Hallo Günter,
danke für die Info. Kannst Du mir erklären, warum das Feld schlagartig zusammenbricht? Wie ist das gelöst? Siehe meine Messung. Der Impuls ist so steil. Das passt doch zu keiner Bewegung. Bist Du sicher, dass da keine Elektronik drin ist?
(Ist ein 25ccm Billigmotor)
Klar, Abschalten immer über Kurzschluss. Weisst Du zufällig wie hoch der Strom dabei ist? Passt meine Annahme von 100Ohm Innenwiderstand?
Stefan
Hallo Stefan,
dass mit dem Kontakt und demThyristor hatte ich ja schnon geschrieben. Deshalb noch einmal eine längere Abhandlung!
Der magnetische Fluß benötigt einen Flußkreislauf. Dieser wird gebildet durch den U-Förmigen Metallkörper der Spule und dem Magnetkörper der Schwungscheibe. Da das Magnetfeld in der Entfernung quadratisch abnimmt ist es wichtig, den Luftspalt zwischen Schwungscheibe und Spulenkörper so klein wie möglich zu halten. Ein Beispiel für den Magnetfluss wäre ein U-Magnet und ein Eisenjoch.
Wenn man das Magnetsysten im statischen Zustand betrachte, wäre der Metallkörper der Spule das Joch die Schwungscheibe. Wenn sich der Magnet nun schlagartig vom "Joch" wegbewegt bricht der Magnetfluß zusammen. Zur Induzierung einer Spannung in einer Spule ist es unerheblich, ob ich ein Magnetfeld durch die Sule bewege oder die Spule durch ein Magnetfeld.
Wenn man sich den Schwungscheibenmagnet ansieht, sind 3 Polflächen zu erkennen. Wenn die Flächen 1 nach 2 = Nord > Süd polarisiert sind, sind die Flächen 2 nach 3 = Süd > Nord polarisiert. Dadurch wird nicht nur das Magnetfeld schlagartig umgepolt, sondern es kann auch ein Thyristor (Gleichstromschalter) in die eine Spannungsrichtung durchgeschaltet werden und bei der Gegenrichtung gelöscht werden.
Da der Zündzeitpunkt nur durch die Schwungscheibe gesteuert sehr ungenau wäre und nur bei hoher Drehzahl zu einer ausreichenden schnellen Unterbrechung / Gegenkopplung des Magnetfeldes führen würde, hat man früher den kurbelwellengseteuerten Zündkontakt benutzt um den Zündzeitpunkt zu steuern.
Wie ich schon geschrieben habe, besitzen die Zündspulen heute eine kleine, eingegossene Elektronik zur Steuerung / Unterbrechung des Primärstroms in der Zündspule.
Dein Screenprint zeigt eigentlich den Funktionsverlauf: Positive Spannung beim Magnetisieren N>S, dann Unterbrechung des Primärstroms (Kontakt / Thyristor o. ä.) und gegengerichtete Induktionsspannung.
Danach die S>N Magnetisierung und eine negative Spannung. Die den Zündimpuls vor- und nachgeschalten "Spannungsberge" zeigen die durch die Drehbewegung der Schwungscheibe induzierten Spannungen.
Den Impuls für eine Drehzahlmessung kann man auf drei Arten generieren: Entweder durch eine induktive Kopplung (einige Windungen um das Zündkaben) oder eine kapazitive Kopplung (einen Draht parallel zum Zündkabel) oder den Abschaltanschluss.
Ich hoffe, dass meine Abhandlung keine wesentlichen Fehler hat. Wenn eine wissentschaftliche Abhandlung erforderlich ist, wäre hier nicht der richtige Platz.
Die Frage 100Ohm ist schwer zu beantworten, da es sich um den reinen, ohmschen Gleichstromwiderstand handelt. Für die Funktion und den Strom ist aber auch der Induktive Widerstand maßgeben; also der Scheinwiderstand! Eine Windung mit großer Länge und großen Querschnitt kann ebenso 100 Ohm haben wie 1000 Windungen mit kurzer Länge und geringem Querschnitt. Das Übersetzungsverhältnis wäre dann 1:1000 (1 Windung an 1Volt ergibt 1000 Volt an 1000 Windungen)!
Mit Fliegergruß
Günter