Grossmodell und Lautstärke

Hallo zusammen,
ich hoffe ich finde hier ein paar Informationen die mir weiter helfen.

Ich habe eine 2,4 m Extra mit einem 80er Motor.
Dämpfer : Krummscheid 3 Kammer

Das Problem ist jetzt die Lautstärke :
Bei direkter Montage ohne Gummi's habe ich 91 dBA in 7 m Abstand.
Dann habe ich versuchsweise was mit etwas Gummi reingebastelt : 89 dBA

Da wir recht nahe an bewohntem Gebiet fliegen, muss ich unbedingt leiser werden.
Ziel ist 80 dBA.

Was ich noch alles Versuchen werde :
- Grösserer Propeller = niedrigere Drehzahl = leiser
- Uni-Loc zwischen Motor und Dom und zwischen Dom und Rumpf.

Habe dazu vielleicht schon morgen Ergebnisse.

Jetzt würde mich mal interessieren was ihr bei den grossen Dingern so für Lautstärken habt und wie ihr die Lautstärke in den Griff bekommt.

Habe im Moment nicht das Gefühl das ich die 80 dBA je erreichen werde.

Jürgen

[ 16. April 2002, 19:58: Beitrag editiert von: upsidedown ]
 
Hallo,

welche Luftschraube verwendest Du denn?

Die falsche LS ist fast immer der Hauptgrund für zu große Lautstärke.

Natürlich gibt es auch noch andere Lärmquellen, aber ich würde bei der LS anfangen den Fehler zu suchen.
 

Stefan Küster

User †
Hallo Jürgen,
hast du eine Rumpfansaugung? Wenn nicht, die bringt einen ganze Menge und ist auch nicht all zu aufwendig.

[ 16. April 2002, 23:34: Beitrag editiert von: Stefan Küster ]
 
Komme gerade vom Fliegen, und habe mit Uni-Loc gute Ergebnisse erzielt.

Ist jetzt extrem viel leiser, allerding nur im mittleren Drehzahlbereich.
Im Standgas sind extreme Vibrationen vorhanden. Na ja und logischerweise drosselt er auch nicht mehr so gut.

LS hatte ich zuerst eine Menz 26x12.
Habe jetzt mit Menz 28x12 probiert. Drehzahl ist natürlich niedriger, der Motor dreht aber in den Abwärtsfiguren hoch.

Da ich die Uni-Loc und die LS gleichzeitig getauscht habe, kann ich noch nicht sagen was das Ding leiser gemacht hat.

Die Vibrationen im Standgas könnten vermutlich durch entsprechende Dämpfer behoben werden (siehe Hydro-Mount).
Das ganze scheint mir aber recht aufwendig.

Gibts vielleicht was einfacheres ?

Bin allerding jetzt wieder besserer Dinge in Bezug auf mein Ziel mit 80 dBA.

Das mit der Rumpfansaugung muss ich mir mal ansehen. Wie wird das ausgeführt ?

Jürgen
 

leinel

Vereinsmitglied
hallo juergen,
soweit ich weiss, sind 3blatt-schrauben etwas leiser als 2blatt. versuch doch mal eine fuchs CFK 3blatt. die sind natuerlich deutlich teurer als die menz, ueberleben aber auch mal nen kopfstand.
ich denke, du wirst weitere schritte auf dem weg zu deinem ziel machen, wenn du 3blatt nimmst bei gleichzeitigem moderaten absenken der drehzahl.

ebenso habe ich bei vergleich einer fuchs CFK 3blatt 19*10 mit einer menz 2blatt 20*8 oder auch 19*10 menz die erfahrung gemacht, dass die fuchs bei etwas niedriger drehzahl mehr kraft hat (wahrscheinlich besserer wirkungsgrad).

naja, und dann natuerlich: ausprobieren, nur versuch macht kluch :)

gruss rainer
 

Rob

Vereinsmitglied
Hallo Jürgen,

bei einer Kunstflugmaschine kommst meiner Erfahrung nach an einer Kohledreiblatt nicht vorbei mit einer Drehzahl unter 6000 upm. Den meisten Lärm machen irgendwann immer die Blattspritzen und die Holzschraube wird ab 6000 so richtig laut! Allerdings hasts mir beim Kopfstand die Kohleschrauben genauso geknickt, was angesichts des Preises bitter ist!

Das Problem mit dem Ausprobieren sind halt die Kosten; wer will sich schon drei Kohleschrauben kaufen, um die optimale zu ermitteln? Wir habens da gut, wir fragen unsern Kohleschraubenlieferanten nach der Luftschraube, der drückt dir dann drei zum Probieren in die Hand und die du brauchst, bezahlst auch!

Rumpfansaugung muß sein. Bei Heckvergaser ist die Sache natürlich einfach, bei Seitenvergasern muß man den Vergaser nach hinten umlegen. Das beste fertige System das ich kenne bietet TC für den ZG an, wenn es dies für deinen Motor nicht gibt, mußt du dir einen 90° Ansaugbogen selber löten.

Hydromount hab ich bei Einzylindern immer geflogen, seit ich Boxer fliege, verzichte ich auf jegliche flexible Aufhängung.

Bei manchen Maschinen dröhnt auch der Rumpf wie Hölle, da helfen dann kleine leichte Spanten (z.B. aus Styro).

Bei uns hat es einer geschafft, mit einem Modell deiner Größe auf ehrliche 78 dB zu kommen; da hörst dann im Flug nur noch den Wind ums Modell pfeifen!

Viel Glück beim Optimieren

[ 20. April 2002, 10:36: Beitrag editiert von: Rob ]
 
Hallo Robert,
danke für die Info's, das stimmt mich optimistisch. Bin jetzt leider mal für einen Monat ausser Gefecht (im Ausland), werde aber dann an die Optimierung ran gehen.
Berichte dann wieder über meine Fortschritte.

Habe einen ZDZ-80 und damit natürlich auch Heckvergaser. Muss ich da zusätzlich noch was spezielles machen ?

Gibt es ein Hydromount für einen 80er ?

Jürgen
 

Stefan Küster

User †
Hallo Jürgen,
die Firma Ludwig Feinmechanik und Maschinenbau GmbH Robert-Hooke-Straße 6 in 28359 Bremen, Tel.:0421/211111 hatte vor ca. 2 Jahren ein Hydromont namens SDS im Programm. Montiert war damals ein KDR80. Vermutlich ist es auch heute noch im Programm. Der Preis belief sich damals auf 220 DM. Hab gerade das Prospekt gefunden. Das SDS geht bis 90ccm
 
Hallo, ich selber fliege eine Extra mit 2,6m motorisiert mit einem 80er ZDZ Benziner. von der Seite gemessen liegt diese bei 78dba. Eingebaut ist ein Hydromount, rumpfansaugung, 3-Blatt Kohleprop 24x12, die Drehzahl liegt ca. bei 6200 min-1 . DAs Klangbild ist äußert angenehm. Wenn Du detailiertere Fragen hast, sollten wir miteinander telefonieren.
Gruß

Murphy
 
Hallo,

probier mal eine APC-Latte der entsprechenden Größe, Wirkungsgarad, Haltbarkeit und Lautstärke sind da echt gut bei günstigem Preis.

Gruß

Thomas Platte
 

Finnz

User
Hallo,
was den Einsatz von CFK-Propellern angeht, kann ich www.engelmt.de empfehlen. Die Props sind erstklassig verarbeitet und sehr leise.
Wichtig: Man kann sie ausprobieren und bei Nichtgefallen innerhalb von 10 Tagen umtauschen oder das Geld zurückbekommen. Bohrungen für die Befestigung dürfen gemacht werden.
Ich musste diesen Service noch nicht in Anspruch nehmen, weil die Empfehlung von Herrn Engel für meinen ZG 62 gepasst hat. Für den ZDZ 80 sicher auch kein Problem.
Die leiseste Variante ist immer eine Dreiblatt (geringere Blattspitzengeschwindigkeit als Zweiblatt bei gleicher Drehzahl) mit höherer Steigung (geringere Drehzahl bei gleicher Geschwindigkeit, hier wohl am Besten 12").

Das Argument, dass Kohlelatten auch mal einen Kopfstand überstehen, ist mit Vorsicht zu genießen. Eine eventuell unsichtbare Vorschädigung kann schlimmste Folgen für Umstehende oder das Modell haben.

Gruß

Klaus

[ 21. April 2002, 11:32: Beitrag editiert von: Finnz ]
 
Hallo Jürgen!

Ich habe ebenfalls einen ZDZ 80 Einzylinder mit einem
Krummscheid Reso.Ich versuche seit 1 Jahr die Lautstärke unter 84 dBA zu bringen.Leider ist es mir bislang nicht gelungen ohne die Leistung des Motors drastisch zu reduzieren.(Dann hätte ich auch einen ZG 62 einbauen können)Ansaugung aus dem Rumpf,Gummiaufhängung und Dreiblattprop sind zwar zur Lärmreduzierung ein muß,haben allerdins nicht den von mir erhofften Erfolg gebracht.Ein Hydomount-System gibt es zwar,aber bislang hat mich der Aufwand ein wenig abgeschreckt.

Bei mir liegt die Lautstärke wie bei Dir bei etwa 89 dBA.Um den Lärm zu reduzieren bleibt Dir wohl zunächst nichts anderes übrig als über die Drehzahl den Motor auf 80 dBA zu bringen und den Gasweg zu reduzieren.
P.S.:Insgesamt erscheint mir der ZDZ sehr laut zu sein im Vergleich zu anderen Motoren dieser größe.

Gruß

Thomas
 
Hallo Thomas,
das wir derzeit zu zwiet das selbe Modell mit unterschiedlichen Motoren betriebn, kann ich dir nur sagen, dass es sicher nicht der Motor ist.

Wir haben einen 3W75 der die selben Lautstärken hat.

Hatte heute ein defektes Servogetriebe am Höhenruder. Vermutlich durch die extremen Vibrationen im Standgas durch die Uni Loc. Werde auf jeden Fall nicht mehr fliegen bevor ich hier nicht eine anständige Lösung eingebaut habe.

Mein Entschluss ist jetzt auf jeden Fall gefasst :

- 3 Blatt Luftschraube
- Hydromount (vermutlich SDS)
- Anständige Rumpfansaugung

Den "Aufwand" des Hydromout werde ich auf jeden Fall nicht scheuen, da ich mit dieser Lautstärke bei uns nicht fliegen darf.

Kann das ganze aber leider erst in 1 Monat umsetzen, dann gibt's aber auf jeden Fall wieder Informationen was das alles gebracht hat.
 

Darius

Vereinsmitglied
Hallo Leute,

ich habe den Fred jetzt wieder ausgegraben, weil ich wissen wollte, ob es hier neue Erkenntnisse gibt?
Ich möchte Ähnliches tun, allerdings einen Schlepper mit ZG62 (o.ä.) auf 75dba !!!!!
 
Mein aktueller Stand ist :

- ZDZ 80 RV mit Ansaugtrichter
- Hydromount von Ludwig
- Luftschraube : Engel 24x12 Dreiblatt

Lautstärke : 84 dBA (in 7m Entfernung)
vorher : 90 dBA

Das wird jetzt im Verein akzeptiert, solange nicht dauernd mit Vollgas herumgedonnert wird (was eh nicht will).

Ein Bekannter hat das selbe Ergebnis mit einem 3W75 erreicht.

Getestete Luftschrauben :
- Menz 26x12 ist wesentlich lauter (im Flug) hat aber auch um einiges mehr Schub (ca. 2-3 Zacken weniger am Gas als bei der Engel 24x12); hoovern geht sehr gut
- Fuchs 25x10 ist wesentlich leiser als die Menz

Das beste Ergebnis habe ich aber mit der Engel 24x12 Dreiblatt erreicht, auch wenn der Schub kleiner ist (ist eh genug da).

Mit den ZG62 sind hier 80 dBA sicher kein Problem, ob die 75 gehen kann ich dir leider nicht sagen.
Bei uns am Platz haben wir die ZG's bei ca 79 dBA.

Wer hat Erfahrungen mit den ZDZ 80 und Mejzlik Propellern ?

@Murphy:
Keine Ahnung wie du die 78 dBA schaffst.
Sieht so aus als ob wir jetzt die gleiche Konfiguration haben.

Jürgen

[ 24. September 2002, 12:52: Beitrag editiert von: upsidedown ]
 

S.R.

User
Hallo Thomas,

ich bin der Meinung, daß eine Lautstärkeminderung ohne Leistungseinbußen kaum machbar ist.

Dreiblattluftschraube macht Deinen Flieger auf jeden Fall leiser. Leider hast Du dadurch auch gleich weniger Kraft.

Das man mit einer Dreiblatt mehr Leistung hat als mit einer Zweiblatt, ist wohl Wunschdenken und absoluter Quatsch. Den mit Abstand besten Wirkunkungsgrad hat ein 1-Blatt Prop, danach 2-Blatt u.s.w.

Auch mit einer weichen Aufhängung wirst Du leiser, aber auch hier wiederum nur mit Leistungsverlust.

Ansonsten kann ich Dir die 3-Blatt von Engel sehr empfehlen. Ausprobieren und wenn sie Dir net gefällt, innerhalb von 10 Tagen wieder zurückschicken.

Fliege selber einen 160er ZDZ mit einer Menz 32x10 auf Schauflugtagen, was mit 84dbA überhaupt nichts mehr zu tun hat. Auf meinem Heimplatz muß ich leider aus Lärmgründen 84dbA einhalten. Dort verwende ich dann eine 30x12 Dreiblatt von Engel. Super leise, jedoch mit nicht unerheblichen Leistungseinbußen. Aber was bleibt mir anderes übrig.

Gruß
Stefan

[ 24. September 2002, 16:35: Beitrag editiert von: S.R. ]
 
Hallo Jürgen

Hinsichtlich Lärm und Wirkungsgrad konnte ich die besten Erfahrungen mit den APC Props. machen.
Z. B. Parallel-Versuch (ohne Messgerät) mit Su 26 Spw. 2.3 m mit 3W80 und KS Topfd.
Propeller
Mejzlik 26 x 10 2 Blatt
APC 26 x 10 2 Blatt
Menz 26 x 10 2 Blatt

Das beste Ergebnis hinsichtlich Wirkungsgrad und Lautstärke brachte bei mir APC, gefolgt von Mejzlik und etwas abgeschlagen dann Menz.
Noch besser schnitt hier zu meiner Überraschung der APC 24 x 10 3 Blatt-Prop mit Alu-Nabe ab.
Diesen Prop verwende ich deshalb heute in diesem Modell.

Ähnliche Erfahrungen konnte ich mit der AT6 machen, also eine ganz andere Modellsparte. APC 24 x 10 ist etwas besser als Mejzlik 24 x 10, APC 22 x 12 ist aber hier die noch bessere Wahl (mit ZG 62 und KS Banane).
Bei diversen anderen Propgrössen über 14 " ø machte ich immer wieder die Erfahrung, dass APC in Bezug auf Lautstärke unbd Wirkungsgrad am besten abschnitt; beizufügen ist, dass ich bis dato keine Fuchs Props ausprobierte, hierzu also nichts sagen kann.

viel Glück bei der Propwahl

Kurt
 

Darius

Vereinsmitglied
Hallo Leute,

wie ich sehe ist das immer wieder ein Thema.

Mich wundert, dass sich noch keine Zeitschrift professionell dem Thema angenommen hat.
Ich würde wirklich gerne mein Projekt "Schlepper mit ZG62 und 75dbA" starten. Allerdings ist mir die Testerei einfach zu teuer. Ich denke man müsste bei solchen Modellen auch konstruktiv an der Zelle was machen (Rumpf als Sandwich mit Styro gefüllt, oder so) Dann muss man sich jede Lärmquelle mal ansehen und genau untersuchen, woher der Lärm kommt. Danach kann man dann reagieren. Beispiel Propeller: der Lärm kommt wohl von der Geschwindigkeit, die die Blattspitze hat. Also gibt es drei Wege dies zu optimieren a)Drehzahl runter, b) Durchmesser verringern (Dreiblatt) c) Widerstand verbessern.

(Wie gesagt, alles ohne professionellen Hintergrund, das sind nur meine Gedanken und die sind sicher nicht eindeutig richtig und bedürften der Überprüfung)

Aber so einen Profunden Aufsatz würde ich mir mal wünschen.
Ich kenne einen Flieger, der behauptet steif und fest er kann seine Piper mit einem ZG62 auf 75db bringen und trotzdem noch 10kg Segler schleppen. Sein Rezept ist ein mächtiges Reso im Rumpf. -> Wie groß ist die tatsächliche Wirkung eines großen Expansionsraums am Auspuff?

Fragen über Fragen...
Aber bis ich nicht wenigstens einmal gesehen habe, dass es geht. Wird mein Projekt wohl ein Traum bleiben...obwohl, wenn man ein Getriebe....hmmm...mal sehen....
 

k_wimmer

User
Hallo Leute,

ich weiss, dass das was ich jetzt erzähle wenig mit Grossmodell zu tun hat aber der Effekt ist sehr ähnlich.

Es ging um meinen 91er OS (noch der Alte FSR), der mehr Drehzahl als Drehmoment hatte, und daher doch recht Laut daher kam. Ich habe mir dann einen Topfdämpfer mit folgenden Massen aus Alu gelötet (Alu-Hartlot von TC):
Durchmesser: 65mm
Länge (ohne Rohre): 250mm
Die erste Kammer ist 190mm lang die Zwischenplatte hat 10 Bohrunge mit je 5mm Durchmesser.

Das Ergebnis war absolut verblüffend. Der Motor hörte sich an, als tät er keine Schnitte mehr ziehen, Leistung reichte aber im Flug auf einmal dauer Senkrecht (vorher nur ca.100m Resorohr nicht abgestimmt). Der Nachteil an der Sache war jetzt, wenn ein Kollege mit seinem E-Segler (Speed 700 mit Getriebe) flog konnte ich meinen Motor nicht mehr hören.

Für mich steht seitdem fest, dass ich zur Schalldämpfung wenn irgend möglich nur noch grossvolumige Dämpfer verwende, denn ein zusätzlicher Effekt war, dass sich nun die Düsennadel wesentlich einfacher einstellen lies, und auch der Übergang Leerlauf zu Vollgas keine Probs mehr machte.
 
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