Elektroantrieb Verständnisfrage

joppl

User
Hallo,

hab mich nach längerer Pause wieder mal in der Modellfliegerei umgsehen und hab eine Verständnisfrage, die ich mich noch nie zu fragen getraut habe: Warum zum Teufel sind Elektromotore mittlerweile so leistungsfähig im Vergleich zu den Benzinern. Ok, Brushless usw., aber wie kann es sein, dass es mittlerweile Elektro-Schleppmaschinen gibt, die haben doch "gerade mal" wenns hoch kommt 2000 Watt, wohingegen 2,8 PS ja schon von nem Verbrenner mit um die 15 ccm entwickelt werden. Verbrennermodelle haben zum Schleppen ja quasi Mofamotoren drin... Es wird doch beide Male die Leistung gemessen, die an der Welle abgegriffen werden kann, oder?

Was also verstehe ich nicht?

Danke,
joppl
 

catman

User
Gemessen wird die Eingangsleistung. Ein Verbrenner hat z.B. einen Wirkugsgrad von 25-30 % (glaub ich) während ein Brushlessmotor ca. 85-90% aufweist.

2,8 ps sind ca 2000 W mit dem Faktor 30% ergibt das in etwa 600W Abgabeleistung.
Ein Brushless mit 2000W Eingangsleistung hat somit ca. (85%) 1700W Abgabeleistung.

Bitte das nur als Beispielserklärung zu verstehen, da es natürlich auch von Regler, Leitungen, Luftschraube eventuell Getriebe auch zu Verlusten kommt.
Weiters bin ich mir nicht sicher was den Wirkungsgrad eines Verbrenners betrifft, da ich Elektroflieger bin.

Grüße aus Wien

Cat
 

Andreas Maier

Moderator
Teammitglied
catmann: falsch

gemessen wird beim v-antrieb an der kurbelwelle

am e-antrieb meißtens der eingang.

---

das zauberwort heißt optimale Luftschraubengröße und die
hierzubenötigte drehzahl, zum jeweiligen modell


6400U/min mit 17x9 ~ 1000watt und 4kg schub bei E-antrieb

zu 14000U/min mit 11x6 ~1,5kw und ~2kg schub

gruß Andreas
 

joppl

User
elo-gustel schrieb:
das zauberwort heißt optimale Luftschraubengröße und die
hierzubenötigte drehzahl, zum jeweiligen modell

Das heisst aber doch im Umkehrschluss, dass man auch mit einem Verbrenner ordentlich was reissen könnte, wenn man da ein Getriebe dranbauen würde? Gut man bräuchte wohl auch ne Kupplung a la Heli um überhaupt starten zu können.

Ich kann mir aber immernoch nicht vorstellen, dass dann 15 ccm ausreichen, um ein 2-Meter Modell samt 4 Meter Segler hochzuziehen oder krassen 3D Kunstflug zu machen... => Noch immer verwirrt.

joppl
 
Hallo,

also ganz klar ausgedrückt:

- die E - Motoren sind heute leichter und besser,

- die Akkus sind leichter und besser,

- die Anpassung der Luftschraube an das Modell ist heute besser.

Im Punkt 3 liegt richtig Potenzial. Bei Verbrennern gibt der Hersteller eine Luftschraube für den Motor an. Das Modell ist weitgehend egal. Das ergibt eine klassische Auslegung mit hoher Strahlgeschwindigkeit und einem gewissen Schubniveaum, das auch bei höheren Fluggeschwindigkeiten erhalten bleibt.

Bei einem Elektroantrieb bemüht man sich eine große Luftschraube möglichst langsam zu drehen und eine zum Modell optimale Steigung zu wählen. Dadurch können die Verluste am Propeller sehr stark verringert werden, so daß Elektromotoren mit der halben Leistung Verbrenner "an die Wand fliegen".

Man könnte aus Verbrennern auch noch mehr herausholen. Die Drehmomentkennlinie von Verbrennern macht das allerdings auch nicht gerade einfach. Da sind E - Motoren umgänglicher.

Gernot
 

Michael Schöttner

Vereinsmitglied
Seht Euch doch mal den Drehzahl - Drehmomentverlauf eins Benziners und eines E- Motors an. Der E- Motor bringt sein größtes Drehmoment im Stillstand schon. Der Benziner läuft ohne fremden Antrieb garnicht erst an!
Die Leistungsangabe beim Benziner ist in der Praxis gar nicht zu erreichen. Wenn, dann nur mit Gehörschutz und unter starker Einschränkung der Lebensdauer.

Gruß,
Michael

PS: Bin mal gespannt, wann der erste Hybridantrieb fliegt?
 
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