Querruder als Landeklappen nutzen

Moin Moin,


Ich habe gerade in der Bedienungsanleitung für den Sender, FC 16, gelesen
das man die Querruder auch als Landeklappen mitnutzen kann.
Die Funktion heißt dort Flaperon.

Korrigiert mich wenn ich mich irre, aber wenn ich "Landeklappen" (Querruder)
habe, kann ich langsamer fliegen (Höhenverlust inclusive), oder? Falls, ja in
welche Richtung muss ich die "Klappen" stellen? Bei den großen gehen die
nach unten. Ist das bei Modellen anders?

Hintergrund der Geschichte ist eigentlich nur die Tatsache das ich meinen
Landeanflug langsamer gestalten möchte, ohne die Drehzahl der Motoren
Speed 400) drastisch zu reduzieren. Ich habe mir nämlich bei meiner letzten
und ersten Landung die Tragflächen abgerissen.


;)
 

Milan

User
Hallo Hidde.

In der Tat, beim Absenken der QR wird die Fluggeschwindigkeit herab gesetzt; das Sinken nimmt aber nicht zu.
Beachte aber, das die Wirkung der QR durch diese Maßnahme auch schlechter wird. Eine Kombination in diesem Zustand mit dem Seitenruder kann das Rollen um die Längeachse ein wenig verbessern.

Bei meinem 2.5m Hangsegler fahre ich zum besseren Sinken die QR nach oben. Mein schlauer Sender schaltet mir dann das Seitenruder automatisch zum QR dazu.

mfG

Harry
 

Dennis Schulte Renger

Vereinsmitglied
Moin!

Wenn man aussenliegende Querruder zum landen gebrauchen möchte, dann bitte immer die Querruder nach oben fahren.

Wenn du aussenliegende Querruder nach unten fährst, dann schiebst du deinen Strömungsabriss nach aussen und das tut mal überhaupt nicht gut.
 

Hans Schelshorn

Moderator
Teammitglied
Hallo,

nachdem Du schreibst, daß das die erste Landung war, tippe ich mal auf Neueinsteiger.

Dann stellt sich mir gleich die Frage, ob das Problem nicht etwas vielschichtiger und nicht nur auf die Flaperons beschränkt ist. Probleme beim Landen können selbst bei erfahreneren Piloten davon herrühren, daß der Flieger noch nicht optimal eingestellt ist.
Ist z.B. der Schwerpunkt zu weit vorne, dann kann es sein, daß der Höhenruderausschlag nicht mehr ausreicht, um das Modell ausreichend langsam zu machen.
Ist er zu weit hinten, kann der Strömungsabriß schon bei mittlerem Höhenruderausschlag kommen. Anfänger nutzen aber gerne den Maximalausschlag, besonders in Notsituationen.

Generell kann einem Neuling der Flieger als zu schnell erscheinen bei der Landung. Leider schreibt die Physik für jedes Fluggerät eine gewisse Mindestgeschwindigkeit vor, die man nicht unterschreiten kann und wenn doch, dann nur mit Tricks, die der Anfänger noch nicht beherrscht. Mit dieser Mindestgeschwindigkeit muß er leben lernen.

Was Dennis und Milan schreiben, ist ok. In Deinem Fall müssen die Querruder nach oben ausgeschlagen werden zum Bremsen.
Das reduziert aber nicht unbedingt die Mindestgeschwindigkeit. Hauptziel ist die Vernichtung von überflüssiger Fahrt und Höhe. Und der Strömungsabriss kommt später, wenn die Querruder hochgestellt sind. Damit wird die Landung einfacher.

Wenn Du schreibst, daß Du die Drehzahl der Motoren zur Landung nicht drastisch reduzieren willst, was willst Du dann, mit Vollgas landen? Üblicherweise schaltet man Elektromotoren zur Landung ganz ab. Wenn Du genügend Erfahrung hast, kannst Du die Motoren ja mit geeignet erscheinender Drehzahl mitlaufen lassen.

Einfacher wird der Einstieg in die Fliegerei, wenn man sich einem erfahrenen Piloten anvertraut, aber das hat Dir bestimmt schon jemand gesagt.

Servus
Hans
 
Aber, wenn wir schonmal beim Thema sind- wenn die Querruder hochstellt sind,und ich dann ne Kurve fliegen will, muß daß eine Querruder dann nach unten gehn? Wenn ja, wie stelle ich das ein?(multiplex 3010) Bei mir geht dann das andere Querruder maximal auf neutral, weil er sich ja mit dem hochstellen zum Bremsen mischt.
Gruß Charlie
 
Das ist ja sehr interessant. ich dachte nämlich bis jetzt auch immer, dass landeklappen nach unten ausgefahren werden müssen. hielt das in der anleitung meiner mc12 für einen druckfehler (dort wird im programierbeispiel nach oben ausgefahren).

ihr sagt, wenn die querruder aussen liegen dann immer nach oben ausfahren. im umkehrschluss kann ich dann endleisten die als querruder dienen und somit über die komplette tragflächenlänge gehen nach unten ausfahren.

der sinn ist doch bei den landeklappen für langsamere flüge mehr auftrieb zu erzeugen da sich das profil der fläche ändert. wenn ich also die klappen nach unten ausfahre erzeugt die tragfläche mehr auftrieg und wird steigen. dann muss ich doch um die waagrechte zu halten tiefenruder beisteuern?!

wenn ich die klappen nach oben ausfahre wird das profil im auftrieb negativ beeinflusst und der flieger wird schneller sinken. weiterhin muss ich um die waagrechte halten höhenruder geben?!
da aber weniger auftrieb zur verfügung steht muss der flieger schneller sein um noch genug auftrieb zu erzeugen.

das wäre aber dann doch entgegen hiddensees wunsch, den flieger im endanflug langsamer zu machen, oder? sprich, wenn er nun die querruder aussen liegen hat, dann sollter er sie gar nicht fahren, bzw klappen einbauen. wenn sie hingegen flächendeckend, bzw. innen liegen nach unten ausfahren.

sind meine überlegungen soweit richtig? ich hab nämlich auch schon an sowas gedacht.
 
dass landeklappen nach unten ausgefahren werden müssen
Richtig. Landeklappen! Nicht Querruder!
im umkehrschluss kann ich dann endleisten die als querruder dienen und somit über die komplette tragflächenlänge gehen nach unten ausfahren.
Der "Umkehrschluss" ist so nich möglich. Echte Querruder reichen nicht bis zum Rumpf. Echte Landeklappen nicht bis zu den Flügelspitzen.
sind meine überlegungen soweit richtig?
Im grossen ganzen ja. Aber unvollständig.
Du vergisst den zusätzlich erzeugten Widerstand. Der kann durchaus trotz erhöhtem Auftieb ein vestärktes Sinken verursachen. Ist eine Frage des Masses.
Es hat sich bewährt, Querruder so weit wie möglich nach oben zu fahren (zur Landung) und Tief zuzumischen um das Aufbäumen abzufangen. Durch die starke Schränkung wird die Abschmiertendenz verringert. Dadurch kann mehr angestellt geflogen werden und die Geschwindigkeit im Ramen gehalten werden. Trotzdem sinkt das Modell deutlich. Was ja der Sinn der Sache ist.
Gruss Jürgen
 
Naja, wenn ich bei meinem TwinStar II aufgrund beebgter Platzverhältnisse die Landegeschwindigkeit deutlich verringern will, fahre ich die QRs nach unten. Es kommt dabei bei vernünftigem Flugstil weder zu schlechten Ruderreaktionen noch zum Strömungsabriss. Der Flieger wird deutlich langsamer und der Gleitwinkel schlechter. Die Nase geht dabei etwas nach unten. Gleichzeitig muss ich etwas Tiefe zumischen.

Werden die QRs hochgestellt, dann wird Auftrieb vernichtet, ohne dass der Flieger dadurch langsamer wird. Bei Seglern mit gutem Gleitwinkel ist das ein probates Mittel für die Landung. Langsam wird die aber hierdurch nicht.

Meine obige Aussage gilt generell für alle Flieger, aber je nach Typ kann es bei nach unten gestellten QRs zu den von den Anderen beschriebenen Strömungsabrissen kommen. Der TS2 scheint bei einem Fluggewicht zwischen 1000 und 1200g (ohne und mit Cam) jedoch dagegen immun zu sein. Und nur für diese Konfig gilt die Empfehlung, die QRs nach unten auszuschlagen.

:) Dieter
 
Hallo,

@Dieter_w
Also wenn ich bei meiner Excel Competition 3 zur Landung die Querruder hochstelle wird der Flieger deutlich langsamer und geht fast wie ein Aufzug nach unten.

Gruß
Dieter
 
Hallo Dieter: Das Hochstellen der QRs bewirkt bei genügend großem Ausschlag auch einen Widerstandsanstieg. Allerdings geht der mit einer drastischen Reduzierung des Auftriebs einher.
Somit: QRs hoch -> schneller Höhenabbau, nur bedingte Reduzierung der Vorwärtsgeschwindigkeit

QRs runter -> hoher Widerstand und damit starkes Abbremsen, hoher Auftrieb, so dass langsame Landungen möglich sind, aber - je nach Modell - Gefahr eines Strömungsabrisses.

:) Dieter
 
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