

http://www.heise.de/netze/meldung/Funkregulierung-Angriff-auf-alternative-Software-2803189.html
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Die Router Firmware haben doch teils ihre eigenen Wlan Treiber bzw koennen bsw bei Linksys Funktionen in proprietaeren “wl“ Broadcom Binaries aufrufen.
Openwrt hatte seinen eigenen WPA Supplicant / Daemon entwickelt und konnte auf proprietaere Hersteller Binary verzichten?!


Dann wohl leider eher das AUS fuer DeviationTX, wo die Firmware direkt ueber die Protokollschicht auf die HF Module / Chips zugreift und damit MEHRERE PROTOKOLLE native sprechen kann.


Soweit ich das bisher verstanden hatte hat die Frsky Taranis jedoch im Frsky HF Modul ihre eigene HF Firmware, die das D16 Protokoll implementiert und auch nicht veraendert werden kann.
OpenTX steuert nicht das HF Modul direkt sondern gibt ueber ein definiertes Interface die Aufrufe an die HF Firmware weiter. Kein direkter Einfluss auf das Frsky HF Modul?!?

Alleine das Taranis Frsky HF Modul kontrolliert sich selbst??!

Somit koennen in der OpenTX Firmware bsw jetzt keine alten Empfaengerprotokolle wie D8 mehr angesteuert werden, da das HF Modul ETSI kompatibel nur noch D16 implementiert?!?


Anders sieht es bei DeviationTX aus, wo das Frsky D8 Protokoll als Code vorliegt und ueber die Implementation native das CC2500 HF Modul angesteuert wird.


Das ist m.E der große Vorteil der Devo Sender mit CYPRESS Chip sowie den NRF/A7105/CC2500 Multi Modulen (einloeten), wo die ganze Sammlung an den unterschiedlichsten Quad/ Heli Herstellerprotokollen als Source fuer eine maximale Kompatibilitaet vorliegt und der Herr der Programmierer ist und nicht das eigenintelligente HF Modul.


Wenn ich bedenke wie laienhaft lange Zeit die Hersteller Stabilitaet, Wlan Karten Kompatibiliaet, mangelndes QOS und Firewalling Regeln mit maximalem Schutz in Wlan Router Firmwares implementiert hatten, dann bedauere ich schon jetzt sehr dass vernuenftige Loesungen wie Openwrt & Co. Evtl Probleme bekommen / illegal werden.


Lieber “illegale“ Router Firmware als Hersteller Router Firmware mit teils nachgewiesenen BACKDOORS im Webserver...oder obigen mehrfachen Firmware/Treiber Schwachstellen, wo noch nicht einmal durch KlickiBuntiBUnti GUis ein direkter Zugriff/Manipulation / Anpassung / Erweiterung der Iptables FW erfolgen kann??! :)

Gruß

Thomas
 

UweHD

User
Das Thema wurde hier schon weitläufig diskutiert. Der Tenor ist, dass bei FrSky/Taranis das HF Teil nur von außen über OpenTX angesteuert wird und das System daher weiterhin legal sein sollte.
 
geht's im Titel noch "reisserischer"?

geht's im Titel noch "reisserischer"?

Hallo,
Im FrSky Taranis Sender läuft OpenTX als Betriebssystem des Senders und im HF-Modul läuft eine eigene Firmware von FrSky. Das Betriebssystem im HF-Modul hat nichts mit OpenTX zu tun.

Die Firmware im HF-Modul kann zwar ebenfalls selbst "geflasht" werden. Ob sich da in Zukunft was ändert, werden wir sehen.

Gruss
Martin
 

grmpf

User
Genau so ist es.
Da würde ich das Graupner HoTT-System schon als kritischer betrachten, wenn man unbedingt die Sau durch Dorf treiben will. Ist zumindest mein Eindruck, da in den "allgemeinen" Firmware-Updates auch Änderungen des HF-Verfahrens (ETSI 1.8.1-Kompatibilität) enthalten sind und Updates immer auf allen Komponenten durchgeführt werden sollten, weil sonst z.B. die Anbindung von Telemetrie-Sensoren nicht klappt. Da kann man den Verdacht haben, dass hier regelmäßig auch Änderungen am Sendeprotokoll statt finden.
Aber selbst da gehe ich davon aus, dass Graupner/SJ weiß was sie tun.
 
Naja, das Aufspielen eines vom Hersteller freigegebenen Software Updates ist jetzt nicht wirklich eine Veränderung in Eigenregie.
Kann man aber natürlich so interpretieren, sprich Software Updates nur noch beim Hersteller. :eek:

Da Graupner JR die gesamte Software, einschließlich der für das HF Protokoll relevanten Teile, unter Kontrolle hat, gibt es hier eigentlich überhaupt kein Problem.
Sie müssen ohnehin für jedes Update die Einhaltung der Normen sicherstellen, erst recht wenn sie die HF Modul Software anfassen.

Der entscheidende Unterschied bei OpenTX besteht darin, dass zwei "Hersteller" involviert sind, nämlich FrSky und die OpenTX Community.
Hier müsste dann evtl. nachgewiesen werden, dass über das Interface zwischen OpenTX und der Sender Hardware keine Beeinflussung des HF Protokolls möglich ist.
Technisch ist das kein Problem (wenn es denn so ist, wovon ich ausgehe), könnte man sogar per theoretischer Analyse machen, ohne große Tests.

Aber mal sehen, was die Bürokraten sich da noch alles ausdenken.
Wie gesagt, technisch ist das alles einfach zu beherrschen... ;)


Gruß
Reinhardt
 
Ich hoffe mal, dass das kein Angriff auf quelloffene Software ist, mit der sich letztlich die NSA das Privileg verschaffen will, sich - dann unsichtbare unsichtbare - Trojaner etc.in allen sendenden Geräten, insbesondere Handys zu sichern. Quelloffene Software erlaubt es ja, im Gegensatz zu "Geheimsoftware" wie Windows, zu sehen bzw. zu lesen, was passiert.
 

Walter24

User gesperrt
Hy,

da wird wieder mal eine reißerische Sau (Aus für Taranis und openTx?!) durchs Dorf getrieben.
Wegen einer Heise Meldung, die für Fachleute ein alter Hut ist.

Zu FrSky und openTx:
OpenTx ist eine offene Bedienoberfläche für div RC-Sender, da könnten auch mal Sender von Futaba oder JR dabei sein.


Das FrSky HF-Teil ist davon unberührt, das hat seinen eigenen Prozessor, Sende -und Empfangsteil.
Da hat Frsky die Finger drauf und das ist auch gut so, somit ist das schon Normkonform.

Es gibt bei openTx eine serielle Schnittstelle für das FrSky HF-Modul
eine definierte Leseschnittstelle um die Telemetriewerte auszulesen
eine definierte Schreibschnittstelle um die Kanaldaten an das HF-Teil zu übertragen.
Der eigentliche HF-Ablauf, Hopping, Senden, Telemetrieempfangen, LBT usw läuft völlig eingenständig und von FrSky gesteuert.

Anmekrung von mir:
Leider völlig unabhängig, denn sonst könnte man mit openTx noch sehr viel mehr und schneller machen,
Daher kommt auch die Latenzzeit von ca 9ms für 16 kanäle.



Klar kann man auch das HF-Teil updaten zB. ETSI V1.7.1 auf ETSI V1.8.1 seit Jan 2015
Aber dieses Programm kommt ausschließlch von FrSky
So wie bei anderen Sendern ( Graupner, Futaba, Multiplex....) auch nur vom Hersteller.


Anderst sieht es aus bei Sendern die keine strikte Trennung von Bedienoberfläche und HF-Teil haben
Konktret dort wo alles mit einem Prozessor erschlagen wird. (einfache und Billigsender)
Die bekommen ein Probelm, obwohl es dazu gar keine open source gibt.
Entweder kann man sie dann nicht mehr updaten oder nur beim Hersteller was auch Quatsch wäre.



Um was es in der Verordung wirklich geht ist SDR=Sofware Defined Radio,
damit da nicht jede wild per open source Programm im 2,4Ghz Band rumfunkt.


Den RC-Bereich junkt das nicht, der ist sauber geregelt.


Anmerkung:
Wenn man sich die monatilche Produktionszahlen von Frsky ansieht, und die kommen immer noch nicht nach,
da ist schon klar warum viele andere Sender beim Hersteller und Händler liegen bleiben.
Der asiatische und amerikanische Markt boomt, da ist Westeuropa nur noch ein kleines Lichtchen.

Hochpreisnischen >1200€ für WEA oder JETI wird es immer geben.

Wegwerfsender incl Modell bis 150€ wird es auch immer geben.

Mittelpreissender 300-700€ haben die größten Probleme,
der Marktkampf unter den etablierten Herstellern sowieso,
Distrubutoren sterben oder werden übernommen, Graupner, Robbe, Multiplex, .....

Vor ein paar Jahren kam Spektrum neu dazu und hat die alten Hersteller aufgemischt.

Jetzt kommt auch noch FrSky mit X9D / X9E und einem open source-Konzept,
für das FrSky selbst gar nichts kann, wie die Jungfrau zum Kinde.
Kein Mensch würde FrSky kennen und Taranis ohne openTx kaufen.

Der Markt ändert sich.
Nokia ist verschwunden,
Andriod als open source kannte auch lange keiner, heute hat es fast jeder drauf.
So ist das Leben.


---
 

smaug

User
zurück zur Postzulassung?

zurück zur Postzulassung?

Man fragt sich schon was das Ganze eigentlich soll und aus welcher Notwendigkeit die EU Lobbysten, Bürokraten und Anwälte diesen geschlossenen Systemefurz für SDR ersonnen haben. Sieht aus als wollten sie wieder zurück zu mehr Marktregulierung und Kartellmauscheleien, quasi zurück zur Postzulassung. Der Gedanke dass nur noch zugelassener und geschlossener Code auf dem Übertragungssystem installiert werden darf legt die Befürchtung nahe das Sicherheitslücken schlecht entdeckt oder nie behoben werden können.
Als Anwender fragt man sich schon aus welcher Notwendigkeit eigentlich die dauernden Änderungen an den Funknormen nützlich sind und für wen die eigentlich gemacht werden. Eines ist sicher, bezahlen werden es immer die Anwender.
 
Hallo

Auch wenn bei einigen Sendern das Hf-Teil strikt vom Rest getrennt ist und nicht veränderbar vom User ( und Hersteller??),
ist das Große Problem sicher der rückkanalfähige Empfänger, bei dem das RC Steuerprogamm
mit der HF-Steuerung zusammen in einem Chip abchillen (Aus Gewichts-Preis- und Platzgründen ist wohl nicht anders möglich).

Ich begüße das Gesetz, wenn es für stabile Sende- und Empfangsbedingungen sorgt.
Sollte es dafür da sein, damit irgendwelche Backdors oder ähnliches nicht geschlossen werden
können, dann bin ich ganz doll böse.
:mad::cool:

Gruß
Tom
 
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