Micro Edition im wüsten Zustand

Ich habe mir aus der Bucht einen Lehner Motor mit Reisenauer Getriebe in einem ziemlich wüsten Zustand zugelegt, was vorher nicht zu ahnen war.

Die Getriebe-Achse hat über 1mm Längsspiel. Lässt dies auf einen Absturz schlließen? Andere Reisenauer Getriebe, die ich besitze, haben nämlich so gut wie kein Längsspiel.

Das Getriebe ist offenbar so fest an den Motor angezogen, dass ich es trotz des Sechskants von Andy und einem 21-er Maulschlüssel nicht los bekam.

Als ich den vorderen Deckel durch Löösen der 6 Schrauben entfernt habe, kam dort nur wenig sehr schwarze Schmiere zu Vorschein. ist das denn normal?

Hallo Gerhard,

der Planetenträger ist beim Micro Edition auf zwei Kugellagern gelagert, die durch einen dazwischenliegenden Sprengring gesichert sind.
Zum Prop hin sichert ein "aufgeschobener" Ring das ganze.

Durch einen Schlag von vorne auf die Welle kann sich das ganze ein bisschen verschieben, insbesondere der Ring, der das ganze sichert - daher kann das Spiel kommen.

Dass das Fett bei Belastung schwarz wird ist normal, aber wenn es sich nicht mehr richtig nach Fett anfühlt kann das bedeuten, dass es lange nicht gewechselt worden ist.

Das macht erst mal nichts, wenn der Planetenträger noch in Ordnung ist und Du neu fettest.

Mein erstes Reisenauer mit Lehner Bürstenmotor habe ich ruiniert, weil die Schleifkontakte (aufgrund des Alters) korrodiert waren.
Durch den schlechten Kontakt überhitzte der Motor und in der Folge auch das Getriebe und ein Planet fraß sich fest.
Schleifkontakte mit Kalkscheuermilch blankputzen, falls Du den Bürsti noch verwenden willst!
Interessanterweise hat der Motor die Tortur überlebt, aber mein Flieger war innen mit Lötzinn aus der Wicklungskontaktierung bespritzt, welches sich verflüssigt hatte...

Viele Grüße,

Georg

Danke Georg,

nein ich habe ein Brushlessie dran.

Die Lötzinnspritzer sagen doch nur aus, dass reichlich viel Lötzinn benutzt wurde, wenn der Motor dann noch läuft.

Wie wechselt man denn das Fett? Mit Alkohol auswaschen und nachfetten?

Ich verwende immer Bremsenreiniger.
Da du das Getriebe trotz deiner Anstrengungen, nicht gelöst bekommst,
liegt die Vermutung nahe, daß der Vorbesitzer ein Sicherungsmittel verwendet hat.
Versuchs mal mit erwärmen.

Hallo Gerhard,

ich verwende zum Reinigen Reinigungsbenzin.
Zum Nachfetten nur hochbelastbares Getriebefett verwenden.

Bekommst Du bei Reisenauer.

Viele Grüße,

Georg

Danke erst mal für Eure Antworten. Da ich nur mit schwachen Motoren arbeite, Hoffe ich dass es noch ein Weilchen geht.

Wenn ich das getriebe mit Bremsenreiniger oder Reinigungsbenzin säubere, entferne ich dann nicht auch diue Dauerschmierung in den Kugellagern? Mir deucht, so was hätte Andy schon mal gesagt.

Einfach zusätzliches Hochleistungs-Fett rein bringt es wohl nicht so richtig.

Ich hatte auch gerade ein microgear in der Restaurierung. Gebraucht vor Jahren, gekauft, noch 3 Lagerschildschrauben, wie sich jetzt herausgestellt hat eine abgebrochen und eine war eine Blechschraube.....
Neues Lagerschild mit Lagern kostet fast nichts, allerdings ist Andi bis Anfang Oktober in Urlaub.
Gereinigt habe ich durch einlegen aller Einzelteile in Petroleum.
In Benzin lege ich nie etwas ein, denn ich hasse Korrosion, Fachleute rieten davon ab. Rostfähige Teile sind schutzlos weil fettfrei, sobald man sie aus der Reinigungsbrühe rausnimmt. Ich hab allerdings auch einen Ultraschallreiniger von Conrad bzw- Lidl, in den stelle ich das Glas mit dem Petroleum ein paar Minuten rein.

Hallo Gerhard,

ich mache das so, das ich das Getriebe innen mit einem benzingetränkten Borstenpinsel auspinsle.
Die Planeten kann man ja rausnehmen.
Die Kugellager bekommen dann nichts ab.
Wichtig ist, die Planeten von innen zu fetten.

Viele Grüße,

Georg