Die Jagd und der Modellflug (in Deutschland)

Wir sind eine kleine Interessengemeinschaft (3-4 aktive Modellsegel- udn Elektromodellfliger) die auf 2-3 Standorten in Absprache mit den Grundstückbesitzern Segelflug betreiben (je Standort/Mähstatus der Wiesen ca. 3-4 mal pro Jahr).

Jetzt gibt es an einem der Standorte Ärger mit dem Jagdpächter der behauptet wir vertreiben ihm seine Rehe. Wir fliegen nur tagsüber (also nicht morgens und nicht abends) und wir fliegen, d.h. wir machen nicht Start- oder Landeübungen sondern sind Thermikflieger die nach 90 Sekunden Motorlaufzeit dann möglichst lange ohne Motor oben sind.

Kann mir bitte jemand die rechtliche Situation darlegen? Wir sind alle Mitglied im Modellflugverband, versichert und dee Modelle haben meist unter 5,0 kg. Meines Wissens dürfen wir doch wenn der Grundstücksbesitzer einverstanden ist unserem Hobby nachgehen?

Ich möchte die Diskussion mit dem Jäger sehr sachlich fundiert weiterführen, er trägt schon von sich aus zu einer eher emotionalen Argumentation bei!

Danke!

Michael
 

Gast_9757

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Die "sachlich fundierte" Diskussion wird spätestens dann hinfällig, wenn der Jäger dem Grundstücksbesitzer, von dem er (direkt oder indirekt) das Jagdrecht gepachtet hat, sagt "aber weil die Modellflieger so bösen Lärm machen, und all die Tiere verscheuchen, zahle ich Dir weniger Pacht". Dann mal sehen, was aus der Modellflug-Genehmigung des Grundbesitzers wird :( ...

Ansonsten bist Du meiner Meinung nach prinzipiell im Recht (Erlaubnis des Eigentümers), aber da gibt es sicher fähigere Auskünfte hier im Forum.

Nur ein paar Tipps aus eigener Erfahrung:

- Die Taktik mit dem "nicht zu Jagdzeiten fliegen", die Du scheinbar auch vorgeschlagen hast, führt bei einsichtigen Jägern (und das sind gar nicht so wenige), oft zum Erfolg, bei Dir leider ja nicht.
- Wenn sich ein Jagdpächter auf das Naturschutzrecht bezieht, sofort hellhörig werden: I.d.R. kennen sich die da selber erschreckend oft gar nicht drin aus - und nutzen es trotzdem als Totschlagargument gegen alles, was sie stört. In der Tat greift das Naturschutzrecht aber seltener, als das die Jäger wünschen würden. Im Zweifelsfall weiß die zuständige Behörde besser Bescheid (und ist oftmals kooperativer). Anrufen kostet nix.
- Noch schlimmer ist es, wenn Jäger sich auf das Luftrecht beziehen (hatte ich auch schon), das ist, wie wenn ein Blinder von Farbe redet.
- Das mit dem "Rehe vertreiben" ist Schwachsinn, die werden unter Tags nicht mehr und nicht weniger vertrieben als von Wanderern, Radfahrern, Pilzesuchern, und nicht zuletzt der Nutzung der Wiese durch den eigentlichen Eigentümer (Mähen) usw... Klar mögen die es nicht, wenn Menschen da sind, aber durch die Fliegersilhouetten werden eher Tiere vertrieben, die Angst vor Greifvögeln haben müssen.

Aber konkret rechtliche Infos können Dir andere sicher besser geben...

Alex
 

dreischarpflug

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- Noch schlimmer ist es, wenn Jäger sich auf das Luftrecht beziehen (hatte ich auch schon), das ist, wie wenn ein Blinder von Farbe redet.
:D


Also daß ein Jäger dem Grundstücksbesitzer mit Reduzierung der Jagdpacht droht, davor würde ich die wenigste Angst haben. Die Jagd ist meist langfristig gepachtet (mind. 5 Jahre? ) und die Pachthöhe natürlich vertraglich festgelegt. Die Pacht geht dann an die Jagdgenossenschaft; der Grundstücksbesitzer sieht in den wenigsten Fällen überhaupt etwas davon. Meist wird das Geld von der Jagdgenossenschaft für irgendwelchen Schwachsinn verbraten (z.B. Wildfütterung, Wege für den Jäger anlegen und unterhalten, die dieser dann wieder kaputtfahren kann). Und wenn die Jagdgenossenschaft dumm ist, dann läßt sie sich auch noch vom Jäger aufs Auge drücken für Wildschäden aufkommen zu müssen, was normalerweise Sache des Jäger ist.

Und selbst wenn das Geld später von der Jagdgenossenschaft an die Jagdgenossen ausbezahlt wird, muß man schon Großgrundbesitzer sein, damit von dort mehr als Kleckerbeträge zusammenkommen.
Mein Vater hat z.B. mehr als 70000qm Ackerland, aber noch nie auch nur eine müde Mark Jagdpacht gesehen.

Und zu guter Letzt schießen Jagdreviere auch nicht wie Pilze aus dem Boden, sondern es ist eher der Jäger, der dem Verpächter hinterherläuft, um ein Jagdrevier zu bekommen, als andersrum. Mit großen Drohungen ist da nicht viel.

Sehr gute Infos findest du hier ( lesenswert!!!):

www.wasjaegerverschweigen.de

Worüber ich mir mehr Sorgen machen würde, das sind ev. bestehende Seilschaften zwischen Jäger, Landwirten, Bürgermeister, Grundstückseigentümer usw. d.h. bestehende Freunschaften oder "Kumpelschaften", gegen die du im Zweifelsfall machtlos bist. Da können sich Zusagen und Abreden schnell wieder in Luft auflösen und man weiß noch nicht einmal warum, deshalb generell am besten selber soviele Leute (Fürsprecher, Symphatisanten, usw.) wie möglich auf die eigene Seite ziehen.


Ich wünsche Dir viel Erfolg im Kampf gegen den selbsternannten "Umweltschützer"!

Mfg
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Dreischarpflug (nettes Nick, bist du praktizierender Landwirt?)

danke für die Info, den Jägerlink kannte ich schon da ich die Jäger auch nicht sehr schätze und sie meinen eigenen Naturschutzbemühungen wie Wildtierstation (Igel etc.) total zuwiederlaufen. Aber das ist hier nicht Thema.

Gruß

Michael
 

speed

Vereinsmitglied
Jäger, na und!

Jäger, na und!

Hallo,

im Prinzip hat der Jäger in der sachlichen Diskussion mit gut informierten Modellfliegern schlechte Karten.
Die Jagdbezirke (und die Pacht) werden je nach Größe unter den Hobbyjägern aufgeteilt.
Das Hobby Jagd multipliziert mit der Anzahl der Jäger bringt weit weniger Geld in Umlauf als der ansässige Modellflugverein oder eine Gruppe an Modellfliegern!

Die ganzen Argumente der Jäger lassen sich leicht widerlegen und sind fast immer aus Vorurteilen entstanden.
Es gibt aber in der Jägerschaft einige hochrangige Lobbyisten (Parlamentarier, große Arbeitgeber) die man auf den Prominentenjagdveranstaltungen bewundern kann.
Diese Leute können im Hintergrund viel gegen uns bewegen, deshalb ist eine gewisse Vorsicht und Fingerspitzengefühl angesagt!

Ein gutes Argument befreundeter Modellflieger war: Ok, wenn wir nicht mehr Modellfliegen können, kommen wir morgen früh und abends zum Joggen oder zum Mountainbiken!
Das hat dann den Waidmann überzeugt! Ein Jogger in Parfümwolke fegt das Revier erstmal leer!
Trotzdem: Es ist ein vernünftiges Auskommen mit der Jägerschaft anzustreben! Die Konzentration der "Unruhe" im Revier auf einem Modellflugplatz ist wesentlich sinnvoller, als das Wildfliegen an allen Ecken und Enden!
Das haben einige RPs auch so schon in ihren Genehmigungen berücksichtigt!

Viel Erfolg und weiterhin Spaß am Modellflug!

Otto
 
Jagdpächter will Streß machen - Teilerfolg

Jagdpächter will Streß machen - Teilerfolg

Wir sind eine Gruppe von drei Elektromodellfliegern (manchmal gesellen sich noch 1-2 weitere Modellflieger hinzu), die wildfliegen.
Mit einem Bauern haben ja schon mehrfach gestritten, der z.B. den Überflug über seinem Feld nicht zulassen wollte. Als dann die Polizei gerufen wurde, hat er den Kürzeren gezogen. Aber um zukünftigen Zoff zu vermeiden sind wir 200m weiter weg und dort haben wir die Erlaubniss des Landwirtes. Gestern hat der Jagdpächter (Kumpel des ersten Bauern) die Polizei gerufen. Ohne uns anzusprechen kam er mit seinem Pseudo-Jeep aus dem Wald geeiert und knatterte an uns vorbei. 10 Minuten später kam er dann mit den Polizisten und verlangte, daß wir dort abhauen und in Zukunft das Fliegen einstellen, da ja Jagdsaison sei, und wir das Wild vergraulen würden. Wegen uns würde er nicht seine Abschußquote schaffen. Auf meine Frage wann die Jagdsaison sei antwortete er forsch "vom 1. Mai bis 31. Januar". Die Polizei funkte mit irgend jemandem und erklärte uns, daß aufgrund des Naturschutzes, wir eine Ordnungswidrigkeit begangen hätten und daß eine Anzeige des Jagdpächters bei der Jagdbehörde (oder so) eingehen werde.
Natürlich stellten wir den Flugbetrieb ein, diskuttierten (nachdem die Polizisten und der Jagdpächter zufrieden wegfuhren) untereinander noch etwas und entschlossen uns das ganze nun mal Juristisch durchzuziehen und noch bei der Polizeidiensstelle vorbei zu fahren und uns etwas Schriftliches wie einen Platzverweis abzuholen, damit wir etwas in der Hand haben.

Natürlich haben wir gestern abend noch im Internet recherchiert und sind zum Schluß gekommen, daß wir dort schon fliegen dürfen. Einer der Fliegerkollegen hat dann heute die Polizeidienststelle angerufen und diese über unser Ergebnis und Vorhaben, heute erneut zu fliegen, zu unterrichten. Die waren anscheinend strikt dagegen, worauf der Fliegerkollege ankündigte, sofort vorbei zu kommen und die Sache nun zu klären. Bei diesem Gespräch kam raus, daß die Polizisten sich auch noch einmal erkundigt haben und daß wir mit unseren Elektrofliegern anscheinend dort schon fliegen dürfen.

Naja, heute kam niemand, auch der Jagdpächter nicht... :D
Und was lernen wir daraus: Nicht immer nachgeben und vertreiben lassen!;) Ich werde aber weiter berichten, was sich da noch tut...
 
Ruf mal bei dem Ordnungsamt an, die Jäger haben meist kaum Rechte....:D

Meine Freundin ist Reiterin, die werden auch von den Jägern böse angemacht....deshalb pflegt sie nun einen guten Kontakt zur Behörde ;)

Sie dürfen dich nicht zurechtweisen, dich von dem Platz vertreiben (so lange Sie nicht Eigentümer sind) und erst recht nicht drohen ;)
(Falls sie mit der Waffe drohen und du hast einen Zeugen: Anzeige! Der Jagdschein wird dann normal entzogen)


Wir haben mal, als wir ein Reh gesehen haben die Argumente der Jäger wegen des Verscheuchens nachgeprüft: Reh hat das Flugzeug ignoriert....

Die Jäger sind diejenigen welchen, die die Tiere scheu machen....

Einen Jäger habe ich mal kennengelernt, bin sofort gut mit Ihm ausgekommen, da er sehr freundlich war und uns unser Hobby zugesteht, wir haben uns dann auf Flugzeiten geeinigt.
Ich kenne wiederum auch Jäger, denen würde ich sofort den Schein und die Waffen entziehen, da sie von "Jagttreffen" oft stark alkoholisiert wiederkommen.....

Hier mal eine kleine Nette Linksammlung:

http://www.wdr.de/mediathek/html/regional/aks.xml?datum=2007-11-24&offset=163&autoPlay=true

http://abschaffung-der-jagd.de/

http://www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/bjagdg/gesamt.pdf

http://www.jagdhaftpflicht-info.de/bundesjagdgesetz.htm

http://homepages.compuserve.de/JuergenAndresen/antijagd.htm

http://www.wildundhund.de/438,4399/

http://www.wildundhund.de/438,4282/

http://www.tierrecht-aktuell.de/jaeger.pdf

http://de.wikipedia.org/wiki/Jagd

http://www.wasjaegerverschweigen.de/war.html

http://www.wasjaegerverschweigen.de/kapitel08.html
 
Hallo und Danke für die Tips. Ich habe irgendwie die Vermutung, daß die Sache eventuell schon durchgestanden ist. Die Polizei hat uns ja am nächsten Tag gesagt, daß man vom Standort her da fliegen darf, da wir elektrisch unterwegs sind. Unsere Internetausdrucke und Informationen scheinen gewirkt zu haben. Da sich auch gestern und heute kein Jagdpächter oder Polizist blicken ließ, vermuten wir schon einen erneuten Sieg...:D
Ich werde aber weiter berichten, da ja die angebliche Meldung (oder Anzeige?) bei der Jagdbehörde noch aussteht.
Wenn es wirklich juristisch werden sollte, dann haben wir wahrscheinlich auch ne "Monsterkanzlei" im Rücken...
 
Bau-Ausschuß

Bau-Ausschuß

Holla, jetzt versuchen die Jagd-Heinzeln die harte Tour:
Es ging anscheinend ein Antrag bei der Gemeinde ein, das Modellfliegen komplett zu verbieten. Morgen trifft da der "Bau-Ausschuß" (oder so) zusammen, um darüber zu beraten/entscheiden. Im Lokalteil der Süddeutschen Zeitung war sogar ein Artikel mit dem Titel "Jagdflieger", der natürlich die Sicht der Jäger darstellte. Ich muß mal sehen, ob ich den heutigen Lokalteil in die Finger bekomme, da heute vom selben Schreiber noch ein Artikel (wir haben uns beim Schreiber beschwert) erscheint....

Muß so ein Ausschuß seine Entscheidung begründen? Kann man bei faktisch falscher Begründung auch nachträglich etwas machen?
 
Hi,

wie soll man den bitte "erlaubnisfreien" Modellflug verbieten :confused:

Wenn dann muss euch ja der Grundstücksbesitzer, der die AE von seinem Grundstück genehmigt hat, diese entziehen....

Der Luftraum gehört ja nicht der Gemeinde - ergo können sie auch nicht drüber bestimmen - da ist ja das Luftfahrtamt zuständig....

Bin gespannt, wie das weiter geht ;o)

Versichert seit ihr aber schon, oder ?

Das wäre ja sonst wirklich eine Owi - da das ja Pflicht ist...

Gruß, Ralf
 
Hallo,
Gemeinden können dahingehend schon Verbote auf Gemeindegelände und öffentlichen Wegen erlassen, diese sind durch Beschilderung kenntlich zu machen. Weiterführende Verbote sind nur in Verordnungen oder Gesetzen zulässig. Die können aber auf euren Grundstückseigner Druck ausüben, das der es euch nicht mehr gestattet. Ich habe sogar schon erlebt, dass der dafür bezahlt wurde...!! Unwissende Grundstückseigner sind zudem recht leicht ins Boxhorn zu jagen, wenn die Gemeinde sich dahingehend stark macht.

Über den Aufstieg selbst, entscheidet NUR die Landesluftfahrtbehörde unter 5 kg beim Erlaubnisfreien Modellflug, ist diese jedoch außen vor. Kann aber zur Rechtsbasis informieren. nach der ist der Luftraum immer noch frei, da hat die Gemeinde KEIN Mitspracherecht, nur beim Aufstiegsgelände kann sie sich einmischen.

Ich kann dir nur empfehlen, geht ALLE zur Gemeinde und tragt euer Anliegen da genau so vor wie die Jäger, und verweist darauf, dass die Natur zur Sport und Freizeitgestaltung der Bürger unerlässlich ist und im GG beschrieben wird, dieses gillt auch und insbesondere für den erlaubnisfreien Modellflug.

Hinterfragt da ob Jäger mehr Rechte hätten als andere Bürger die Natur zu nutzen und ob man der Meinung wäre, dass durch euren Modellflug Schäden an der Umwelt entstünden. Nehmt eure Flieger dazu mit und zeigt denen um was es sich handelt, damit dem Zeitungsbericht etwas vernünftiges entgegengesetzt wird.

Nötigenfalls verweist ihr an das Landesluftamt Herrn Oexler
vom Luftamt Südbayern (vernünftiger Mann), da sollte doch mal zur Orientierung hinterfragt werden, welche Mitspracherechte Jäger bei der Erteilung von Aufstiegserlaubnissen haben. Man muss ja nicht drauf hinweisen, dass im erlaubnisfreien Bereich etwas andere Gegebenheiten da sind.

Das der Luftraum nach § 1 LuftVG frei ist, ist auch
hilfreich.
Dazu noch ein Hinweis dass nach der Luftverkehrsordnung § 16 LuftVO die Landesluftfahrtbehörde die zuständige Behörde ist, könnte auch noch helfen, aber Achtung, das ist nur die halbe Wahrheit und zieht nur wenn eure Gesprächspartner sich nicht sehr gut auskennen und nicht in die Tiefe gehen. Bei Leuten die mit dem Luftrecht sonst nix am Hut haben, kann man es aber auch mal so versuchen. Falls es anders nimmer geht halt..

Zu verlieren habt ihr nix, überlasst ihr das Feld kampflos den Jägern, wars das uU.

Falls nicht anders möglich, drängt darauf, dass man ein Modellflugverbot nur für bestimmte Jägerrelevante Zeiten und oder Tage ausspricht, die gehen ja nicht den ganzen Tag auf Jagd, sondern früh oder Abends. Dazwischen kann man das "Feld" durchaus anderen überlassen, auch in der Schonzeit....

Will man das nicht, zeigt es die Bürgerunfrendlichkeit in Konfliktsituationen beiden Seiten angemessen Rechnung zu tragen.
Und Zeigt mindestens eine einseitige Bevorzuugung zum Nachteil gleichberechtigter Bürger auf.

Etwas härtere Bandagen können da durchaus erforderlich sein, also keine Hemmungen, wenns euch nötig erscheint.
Ihr dürft dann durchaus auch auf das Verhalten der Jäger im Umgang mit euch und der Polizei mit zB Vorspiegelung falscher rechtlicher Tatsachen hinweisen. Also aufzeigen, dass jedes Mittel recht ist bei der Durchsetzung ihrer vermeintlich größeren Rechte als andere....
Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die Gemeinde es als persönlichen Konflikt an sieht, aus dem man sich besser raus hällt.
Gruß
Eberhard
 
Zuletzt bearbeitet:
Und sprecht bitte mit dem Grundstücksbesitzer und klärt die auf, was in der Luftfahrtsordnung steht!
(Das der Luftraum nach § 1 LuftVG frei ist, ist auch
hilfreich. )

Setz bitte einen Link zum Artikel hier hinein, du weisst doch hoffentlich, wo du bei der sueddeutschen.de suchen musst.
 

OSZ

User
Hallo zusammen,

immer wieder das leidige Thema, hier mal ein paar Fakten:

  1. der Luftraum ist erstmal generell für alle frei
  2. die Einwilligung des Grundstückeigentümers muss vorliegen
  3. eine Aufstiegsgenehmigung des Regierungspräsidiums muss nur dann eingeholt werden wenn man im "kontrollierten Luftraum" fliegt. Dies kann man beim nächstgelegenen Flughafen erfragen.
  4. der Abstand zum nächstgelegenen Flugplatz muss mindestens 1,5km betragen.
  5. eine Haftpflichtversicherung (DMFV od. DAEC) ist Pflicht

Sind diese Voraussetzungen erfüllt, kann kein Pächter (egal was er gepachtet hat) ein Verbot durchsetzten. Der gesunde Menschenverstand sagt mir aber, dass ich mich z.B. mit einem Jagdpächter zusammensetzten kann, und er mir dann mitteilt wann die Brutzeiten sind um darauf entsprechend Rücksicht zu nehmen.

ciao
Oliver
 

udogigahertz

User gesperrt
Also, ehrlich gesagt verstehe ich diese ganze Aufregung nicht. Da gibt es Gesetze, Richtlinien und Vorschriften für alles und jedes, so auch bezüglich der Ausübung des Modellfluges (in den vorigen Beiträgen wurde bereits mehrfach darauf eingegangen und die rechtliche Seite zitiert) und der Ausübung des Jagdrechtes (auch dieses ist bis in das kleinste Detail geregelt) und dennoch wird da von einer Gruppe versucht, die andere "auszuschalten". Und das ohne jede rechtliche Handhabe.

Da kann doch nur das "Revierverhalten" (wie treffend) der Jägerschaft eine Rolle spielen, auf keinen Fall sachliche Argumentation.

Die mögen es eben nicht, wenn da auch andere Leute in "ihrem" Revier sich aufhalten, das ist alles.

Leider ist es jedoch so, dass die Jäger durch ihre Aktionen und der Vereinnahmung der Presse und des Gemeinderates alle Vorteile auf ihrer Seite haben. Zwar können sie rein rechtlich gar nichts machen, wie hier auch schon des söfteren ausgeführt wurde, aber dennoch kann sich durch die ganzen Aktionen der Druck auf die betroffenen Modellflieger (und den Grundstückseigentümer) so verschärfen, dass diese am Ende "vergrault" werden und einfach keine Lust mehr haben, wieder und wieder sich mit aufgebrachten Jägern und hin und wieder mit der Polizei auseinander setzen zu müssen.
Wahrscheinlicher ist aber, dass demnächst der Grundstückseigentümer das Handtuch wirft und den Modellfliegern die Ausübung ihres Hobbys verbieten wird.

Um überhaupt erst solche Situationen zu vermeiden, sollte man von Anfang an für ein entspanntes Verhältnis zu allen Beteiligten sorgen.

Hat man also die Erlaubnis eines Grundstückseigentümers bekomen, sollte man diesen fragen, wer denn hier der Jagdvorstand ist, bzw. wer hier oder auf angrenzenden Grundstücken das Jagdrecht ausübt. Mit diesen Leuten sollte man persönlichen Kontakt aufnehmen, mit denen darüber sprechen, was man vorhat und während des Gespräches demonstrieren, wie "laut" so ein Elektroflieger ist. Auch wäre eine Mitteilung der rein rechtlichen Bestimmungen nicht verkehrt. Natürlich wird der Jäger nciht erfreut sein, er wird aber zur Kenntnis nehmen müssen, dass er keine rechtliche Handhabe dagegen hat und dann erfreut sein, wenn man als Entgegenkommen ihn fragt, wann man denn besser nicht fliegen gehen sollte, weil er dort auf der Jagd ist oder zum Schutz irgendwelcher brütenden Tiere oder so.

Kein Mensch kann nach solch einem Einlenken oder Entgegenkommen dann immer noch starrköpfig sein, denn man hat ihn ja praktisch nach seiner Erlaubnis gefragt (obwohl das natürlich nicht stimmt, aber er hat den Eindruck).

Dann sollte man noch etwas "Smalltalk" mit dem Jäger betreiben und ihn fragen, was er denn so alles schießt und was sein größter Bock ist, den er geschossen hat......:D

Schon hat man eine entspannte, lockere Atmosphäre geschaffen, in der der Jäger nichts mehr verbieten kann.

Das gleiche Vorgehen empfehele ich auch, wenn dan so ein Jäger plötzlich aus dem Gebüsch auftaucht und wild herumfuchtelnd die Modellflieger verscheuchen will: erstmal deeskalieren, ihn ruhig ausreden lassen, auf keinen Fall sich hinreißen lassen, ebenfalls laut zu werden usw.

Hilft alles nichts, so sollte man als nächstes versuchen, den Gemeinderat auf seine Seite zu ziehen und dem erläutern, dass man einerseits einem schönen, friedvollen und nützlichen Hobby nachgeht und andererseits das Recht auf seiner Seite hat, noch bevor die Jägerschaft dort das Gleiche macht, nur dann natürlich mit umgekehrten Vorzeichen. Auch wäre es nicht verkehrt, mit dem Redakteur der Heimatzeitung Kontakt aufzunehmen.

Alles ein bisschen viel des Aufwandes, nur um sein Recht auf Ausübung einer harmlosen Freizeitbeschäftigung durchsetzten zu können?
Mag sein, aber wir sind nun mal in Deutschland. Da ist das so: Wer nicht für seine Rechte kämpft, hat verloren!

Grüße
Udo
 
[*]eine Haftpflichtversicherung (DMFV od. DAEC) ist Pflicht
[/LIST]

oder DMxyz / allianza / x+y / etc. pp

Der Versicherungsträger ist völlig wurscht, nur damit kein falscher Eindruck entsteht.
 

Hans Schelshorn

Moderator
Teammitglied
udogigahertz schrieb:
Das gleiche Vorgehen empfehele ich auch, wenn dan so ein Jäger plötzlich aus dem Gebüsch auftaucht und wild herumfuchtelnd die Modellflieger verscheuchen will: erstmal deeskalieren, ihn ruhig ausreden lassen, auf keinen Fall sich hinreißen lassen, ebenfalls laut zu werden usw.

Hilft alles nichts, so sollte man als nächstes versuchen, den Gemeinderat auf seine Seite zu ziehen
Und schon hat man verloren!
So sehr ich vielen Deiner Ausführungen zustimme und auch für Deeskalation bin, Udo, hier ist man zu spät dran. Die Gemeinde/Kommune muss von Anfang an einbezogen werden. Dann ist man dort schon bekannt, hat die rechtliche Lage hoffentlich schon rübergebracht, und der Jäger oder wer auch immer was gegen Modellflieger hat, wird schon richtig eingeordnet.

Mein Wunschablauf: Noch vor dem Pachtvertrag weiß die Gemeinde und die Jägerschaft Bescheid. Und vor Aufnahme des Flugbetriebes organisiert man einen Ortstermin mit dem Verpächter, dem Gemeinderat und der Jägerschaft. Dann sind die wichtigen Leute vorab informiert und kennen schon den Verein mit Namen und Adressen für eventuelle Beschwerden.

Wünsche Allen gutes Gelingen bei der Platzsuche und -einrichtung!
Hans
 

Termnak

User
Hallo

Zitat: Kein Mensch kann nach solch einem Einlenken oder Entgegenkommen dann immer noch starrköpfig sein, denn man hat ihn ja praktisch nach seiner Erlaubnis gefragt (obwohl das natürlich nicht stimmt, aber er hat den Eindruck).

Glaubst du das wirklich ;) . Habe andere Erfahrungen.


Gruß Jürgen
 
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